OnkelBarlow/BMZ/867: WoW oder Arbeit, langfristige Content-Relevanz (WoW)
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872 | 2020-03 | 00:31:28 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen, hier ist Barlow mit BMZ Nummer 867 und in Themen WoW oder Arbeit und langfristige Content-Relevanz in WoW bzw. in Spielen allgemein. Tagchen Barlow. Hier ein Thema, zu dem ich keinen Titel weiß. Folgendes. Eine Freundin habe ich nun frisch in WoW reingebracht und wir spielen immer wieder zusammen. Natürlich stellt sie oft Fragen, die ich gerne beantworte, doch mehr und mehr bekomme ich diese Fragen auf der Arbeit, welche sich beantworten ließen, wenn man sich die Quest oder Klassenfähigkeit durchlesen würde. Derzeit bin ich am Ende meiner Ausbildung und stark im Stress und ich werde auch in Vollzeitstellen eingesetzt, was meinem Gehalt nicht gerecht wird. Kurz, ich hasse meinen Job. Das ist jetzt schon eine Achterbahnfahrt von Verknüpfungen von Dingen. Und dann bekomme ich morgens um 9 Uhr Fragen bezüglich WoW von besagter Freundin. Ja, ignorierst du sie und beantwortest sie gar nicht oder bei Feierabend. Ist ja nicht so schwer. Sie selbst ist arbeitslos, hat keine Ausbildung und bemüht sich auch nicht darum. Mein Problem ist einfach, dass es sich irgendwo unfair anfühlt, dass ich einen scheiß Job mache für kein Geld und sie auf der faulen Haut liegt. Du machst keinen Job noch, also noch zumindest. Du machst eine Ausbildung und in der Ausbildung, dass man da nicht so viel Geld hat, das ist so. Ich muss zwischendurch immer mal so ein bisschen einhaken, aber dass man in der Ausbildung nicht so viel Geld bekommt, ist eine Sache. Wenn du dann in deinem Job bist, dann wird es ja vermutlich, nehme ich mal an, hoffentlich anders aussehen. Und das ist ein ganz, ganz wichtiger und springender Punkt mal ganz nebenbei. Als Schüler kriegst du halt auch kein Geld, aber es ist halt Teil einer Ausbildung, die dir dann möglicherweise im Idealfall hilft, etwas zu machen, was dir Spaß macht und was cool ist und was dir mehr Geld, zumindest mehr Geld als Null bringt. So und noch eine Sache, was sie macht, hat nichts mit dem zu tun, was du machst. Das zusammen zu verbinden ist völliger Unsinn. Aber weiter im Text. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, was man in seiner Freizeit anstellt, so ist es. Ich fühle mich auch wie ein Arsch, dass ich so denke. Gut so, immerhin ein bisschen Erkenntnis dabei. Aber wir kommen gleich noch dazu, warum ich es zum Teil verstehen kann, dass du so denkst, auch wenn es komplett unproduktiv ist. Aber naja. Irgendwann habe ich darum gebeten, mir nicht auf der Arbeit Sachen über weh zu erzählen oder mich zu fragen, weil ich keine Zeit dafür habe und sich das schäbig anfühlt. Ich glaube, du hast ein sehr merkwürdiges Empfinden von dem, was sich schäbig anfühlt. Also für dich in deiner Welt, in der du deinen Job hast, magst du das nicht, dass jemand gerade zocken kann. So, das ist die Definition von schäbig. Sie hat es verstanden, aber nicht oft eingehalten. So kam es öfters zu verschiedenen Situationen, wo ich mit ihr über wichtige Dinge, gerne mit ihr über wichtige Dinge gesprochen hätte, aber sie immer AFK war und WoW gezockt hat. Zurzeit beschwert sich man, weil er stopp, stopp, stopp, stopp, stopp. Also, dass jemand WoW zockt, sorgt ja nicht dafür, dass er nicht schreiben oder antworten kann. Da hast du ja gerade einen Satz vorher quasi gezeigt, gesagt, damit, dass sie während des WoW zocken, dir immer irgendwelche Nachrichten über WoW schickt. Das ändert sich ja dann nicht. Also das Einzige, was da vermutlich passiert, ist, dass sie über die entsprechenden Dinge, was auch immer dir da gerade wichtig ist und über was du gerade sprechen möchtest, möglicherweise nicht oder nicht mit dir sprechen möchte. Und ich kenne die Situation auch ehrlich gesagt nicht beim WoW zocken, dass ich nicht die