OnkelBarlow/BMZ/786: "Wie vom Entwickler gewollt", Keine Gamer, bitte, EM 2020
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791 | 2019-12 | 00:28:33 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 786 und den Themen wie vom Entwickler gewollt keine Gamer bitte und EM2020, da sind die Nullen wieder diese komische aussehen, verdammt. Erste Thema ist eines von mir, das ist mir aber in den Sinn gekommen, weil wir neulich eine Diskussion hatten, die glaube ich auf dem Missverständnis beruht, dass die Default Einstellung eines Spiels das Spiel so machen wie vom Entwickler gewollt. Deswegen ist das das erste Thema, über das ich sprechen möchte. Ich höre das bei WoW irgendwie immer wieder, dass es Menschen gibt, die quasi so eine Art von religiösem Fanatismus an den Tag legen, wenn es um Spiele geht und bei WoW halt um quasi das Vanilla Game ohne Add-ons und ohne alles, die also wirklich wie Religion Add-ons ablehnen, weil das Spiel dann nicht mehr das echte ist oder wie vom Entwickler gewollt. Also so quasi als wäre das Default Game so die die zehn Gebote Tafeln mit den Moses vom Berg Sinai kam. Ich habe übrigens keine Ahnung, war es Moses, war es der Berg Sinai? Um dieses Missverständnis aufzuräumen, weil dieser ganze Elitismus, der davon ausgeht, dass man glaubt, man mache etwas richtiger oder besser als andere, wirft unglaublich viele Probleme auf. Wir hatten neulich die Situation mit jemandem, der sich kategorisch geweigert hat, Koordinaten zu benutzen, andere Leute dafür kritisiert hat, dass sie es tun und dass sie ihm nicht nach seiner Konvention antworten. Was total absurd ist, wenn man also was dann absurd ist, wenn man weiß, dass die Annahme, diese Grundannahme falsch und unsinnig ist. Was nicht absurd ist, wenn man dieser religiösen Fraktion angehört. Bei WoW ist es so, dass die Devs eine Schnittstelle entwickelt haben, um Add-ons zu bauen. Das glaube ich zum Teil gar nicht mal so ganz ohne eigensinnigen Hintergrund, denn im Rahmen der Add-on-Entwicklung sind ganz, ganz, ganz, ganz viele Dinge entwickelt worden, die es danach ins Default Spiel geschafft haben. Gutes Beispiel für diejenigen von euch, die Classic spielen, sind die ganzen Questhelper-Add-ons, die es im Laufe der Zeit gab, die zunächst mal halt Add-ons waren und viele von ihnen nicht so in genialer Form, wie man es gerne gehabt hätte und dies mittlerweile ins richtige Game geschafft haben, sodass man die Quest auf der Map angezeigt bekommt und die Gebiete und dann werden sogar noch die Questgegenstände hervorgehoben und so weiter und so fort. Eines der allerersten Add-ons, das noch in der Beta von WoW fast jeder sich runtergeladen hat, war eins für Instant-Quest-Text. Vorher war der Quest-Text immer so langsam gescrollt, die Option gibt es glaube ich sogar heute noch und das ging den Spielern so auf den Sack, dass das was fast jeder drauf hatte, die Option war, den Quest-Text instant lesen zu können. Ähnliches gilt für Raid-Frames und für Unit-Frames, für das Verschieben von Unit-Frames und so weiter und so fort. Es gibt ganz ganz ganz ganz ganz viele Dinge, wo man sagen kann, es war vermutlich zu einem großen Teil auch Eigennutzen, dass die Devs diese Schnittstelle geschaffen haben für Spieler. Das heißt auch, dass es gleichermaßen, verrückte Geschichte, aber gleichermaßen legitim ist, das Spiel zu spielen, wie man Bock hat, ob nun mit oder ohne Add-ons. Das ist gleichermaßen legitim. Das eine ist nicht vom Entwickler gewollt und das andere ungewollt. Wäre es vom Entwickler ungewollt, wären diese Schnittstellen gar nicht da oder würden geblockt werden. Das passiert ja auch manchmal. Daher wissen wir, dass er ziemlich genau was der Entwickler will und was er nicht will. Gerade was Add-ons betrifft, regelmäßig sogar. Wer die alten Classic Add-ons kannte, was die zum Teil konnten, war definitiv dann nicht gewollt und wurde entfernt im Laufe der