OnkelBarlow/BMZ/817: Rollstuhlfahrer-Sonderrechte, Geschlechterrollen, Auswandern ohne Familie
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822 | 2020-01 | 00:20:40 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 817 und den Themen Rollstuhlfahrer, Sonderrecht, Geschlechterrollen und Auswandern ohne Familie. Hallo lieber Onkel, ich bin seit BMZ unter 100 dabei und habe immer versucht deine Fragen zu finden. Verdammt, das hat nie geklappt, so lange. Und jetzt doch. Ich versuche es mit mehreren, vielleicht passt eine, sogar zwei, zwei unterschiedliche, die zwei unterschiedliche Themen heute sind. Ich werde es so teilen, dass du gut eine einzelne kopieren kannst. Frage eins, ich war am letzten Samstag auf einem Konzert, da war es so, dass Rollstuhlfahrer vor allen anderen Zutritt haben. Sagt man Zutritt, wenn jemand nicht geht? Bestimmt, ne? Was ich richtig gut finde, sie konnten sich an der Bühne positionieren, danach kamen alle anderen. Der Sänger der Band ist auch durch Handgeben, Geschenke weitergeben, besonders auf Menschen im Rollstuhl eingegangen. Es gibt Geschenke? Nice. Fand ich richtig gut. Hat mich wirklich für die Leute gefreut. Einlass war 19 Uhr, wie gesagt, alle Rollstuhlfahrer durften früher bzw. vor allen anderen rein. Ja, macht auch Sinn, ne? Weil ansonsten verzögert sich ja alles enorm. Das passierte, danach kamen wir, also die Menschen, die Gott sei Dank laufen können. Die Halle füllte sich langsam, nach 20.30 Uhr kamen da noch weitere Rollstuhlfahrer, die den Anspruch hatten, dass ihnen vorne Platz gemacht werden müsste. Das heißt, für die, die vorne stehen, dass sie nach ganz hinten müssen, Moment, wieso müssen die, die vorne stehen, nach ganz hinten? Die müssen aufrücken, oder? Und gegebenenfalls nichts mehr sehen. Okay, leuchtet mir nicht ein. Während ich großes Verständnis für die Rollstuhlfahrer habe und glücklich bin, dass ich laufen kann, fand ich es dann zu späterer Zeit unfair, als ständig gesagt wurde, rück mal auf. Ja, aufrücken. Nicht ganz nach hinten. Wenn ich in der ersten Reihe bin und jemand dahin will, dann heißt das nicht, dass ich ganz nach hinten in die letzte Reihe muss, sondern in die zweite Reihe oder dritte. Was sagst du dazu, Platzansprüche zu haben, wenn man spät kommt? Und es war nicht einer, da kann man sich einfach mal verspäten, sondern mehrere. Mir gefällt es, in der Art, an sowas ranzugehen und es hat auch teils mein Denken verändert. Ich sehe das ähnlich wie du. Also wenn es eine Zeit gibt, wo man quasi sonder Einlass und sonder Rechte bekommt, finde ich das grundsätzlich okay. Ganz einfach, vor allen Dingen deshalb, weil du als Rollstuhlfahrer unabhängig davon, dass es unangenehm ist und vielleicht sogar gefährlich für andere, wenn man halt über jemanden stolpert, den man nicht so gut sehen kann, aber du siehst halt sonst nichts. Manche von euch werden es schon kennen, wie nervig das ist, hinter jemandem zu stehen, der relativ groß ist, der vielleicht irgendwie 1,90 und drüber ist oder zwei Meter und drüber, sodass der einem im Weg ist, aber als Rollstuhlfahrer siehst du halt gar nichts, wenn du irgendwo mitten drin bist oder so. Und ja, also es macht absolut Sinn und finde ich okay, dass man sagt, dann haben wir einen früheren Einlass, diejenigen, die im Rollstuhl sitzen, kommen in die ersten Reihen oder wir haben da einen speziellen Platz und so weiter und so fort. Coole Sache. Nur spricht ja nichts dagegen, pünktlich zu kommen, wenn man eben diese Art von Sonder vorrecht genießen möchte, weil man da irgendwie auch den Ablauf gewährleisten muss, dass der Rest zu seinem Konzert kommt und da einen