Möglichkeit habe, irgendwelche Nachrichten zu bekommen. Ich kenne den Weg nicht, über den ihr Nachrichten austauscht. Wenn ihr natürlich irgendwie, keine Ahnung, IRC oder so benutzt und sie nur einen Monitor hat, dann könnt ich verstehen, warum die Nachrichten während des Zockens nicht ankommen. Aber da ich mal annehme, dass es WhatsApp oder sowas ist, wenn nicht, dann wechselt darauf. Das ist ein Teil des Problems schon mal behoben, dass man die Nachrichten nicht empfangen kann, weil man beim Zocken ist. Und ich nehme ja auch nicht an, dass die 24-7 in irgendwelchen Progress Rates unterwegs ist. Zur Zeit beschwert sie sich mehrfach über Schlafprobleme. Okay, das ist eine von vielen Alarmglocken, die bei mir schon angehen. Doch anstatt diese zu vermeiden, spielt sie lieber bis in den frühen Morgen WoW. Auch da ist es so, ich habe in den letzten Tagen und Wochen so unglaublich viele Leute erlebt, die in ihren Fernanalysen so gut sind, dass ich mir denke, WoW, wenn ihr Ärzte werdet, werdet ihr vermutlich Millionäre so präzise wie ihr zu glauben scheint, Diagnosen über irgendwas treffen zu können. Dass jemand Schlafprobleme hat und in der Zeit, wo er nicht schläft, WoW zockt, heißt nicht, dass die Schlafprobleme weg sind, wenn er aufhört zu zocken. Das ist dir schon klar, oder? Weil das klingt gerade so und das ist nicht ungewöhnlich, so eine Logik höre ich unglaublich oft. Aber wenn es dir nicht gut geht und du depressiv bist, dann denk doch an was schönes. Wenn du Schlafprobleme hast, dann leg dich doch einfach früher hin. Ja, wenn das mal so leicht wäre. Das ist wieder so ein Henne- und Ei-Problem. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es so, dass sie irgendwas, und da kommen wir gleich zu, was das sein könnte, hat das unter anderem, unter vielen anderen Dingen dafür sorgt, dass sie erhebliche Schlafprobleme hat und dann eben, wie das auch ganz viele Leute logischer Weise tun, wenn man eh nicht pennen kann, sucht man sich irgendwas, um in der Zeit die Zeit totzuschlagen, bis man dann hoffentlich müde wird. Manche lesen dann, manche schauen fern und manche zocken halt eben. Aber komm nicht auf die Idee, dass du mit deinem Ohr einmal drauf geguckt, ich hab die Lösung tatsächlich für irgendwas gefunden hättest. Aber abgesehen davon, dass du das Problem, glaube ich, nicht siehst, obwohl du es so deutlich beschreibst, dass es dir eigentlich ins Gesicht springen müsste. Aber kommen wir gleich bei den nächsten Sätzen noch zu. Ich hab schon öfters versucht, dir klar zu machen, dass ein Tagesrhythmus und die Suche nach einer Ausbildung wirklich wichtig wären, denn umso älter sie wird, desto schwieriger wird es, eine Ausbildung zu finden. Auch lebt sie mit ihrer Mutter in einer ziemlich messigen Wohnung. Nochmal Alarmglocken, Alarmglocken, Alarmglocken, der ganze Text ist voll von Alarmglocken, die siehst du gerade nicht. Das ist erschreckend. Aber gut, in einer messy Wohnung ist es klar und selber peinlich, und ich habe immer wieder versucht, ihr Mut zu machen, dass sie doch in der ganzen freien Zeit, die sie hat, aufräumt. Mut zu machen, wieder die perfekte Lösung gefunden. Du lebst in einer messy Wohnung, weißt du, was? Räum doch einfach auf. Problem gelöst. Da wirst du kein messy mehr. Du musst einfach nur aufräumen. Ich weiß, dass messy eine Krankheit ist, deshalb ist es eine schwere Situation. Und du weißt es auch noch. Ich habe ihr so oft gesagt, dass ich nicht mehr zu Besuch kommen möchte, wenn es weiter so aussieht, da ich mich darin nicht wohlfühle und mich das ekelt. Ja gut, also das, klar, kann ich nachvollziehen. Ich weiß natürlich nicht, wie schlimm es da aussieht, aber wenn du es als messy Wohnung beschreibst, die so schlimm ist, dass du dich ekelst, muss das ja sehr, sehr krass sein. Da ist es ja vermutlich nicht nur, dass irgendwo ein paar Wollmäuse rumliegen und es ein bisschen unaufgeräumt ist, nehme ich an. Ich