Jahre. Endet aber nicht an diesem Grundkonzept. Und ein weiteres Ding ist, dass das so oder so zu einem ganz ganz ganz ganz großen Teil in der Diskussion relativ irrelevant ist. Denn die Spieler bestimmen, wie das Spiel gespielt wird, vereinfacht gesagt. Und dem trägt man auch als Entwickler mit der Zeit halt Rechnung. Wenn halt der Entwickler von Arma zum Beispiel war, Arma 3, Arma 2, ich weiß gar nicht mehr welches war und die Leute es nachher nur noch als als Grundplattform nutzen, um DayZ zu spielen, dann musst du dem halt quasi mehr oder weniger Rechnung tragen und dafür sorgen, dass sie das gut tun können im Idealfall. Wobei das bei dem Ding vermutlich relativ simpel war, weil du gar nicht viel tun musst. Du verkaufst einfach hin weiter in dein Spiel, aber wenn es um MMO geht und du feststellst, zum Beispiel bei WoW, das ursprünglich geplant war, die beiden Säulen PvP und PvE gleichwertig zu haben, war ursprünglich, wenn ihr euch die ganz ganz alten Entwickler-Interviews anguckt, eine Grundidee der Designer. Die Spieler haben das nie so akzeptiert. Die Spieler liebten das PvE viel viel mehr als das PvP. Man hat das viel viel aktiver gemacht. Die Folge daraus war, dass die Game-Designer sich angepasst haben. Die Spieler geben vor, wie das Spiel gespielt wird. Im Rahmen der Regeln natürlich, aber solange niemand die Regeln bricht, spielt das Spiel legitim. Das ist etwas ganz ganz wichtiges, was man sich auf die Fahne schreiben muss. Dann kann man von seinem hohen Ross runterkommen, anderen erklären zu wollen, wie sie das Spiel richtig zu spielen haben. Das gilt für alle Belange. Ob mit oder ohne Add-ons spielen, das ist ja nur eine Frage. Die anderen sagen, wenn man richtig spielt, dann muss man XY in Gruppen machen oder man muss raiden oder man darf dieses nicht tun und man macht keine Pet-Battles oder weiß der Teufel was oder andere sagen, wenn man es richtig spielen will, dann muss man alle Quest-Texte lesen oder so. Nein, muss man nicht. Wenn es einem Spaß macht, dann darf man das definitiv tun und das ist nicht falsch das zu tun, um Gottes Willen. Aber jede Art das Spiel zu spielen, die im Rahmen der Regeln erlaubt ist, ist gleichermaßen legitim. Das ist ganz ganz ganz ganz wichtig zu verstehen. Ich stelle es so fest, dass es irgendwie so zu zu Diskussionen oder Meinungsverschiedenheiten bis hin zum Streit von Spielern kommt, weil sie einfach nicht einsehen, dass andere genau dasselbe Recht haben, das Spiel so zu spielen, wie sie es wollen, wie man selber als Spieler das Recht hat, das Spiel so zu spielen, wie man selber es möchte und man nicht erwarten kann, dass andere sich einem anpassen. Es gibt einige Konventionen zum Beispiel, was das Gaming betrifft, die sogar externe Tools quasi notwendig machen. Dann kannst du dich noch so sehr auf den Kopf stellen und sagen, das ist nicht im Classic Spiel drin, das benutze ich nicht, aber wenn jemand von dir früher gesagt hätte, mittlerweile sieht es anders aus, weil es eine interne Schnittstelle im Spiel dafür gibt, wir raiden aber nur mit Voice Tool, also nur mit TeamSpeak oder Mumble, selbst das Voice Tool wurde ja oft vorgegeben. Du sagst, ich habe aber nur Mumble, der in Raid sagt, wir benutzen TeamSpeak, dann benutzt du halt TeamSpeak oder du raidest nicht. Ob du das magst oder nicht, ist völlig irrelevant. Ob das Spiel diese Schnittstelle geboten hat, ist völlig irrelevant. Wenn die Spieler sich darauf eitigen, das zu tun, ist das legitim und du kannst das sagen, na gut, dann spiele ich halt nicht mit denen mit und das ist auch legitim. Aber was du nicht machen kannst, ist ihnen vorwerfen, dass sie das Spiel falsch spielen, das tun sie nicht. Eine Sache, an der man das relativ leicht sehen kann, ist, dass es im umgekehrten Fall auch ganz ganz ganz ganz viele Dinge gibt, die in einem Spiel Classic und ohne Add-ons und ohne alles andere drin sind, die definitiv nicht so