OnkelBarlow/BMZ/873: Alkohol bei der Arbeit, Zu spät für den Jobwechsel

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878 2020-03 00:37:54 YouTubeSpotify

Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 873 und den Themen Alkohol bei der Arbeit und zu spät für den Jobwechsel. Man könnte fast glauben, dass die beiden zusammengehören, aber tun sie nicht unmittelbar. Thema Alkohol bei der Arbeit. Zuerst mal meine Vorgeschichte. Ich habe vor ein paar Monaten ein Praktikum in einer Brauerei gemacht und mich dort auch für den Ausbildungsplatz als Brauer und Melzer beworben. Die Brauerei beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter gehört, also eher zu den mittelständigen Unternehmen. Mittelständisch oder ständig? Ich weiß es gar nicht. Egal. Mein erster Tag im Praktikum fing zunächst gut an. Ich wurde freundlich empfangen und sollte nach einer kurzen Sicherheitseinweisung einen kleinen Rundgang mit einem dortigen Azubi machen. Er zeigte und erklärte mir alles soweit so gut. Doch als wir bei einem der Lagertanks vorbeigehen, fragte er mich, ob wir nicht mal probieren sollen. Ich schaut auf die Uhr, es war 8.15 Uhr. Heiliger Vater. Wieso nicht, sagte ich nicht ganz sicher, ob er das ernst meinte. Wobei natürlich auch immer die Frage ist, was die Definition von probieren ist. Ist die Definition von probieren wirklich, dass man probiert oder dass direkt ein halb Liter Glas da zunichte gemacht wird. Mein Interesse für das Produkt Bier kann ich nicht ganz abschreiten. Eine sehr schöne Formulierung. Mein Interesse für das Produkt Bier kann ich nicht ganz abschreiten. Oh le, oh le, na Barcelona. So ungefähr stelle ich mir das gerade vor. Doch war dies nie der Grund, weshalb ich den Beruf spannend fand. Mich faszinierten mehr die Produktionsprozesse und die Arbeiten, die damit verbunden sind, weckten eher mein Interesse als das Verlangen nach Bier. Klingt ehrlich gesagt auch nach etwas, was recht spannend sein kann. Also das kann ich durchaus nachvollziehen. Mal unabhängig davon, dass ich Bier grundsätzlich auch recht gerne mag, obwohl ich seit sehr langer Zeit, was heißt sehr langer Zeit, seit einiger Zeit nicht mehr sehr häufig Bier trinke und vor allen Dingen auch nicht mehr viel Bier trinke. Doch weiter im Text. Er zapfte uns also jeweils ein Glas ab. 0,2 Liter. In diesem Moment fand ich das irgendwie lustig, auch wenn ich eigentlich lieber darauf verzichtet hätte. Es war mir doch wirklich etwas sehr zu früh und ich hätte einen Kaffee vorgezogen. Ja, ist eine gute Frage. Ich bin ehrlich gesagt, aber kommen wir gleich zu diesen ganzen Geschichten, die auch rechtlich Probleme aufwerfen können. Vermute ich nämlich fast an, dass jeder grundsätzliche Arbeitsversicherung, Vertrag und so weiter 0,0 Promille beinhaltet. Das heißt vermute ich selbst mit einem großen Schluck Bier könntest du schon in Schwierigkeiten kommen. Definitiv aber mit einem Glas Bier. Nehme ich an. Ich bin mir da nicht ganz sicher, ob es da vielleicht Ausnahmen gibt, gerade wenn man in der Brauerei arbeitet, dass man halt sagt, na gut, bis zu einem gewissen Grad. Je nachdem, was man dort macht, muss es einem oder ist es einem erlaubt, irgendwie auch mal das Produkt zu probieren. Okay, 9.30 Uhr, Zeit für die Frühstückspause. Dort lernte ich ebenfalls ein paar meine Kollegen kennen. Das überraschte mich dann doch etwas, dass bereits jetzt mit Ausnahme von zwei Azubis alle Kollegen mit ihrem Bier beim Frühstücken waren. Dies machte mich dann doch schon etwas stutzig. Ja um 9.30 Uhr die Mehrheit der Kollegen mit Bier, mit Alkohol. Vielleicht ist es so ein Brauerei-Ding oder so. Das weiß ich nicht, aber ja, das hätte mich definitiv genauso stutzig gemacht. Dies macht mich dann stutzig. Das Mittagessen verlief nicht wirklich besser, sodass manche der älteren Mitarbeiter bereits die ersten 1,5 Liter Bier bis zum Mittagintus hatten. Bist du dir sicher? 1,5 Liter ist eine Menge und das würde jetzt nicht genau voraussetzen, dass du quasi mitgeschrieben hast, wer was trinkt. Ich halte es für möglich, aber das ist dann auch noch eine wichtige Frage, wenn wir darüber sprechen, in welchem Rahmen das überhaupt, wenn wir überhaupt sagen, dass das möglich ist, in welchem Rahmen das passiert. Ob das dann 0,2 Liter sind vom besten, von der besten eigenen Hausmarke oder ob es 2 Liter sind, die alleine bis zum Mittag da schon geflossen sind. Ich dachte mir schon, dass ich viel mit Alkoholikern zu tun haben werde. Dachtest du dir? Ernsthaft? Also weiß ich nicht, wenn ich jetzt in einem Pharma- unternehmen arbeiten würde, würde ich nicht erwarten, es mit vielen medikamentenabhängigen zu tun zu haben. Also Job ist Job und Schnaps ist Schnaps. Aber dass es wirklich so extreme Ausnahmaße annehmen würde, hätte ich nicht gedacht. Diese 1,5 Liter zählte ja so gut wie bei allen. Ach, jetzt wird es aber, glaube ich, jetzt hege ich die ersten Zweifel. 