Platz findet. Und dann eineinhalb Stunden später oder noch mehr, wenn um 19 Uhr Einlass ist, ich weiß nicht, ob du damit meinst, 19 Uhr Einlass für den Rest oder 19 Uhr Einlass auch für diejenigen, die erstmal mit dem Rollstuhl in die erste Reihe müssen, wenn man eineinhalb Stunden später kommt, dann hat man zunächst mal ein bisschen Pech gehabt. Dass andere so weit es geht, halt noch Rücksicht nehmen auf einen ist klar, aber dass man jetzt sagt, so ich möchte jetzt aber durch das gesamte Gedränge nach vorne in die erste Reihe und ihr habt alle Platz zu machen, ist ein bisschen doof. Also ich finde, das schließt sich nicht aus. Ich finde, das schließt sich nicht aus, dass man sagt, ich gebe jemandem ein Recht, was andere vielleicht nicht haben, ganz einfach für ein schöneres Miteinander und damit der oder diejenigen auch ein Event so genießen können, wie es ihnen sonst nicht möglich wäre, aber das muss halt nicht uneingeschränkt gelten. Und dann finde ich den Kompromiss, dass man halt sagt, gut, wer zu spät kommt, wer sich nicht an diese entsprechende Regel hält, vor allen Dingen in großen Mengen, wenn das jetzt irgendwie eine Geschichte ist, kann man sagen, na gut, wir machen mal eine Ausnahme, wenn du sagst, es sind halt zig, dann würde ich halt sagen, ist ein bisschen dumm gelaufen, dann gewöhnt man sich vielleicht daran, dass man sich beim nächsten Mal an die entsprechenden Einlasszeiten hält. Wobei ich aber auch gar nicht weiß, wie das kommuniziert wird. Also ich wüsste jetzt nicht, wäre ich Rollstuhlfahrer, ruf ich da beim Konzertveranstalter an, und ob es irgendwie einen gesonderten Einlass gibt, ist das immer so, ist das ein ungeschriebenes Gesetz und so weiter und so fort. Frage 2. Du hattest es schon öfter mit dem Thema Geschlechterrollen. Unweigerlich hängt daran, wie es sich auch bei dir gezeigt hat, das Thema gleichgeschlechtliche Partnerschaft. Das hat sich bei mir gezeigt? Okay. Ich bin als schwuler Mann brennend der Überzeugung, dass gleichgeschlechtliche Beziehung Vorbild für heterobeziehungen sein können. Ja, natürlich können sie das. Einfach weil es keine Geschlechterrollen gibt und man alles neu definiert. Was hältst du von der These? Glaub ich nicht. Können heterosexuelle Paare etwas von lesbischen und schwulen Beziehungen lernen? Grundsätzlich ja. Jede Beziehung kann von jeder Beziehung was lernen, grundsätzlich. Aber nicht notwendigerweise dadurch, dass es das eine eine heterosexuelle und das andere eine schwule oder lesbische Beziehung ist. Und was hältst du davon, dass sich Schwule, gegebenenfalls auch Lesben, nicht so oft separieren, indem sie Dinge besuchen, die schwul sind? Also nur noch schwulen Café, schwule Fitnessstudios, schwule irgendwas. Frage drei vergessen, sorry, so bin ich einfach. Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Ein wenig kann ich es nachvollziehen, hatte in diesem Jahr auch eine Chemo, aber die Ursache war bei weitem nicht so schlimm wie bei dir. Ich hoffe, dass du bei uns bleibst. Das hoffe ich auch. Ich kann mir meinen Alltag nicht mehr ohne dich vorstellen, das ist schön. Du warst immer da, hast mir schlecht gegen Depressionen, hast mir Kraft gegeben. Das freut mich. Ich hoffe, dass es auch weiterhin so bleibt. Machen wir zusammen, machen wir gemeinsam ab. Ich bleibe, ich tue mein Bestes. Ich fühle dich gedrückt und wenn es geht, werde ich mit dir kämpfen. Also erstmal grundsätzlich glaube ich, dass sich jeder irgendwo anders was abgucken kann. Es kann immer möglich sein, dass es Beziehungen gibt, in denen man sich irgendwas abgucken kann, was die anderen ganz toll machen. Nur glaube ich nicht zwingend, dass