gewollt sind und definitiv nicht die richtige Art und Weise das Spiel zu spielen. Zum Beispiel, weil sie dann auch verändert werden. Ursprünglich war es so, dass die Makro-Funktionalität, eine Default-Funktionalität spielt, die musste man nichts installieren, alles per Default drin. Eine Möglichkeit gegeben hat, die, die glaube ich heutzutage nicht mehr bots können. Eine Zeit lang konnten das Bots, aber auch nicht so gut eigentlich wie die Default-Makros. Abfragen machen, ob ein Buff oben ist, abfragen machen, wie viel Energie man hat und so weiter und so fort. Doch das müssten Bots eigentlich gekonnt haben. Aber definitiv besser als man es als Mensch so mal eben kann. Und das wurde rausgenommen. Eine andere Sache sind Exploits. Exploits sind auch im Default-Spiel, also sind der Logik der stringenten Logik folgend, wie das Default-Game ist, so ist es gewollt. Ist die Nutzung von jedem Exploit ja gewollt? Nein, so einfach ist es nicht. Default ist halt erstens in erster Linie mal nur Default und nicht mehr und nicht weniger. Sonst können wir uns auch die Diskussion anfangen, ob es legitim ist, die Tastaturbelegung zu ändern. Warum denn? Ist ja nicht Default. Also, wenn ihr euch von diesem, diesem Gedanken weg bewegt, in allen Punkten weg bewegt, sowohl was bei WoW, Add-ons oder nicht Add-ons betrifft, als auch irgendwie welche Art von Inhalten man spielen muss oder sollte oder auf welche Art und Weise man das Spiel mit anderen zusammen spielen sollte. Wie oft habe ich gehört, das ist ja nur ein MMO, wenn man X oder Y macht. Nee, es ist nicht. Du kannst auch dieses MMO in der Welt mit ganz, ganz vielen anderen als der einsame Kämpfer spielen. Wenn wir uns mal irgendwie die, diese, die ganzen Filmszenarien und so weiter angucken und Fantasy-Szenarien, ist das ja gar kein seltenes Thema, um nicht zu sagen, ist eines der häufigsten. Der einsame Kämpfer gegen X oder Y. Also, wenn wir das alle im Hinterkopf behalten, ich meine, man kann natürlich immer noch an vielen Fällen darüber darüber streiten, welche Konventionen Leute benutzen oder welche Regeln sie für sich aufstellen und was man selber dann davon hält. Es ist immer noch durchaus eine Diskussion, die man führen kann. Nur zu sagen, man selber ist legitimer, nur weil man irgendwas in einer Default-Einstellung verwendet, ist halt Unsinn. Hätten wir das auch geklärt? Nein, wir hätten es nicht geklärt, weil es immer noch Leute geben wird, die das nicht einsehen. Ich möchte es nur mal erklärt haben. Hallo, lieber Onkel. Beim Thema Videospiele spielen stoße ich hier und da auf Unverständnis. Klassiker sind beispielsweise, hast du so viel Freizeit oder also ich unternehme lieber was mit meinen Freunden oder mache Sport. Kann ja mit Freunden zocken, so ist ja nicht. Ich vergleiche ein gutes Spiel dann immer mit einem guten Buch, einem Film. Ich versinke gerne in einer guten Geschichte, in einer anderen Welt und das auch gerne für mehrere Stunden. Das hebelt für mich auch das Argument aus, dass Videospiele süchtig sind. Ja, das ist aber, das ist so oder so. Also, alles kann süchtig machen. Das alleine kann ja nicht das Argument sein, etwas abzulehnen, nur weil es süchtig machen kann. Oder dass man sich in der realen Welt nicht zurechtfinden würde. Ausersehen hat auch nicht jeder, außerdem heißt das bestimmt, hat auch nicht jeder einen großen Freundeskreis und ständig auf Achse zu sein. Oder haben wir neulich einen gehabt, der einen zu großen Freundeskreis hat. Vielleicht kann man da so ein bisschen umverteilen. Selbst wenn dem so wäre, ein gutes Spiel und der Spaß daran sollte doch nicht mehr verteufelt werden, solange man den eigenen Alltag geregelt bekommt und sich selbst nicht vernachlässigt. Gesundes Essen, Hygiene, Bewegung, das ist meiner Sicht ein legitimes Hobby. Das Thema ist bestimmt schon in ähnlicher Form angesprochen worden. Würde mich freuen, deine Meinung dazu zu hören. Ja, das