1,5 Liter bei allen zum Grundumsatz. Dazu kommt noch, wie ich schnell merkte, die zwei Feierabendbier, alles was außerhalb der Pausen getrunken wurde. Da dort nicht alle 24-7, alle Anlagen, da dort nicht 24-7, alle Anlagen laufen, stehen die nach Arbeitsplatz auch mal längere Zeiten vor, die gerne mit einem Bierchen überbrückt werden und selbst der 30 Liter Haustrunk pro Monat schien den meisten nicht wirklich zu reichen. Gut, ich habe gerade überlegt in welcher Form man die bekommt. Die bekommt man ja vermutlich nicht bei der Arbeit im Glas ausgehändigt, sondern irgendwie, keine Ahnung, in Form von einem Kasten, gut 30 Liter ist zu viel für einen Kasten, mehrere Kästen, mehrere Flaschen, die man dann abends mit nach Hause nimmt oder so. Wäre auch mal interessant zu wissen. Die Arbeit dort hatte mir eigentlich wirklich gut gefallen und so habe ich nun die Chance in diesem Betrieb eine Ausbildung anzufangen. Doch selbst wenn ich nie wirklich dazu gedrängt worden bin mitzutrinken, macht mir das Ganze schon ein wenig Sorgen, dass meine Hemmschwelle über die Zeit auch geringer wird und ich genauso ende. Naja gut, das allererste bringt du schon mal mit, nämlich ein relativ gutes Bewusstsein dafür, dass das so und so nicht in Ordnung sein kann und zu sagen, um 8.30 Uhr, da trinke ich dann doch lieber mal einen Kaffee oder gerne mal einen Kaffee. Ich bin auch irgendwie dem Bierchen nicht abgeneigt gewesen, aber bei der Arbeit morgens anzufangen Bier zu trinken, das wäre jetzt nicht irgendwas, was mir ansatzweise in den Sinn gekommen wäre und schon gar nicht regelmäßig. Natürlich mache ich mir auch Gedanken darüber, wie man das Problem dort angehen könnte, doch da es eigentlich keiner selbst in der Chefentage für ein Problem hält, ist es schwer irgendwie etwas dagegen zu unternehmen, vor allem wenn es eigentlich keiner will. Ich würde zwar keinen davon als komplett arbeitsunfähig einstufen, doch würde ich nicht sagen, dass es Arbeitsunfälle vorbeugt, vor allem da dort auch viele Gabelstapler unterwegs sind. Nicht nur, dass es denen nicht vorbeugt, wir haben neulich ja schon über das Thema Alkohol am Steuer allgemein betroffen. Das macht es nicht besser, wenn du irgendwo in einem Job hast, ich nenne es jetzt mal so im weitesten Sinne im industriellen Bereich, wo auch mit schwerem Gerät gearbeitet wird. Wenn da die Leute trinken, also wenn es jetzt in einem Werbebüro oder so passieren würde, bei einer Firma, die irgendwo Werbung macht oder so, dann kann ich sagen, gut das Schlimmste, was da passieren kann, ist, dass vielleicht einer irgendwie mit einer Fahne mit einem Kunden spricht oder ihm eine blöde Idee kommt, was ein Text betrifft oder so. Aber das ist hier nicht der Fall, wenn einer mit irgendwie, keine Ahnung, 1,5 Promille Gabelstapler fährt, die Dinger können gewaltig Unheil anrichten. Richtig gewaltig Unheil. Ein striktes Alkoholverbot wie in anderen Unternehmen wird wohl nicht möglich sein, da auch Geschmacksproben genommen werden. Habe ich ja eben schon gesagt, ob das uneingeschränkt gelten kann für alle, das weiß ich nicht. Aber auf der anderen Seite, ein Gabelstapler-Fahrer muss üblicherweise keine Geschmacksproben von dem Produkt nehmen, was er da hat. Wenn du bei, keine Ahnung, in der Wäscherei oder im Henkel oder so arbeitest, dann musst du als Gabelstapler-Fahrer ja auch nicht plötzlich anfangen mit Persil, irgendwelche Sachen zu waschen. Nun würde mich deine Meinung zu dem Thema interessieren. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute für die kommende Zeit und drücke beide Daumen. Danke schön. Ja, dir auch alles Gute. Wenn du dir da irgendwas ausgesucht hast, auf das du eigentlich voll Bock hast, was ich verstehen kann, weil es nach einem interessanten Feld klingt und dann feststellen musst, dass du doch erhebliche Bedenken hast, was deine Kollegen betrifft, dann ist das natürlich doof. So, ich versuche mal erstmal denjenigen dort das wenige zu gute halten, was man dem zu gute halten kann, weil ich doch sehr, sehr, weil bei mir natürlich viele Alarmglocken angehen, bei dem was du da beschreibst und ich eigentlich eher denke, geht quasi gar nicht, wenn das so ist, wie du es beschreibst. Das eine, was man halt sagen kann, ist, dass man in der Tat unterscheiden kann zwischen der Probe und dem, ja, ich sag mal relativ gedankenlosen Konsumieren von Alkohol. Damit ist nicht gemeint unbegrenzt, also ich nehme an, dass ich da nicht die Mehrheit der Leute hier so ins Halbkoma trinkt, aber so was wie tatsächlich über einen Liter oder anderthalb Liter zu trinken während der Arbeit ist halt wirklich gedankenlos und unglaublich gefährlich, zumindest potenziell unglaublich gefährlich. Dann würde ich halt natürlich noch erheblich unterscheiden in, wer ist das, der das macht. Ja, wenn das jetzt irgendjemand macht, der im Bereich keine Ahnung was der Buchhaltung oder so arbeitet, dann mag das für ihn persönlich erhebliche Nachteile haben, wenn da was passiert für die Firma, vielleicht auch was Abrechnung und so weiter betrifft, aber darauf begrenzt sich das dann doch