hoffe nicht, dass da Haustiere involviert sind. Ich weiß, ich habe viel um den heißen Brei geredet. Entschuldige dazu. Nein, das hast du eigentlich gar nicht. Du hast ein bisschen Themensprünge gehabt, aber alles schon gut. Mein Problem ist einfach, dass einerseits es sich schä- nein, nicht es fühlt sich schäbig an. Du verknüppst dein Problem mit etwas, was nicht dein Problem ist und bist neidisch auf jemanden, der krank ist, weil diese Person etwas machen kann, nämlich zocken, das du lieber machen würdest. So viel zum Thema, dass es sich schäbig anfühlt, dass du hart arbeitest und sie gemütlich zockt, dass sie allem aus dem Weg geht, was ich anspreche und nur zockt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Sie ist seit sieben Jahren meine beste Freundin. Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende. Was? Dabei hast du doch schon gesagt, sie soll sich pünktlich hinlegen und dir Zimmer aufräumen. Also du hast ja fast alles versucht, was man machen kann. No, jetzt mal aber Spaß beiseite. Du hörst glaube ich so ein bisschen raus, hoffentlich so langsam, aber sicher, was das Problem ist. Wenn nicht, soll ich dir schwarz auf weiß und mal in Großbuchstaben schreiben? Also sie hat offensichtlich massive psychische Probleme. Ziemlich offensichtlich, zumindest aus meiner Sicht. Jemand, der nicht in der Lage ist, irgendwie eine Ausbildungsstelle zu finden, keinen Antrieb hat das zu tun. Jemand, der offensichtlich nicht mal den Antrieb hat, das Allernötigste zu tun, damit die Wohnung nicht wie eine Messi Wohnung aussieht. So krass beschreibst du es ja. Schlafprobleme, weiß der Teufel, was sonst alles. Also das ist eine Frau, die braucht professionelle Hilfe. Die ist krank. Jetzt ist das Lämpchen über deinem Kopf angegangen. Die Frau ist krank. Und du, und dass du keinen Bock auf deinen Job hast, haben nichts, aber auch gar nichts damit zu tun. Das auch bitte nochmal ganz, ganz, ganz, ganz wichtig. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Du bist gerade neidisch auf eine Kranke, weil die in ihrer Krankheit so als letzte Zuflucht und als letzte Realitätsflucht ein Spiel gefunden hat, das sie ablenkt. Darauf bist du gerade neidisch. Das ist so ein bisschen wie auf einen Alkoholiker neidisch zu sein, der keinen Job hat und sich sein Leben zersäuft, das er den 40. Geburtstag nicht erlebt. Auf einen Alkoholiker neidisch zu sein, dass man selber bei der Arbeit kein Bier trinken darf. Das ist gerade das Pendant. Und natürlich wirst du nicht glücklich damit, wenn du diesen Ansatz wählst. Trenn die beiden Sachen. Das sind Probleme, die nichts miteinander zu tun haben, die sich auch ausschließlich getrennt bekämpfen lassen. Ob dein Job dir Spaß macht oder nicht, völlig irrelevant für alles andere. Da ist auch sie nicht für verantwortlich, dass dir dein Job Spaß macht. Wie man das lösen kann, weiß ich übrigens auch nicht. Habe ich keine universelle Lösung für. Ich kann nur hoffen, dass es ja nicht ein Job ist, sondern eine Ausbildung. Dass du nach der Ausbildung halt in einem Feld arbeiten kannst, dass dir dann tatsächlich Spaß macht. Wenn nicht, ist es halt eine Sache, die du in Angriff nehmen musst, dir halt zu überlegen, in welche Richtung könnte das gehen? In welche Richtung kann ich mir vorstellen, in Zukunft zu arbeiten und so weiter und so fort. Aber um nochmal auf die Freundin zurückzukommen. Vermutlich ist es sogar eine Geschichte, die in der Familie liegt, nehme ich mal an. Denn wie du es beschreibst, lebt sie ja sogar faktisch mit ihrer Mutter zusammen, die ja scheinbar zumindest ein Teil derselben Probleme zu haben scheint. Zumindest wohnen die ja beide offenbar in derselben Wohnung und sind beide nicht in der Lage, die in einem Zustand zu halten, dass man darin leben kann und nicht irgendwie mangels Zeit oder so, sondern weil sie es einfach nicht können. Weil sie es einfach nicht hinbekommen. Und ich