ist definitiv schon in ähnlicher Form angesprochen worden. Stört mich aber nicht besonders. Ich habe ja schon ganz häufig in den letzten Tagen, Wochen gesagt, dass ich um jede Frage, die gestellt wird, froh bin, weil ich so viele nicht habe, die ich ansonsten beantworten kann. Deswegen können wir auch gerne darüber noch mal reden. Das geht, glaube ich, ein bisschen einher und das ist vielleicht ein Thema, was wir in der Richtung noch nicht so sehr hatten. Dass manche Leute, die nichts mit Gaming am Hut haben, so sehr extreme Bilder vom Gaming und von Gamern vor Augen haben und das finde ich irgendwie ganz interessant, weil ich dieses Hobby nun wirklich schon seit Jahrzehnten betreibe. Ich bin alt genug dafür, das seit Jahrzehnten zu tun. Ich habe irgendwann Mitte der 80er angefangen, ganz grob. Also 35 Jahre, ganz ganz grob, so Gaming Historie und das älteste Vorurteil war eigentlich, dass es ein Kinderhobby ist. Das ist so ein Kinderthema oder Kinderspiel. Das ist mir noch lange Zeit begegnet, auch als ich das Thema Gaming schon beruflich gemacht habe und die Leute hätten feststellen können, dass es offensichtlich etwas ist, was nicht nur für Kinder da ist. Es gab noch in meinem Freundeskreis die Frage, ja, aber was macht man denn dann, wenn man mal 30 ist oder mal 40 ist, wo ich halt nur gesagt habe, wie kommst du denn auf die Idee, dass dieses Thema allgemein mit 30 oder 40 nicht mehr interessant ist und dass man nicht mehr in diesem Umfeld arbeiten kann, zum Beispiel auch geschweige, denn sich dafür persönlich interessiert. Da gab es meistens keine guten Antworten drauf. Aber gut, Kinderspiel war irgendwie so das erste Ding und dann kam irgendwie so dieses Sucht-Gewalt-Thema auf, so beim Gaming, was immer wieder in diese Ecke geschoben wurde, nur um festzustellen, dass das halt auch, also ja, es gibt das Thema Gewalt auch bei Leuten, die Computerspiele spielen und es gibt das Thema Spiele-Sucht auch bei Leuten, die Computerspiele spielen, aber das ist eine sehr unzureichende Beschreibung der Gesamtmenge der Leute, die die Computerspiele spielen. Und mittlerweile, wo die Spielerschaft immer größer wird und man vermutlich bald davon ausgehen kann, dass nahezu jeder Mensch mal irgendein Computerspiel zumindest gespielt hat, Computerspiel, Videospiel, Handyspiel und so weiter und so fort, spätestens dann sollte man meinen, dass eigentlich die Vorurteile über das Thema geringer werden und dass die Leute halt, so habe ich das immer gedacht, ich habe mir immer gedacht, ich kann verstehen, wenn meine Eltern oder Großeltern keinen Zugang zu dem Thema haben, weil sie nicht damit aufgewachsen sind. Tatsächlich aber und umgekehrt natürlich auch, dass Leute, die jünger sind als ich, Leute, die vielleicht irgendwann mal vom Alter her meine Kinder sein könnten, für die wird das alles ein Selbstverständnis sein und diese ganzen Vorurteile werden nicht mehr existieren. Mein Gott, habe ich mich getäuscht. Im Moment sind wir auf so einem Trichter, dass das, was als Gamer bezeichnet wird, zumindest medial, so eine Seuchengruppe ist, die dargestellt wird, wie eine Menge von irgendwie radikalen jungen Männern, die alles außer anderen jungen Männern hassen würden und die finden Frauen doof, die finden jede Minderheit doof, die sind aggressiv und weiß der Teufel was. Das ist im Moment so ein mediales Bild, was zugegebenermaßen nicht von allen Medien, aber doch von so ganz bestimmten Medien immer wieder kolportiert wird und das verstehe ich irgendwie nicht so ganz. Ich verstehe das deshalb nicht, weil es einfach auf nichts beruht, außer der Tatsache, dass man sich halt ein Feindbild sucht und damit unglaublich gut umgehen kann. Ich stelle es selbst bei Reddit fest, Reddit hat eine relativ junge Nutzerschaft, aber wer da nicht Gamer ist, diese ganzen Anti-Gaming- Klischees und Gamer-Klischees, die sind so unglaublich weit verbreitet, das ist