größtenteils, solange er jetzt nicht wirklich komplett arbeitsunfähig ist oder so. Und dann gibt es halt Bereiche, wo ich annehme, dass es tatsächlich hochgradig gefährlich ist, wenn man da ein bisschen unaufmerksam ist. Zumal wir neulich schon darüber gesprochen haben, dass es ja nicht nur so ist, dass man durch Alkohol selbst unmittelbar beeinträchtigt wird, in dem Sinne, dass man halt langsamer reagiert und so weiter und so fort, sondern auch unmittelbar in dem Sinne, dass man zum Beispiel risikobereiter ist. Und ich als jemand, der auch mal Stapler gefahren ist, übrigens ohne Staplerführerschein damals, das darf man eigentlich, also ich meine, ich darf natürlich insofern Leuten erzählen, dass ich den Job nicht mehr mache und das im Verantwortungsbereich meine Chefs lag, aber dass sich ein Chef erlaubt, einem Schüler, also ich war damals zwar 18, aber ich war Schüler, einem Schüler, der da einen Nebenjob macht, ohne mehr als eine Einweisung, den auf einen Stapler zu setzen, wenn da irgendwas tatsächlich schiefgegangen wäre, ich glaube, der wäre seines Lebens nie wieder froh geworden, aber war für den wohl offenbar kein Problem. Ja, also das sind die Probleme dabei. Eine Sache, die ich mich allerdings frage, ist, inwiefern ich die Wahrnehmung, die du hast, jetzt mal als Fakt bezeichnen kann, weil das so ein bisschen so klingt, also wie er da nahezu jeder Mitarbeiter mehr oder weniger angetrunken oder bisschen zu stark angetrunken, also bei zwei Liter plus, da würde ich schon sagen, das ist schon, glaube ich, schon in dem Bereich, wo du nicht mehr Auto fahren darfst und ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich so ist, denn wenn dem so wäre, dann glaube ich, hätte der Arbeitgeber massive Probleme, denn es wird ja irgendwann auch dort in diesem Unternehmen mal zu dem einen oder anderen Unfall kommen und wenn dann jeder Mitarbeiter in einem Maße angetrunken oder betrunken ist, dass er quasi kaum noch Auto fahren kann, dann glaube ich, hätte dieser Laden vermutlich dicht gemacht. Also ich kann mir vorstellen, dass du da möglicherweise das eine oder andere extrem gesehen hast oder in Gedanken Dinge aufgerundet hast, die nicht so extrem waren, wie du dir das vielleicht ausgemalt hast. Ändert nur insgesamt wenig, also grundsätzlich ändert das insofern wenig, als dass irgendwie jemand, der drei oder vier Liter an Bier sich da pro Tag genehmigt, halt nur ein noch krasseres Extrem wäre von dem, was nicht erlaubt ist, aber das grundsätzliche Problem ist ja kein anderes. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel, um das zu verdeutlichen. Wenn jetzt jeder Kollege, jedem beliebigen anderen, bei einer Meinungsverschiedenheit eine scheuern würde, dann wäre das eine Umgangsweise, die in keinem Unternehmen in Ordnung wäre. Ob der jetzt viermal am Tag jemandem eine scheuert oder zweimal am Tag, macht er jetzt nicht den riesengroßen Unterschied. So, falls du verstehst, worauf ich damit hinaus will. Die persönliche Sorge, ja natürlich, halte ich auch für verständlich, wobei ich, wie gesagt, schon die Tatsache, wie verantwortungsvoll du klingst beim Beobachten dieser Tendenzen und das gar nicht verharmlost, lässt mich hoffen, dass du da allgemein nicht so besonders anfällig für bist. Weil eine Sache muss man halt auch ganz ganz klar sagen, dieses Problem, potentiell tagsüber zu trinken, während der Arbeit zu trinken oder und Alkoholiker zu sein, zu werden, ist ja jetzt kein, was du universell löst dadurch, dass du nicht in der Brauerei arbeitest. Also das mit dem Trinken am Job ist ja etwas, das es in allen möglichen Berufen gibt und von daher mag es sein, dass du das Risiko vielleicht senkst oder zumindest gefühlt senkst, aber du eliminierst es dadurch halt nicht. Und da ist halt der wesentlich entscheidende Faktor, dass man selber halt ja eben nicht so eine starke grundsätzliche Anfälligkeit dafür hat. Aber ich kann es niemandem vorwerfen, wenn das anders ist, weil Alkoholismus ist halt so eine von den vielen ziemlich ätzenden Krankheiten, so wie man mit Shadberg sagte, für die man angemauld wird, wenn man sie hat. Und ich möchte keinem zu nahe treten, der tatsächlich darunter leidet und ihm jetzt sagen, so bist du ja selber schuld, das ist halt auch wieder zu einfach. Es ist schade, ich habe noch mit Carla darüber gesprochen, weil ich hier hin und wieder mal das ein oder andere BMZ-Thema, da spreche ich mit ihr abends auch noch, wenn sie nach Hause kommt, wie am Tisch sitzen oder so, spreche ich manchmal mit ihr darüber. Und da sagt sie, es ist halt manchmal unglaublich schwierig, den Leuten etwas begreiflich zu machen, worunter sie nicht selbst gelitten haben oder von dem sie nicht zumindest in irgendeiner Art und Weise unmittelbar oder mittelbar betroffen sind. Und gerade bei so Krankheitsgeschichten ist es halt so, diejenigen von euch, bei denen das Thema Alkoholismus in der Familie oder bei ihnen selbst sogar ein Problem war, werden möglicherweise viel eher das verstehen, was