finde eine Sache so unglaublich wichtig. Wir sind jetzt eigentlich in einer Zeit, in der die Leute doch so langsam, aber sicher anfangen sollten zu begreifen, was Krankheit ist und was nicht. Also dieses sich auf Teufel komm raus einreden, dass jemand, der in so einer Situation ist, der in Wahrheit nur faul ist und es ja für alles eine ganz einfache Lösung gibt. Es wundert mich, dass man noch so naiv ist. Wenn das vor 50 Jahren der Fall war, wo man psychische Krankheiten gar nicht überhaupt als Krankheit akzeptiert hat. Okay, da habe ich da irgendwie eine gewisse Art und Weise von Verständnis für. Aber wir sind doch eigentlich tausend Schritte weiter. Und du beschreibst Dinge, die ich in der Art und Weise unglaublich erschreckend finde, weil ich denke, das ist doch so offensichtlich, was du da gerade beschreibst. Und trotzdem guckst du keinen Scent über deinen eigenen Tellerrand, sondern beschreibst die Situation von Erkrankung und bist auch noch neidisch darauf. Himmel die Berge! Und leider Gottes ist das offenbar gar nicht so ungewöhnlich. Ich kann mich, und das ist nicht so extrem lange her, noch an die Situation von dem Fußballer von Sebastian Deißler erinnern, der unter Depressionen gelitten hat, wo die Armchair-Experten dann angekommen sind und sinnvolle Dinge gesagt haben wie, also ja, der hat ja so viel Kohle, Profifußballer, Frauen laufen einem da hinterher und so. Dessen Sorgen möchte ich auch mal haben. Und ich arbeite jeden Tag hier hart auf die Maloche. Also, solche Sätze fielen damals und irgendwie, ich habe immer so ein bisschen die Hoffnung gehabt, dass sich diese Art und Weise zu denken im Laufe der Zeit dann doch irgendwie relativ schnell einstellt, weil die Leute halt begreifen, dass es fast nie so ist, wie in so einer Situation geschildert, also in der Deißler-Situation sowieso nicht. Aber halt auch in der Situation von Leuten, die aufgrund von Depressionen halt ganz erhebliche Schwierigkeiten haben, ihr Leben auch nur ansatzweise in lebbare Bahnen zu bekommen. Stattdessen ist es immer irgendwie diese Mehr von den Leuten, die auf der faulen Haut liegen und nichts tun, weil sie irgendwie keinen Bock haben oder so. Ich meine, es mag sein, dass die irgendwo existieren, aber wenn das bei ihr der Fall wäre, wenn sie tatsächlich irgendwie sich in ärztliche Behandlung begibt und alle sagen, nee, alles perfekt, keinerlei Probleme, völlig gesund, dann fresse ich einen Besen. Im Leben nicht, im Leben nicht ist das bei ihr der Fall. Und ganz, ganz viele Dinge von dem, was du beschreibst, sind halt auch diverse Eskalationsstufen davon. Das Gaming halt als Fluchtmittel ist halt eine ganz typische Sache. Bei manchen ist es halt irgendwie der Alkohol, der die Geschichte erträglicher macht und so weiter und so fort. Oder andere Drogen oder so. Und in ihrem Fall ist das nur, in Anführungsstrichen nehme ich zumindest mal an, ich weiß es nicht, zumindest die Gaming-Geschichte, die ihr halt irgendwie hilft, aus dieser Realität zu entfliehen. Das Problem ist, dass viele von den Leuten, die in der Situation sind, sich ihrer Situation ja auch vollkommen bewusst sind. Und das ist unglaublich frustrierend. Ich war zum Glück noch nicht in der ganz extremen Variante dieser Situation. Ich habe zum Beispiel immer das Riesenglück gehabt, dass ich relativ schnell neue Jobs gefunden habe. Ich wüsste nicht, wie mein Leben gelaufen wäre, hätte ich mir irgendwann über ein, zwei, drei Jahre keinen Job gefunden. Was das mit einem und mit dem Selbstwertempfinden und so weiter macht. Aber ich habe das Glück gehabt, dass ich alleine bis ich knapp über 30 war, schon bei Giga gearbeitet habe und danach Glück hatte mit der einen oder anderen Connection, dass ich dann einen neuen Job, dann einen neuen Job gefunden habe und so weiter und so fort. Aber ich habe diverse Fälle, auch im gerade so Games-Journalistischen Bekanntenkreis erlebt, wo das eben auch