erschreckend. Ich stelle immer wieder so Diskussionen fest, ich hab neulich eine gehabt, wo ein Typ meinte, ja er würde sich nicht trauen, sich als Gamer zu bezeichnen und so weiter und so fort, wo ich halt sagte, naja gut. Bei mir persönlich ist es halt so, wenn die Tatsache, dass jemand aus dem Faktor, dass ich ein Hobby hat folgern würde, dass mir bestimmte Charaktereigenschaften zugerechnet werden können und mich deshalb ablehnen würde, dann wäre das eine Win-Win-Situation, weil nur Vollidioten so reagieren und denken würden und ich hab kein Problem damit, wenn Vollidioten mich abstoßen würden. Und dann war seine Logik, dass ja im Prinzip diese ganzen Vorurteile gerechtfertigt seien, das wollte er mir dann erzählen, wo ich halt sagte, aber du machst doch gerade genau dasselbe, also es gibt doch überhaupt keinen Sinn, du nimmst dir irgendwelche, welche abstrusen Beispiele, die nichts mit dem Thema Gaming zu tun haben und ordnest sie einem Gamer zu, also negative Charaktereigenschaften, Vorurteile und so weiter und so fort. Das einzige, worauf wir uns einigen können, ist, dass das, was du beschreibst, eine relativ gängige Sichtweise von Medien sind oder von Leuten, die recht wenig wissen über das Thema und das, obwohl du dich als jemand bezeichnest, der dieses Hobby ausübt, kam überhaupt nicht drauf klar. Das endete dann nur noch in persönlichen Angriffen auf meine Person und also im Prinzip eigentlich genau mit dem, wo ich mir dachte, das wäre der Typ gewesen, den ich dadurch abschrecken wollen würde, dass ich sage, ich bin Gamer, wenn es denn funktioniert hätte, weil der so unglaublich vorurteilsbelastet ist. Und ja, dann ist es halt auch nicht verwunderlich, warum Leute diesem Hobby gegenüber, in einer Mischform, also dem Hobby und den Hobby Ausübenden negativ gegenüberstehen, wenn sie halt dazu überhaupt keinen Zugang haben und mehr noch vermutlich irgendwie das Ganze mit allen möglichen negativen Vorurteilen gespickt ist. Ich sehe das genauso wie du und ich glaube, die meisten, die uns zuhören oder die mir jetzt in dieser Situation zuhören, werden das relativ ähnlich sehen. Games sind zunächst mal eine Kunstform, die ganz ganz viele tolle Sachen möglich macht und ganz ganz viele Unterhaltungsformen auch möglich macht, die es sonst in der Form eigentlich nicht geben würde. Es gibt mittlerweile interaktive Filme, wenn ihr bei Netflix zum Beispiel Bender Snatch gesehen habt. Das ist im Prinzip wie ein Spiel ohne Schwierigkeit, so vereinfacht gesagt. Es gibt ähnliche Spiele, aber die meisten haben dann zumindest so Quicktime Events oder so, mit denen man reagiert. Aber ansonsten halt, dass man Aktion X oder Y machen kann und dann wieder einen anderen Teil der Geschichte wahrnimmt. Also es gibt es mittlerweile sogar bei Filmen in bestimmten oder unter bestimmten Voraussetzungen. In dem Fall halt nicht bei einem Kinofilm, sondern nur bei einem, den du zu Hause halt irgendwie am Rechner oder Smart TV guckst, damit du auch interagieren kannst oder am Tablet. Aber ansonsten ist es halt wirklich eine Form der Erzählweise, die einzigartig ist und natürlich auch noch was die interaktiven Elemente betrifft, die ja nicht nur als Erzählweise einzigartig ist, sondern einem auch sonst Möglichkeiten bietet zu interagieren, die einem andere Unterhaltungsformen nicht bieten. Ich bin immer wieder überrascht, dass Leute sowas kategorisch ablehnen, weil ich mir halt denke, gegenüber fast allen anderen Formen der Unterhaltung bietet es zumindest grundsätzlich dieselben Möglichkeiten. Du könntest auch ein sehr sehr rein textlastiges Spiel machen, was fast einem Buch gleich kommt. Gab es auch einige in der Vergangenheit. Ich musste gerade an Plainscape Torment denken, das so unglaublich viel Text hatte und Story hatte. Du hast viele Möglichkeiten, die du beim Film oder Kino hast und dazu noch alle Möglichkeiten der Interaktion, also wie man so