ich da gerade gesagt habe, als jemand, bei dem das gar nie der Fall war. Und dann ist es immer schwierig, den unwissenden, vielleichtfertigen Aussagen strikt rauszudrehen. Obwohl ich mir immer denke, auf der anderen Seite seid ihr alle oder sind wir alle vernunftbegabte Menschen und man sollte zumindest theoretisch doch grundsätzlich in der Lage sein, so ein bisschen über diesen eigenen Tellerrand zu schauen und nur weil man sagt, etwas ist für mich kein Problem, nicht daraus zu schließen, dass das universell für für niemanden so ist. Aber ist nicht so leicht, versuchen könnt ihr es auf jeden Fall immer. Versuchen könnt ihr es auf jeden Fall immer und wenn man es, ich glaube, wenn man es einmal bei einer Sache geschafft hat, ist vielleicht die Wahrscheinlichkeit, dass man es überträgt auf andere auch immer ziemlich hoch. Da haben wir alles zugesagt eigentlich. Ich finde es hochgradig bedenklich, hier wird es auf gar keinen Fall verharmlosen. Im Zweifelsfalle würde ich mir tatsächlich überlegen, mir alleine aus Sicherheitsgründen dann einen anderen Job zu suchen, denn wenn das wirklich ansatzweise nur in die Richtung geht, die du beschreibst, je nachdem natürlich in welchem Bereich genau du arbeitest, wäre das alleine für mich schon problematisch genug, als dass ich sagen würde, muss ich jetzt nicht unbedingt haben, dass meine Kollegen da wie auf dem Dorffest schon um die Mittagszeit neun von zehn Lampen am brennen haben. Gut, es sind vielleicht nicht neun von zehn, aber sagen wir fünf von zehn, ist schon schlimm genug. Alles Gute dabei. Hallo Onkel Barlow, ich würde gerne mal deine Meinung zum Thema Berufswechsel und wann es dafür zu spät ist, hören. Letzteres kann ich schon beantworten, nahezu nie. Ich glaube, ich würde nur sagen, es ist dann für den Berufswechsel zu spät, wenn du planst, aus dem Berufsleben allgemein in naher Zukunft auszusteigen und eine entsprechende Umschulung, Ausbildung länger dauern würde als der Zeitpunkt, wo du aufhören willst. Sprich, wenn du mit 65 in Rente gehen willst und mit 60 eine Ausbildung anfangen willst, die noch sieben Jahre dauert oder so, dann wäre es vermutlich nicht so der schlaue Plan. Aber ansonsten würde ich sagen, es ist grundsätzlich nahezu nie zu spät. Kurz zu mir, ich 27 Jahre habe Abitur, eine Ausbildung zum Bankkaufmann und in einem Jahr hoffentlich erfolgreich ein nebendienstliches Bachelorstudium Bankwirtschaft abgeschlossen. Mein aktueller Job, ein Klammer Bank, ist okay, wer hätte das gedacht, ist okay, aber nicht besonders erfüllend. Ich überlege meinen Berufsweg nach Studienabschluss zu ändern. Interesse hätte ich vor allem an den Bereichen Informatik bzw. Wirtschaftsinformatik. Da dürftest du dir noch sogar ein bisschen was von dem mitnehmen können, was du bislang gemacht hast, was natürlich optimal ist, wenn man noch so ein bisschen Information, nicht Information, Qualifikationen hat aus dem anderen Bereich, die einem, nicht aus dem anderen, eigentlich im Prinzip aus dem selben Bereich hat, die einem da helfen. Jedoch habe ich auch keinerlei Garantie, ob dies ein erfüllender Job für mich wäre. Ja, die hast du nie. Die hast du nie, ob das ein erfüllender Job ist. Selbst mit derselben Ausbildung gibt es ja teilweise so unterschiedliche Jobs, dass da Jobs, die zum Teil dieselbe Berufsbeschreibung haben, dass, ja, dass dir keiner garantieren kann, dass es tatsächlich ein erfüllender Job ist. Zum Teil hängt es sogar von Kollegen ab oder von Gott weiß was, von dem Chef oder so. Und ob die Kollegen trinken, wie wir eben hatten. Als Angestellter ist es ja auch unmöglich, hier mal eben ein Praktikum zu absolvieren. Du meinst in einem komplett anderen Job, weil ich halt gerade überlege, dass es auch als Angestellter Fortbildungsmöglichkeiten gibt. Und da bin ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht zumindest möglich wäre, in den Bereich mal so grob reinzuschnuppern im Rahmen einer Fortbildung. Hängt natürlich dann vermutlich von deinem Abteilungsleiter, von deinem Vorgesetzter, von den genauen Regelungen ab, die dein Unternehmen für FortbilDungeon hat. Aber ich würde es nicht hundertprozentig ausschließen. Und dann hast du ja immer noch die Möglichkeit zu sagen, ich spreche mit meinem Chef, ob ich zum Beispiel die Möglichkeit habe, Urlaub zu bekommen, um eine private Weiterbildung zu machen. Je nachdem ob er sagt, ja geht gar nicht oder geht auf jeden Fall oder so. Das ist ja auch noch eine Option. Wobei ich nicht weiß, wie das dann rechtlich aussieht. Das ist eine Sache, die zu klären wäre. Ob das rechtlich erlaubt ist, je nachdem, was man dann als Weiterbildung zählt und und so weiter und so fort. Ich will nur sagen, es ist nicht grundsätzlich und komplett unmöglich, in andere Bereiche reinzuschnuppern, wenn du angestellt haben bist. Gibt es deine Meinung nach einem Punkt im Leben, an dem es zu spät ist, seinen Lebensweg so stark zu ändern? Habe ich eingangs schon gesagt, machen wir am Ende noch mal ein bisschen