nicht so war. Wo die Leute halt irgendwie beim Gaming-Magazin gearbeitet haben und dann ist das pleite gegangen wie so viele und plötzlich war es verdammt schwer für die mit ihren Qualifikationen halt einen neuen Job zu finden. Um nicht zu sagen, als Gaming-Journalist, egal wie viele Jahre Erfahrung du hast, hast du nichts mit dem sich wirklich viel Geld verdienen ließe heutzutage. Und das Problem ist, dass die Leute sich dem halt zu einem Großteil bewusst sind und das verschlimmert die Situation natürlich noch. Wenn man halt weiß, meine aktuelle Situation ist fürchterlich, meine Prognose ist auch nicht besser und es gibt tatsächlich Leute bei denen die Depressionen Formen annehmen, dass sie es nicht mal schaffen aus dem Bett zu gehen und zu duschen. Also aufzustehen vielleicht gerade noch, aber so simple Dinge wie irgendwie zu duschen, sich die Zähne zu putzen, so ganz normale Dinge des Alltags funktionieren da nicht. So eine Sache wie, keine Ahnung was, dass du in der Küche die Sachen die da rumstehen halt alle paar Tage mal abspülst. Wenigstens mal alle paar Tage. Es gibt ja Leute die spülen nach jeder Mahlzeit ab und da steht nie auch nur ein schmutziges Glas in der Spüle. Und dann gibt es so diverse Mischformen, das wird jeder von euch kennen der in der WG gelebt hat, dass man damit unter sehr unterschiedliche Vorstellungen davon hat wie so eine Küche auszusehen hat. Aber es gibt tatsächlich Leute die kriegen das einfach gar nicht hin. Oder da stehen halt, keine Ahnung, da steht über zwei Wochen irgendwo eine leere Flasche, die man einfach nur in den entsprechenden Kasten der zwei Schritte weiter steht hätte stellen müssen. Aber die Leute sind nicht dazu in der Lage. Also, ich habe mit dir geschimpft, ich will nochmal sagen, ich könnte dich verstehen, wenn ich deine Einschätzung teilen würde. Nur ist es mir so klar, dass das nicht so ist wie du glaubst, dass es ist. Und der wichtige Teil ist vor allen Dingen auch immer, immer, immer, immer, sich zu gucken, gibt es zwischen Dingen, die ich da gerade kausal verknüpfe, überhaupt einen kausalen Zusammenhang. Abgesehen davon, dem anderen auf den Teller zu schauen, macht einen fast nie glücklich. Weil du immer Leute finden wirst, die in irgendeiner Art und Weise leben, die besser ist als die Art und Weise wie du lebst und die dafür weniger tun müssen. Zumindest, wo du glaubst, dass sie dafür weniger tun müssen. Immer. Das einzige, was du mit dieser Art von Neid und Missgunst erzeugst, selbst wenn sie sachlich angebracht wäre, selbst wenn es de facto so wäre, ist, dass du dich unglücklich machst. Und davon hast du nichts. Und ich kenne solche Leute. Ich bin ja selber in so einer Situation, dass ich halt die luxuriöse Situation habe, in einem Feld zu arbeiten, in dem man, wenn man erfolgreich ist, halt auch gut Geld verdienen kann. Und selbst da kommen die Neider, also du brauchst keine fünf Minuten, bis du irgendwelche Neider auf der Matte stehen hast. Als ich letztes Jahr als Donation Goal einen neuen Rechner hatte, auch darüber sind die Leute, also nicht alle, aber auch darüber gab es Leute, die bitter, böse Gift und Galle gespuckt haben. Weil wie kann das sein, dass das so ungerecht ist, dass jemand quasi einen neuen Rechner geschenkt bekommt von seiner Community, aber ich, mein Rechner ist ganz alt und ich kriege das ja auch nicht. Und das muss ja irgendwie ungerecht sein. Und da muss ja irgendwas was Niederträchtiges dahinterstecken und so. Damit wirst du dich nicht glücklich machen. Ich habe eben schon mal eingangs gesagt, was deine persönliche Situation betrifft, dass du hast relativ wenig geschildert, was die Probleme damit sind. Kann ich nicht sagen, inwiefern sich das lösen lässt. Ich hoffe nur, dass du eine Situation finden wirst, in der, im Beruf selber, wenn die Ausbildung vorbei ist, wo du etwas findest, das dir Spaß macht. Ich habe aber auch immer so ein bisschen