eine eigentlich hohe Form der Kunst, was die Möglichkeiten betrifft, kategorisch ablehnen kann, verstehe ich irgendwie nicht. Grundsätzlich, ich verstehe es nur dann, wenn man sich halt so wenig damit beschäftigt hat, dass man es halt nur als stumpfe, repetitive Bespaßung sieht. So keine Ahnung was, dass man halt irgendwie stehen geblieben ist beim geistigen Stand von Pac-Man, was Games betrifft. Und man halt sagt, naja gut, es ist halt ein ganz ganz simples Ding, das man irgendwann komplett verstanden hat und dann macht es einen nur noch dumpf und taub. Es mag sein, dass das für manche Menschen und manche Spiele der Fall ist, aber das ist halt nichts, was dieses gesamte Thema hinreichend beschreiben würde. Also wenn jemand das kritisiert bei dir, wenn du spielst, dann halt wenn er sagen würde, ich kann nicht verstehen, dass du diese Art von Spiel spielst. Nehme ich mich nicht aus, obwohl jeder von uns in der Lage sein könnte, es zu verstehen, weil nun mal die Geschmäcker verschieden sind und es halt Menschen gibt, die eben auch an einem Tetris oder Pac-Man oder weiß der Teufel was über Jahre Spaß haben können. Und ich wünsche mir nur und ich bin im Moment allerdings überhaupt nicht guter Dinge, dass das jemals passieren wird. Ich wünsche mir nur, dass die Leute irgendwann die Offenheit besitzen, an das Thema neutral heranzugehen. Also gerade weil es so absurd ist, angesichts der Tatsache, dass fast jeder, gerade von den jungen Menschen, irgendwelche Computerspiele spielt, dem Thema selbst oder den den den Spielenden gegenüber mit so viel Vorurteilen entgegenzukommen. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was man dagegen tun kann. Ich habe immer gedacht, irgendwie das ist etwas, was sich mit der Zeit regelt. Selbstaufklärung funktioniert offenbar nicht. Ich habe das oft genug versucht, wenn ich in Diskussionen war mit Leuten, von denen ich davon ausgegangen bin, dass sie so ein gewisses Maß an Akzeptanz für Logik haben, über dieses Thema zu sprechen. Aber es funktioniert einfach nicht. Selbst diese Menschen blocken unglaublich oft ab. Das Reddit-Ding ist ein Beispiel. Ein anderes war diese Geschichte mit der FAZ und ihrem krampfhaften Versuch, Gamern eine Nähe zum Nationalsozialismus zu unterstellen und zu sagen, das ist ja quasi gehört das zusammen und so weiter. Wo du jetzt sagst, aber das tut es ja nicht. Also ihr wendet da keine Logik an. Ihr sagt nur, dass es unter den Überraschungen Menschen, die zu 95 Prozent schon mal ein Spiel gespielt haben, auch welche gibt, die eine extremistische Gesinnung haben. Aber das ist ja kein Kausalzusammenhang, den ihr damit belegt habt. Das ist gar nichts, was ihr damit belegt habt, außer dass es das Gaming einen nicht immun dagegen macht. Das habt ihr damit erfolgreich belegt. Keine Chance. Selbst bei solchen Leuten war nicht ansatzweise erkennbar, dass sie die Bereitschaft besitzen, das Thema sachlich und neutral zu behandeln. Von daher weiß ich nicht, ob man das überhaupt jemals beheben können wird oder ob es einfach nur darum geht, dass Gaming im Moment noch der neueste Sündenbock ist. Also mit der neueste Sündenbock ist. Ganz früher war es die Rockmusik, dann waren es Fernsehen, dann war es Videokassetten und dass die Leute sich alle möglichen Filme auf Video geliehen haben und brutale Killerfilme und weiß der Teufel was. Und das wurde dann abgelöst von Gaming und dabei ist es immer noch geblieben im Moment. Vielleicht brauchen wir einfach nur die nächste Unterhaltungsform, die der Bösewicht ist und dann ist das Thema Gaming abgehakt. Ich denke da gerade so an so etwas wie virtuelle Realitäten oder so. So eine Verkapselung direkt mit dem Gehirn, weiß der Teufel was. Das hat definitiv eher das Zeug, dann der nächste Sündenbock zu werden. Nur so weit ist die Technik halt noch nicht. Hi Barlow, ich möchte dich mal fragen, was du von der EM 2020 erwartest. Du meinst die