was zu. Und hältst du es für eine dumme Idee, einen sicheren und nicht schlecht bezahlten Job für etwas aufzugeben, wovon man lediglich vermutet, dass es einem besser gefallen würde, ohne eine Garantie dafür zu haben? Das ist schon eine deutlich schwierige Frage. Mal weitergedacht, gibt es überhaupt für jeden Menschen einen Job, der ihn wirklich erfüllt? Auch das ist eine sehr, sehr gute und eine sehr relevante Frage. Ich danke dir ganz herzlich dafür, dass du deine Gedanken mit uns teilst und wünsche dir alles gute und viel Kraft für die anstehende Krankheitsphase. Ja, ich hoffe, dass es in erster Linie eine Gesundheitsphase sein wird, aber danke schön. Bin mir sicher, dass SheetDeath bei dir prockt. Ich glaube, das war auch noch vor der OP geschrieben. Ich hoffe nicht, dass du mir das jetzt gerade aktuell noch mal wünscht. Aber das ist, glaube ich, ich glaube, es ist doppelt geprockt oder so. Ich habe zwei Charges gehabt und ich sitze jetzt im Moment gerade beide auf Cooldown. So, also du sprichst halt eine ganz wichtige Sache an. Wobei kommen wir erst mal zu was anderem. Kommen wir erst mal zu diesem, wann es allgemein zu spät ist. Also grundsätzlich habe ich jetzt nur gesagt, wann es zu spät ist, aber noch nicht warum es in bestimmten anderen Situationen nicht wirklich zu spät ist. Carla zum Beispiel hat mit, ja so, Gruppenmitte 30 eine Umschulung gemacht in komplett anderen Berufszweig und sie hat vorher halt studiert, ähnlich wie das bei mir war. Wir haben beide studiert, haben beide unser Studium nicht fertig studiert, wobei sie das viel weiter gemacht hat als ich. Allerdings auch ohne einen konkreten Berufsweg, Schrägstrich, Wunsch zu haben, was natürlich immer eine Sache ist, die es einem erheblich erleichtert danach dann eben in entsprechendem Feld zu gehen. Vielleicht sogar mit einem Berufsbegleitend studiert oder so. Und das war insgesamt eine der besten beruflichen EntscheiDungeon, um nicht zu sagen, vermutlich die beste berufliche Entscheidung, die sie bis dato in ihrem in ihrem Leben getroffen hat. Sie hat jetzt ein Feld gefunden, in dem es ziemlich leicht ist Arbeit zu finden, was ja auch eine sehr, sehr wichtige Sache ist, die viele vergessen. Es ist eine Sache etwas zu finden, was einem Spaß macht. Es ist eine andere Sache etwas zu finden, in dem man dann auch wirklich arbeiten kann. Also bringt einem halt nichts, wenn der Beruf einem theoretisch viel Spaß bringt und bringen würde, man aber keinen Job findet. Das für diejenigen zum Beispiel, die sich überlegen in den Bereich Games-Journalismus zu gehen, wo ich ja nun meine Erfahrungen habe, ist alles schön und gut. Wenn man es dann machen kann und eine Möglichkeit findet, ist das toll, findet aber nicht jeder. Und dann hast du zum Teil gewaltig gelitten. Ja und dazwischen hat sie in einer Spielbank gejobbt oder gearbeitet, eigentlich auch ganz ähnlich wie bei mir. Ich habe auch irgendwie Studien geschmissen, danach habe ich gejobbt und dann überlegt, wie will ich das jetzt wieder studieren und so weiter und sofort. Dann ist mit Gigadema etwas ganz anderes dazwischen gekommen und bei mir war es ja auch ein bisschen kunterbunt, was ich so gemacht habe. Dann war ich eine Zeit lang überhaupt nicht unmittelbar im Medienbereich, sondern habe etwas ganz anderes gemacht. Was heißt ganz anders war es auch nicht, aber doch schon sehr anders als das, was ich jetzt tue und so weiter und so fort. Ich glaube, dass sich nicht mal irgendwas geändert hätte, wäre das Ganze fünf Jahre später gewesen oder zehn Jahre später gewesen. Ich habe da mal so eine Geschichte gehört, ob die jetzt stimmt oder spielt keine Rolle. Im Zweifelsfall sieht man sie halt als ein Gleichnis, dass sich halt zwei Leute unterhalten und der eine ist unglücklich in seinem Job und überlegt sich, Mensch, ich könnte meinen Traumjob machen und dann dauert es halt irgendwie fünf Jahre an Ausbildungszeit oder so. Und bis ich damit fertig bin, dann bin ich schon 50 und dann sagt der andere, naja gut, aber 50 bist du so oder so in fünf Jahren. Und im einen Fall hast du dann die Ausbildung zu deinem Traumberuf und in dem anderen hast du sie nicht. Und das ist halt auch eine Überlegung, wie man das Ganze durchaus sehen und angehen kann und nachdem man halt sagen kann, ja grundsätzlich ist es, grundsätzlich zumindest, ist es nie zu spät. Ob es dann praktisch auch umsetzbar ist, ist eine ganz, ganz andere Frage. Denn es ist halt nicht immer so ganz leicht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig irgendwie zu versuchen, in ein bestimmtes Berufsfeld zu gehen. Bei manchen Sachen mag es finanzierte Umschulungen geben, zum Beispiel bei Carla ist sie vom Arbeitsamt finanziert worden, diese Art von Umschulung. Eigentlich auch ein hochgradiger Plus-EV im Nachhine, zumindest für das Arbeitsamt, weil sie jetzt in dem Bereich arbeitet, wo sie besser verdient, als sie das zuvor getan hätte, dann keinerlei Unterstützung mehr braucht und dadurch, dass sie besser verdienen, natürlich