das Gefühl, wenn man Dinge findet, die einem Spaß machen und einen Job, der einen so ein bisschen erfüllt, dass dann auch dieses auf die anderen Teller zu stieren so ein bisschen nachlässt von sich aus. Und ja, dass man halt lernt mit dem Spaß zu haben, was man halt hat und andernfalls die Situation für einen selbst zu ändern. Gut. Ich hätte eine Frage zum Thema Alter, Content und Level Cap Erhöhungen oder Catch-Up Mechaniken versus Content Relevanz, falls das Thema hier nicht schon zu genüge durch ist. Ja, wir haben es schon einige Male angekratzt. Und zwar war ich neulich seit längerem mal wieder im super toxischen Hassliebeforum aka wowclassics subreddit unterwegs. Ich weiß, großer Fehler selber schuld. Und dort kam zum Wiederholten mal die Beschwerde über das erstmalige und dann stets folgende Anheben des Level Caps und die damit einhehende Entwertung des bisherigen Endgame-Contents. Also, dass der ganze Progress von Pre-Raid, MC etc. bis hinten jedenfalls sogar zu Naxx quasi nichts mehr wert ist, abgesehen vom vergangenen Ruhm, da es ja komplett ein neues Endgame für 10 Level, äh gibt für 10 Level drüber. Und natürlich ist es so, dass der alte Endgame-Content für den Fortschritt des eigenen Charakters irrelevant geworden ist durch die Anhebung des Level Caps und neues Endgame. Hä? Also nicht zweimal dasselbe Satz gewesen? Egal. Aber jemand zu BC auf Level 70 T4, der damals zu Vanilla sämtliche Rates geklärt und den Charakter entsprechend geklippt hatte, ist nicht stärker als jemand, auch Level 70 T4, der meinetwegen erst zu BC angefangen hat und den kompletten Vanilla Endgame-Content geskippt hat, abgesehen von vielleicht gesammelter Erfahrung beim Zocken. Ähm, ein wenig nachdenklich stimmt mich das schon. Ja, tut es das? Mich überhaupt nicht. Schließlich sind das viele Stunden investierte Spielzeit und auch Story-Long-mäßige Errungenschaften irrelevant. Stopp, ich muss kurz einhaken. Also du weißt schon, dass es auch so was wie Spaß beim Spielen gibt, ne? Wenn ich jetzt irgendwie zwei Spiele habe, die einfach nur eine Story haben, ohne ein RPG-Element, ja irgendein Adventure oder so, dann sag ich doch auch nicht, wenn ich den zweiten Teil davon spiele, hat der mit dem ersten ja nichts mehr zu tun. Das sind viele Stunden investierte Spielzeit. Es war doch hoffentlich Spaß, oder? Man spielt doch auch aus Spaß daran. Aber egal, gut. Meine Frage ist nun, war ein Level Cap Race tatsächlich unvermeidlich? Beziehungsweise ist es auf lange Sicht unumgänglich, dass alter Content in einem MMOR relevant wird. Ersterer Teil, dass der Level Cap Race unvermeidlich ist, nein, glaube ich, sehen wir ja jetzt aktuell, dass wieder das Level Cap gesenkt wird und dann einfach der alte Content mitgesenkt wird. Aber de facto ist das natürlich fast dasselbe. Ob ich nun zehn Level oben draufschlage oder unten zehn Level wegnehme oder sieben, das ist ja im Prinzip quasi dasselbe. Und ob es unumgänglich ist, dass alter Content in einem MMOR relevant wird, ja, ist es. Die, also glaub ich, die Alternative zum Level Cap Race wäre ja eigentlich nur, das Endgame einfach zu erweitern. Ja, also mit dem einfach ist halt so ein lustiges Wörtchen, ne? Das heißt, T4, 5, 6 Content und so weiter, alles an den T3 Content anschließen zu lassen. Das Ganze führt dann natürlich zu einem extremen Powercreep zwischen frischen Max-Level-Spielern und denen im aktuellen Raid-Equipment. Und auch stelle ich mir das wiederum extrem abschreckend für neue Spieler vor, die dann etwa mangels Mitspielern und ähnlichen schon riesige Probleme haben, MC und sonstigen Tier-1-Content zu spielen, während das Hauptfeld der Spieler schon bei T4-Content ist. Hierbei wiederum gibt es die Möglichkeiten von Catch-Up-Mechaniken ohne erhöhtes Level Cap, aber dann haben wir wiederum das gleiche Problem in Grün, dass Alter-Content irrelevant und uninteressant wird, wie zum Beispiel derzeit Uldir