Vorrunden aus 2020 und dass die UEFA Spiele zwischen Kosovo Russland, Serbien und Bosnien herzegowina... Veranstaltet nehme ich an oder so. Könntest du mir den Hauslösungsmodus zu den EM Qualifikations Playoffs und zu EM selber erklären? Alles Gute und viel Glück für die OP. Dankeschön. Aus dem Thema, das ich reingenommen habe, sowieso nichts besseres gerade haben und ich schon wieder darauf warte, wie die Leute sich dann 2020 darüber aufregen werden, dass die Leute gerne Fußball gucken und Dinge über Fußball sagen und schreiben. Ich persönlich, bei mir herrscht auch einiges an so zwischen Verwirrung und Unverständnis, was die Europameisterschaften immer betrifft. Ich habe es irgendwie auch gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass die jetzt in allen möglichen Ländern ausgetragen wird und irgendwie Deutschland alle Gruppenspiele zu Hause haben wird. Alle drei in München, wenn ich es richtig verstanden habe. Dann irgendwie dieses Qualifikationsverfahren, frag mich nicht. Ich glaube irgendwie ein Teil der Qualifikationsplätze wurde vergeben über die Nations League, aber die Klubs, die sich über die Länder, die sich über die Nations League qualifizieren konnten, haben glaube ich trotzdem noch an der normalen Europameisterschaftsqualifikation innerhalb von Gruppen teilgenommen. Und dann gibt es halt über diese Lostöpfe und vereinfacht gesagt, je besser deine Mannschaft ist und je besser sie in der Qualifikation abschneidet, wenn sie sich direkt qualifiziert, was soweit ich weiß immer für den Gruppen ersten und zweiten der Fall ist, desto höher ist sie üblicherweise gesetzt und in einem hohen Lostopf zu sein bedeutet normalerweise, dass man halt eine gute Chance hat, schwächere Gegner zu bekommen, weil im Top-Lostopf halt üblicherweise die Top-Teams sind und trotzdem sind wir als Deutschland-Gruppensieger, also wir, Österreich und Schweiz, sorry ich spreche nicht für euch, also Deutschland ist Gruppensieger geworden und hat mit den schwersten denkbaren Lostopfs bekommen, der möglich ist. In der gleichen Gruppe ist der Weltmeister Frankreich und der Europameister Portugal und der vierte, der dazu kommt, wird sich auch ärgern, weil der vierte, der dazu kommt, könnte glaube ich unter anderem Wales sein, dann gegen den amtierenden Weltmeister, gegen den zuvor amtierenden Weltmeister und den amtierender Europameister spielt. Also das wird noch ein Späßchen. Wie die Playoffs funktionieren? Keine, ich habe keine Ahnung mehr. Ich weiß auch, es gibt auch einige Leute, die sagen ja, aber mittlerweile, weil die EM ja aufgestockt wurde, es waren früher 16 Mannschaften, jetzt sind es 24, aber ich glaube die Anzahl der Gruppen ist gleich geblieben, was bedeutet, dass nicht mehr der simple Gruppen erste und zweite dann in der Endrunde weiterkommen, sondern auch noch die x-best platziert, ich glaube die vier, weiß ich gerade nicht, also die x-best platzierten Gruppen dritten. Da gibt es einige, die sagen ja, aber das wird ja dann Deutschland vermutlich schaffen, selbst wenn sie nicht erste oder zweiter werden, wo ich sagen muss, so sicher wäre ich mir da nicht, denn Frankreich und Portugal sind beides Länder, gegen die man auch durchaus ein Vorrundenspiel verlieren kann und dann wäre es möglicherweise dann wieder in der Vorrunde vorbei. Aber ja, also dieser Playoff-Modus, der Austragungsmodus der Endrunde und so, das stößt bei mir auf extrem viel Unverständnis. Also wirklich unverständlich, ich verstehe nicht so ganz, was der Gedanke dahinter war und wie es durchgeführt wird, was nicht notwendigerweise heißt, dass es alles schlecht ist. Die Idee, irgendwie die Vorrunden in mehreren europäischen Ländern auszutragen, finde ich gar nicht mal so schlecht. Andere Länder regen sich darüber auf, dass sie reisen müssen. Wo ich sagen würde, naja gut, also wenn meine Gruppe, keine Ahnung, die Ukraine und weiß der Teufel was beinhalten würde, dann