Geschlechterrollen da notwendigerweise in der heutigen Zeit ein gutes Beispiel sind. Du gehst ja davon aus, dass Geschlechterrollen vorrangig oder hauptsächlich in heterobeziehungen gibt. Das wage ich schon mal zu bezweifeln. Also ich kenne keine heterobeziehungen, in der es halt diese typischen, was man immer so definiert, also dieses 50er Jahre der Mann mit Zigarette und Anzug zur Arbeit und die Frau im schönen Kleidchen steht zu Hause und zieht beim Spülen eine Schürze an oder so. Ich kenne niemanden, der so eine Beziehung lebt. Und dann würdest du ja davon ausgehen, dass es das in schwulen oder lesbischen Beziehungen nicht gibt, dass sich einer bestimmten Geschlechterrolle annimmt. Und das wage ich zu bezweifeln, dass das so ist. Ich glaube, dass es eine ganze Menge Schwule oder Lesben gibt, die eine bestimmte Geschlechterrolle extrem annehmen. Ob das notwendigerweise die ist, die üblicherweise zu ihrem Geschlecht gehört, ist eine andere Frage. Das mag sein, dass es manchmal so ist. Zumindest sind mir einige Schwule begegnet, die so sehr machohaft waren. Oder es mag sein, dass man eine gegenteilige Rolle wählt. Dass man als Mann irgendwie versucht, die weiblichen Tugenden oder die als solche früher an gedachten weiblichen Tugenden irgendwie für sich anzunehmen und ein sehr weibliches Verhalten wählt. Was natürlich auch nicht zwingend heißt, dass man im Kleidchen mit Schürze beim Spülen steht, aber ihr wisst, was ich meine. Und ich wage zu bezweifeln, dass das grundsätzlich bei Homopärchen nicht so ist oder dass es besonders stark bei Heteropärchen der Fall ist. Zumindest im Jahr 2019 bei den Paaren, die ich kenne. Dass es immer mal Ausnahmen geben kann mag sein. Aber das ändert ja nichts daran. Das ändert ja nichts daran, dass es durchaus Dinge geben kann, die man sich bei den anderen ganz gut abgucken kann. Und eine wichtige Sache finde ich halt, was Geschlechterrollen betrifft. Ich persönlich finde, Geschlechterrollen werden nicht dadurch besser, dass man sie umkehrt, falls ihr versteht, was ich meine. Wenn es früher immer hieß, keine Ahnung was, Mathematik und Naturwissenschaften sind jungen Sachen, dass man jetzt die Mädels so aufzieht und so tut, als wäre das plötzlich Mädchensachen. Also das Umkehren eines Geschlechterklischees macht es nicht besser. Es ist immer noch ein Klischee. Nur, dass es dann anderes ist. Dann habe ich ein bisschen daran, dass früher wohl die Farbe für Jungs rosa war und dann wurde es irgendwann hellblau und für Mädels halt umgekehrt. Das ist genau dasselbe Prinzip. Wenn man jetzt sagen würde, so ab jetzt die Jungs kriegen rosa, dadurch macht man nichts besser oder anders. Also anders schon. Dadurch macht man nichts besser. Man ändert einfach nur das Klischee. Und was diese Geschichte mit dem schwules Kaffee und so weiter betrifft, ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ob und wie viele, es gibt die darauf einen großen Wert legen. Es kann natürlich Situationen geben, in denen man sagt, naja gut, ich bin gerade auf Partnersuche. Dass es dann eben sinnvoll erscheint, sich irgendwo hin zu begeben, wo die Wahrscheinlichkeit groß ist, jemanden zu treffen, der auch wirklich als potenzieller Partner in Frage kommt, der oder die, ist natürlich naheliegend. Und dann glaube ich, gibt es mit Sicherheit auch Fälle, wo Menschen ihre Homosexualität so ein bisschen als, ich sage mal, wie wir es beschreiben, definierenden Faktor von sich selbst sehen. Ich glaube, dass das Probleme mit sich bringen kann, genauso wie wenn andere das für dich tun. Das ist glaube ich am einleuchtensten. Wenn jemand von euch sagt, andere reduzieren