oder damals Emerald Nightmare. Ich persönlich finde es schade, insbesondere für neu oder nach langer Zeit zurückkehrende Spieler, die den älteren Endgame-Content nie als wirklich als solch ein Leben konnten. Ich finde es überhaupt nicht schade, aber gut. Aber mir fällt auch nichts besseres ein. Ist es wirklich einfach unvermeidlich, dass Alter-Endung wie wir holst dich? Das war meine Frage. Also grundsätzlich ja, ich glaube, es ist unvermeidbar. Die Frage ist natürlich eine andere Möglichkeit, die man hätte, wäre sagen, das grundsätzlich ist Level Cap, das lassen wir so, weil wir machen den Power Creep in Sachen Equipment so steil. Ob das der bessere Weg ist, weiß ich nicht, weil im Zweifelsfalle führt es halt auch dazu, dass bestimmter Content irgendwann geskippt wird. Man sagt, ich gehe von Punkt A unter Hilfe von anderen halt nicht zu Punkt B oder C, sondern direkt zu DEF. Denn ich werde ja immer die Leute haben oder die Situation haben, dass Spieler dann eben im T12, T13-Content unterwegs sind, während ich versuchen muss, irgendwie auch in diesem T12, T13-Content zu bekommen. Und dann ist die wahrscheinlichste Variante, dass man halt verschiedene Zwischenstufen hat, über die gecarried wird. Aber du wirst niemals die Situation erzeugen können, selbst ohne Level Cap, wenn du einen starken Power Creep hast, dass die Leute tatsächlich wirklich alle T1, T2, T3, T4, T5 und so weiter nacheinander spielen. Das ist unmöglich. Absolut unmöglich. Wenn du extrem wenig Power Creep hast, dann sowieso, dann ist das überhaupt nicht notwendig. Wenn du extrem steilen Power Creep hast, hast du ja die Situation, dass die Leute, die das höhere Equipment haben, die anderen kompensieren können. Das ist technisch unmöglich, das zu tun. Es ist natürlich immer so die Frage, wenn man in so einen WoW Classic Subreddit zu gehen und über so Mechaniken in Sachen Game und Game Progression zu diskutieren, ist halt so ein bisschen so, wie sich eine Reiseroute rund um die Welt in einem Flat Earther Forum zu holen. Es ist recht unwahrscheinlich, dass man da eine produktive Reiseroute bekommt, weil die Leute ja von ganz anderen Prämissen ausgehen. Gerade was das WoW Classic Forum betrifft, die haben ja ganz bestimmte Vorstellungen davon, wie ihr Spiel aussehen soll und so weiter und so fort. Die sehen ja auch sehr viel als in sich geschlossenes System und abgeschlossen, denn das ist ja das Grundkonzept von Classic. Das ist ja ein in sich geschlossenes und abgeschlossenes System, das nicht erweitert ist und nicht erweitert wird, sonst wäre es ja nicht mehr Classic. Und ich finde daran grundsätzlich überhaupt nichts schade. Also im Laufe von 15 Jahren, dass da eine gewisse Entwicklung stattfindet, ist ja völlig normal. Im Gegenteil, ich würde mich sehr wundern und ich würde es glaube ich eher als riesen Problem sehen, würde ich nach 15 Jahren den eben uralten Content als Teil des aktuellen Contents komplett mitspielen müssen. Das glaube ich würde ich eher belastend finden. Und langweilig vor allen Dingen. Ein weiteres Problem unabhängig davon, dass die Durchführbarkeit, glaube ich, einfach rein technisch nicht gegeben ist und nicht möglich ist, ist halt die Frage, würde man das überhaupt wollen? Und die Antwort ist, ich glaube nicht. Ich glaube nicht, dass man das wollen würde. Das klingt immer wunderschön, wenn man sich denkt, ach ja, das wäre ja so schön hier nochmal nach MC zu gehen. Aber stell dir halt die Situation vor, dass du in einem aktuellen Endgame Content unterwegs bist und in dem Fall ja nicht die Freiheit hast, das zu tun, sondern die Pflicht. Wenn es relevant ist, dann bedeutet es, dass es in irgendeiner Art und Weise notwendig ist. Wenn es notwendig ist, dann ist es quasi ein Teil der spielerischen Pflichten im Rahmen des Spiels, dem das eine oder andere Mal ein Besuch der Vollständigkeit halber abzustatten, wo man dort vielleicht Item X oder Y