würde ich glaube ich lieber reisen, als ein Heimspiel gegen den Weltmeister zu haben. Es ist so eine so eine endlos lange Diskussion. Was ich immer persönlich so problematisch finde bei den Turnieren ist, dass Losglück über spielerischen Können steht. Also das Losglück ist wichtiger, als dass die Mannschaft gut ist. Das sehen viele nicht so, weil viele so dieses einfache Schwarz-Weiß-Denken haben, dass eine gute Mannschaft ja gegen jeden Gegner gewinnen können muss und daraus folgern, dass es egal sein müsste, gegen wen man als Gegner spielt. Aber dem ist halt nicht so. Denn das würde jeder, der damit sein Geld verdient, sagen können, auch eine gute Mannschaft verliert wahrscheinlich Herr gegen eine gute Mannschaft, als gegen eine schlechte Mannschaft. Was bedeutet, dass das Losglück eine erhebliche Rolle spielt. Das sollte meiner Meinung nach bei einem Vergleich, wo man den besten sucht, nicht notwendigerweise der Fall sein, um nicht zu sagen, man sollte versuchen, das so weit wie möglich auszuschließen. Und das passiert halt ganz und gar nicht. Ein Teil der Probleme lag darin, dass die, dass das früher diese UEFA Rangliste oder FIFA Rangliste, glaube ich, war, nach der die Länder gewertet werden, durchaus gut manipulierbar war, indem man zum Beispiel vermieden hat, Freundschaftsspiele zu machen, weil die Freundschaftsspiele die Wertung fast immer gesenkt haben, selbst wenn man sie gewonnen hätte oder gewonnen hat. Dieses Ranking war aber wichtig dafür, wie hoch man gesetzt wurde. Wenn ich spontan sagen würde, wie für mich ein Turnier gesetzt werden würde, dann würde es nach einer elo-basierten Rangliste gesetzt werden mit einem Setzbaum, wie es beim Tennis auch der Fall ist. Alternativ finde ich noch interessant, dass man, dass man als Top-Team-Pick hat, wer in seine Gruppe kommt. Wenn du als Gruppenkopf gesetzt bist, dass du dir halt einen Gegner aussuchen darfst oder so, das fände ich auch noch mal eine interessante Variante, aber das ist glaube ich zu zukunftsträchtig. Wie wäre eine Setzliste da deutlich lieber? Aber nun gut, das wird vermutlich in der Form in BELDE nicht passieren. Das ist auch eine Diskussion, die man bei den Champions League und so weiter immer wieder mal hat. Weil Leute, die sich einreden, dass das zum Nachteil der kleineren Mannschaften wäre, in Klammern, was es nicht ist. Das ist nicht zum Nachteil kleinerer Mannschaften, kein komplett randomisiertes Verfahren. Der Fairness-Halber sei gesagt, es ist ja auch nicht komplett randomisiert. Also es könnte zum Beispiel keine Gruppe geben, glaube ich zumindest, hätte keine geben können mit Deutschland, Frankreich, Niederland, England oder so. Nun gut, das zu diesem Thema. Ich freue mich trotzdem darauf. Ich hoffe, ich bin zu dem Zeitpunkt, wollte ich gerade sagen noch gesund, ich hoffe, ich bin zu dem Zeitpunkt wieder topfit und werde die EM genießen können, auch mit oder ohne Vorrunden aus. Ich schaue unglaublich gerne die internationalen Turniere, die Turniere allerdings auch nur die Quali und so weiter, wenn dann immer die Liga liegen bleibt für eine Woche oder noch länger. Das ist dann nicht so mein Ding. Ich danke euch für eure Fragen, ich danke euch fürs Zuhören. Wenn ihr Fragen oder Themenvorschläge für den BMZ habt, dann immer her damit, immer unter die neueste Folge auf YouTube als Kommentar schreiben. Und ich habe heute bewusst mal zwei Themen rausgenommen, die ich ansonsten oft ausgespart hätte. Fußball spare ich fast immer aus und die Frage mit dem Thema Gaming und wie man dem Hobby gegenüber steht und so weiter und so fort und die ganzen Vorurteile ist auch eine, die wir schon in ähnlicher Form mehrfach hatten, die ich trotzdem mit reingenommen habe, einfach um euch noch mal zu vergegenwärtigen. Ich bin dankbar für jedes Thema, auch wenn es welche sind, die wir vielleicht schon mal hatten. So macht es gut und tschüss sagt euer Onkel Barlow.