auch quasi mehr zurückgeben kann, mehr zurück einzahlen kann. Ja, in diesem speziellen Fall zumindest. Ja, also das ist eben der Teil, der nicht immer so ganz leicht ist, das tatsächlich umsetzen zu können. Aber jetzt witten wir uns nochmal, nochmal dem Teil, den manche vielleicht so ein bisschen übersehen. Was du schreibst, ist du hast einen guten, sicheren, nicht schlecht bezahlten Job und gibst den auf für etwas, von dem du lediglich vermutest, dass es dir besser gefallen würde, ohne eine garantierte Garantie dafür zu haben und im zweiten Satz gibt es überhaupt für jeden Menschen einen Job, der ihn wirklich erfüllt. Und Letzteres glaube ich, lässt sich beantworten mit sehr wahrscheinlich nicht. Ganz einfach, wenn wir uns überlegen, glauben wir, dass es Jobs gibt, die nahezu niemanden erfüllen und da würde ich sagen, ist es nicht schwer, sich zu überlegen, dass es den einen oder anderen Job gibt, von dem es schwer vorstellbar ist, dass der für eine große Menge von Menschen jetzt der Traum ist. Und dass sie darin ihre Erfüllung finden, aber es ist trotzdem einer oder es sind trotzdem Jobs, die halt von genügend Leuten gemacht werden müssen, damit es ja, damit es irgendwie rund läuft. Nehmen wir mal das Beispiel, irgendwie Müllabfuhr oder so. Glaub ich, wenig Menschen, die sagen, das ist mein absoluter Traum, aber trotzdem genügend Leute, die es halt machen, genügend Leute, die es halt machen müssen. Und vielleicht hat es sogar den einen oder anderen Vorteil in manchen Fällen, dass die Jobs keine so große Erfüllung sind, weil das ja mitunter bedeuten kann, dass man als potenzieller Arbeitgeber die Gehälter entsprechend anpassen muss, um doch einen Anreiz für diejenigen zu schaffen, die den Job dann aussuchen, es eben zu tun, ausüben, es eben zu tun, diesen Beruf eben auszuüben. Ich glaube auch, dass es eine schwierige Sache ist, je nachdem, wie extrem man glaubt, dass der Job einen erfüllen müsse. Ich glaube, das ist halt so eine Geschichte, die vor allen Dingen, wenn man relativ wenig überhaupt gearbeitet hat in seinem Leben, in die man leicht reinrutschen kann, gerade in seinem ersten Job, wenn man nicht happy ist, dass man so ein bisschen den Gedankengang hat, ein Job ist in erster Linie dafür da, mich persönlich zu unterhalten und mir persönlich Spaß zu machen. Und da haben wir, glaube ich, schon häufiger darüber gesprochen. Es ist toll, wenn das möglich ist. Und es ist toll, wenn das passiert. Aber das ist nicht immer möglich. Und je nachdem, was für ein Beruf du machst, ist es auch innerhalb dieses Berufs ganz und gar nicht immer möglich. Ich kann mich daran erinnern, dass ich diese Geschichte schon mal erzählt habe, aber auch die Sachen, die ich in der Vergangenheit und auch jetzt beruflich mache, viel mit Gaming zu tun zu haben, damals zum Teil vor der Kamera zu sein, ist für viele mit Sicherheit ein Traumberuf. Und das kann ich verstehen, weil das auch tolle Sachen sind, die viel Spaß machen können. Auf der anderen Seite gibt es aber auch in dieser Art von Berufen immer wieder Dinge, die halt zu der Maloche irgendwie dazugehören. Bei der Giga-Geschichte zum Beispiel, du hast halt von den acht Stunden und mehr, meistens war es ein bisschen mehr, die du dort bei der Arbeit verbringst, da hast du halt eine Sendungsdauer oder eine Live, eine Netto-Dauer, die du vor der Kamera bist von vielleicht einer halben Stunde oder so, oder eine Sendungsdauer von zwei Stunden. Aber der Rest der Zeit ist Arbeitszeit, in der mehr oder weniger relativ dröge gearbeitet wird. Da wird rumtelefoniert und da werden Kontakte abgeklappert, vor allen Dingen auch Kontakte teilweise gepflegt, was auch nicht jedermanns Sache ist. Da werden dröge irgendwelche Texte geschrieben, Sachen recherchiert und so weiter und so fort. Und nicht alles davon ist irgendwie der Spaß oder derselbe Spaß, wie gerade sein Lieblingsgame zu zocken und hier und da einen lockeren Spruch zu reißen. Und selbst wenn man sagt, diese Sachen kommen dafür aber auch vor, war es bei uns zum Beispiel so, dass halt nicht jeder Tag mit deinem Lieblingsgame verbracht wurde, sondern du auch etliche Sachen dabei hattest, auf die du gar keinen Bock hattest, die aber nun mal der Vollständigkeit dazu gehört haben. Das kann ich natürlich sagen oder kann man sagen, na ja, Barlow bei dir ist das ja vielleicht anders, denn du kannst dir ja wirklich die Spiele aussuchen, auf die du Lust hast. Und das stimmt, das mache ich zum Glück auch oder das kann ich auch. Ich muss nicht irgendwie immer auf den neuesten Zug aufspringen, um erfolgreich zu sein. Aber auch das kann sich nicht immer jeder in jeder Situation erlauben. Es gibt halt auch Leute, für die ist es vielleicht so, dass ob der Tatsache, dass sie nicht wie ich das Glück hatten, für ein Spiel oder bei einem Publisher, vor allem bei den Blizzard Games einen relativ ordentlichen Bekanntheitsgrad und damit Vorsprung zu haben. Und dann müssen sie eben halt auch mal durch die Sachen durch, worauf