mich ausschließlich darauf, dass ich homo bin, glaube ich, ist es jedem einleuchtend, dass das ein Problem mit sich bringen kann. Aber der umgekehrte Fall gilt halt auch, wenn man sich selbst halt hauptsächlich und primär dadurch definiert. Denn ich persönlich wüsste nicht, welchen Sinn das mit sich bringen würde, also welchen positiven Vorteil das für einen hätte. Es ist klar, dass man möchte, dass die Leute einen damit akzeptieren, aber dafür ist das ja nicht notwendig, dass man sich darüber definiert. Das ist ja logisch. Ich kann es dir nicht genau sagen. Also ich gehe gerade so in Gedanken durch, wie das in meinem Freundes- und Bekanntenkreis aussieht und muss dir sagen, ich weiß es gar nicht. Vermutlich ist es auch so eine, vielleicht ist es auch eine Geschichte des Alters oder so, dass Leute, die zum Beispiel relativ jung sind oder relativ nah an dem Zeitpunkt sind, wo sie sich überhaupt quasi geoutet oder wie auch immer bekannt haben, dass sie vielleicht aggressiver da mit der Thematik umgehen und viele Gleichgesinnte suchen. Vielleicht ist das der Fall, ich weiß es nicht. Das müssten die anderen sagen, die zum Beispiel sagen, für mich ist es ganz, ganz wichtig, in ein schwules Café zu gehen oder so. Es mag mit Sicherheit auch noch für den einen oder anderen oder die ein oder andere den Fall geben, dass sie sich denken, ich habe Sorge, dass jemand nicht damit klarkommt und ich irgendwie angefeindet oder sogar angegriffen werde. Bestimmt auch noch eine Möglichkeit. Kann ich nicht viel zu sagen, wie groß diese Problematik allgemein ist. Da hat bestimmt jeder eine andere Geschichte zu erzählen und vermutlich ist es dann auch noch eine Frage, wo und in welcher Stadt und selbst wenn wir die Städte schon eingegrenzt haben, in welcher Gegend dieser Stadt gehst du üblicherweise weg, weil ich mir halt auch davor stellen kann, dass das einen riesengroßen Unterschied macht. Ob du möglicherweise als schwules Pärchen in der City in Köln unterwegs bist oder in einem Dorf in, weiß nicht, irgendwo in Greifswald oder so. Das macht vielleicht auch noch einen großen Unterschied aus. Hey Barlow, ich befinde mich schon seit längerem in Zwietracht. In einem Zwiespalt glaub ich meinst du, bei dem Rest der Geschichte wird es nun klar. Ich habe zu meiner Familie eine sehr enge Beziehung und meine Großeltern sind schon immer wie zweite Eltern für mich gewesen. Auch wenn ich noch relativ jung mit 22 bin, habe ich schon seit klein auf eine Sehnsuche nach den USA. Und auch wenn mir bewusst ist, dass es einige negative Aspekte in diesem Land gibt, überwiegen für mich doch die positiven. Okay, du hast noch nie dort gelebt, ne? Okay, gut, die positiven Aspekte überwiegen. Von dem Way of Life, die Diversität der Landschaft, aber auch die Moderne des Landes fasziniert mich so vieles. Kurz gesagt, ich brenne einfach für dieses Land. Nun weiß ich aber, dass Auswanderen heißt, voraussichtlich auch aus finanziellen Gründen nicht alle paar Monate mal wieder nach Deutschland zu fliegen für eine Woche und die Familie zu sehen. Und ich weiß auch jetzt schon, dass ich stark in Selbstzweifel kommen würde, wenn ich auswandere und nach einiger Zeit ein Familienmitglied stirbt, aus welchem Grund auch immer. Das wird halt passieren, ne? Also wenn du auswanderst und irgendwo bleibst, dann wird es, ist es unausweichlich, dass das eine oder andere Familienmitglied über kurz oder lang das Zeitliche segnet. Ich würde mit hoher Wahrscheinlichkeit anfangen, mir Vorwürfe zu machen und zu sagen, selbst wenn ich das Leben in den USA, ne, selbst wenn das Leben in den USA traumhaft wäre, was mir all das bringen