droppt oder eine andere Verbesserung, die ansonsten nicht zu erlangen ist. Und wie soll das denn funktionieren? Wie soll das rein zeitlich funktionieren? Wie viele verschiedene Rates haben wir? Ich meine, alleine die Tears sind ja noch in mehrere verschiedene Rates eingeteilt. Also das heißt, selbst wenn du 15 Tears hast, sind das ja mehr als 15 Rates. Und die sollen alle eine Wochen-ID haben und teilweise kürzer. Wenn ich mir überlege, das alte Sugo, das hatte ja glaube ich drei Tage oder so und X hatte glaube ich auch drei Tage. Also das ist ja rein technisch würde das ja bedeuten, dass man im Laufe dieser Zeit würde man irgendwann mal die Idee haben, das wöchentlich zu clearen. Der hättest ja pro Abend 5-6 Rates, die du komplett clearsst. Also im Idealfall komplett clearsst, dann kann man halt sagen, naja, gutes Ziel muss ja nicht sein, jede Woche jeden Raid zu machen. Aber selbst als Fulltime-Job wäre es vermutlich zu viel Arbeit. Also nee, ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, den alten Content in dieser Form relevant zu halten. Die Frage ist halt jetzt, wenn das in der Form nicht geht, den quasi als Teil des jeweils aktuellen Endgame-Contents, auch den alten Content immer relevant zu halten, wenn das so nicht funktioniert, gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten, wie das funktionieren kann. Und das weiß ich nicht. Also es kann sein, im Moment haben wir keine. Die einzige Verknüpfung, die wir haben, sind halt diese Time-Walking-Events, also Time-Walking Dungeons, Schrägstrich Time-Walking Rates, von denen ich mäßig angetan bin. Da ist halt auch wieder die Schwierigkeit, dass die dann in einer Art und Weise getunt sind, dass sie halt auch nicht zu stark sind. Und auch da ist es halt so, ich hab ehrlich gesagt auch mäßig Bock irgendwie dann regelmäßig wieder nach Black Temple reinzugehen, wo ich vor 14 Jahren schon drin war oder so. Gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten, dass man sich selber irgendwie so ein temporäres Cap irgendwie vielleicht auferlegt oder so? Ich weiß es nicht. Vielleicht gibt es da gute Vorschläge. Ich glaube nicht, dass es so leicht wäre, welche zu finden, denn wenn so ein System implementiert ist, dann muss man halt die Balance schaffen zwischen, es macht irgendwas, das mich belohnt, aber in einer Art und Weise, die es nicht zu einem Pflichtprogramm macht. Denn das haben wir ja gerade geklärt, dass es mit dem Pflichtprogramm quasi nicht machbar ist und das ist schwierig. Eine Möglichkeit bei den Time-Walking-Dingern war, dann kriegst du halt eine Belohnungskiste aus dem Normalrate oder so. In der Zeit lang war es glaube ich sogar HC-Raid. HC-Raid war ein bisschen OP aus meiner Sicht, weil das ein bisschen mehr oder weniger unvermachbar war, das doch über eine ziemlich lange Zeit mitzumachen, auch wenn diese Art von Dungeons aus meiner Sicht zumindest eher sehr mäßig spaßig waren. Ich wüsste ansonsten nicht so viel. Vielleicht hat man Alternative, das ist eine Option, dass man sagt, es gibt eine bestimmte Sache, die man pro Woche machen kann, was ich zum Beispiel, um sich einen Bonuswurf zu verdienen und dann kannst du entweder, weiß der Teufel was, ein Rated-BG spielen oder eine Arena-Match oder so oder du machst halt ein Time-Walking-Dungeon-Raid, vielleicht sowas in der Art. Aber jetzt Raid ich auch so ein bisschen ins Blaue rein, was funktionieren könnte. Aber um es nochmal abzuschließen, ich glaube dieses Grundkonzept des Power Creeps und auch des Anstiegs des Level Caps bzw. Senken der alten Level-Bereiche, was jetzt aktuell der nächste Schritt sein wird, das ist ein relativ gesunder Teil von MMOs und verglichen mit den Alternativen glaube ich absolut nichts, was ich schade finde, sondern etwas, was ich eher als positiv beachte. So, das soll es gewesen sein für heute. Ich danke euch fürs Zuhören, macht es gut und tschüss sagt euer Onkel Barlow.