sie sonst vielleicht nicht so den großen Bock haben. Oder müssen Kooperationen machen, weil es ansonsten geldlich irgendwie nicht hinkommt, auf die sie nicht so den Bock haben. Beziehungsweise Werbepartner akzeptieren, wo sie normalerweise sagen würden, das ist eigentlich eher mit Magen umdrehen verbunden, aber ich habe keine andere Wahl, wenn ich möchte, dass die Brötchen auf dem Tisch sind. Also selbst in diesen Traumberufen ist es vermeintlich. Vermeintlich in Traumberufen ist es halt oft so, dass nicht alles dem Traum entspricht oder dann wiederum nur für einen sehr, sehr, sehr kleinen Teil der Leute, die in dem Bereich arbeiten, tatsächlich diesem Traum entspricht. Und in anderen Berufen ist das natürlich ganz und gar nicht anders, gerade als Angestellter. Ich habe mit allen Nachteilen, es hat eine Menge Nachteile, selbstständig zu sein. Entschuldigung, hat aber auch die Vorteile, dass man Bäuerchen machen kann und keinen Chef einem auf die Nase haut. Nee, ich habe aber den Vorteil, dass ich ziemlich unabhängig bin. In anderen Berufen ist es halt so, wenn du Angestellter bist, da hast du dann deinen unmittelbaren Vorgesetzten und dann geht es halt je nachdem, wie weit es nach oben geht, wie viele Leute da mitarbeiten. Manchmal ist ein unmittelbarer Vorgesetzter direkt quasi der Chef des Unternehmens, aber manchmal ist der wiederum dann nur Teil einer Abteilung, dann gibt es dort den Abteilungsleiter, dann gibt es denjenigen darüber und so weiter und so fort. Und das sind manchmal so Konstrukte, in denen dann oft mehr und mehr Druck aufgebaut wird, je mehr Leute über einem sind, desto mehr, ich will nicht sagen, universell Probleme gibt es, aber zumindest potenzielle Quellen für Probleme gibt es. Und dann hast du auch manchmal dann die Situation in den Unternehmen, dass es gar nicht mal die Sachen von oben sind, sondern dass du so Kollegen hast, wo der eine dem anderen die Butter auf dem Brot nicht gönnt. Ich kann mich dran erinnern, dass ich neulich eine Twitter-Diskussion hatte, wo ich mich halt darüber beschwert habe, dass ich es unsäglich finde, wenn Unternehmen Gesundheitsboni zahlen und das nicht wegen Corona. Corona war eigentlich eine Sache, die so ein bisschen im Hintergrund zu dem Zeitpunkt eigentlich in meinen Gedanken lag, dass Leute halt möglicherweise krank zur Arbeit gehen, um halt so einen Gesundheitsbonus abzustauben, sondern einfach weil ich es ziemlich zynisch finde, weil es im Umkehrschluss ja bedeutet, dass du Leute dafür strafst, wenn sie krank sind, je nachdem in welcher Art und Weise dieser Bonus ausgezahlt wird. Und da habe ich halt auch schnell gemerkt, dass es eine Menge Leute gibt, bei denen der Horizont wiederum der eigene Tellerrand ist, wie so oft. Die sagen dann, ja, ich werde ja nicht krank, dann ist das eine gute Regelung. Das ist eine Sache, die natürlich, wenn man irgendwie Mitte 20 ist oder so und das Glück hat da irgendwie noch auf dem besten gesundheitlichen Stand zu sein leichter hergesagt ist. Mit 40, 45 oder 50 sieht das aber manchmal ganz ganz anders aus. Und wo wir dabei sind, die Butter auf dem Brot nicht zu gönnen, halt wie viele Leute ihren Kollegen unter Stellen blau zu machen. Das ist auch krass. Also ich meine, wenn ich jetzt wüsste, dass derjenige Arzt ist oder intensiven Einblick in die medizinischen Unterlagen hat und und und Diagnosen stellen kann, dann wäre das eine Sache. Aber meistens beruhte das auf nichts anderem als der Kollege X war halt häufiger mal krank. Das ist dann einfach, das ist dann blau machen und das dann mir mir selbst gegenüber ist das dann natürlich ungerecht. Denn ich bin ja bin ja der vorbildliche Mitarbeiter oder mit anderen Worten wer, wer häufiger krank ist als ich, der ist ein Blaumacher. Wer weniger häufig krank ist, ist ein Streber. So ungefähr kam mir das bei manchen rüber. Ja, das ist auch noch so eine Sache, die die die immer noch zu bedenken ist. Also wie eingangs schon gesagt, dass nur die Tatsache, dass der dass der Beruf selber vielleicht einer ist, der dir grundsätzlich Spaß macht, noch immer nicht heißt, dass es dann tatsächlich in der Stelle, die du bekommst, auch wirklich tut. Und verbunden mit der Frage halt, ob die Bespaßung das Hauptziel ist. Man kann sich halt auch den den den den umgekehrt extremen Weg suchen und sagen, ich suche mir halt etwas, was in erster Linie, ich sag mal leicht abzusitzen ist, um es jetzt so ganz ja, so ganz unromantisch mal zu formulieren. So ein Job, der am besten gut bezahlt ist, am besten sicher ist und der mich jetzt irgendwie nicht die letzten Nerven kostet, vielleicht nicht erfüllend ist, aber wo ich halt morgens hingehe, abends wieder raus gehe und mich ansonsten keinerlei großer Belastung ausgesetzt habe. Denn es ist ja auch noch eine Sache, über die wir gar nicht gesprochen haben, dass selbst Jobs, die sehr sehr viel Spaß machen, ja durchaus welche sein können, die mit deutlich stärkeren Belastungen verbunden sind als andere Jobs. Gerade die Geschichte