würde, wenn ich doch kaum Kontakt mehr zu der Familie habe und diese alle nicht jünger werden. Auch daran ändert sich grundsätzlich nichts, ne? Dass die alle nicht jünger werden, ob du nun da bist oder nicht. Ich habe einfach Angst, dass ich vielleicht später oder am Ende meines Lebens diese Entscheidung sehr bereuen könnte. Insofern, du meine Lage verstehst, wäre meine Frage an dich, würdest du deine Familie zurücklassen um dein Land oder in dein Land der Wünsche auszuwandern, auch wenn es vielleicht heißt, es später zu bereuen? Viele Grüße und Glück im Kampf gegen den Krebs, hast mich an vielen Nächten, in denen es mir nicht gut ging, in den Schlaf geredet mit BMZ und den Blogs. Das ist gut, das freut mich. Also erstmal, das Gras auf der anderen Seite ist immer grüner, ne? Und das merke ich immer sehr häufig, wenn Leute über das Auswandern reden, dass sie glauben, sie kommen irgendwie in ein wundervolles Wunderland, das ganz ganz toll ist und dem ist glaube ich in vielen Fällen nicht so. Aber lassen wir das außen vor, tun wir immer so, als wäre das so, dass tatsächlich sich um das Wunderland der Wunderlandländer handelt. Ich weiß halt nicht, für wie wichtig du es hältst, in der Nähe von deinen Verwandten dauerhaft zu sein, weil es wird immer so sein. Ich meine, die Möglichkeit gibt es immer, selbst wenn du in den Urlaub fliegst, gibt es die Möglichkeit, dass zu dem Zeitpunkt ein Familienmitglied stirbt oder halt irgendeine sehr sehr schlechte Nachricht bekommt. Beispiel, Carla war im Herbst auf einem Urlaubtrip alleine und da habe ich meine Diagnose gekriegt. Ich habe sie quasi angerufen oder ihr eine WhatsApp geschickt, ja, komm wenn es geht nach Hause, bei mir ist ein Tumor entdeckt worden. So eine Situation kann ja selbst in einer blöden Urlaub passieren. Jetzt kannst du natürlich sagen, aber es ist ja viel viel wahrscheinlicher, wenn ich dauerhaft irgendwo anders bin. Und ja, das ist richtig, aber grundsätzlich wirst du es halt nicht ändern können, dass Leute, gerade wenn du noch relativ jung bist, in deiner Verwandtschaft irgendwann das zeitliche segnen, manche von denen tun das plötzlich und du wirst nicht dabei sein in vielen Fällen. In manchen wird es so sein, in manchen wird es eben nicht so sein. Du kannst dich halt auch immer noch fragen, wenn du auswanderst, dass du sagst, ich leg ein bisschen eine Notreserve zur Seite, sollte ich aus irgendwelchen Gründen mal schnell wieder zurück in meine Heimat müssen, habe ich zumindest die, ich habe keine Ahnung wie viel Geld man braucht. Dann, wenn mal, ich leg mal 1500 oder so oder 2000 zur Seite, dass ich zumindest mal den Flug hin und zurück mir erlauben kann, ohne dass das der limitierende Faktor wird. Vielleicht, ich weiß nicht, wie deine Verwandtschaft ist, ich will jetzt auch nicht sagen, bettel deine Verwandtschaft an, aber vielleicht ist es da auch so, dass jemand sagt, naja, in so einem Fall, da kann ich, habe ich schon den einen oder anderen Euro übrig. Dann würde ich dazu sagen, man kann ja schon mit Leuten einen sehr, sehr guten Kontakt halten, gerade heutzutage, auch wenn man im Ausland lebt. Das war früher noch ganz anders, früher, wo es halt in erster Linie Telefonleitungen gab und du USA im Bereich irgendwie damals noch mag, aber tun wir so, als wäre ein Markt dasselbe wie Euro, die es quasi mittlerweile vermutlich sind, wo du halt irgendwie drei Euro oder so pro Minute zahlen musstest, um mit jemandem zu telefonieren, wo das wirklich ein limitierender Faktor war, wo du dir überlegen musstest, ich rufe vielleicht einmal die Woche zu Hause an und wir klären jetzt wirklich nur das Nötigste, was man