zum Beispiel Sachen, die ich mache und gemacht habe in der Vergangenheit, in gewisser Art und Weise in der Öffentlichkeit zu stehen, hat ja nicht nur Vorteile. Es kann ja durchaus auch den einen oder anderen Nachteil haben. Ich habe selten die Situation gehabt, dass ich davon unmittelbare Nachteile jetzt besonders manifestiert hätte. Es gab natürlich schon Leute, die einem Gewalt oder sogar Mord drohen, aber noch nie jemanden, der das in irgendeiner Art und Weise umgesetzt hätte. Aber selbst ja, selbst solche Arten von Drohungen und diversen anderen Pöbeleien und so weiter und so fort gehören dann mit Unterhalt auch dazu. Und das sind Sachen, die du möglicherweise auch nicht hast, wenn du einen günstigen Beamtenjob erwischst. Mag Beamten geben, die alle möglichen anderen Arten von Stress haben, aber mag ja auch durchaus Varianten geben. Ich habe da so ein paar in meinem Freundeskreis, die da ganz und gar keine Probleme haben. Und das ist ja auch immer noch eine Option, dass man halt sagt, gut, Job ist für mich halt Job. Der hat in erster Linie die Aufgabe sicherzustellen, dass ich leben und überleben kann und mir vielleicht noch ein bisschen was zur Seite legen kann für die Zukunft. Und ich beiße jetzt so ein bisschen in den sauren Apfel, habe dann nachher aber dann die Möglichkeit, sowohl unmittelbar an den entsprechenden Tagen in meiner Freizeit zu machen, worauf ich Bock habe, aber möglicherweise auch mich irgendwie früher zur Ruhe zu setzen. Das ist auch noch so eine Überlegung. Vielleicht den Job A, der dir Betrag X gibt und dann Job B, der dir viel Spaß macht, aber X minus sonst was gibt, wo du halt weniger verdienst. Und auch das haben wir schon mal als Thema gehabt. Die Leute, die sich so früh zur Ruhe setzen mit irgendwie mit 30, 35 oder so schon ausgesorgt haben, ist ja auch noch eine durchaus denkbare Option, die vielleicht sogar noch geiler ist. Dass man halt sagen, naja gut, dann beiße ich halt mal für 10, 20, je nachdem, Jahre so richtig in den sauren Apfel und entbeere ziemlich viele Dinge. Aber dafür habe ich dann später die komplette Erfüllung und muss mich dann an gar nichts mehr und mit nichts und niemand mehr rumprügeln. So, wir sind in ziemlich viele Nebenstraßen eingebogen, von denen ich aber glaube, dass sie in dem Zusammenhang vielleicht ganz interessant sind, weil dieses mit der Berufswahl und der Änderung des Jobs und sich einen neuen Job zu suchen und eine neue Ausbildung zu machen, trotzdem nicht so ganz uninteressant sind, denke ich, weil es ja durchaus zumindest theoretische Optionen sind. Ob man sie selber dann nun praktisch wahrnimmt oder ob man sie selber auch nur theoretisch in Erwägung zieht, ist ja wieder eine ganz andere Frage. Die LDR-Version von dieser langen Antwort ist, grundsätzlich ist es selten zu spät, in ein neues Berufsfeld zu wechseln und ich habe da durchaus den einen oder anderen, es ist schwer zu sagen, ob das viele sind, aber durchaus den einen oder anderen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der so eine Art von Jobwechsel oder späterer oder zusätzlicher Ausbildung gemacht hat, mit hoher Zufriedenheit. Ich glaube, ich kenne niemanden, der damit extrem unzufrieden gewesen wäre, um das mal positiv zu formulieren. Also das ist nahezu immer eine Option. Man muss sich allerdings auch dessen bewusst sein, dass das Gras auf der anderen Seite nicht zwingend immer und überall so grün ist, wie man es vielleicht zu einem bestimmten Zeitpunkt glaubt und dass es natürlich auch so ist, dass die Überlegung etwas, was recht gut bezahlt wird, was vielleicht noch gute Aufstiegsoptionen betrifft, was man quasi ohnehin schon kann und was sicher ist, weiterzumachen, jetzt nicht unbedingt bedeutet, dass man alle seine Ideale verraten hat und das auf gar keinen Fall irgendwie funktioniert und einen glücklich machen kann, sondern man mitunter zumindest oder unter Umständen auch in so einer Situation Wege finden kann, das Beste daraus zu machen, auch wenn man diese Wege vielleicht in der Form im Moment noch gar nicht erkennt oder gar nicht sieht. Die einzige große Einschränkung, die ich machen würde, wäre, wenn dein Job dich erheblich belastet. Also wenn er dir wirklich erhebliche Probleme bereitet. Nicht, dass du so diese Situation hast, dass du vielleicht ein bisschen gelangweilt bist und dir denkst, ich würde lieber gerne was Spannendes machen oder so, sondern wenn du wirklich mit kaltem Schweiß auf der Stirn sonntagsabends zu Hause sitzt und dir denkst, oh mein Gott, ich habe keine Lust, Montag zu Arbeit zu gehen oder ich habe Angst davor, Montag zu Arbeit zu gehen, dann sind das Sachen, wo ich empfehlen würde, sehr dringend über Alternativen nachzudenken, weil man da und auch da spreche ich so ein bisschen aus eigener Erfahrung sehr leicht in Situationen reinrutscht, die ab dort nur noch schlimmer werden. So, es klingelt gerade an der Tür, ich war sowieso fertig, ich danke euch fürs Zuhören, macht es gut und Tschüss sagt euer Onkel Barlow.