sonst nicht klären kann, weil du ja auch sonst die Information nicht bekommst. Das muss man sich auch überlegen, das war halt früher so, wenn du halt einfach nur wissen wolltest, sind alle gesund und hier, was macht der Hund oder so, die Information hast du ja außer Telegramme eigentlich nicht bekommen können, aber das ist ja heute ganz anders. Hast du entweder WhatsApp oder du hast keine Ahnung, Skype oder so und machst einen Voice-over IP-Call, also je nachdem, wie das in deiner Verwandtschaft aussieht, aber in der Theorie zumindest und kannst, wenn du willst, jeden Abend mit Videobild mit deiner Familie quatschen. Du wirst in den USA mehr Kontakt zu deiner Verwandtschaft haben, als es andere haben, die drei Häuser weiter wohnen. Daran hindert dich halt nichts. Also ich glaube, das wäre so der, also erstmal würde ich sagen, der beste Weg wäre aus meiner Sicht erstmal, den einen oder anderen längeren Urlaub dort zu verbringen und sich zu überlegen, wie sieht es denn überhaupt mal aus, wenn ich längere Zeit dort bin. Ist immer noch alles Gold, was glänzt oder sieht es ja vielleicht schon nicht mehr so aus. Wenn du dann immer noch glaubst, dass Auswanderen die beste Wahl ist für dich, dann kannst du es dir überlegen, ob du es tust und die Situationen, die du beschreibst, die werden immer und überall auf der Welt für dich passieren können. Und das sollte dich aber nicht daran hindern, ein Leben zu leben, weil nach der Logik, wie gesagt, da dürftest du halt noch nicht mal einen längeren Urlaub irgendwo planen, weil du vor genau demselben Problem dann auch stehen könntest. Oder zumindest dann den Urlaub abbrechen musst, dass man dann üblicherweise einen Rückflug hat, ist natürlich auch klar. Punkt, erstmal, ich glaube, ich habe alles dazu gesagt, was ich dazu zu sagen wollen würde, aber der wichtigste Teil für mich wäre eigentlich, dass ich sehr, sehr, sehr, sehr vorsichtig beim Thema Auswandern bin. Also ja, jeder überlegt sich immer irgendwie, das ist ja alles, was ich da gehört habe, klingt so wundervoll und ich habe ja auch längere Zeit im Ausland gelebt und es kann A sehr schnell sein, dass Heimweh kommt, dann kannst du natürlich überlegen, ob du dann sofort nach Hause gehst und B, wenn ich mir überlege, wie Lebensumstände in den USA sind und wie die Lebensumstände in Deutschland sind, würde ich dreimal darüber nachdenken, ob ich wirklich glaube, dass das die bessere Wahl für mich ist und C würde ich sagen, im Zweifelsfalle probiere ich es erstmal kurzfristig aus, vielleicht auch in Form von, keine Ahnung, vielleicht gibt es ein Praktikum oder einen temporären Job, den du dort annehmen kannst, ich weiß zum Beispiel auch gar nicht, wie es mit der rechtlichen Lage dauerhaftes Visum, Arbeitsgenehmigung usw. aussieht. Vielleicht hast du halt die Möglichkeit, so eine mittelfristige Geschichte mal zu machen, drei Monate, sechs Monate und dann weiterzuschauen, weil möglicherweise hat sich bis dahin schon einiges der Probleme erledigt. Ja, das soll es gewesen sein für heute. Ich hoffe, ihr hattet Spaß, ich hoffe, ihr lasst mir weiterhin viele interessante Fragen zukommen, in dem Kontext übrigens noch. Es passiert nicht sehr häufig, aber es passiert gelegentlich, dass irgendjemand sagt, die und die Art von Fragen finde ich schöner und die gefallen mir besser und andere Fragen gefallen mir nicht so gut oder das Thema gefällt mir nicht so gut oder das finde ich doof. Das ist alles interessant zu hören, ändert für mich aber erstmal grundsätzlich nichts, ich kann nur empfehlen, im Englischen gibt es das Sprichwort, be the change you want to see, also sei die Veränderung, die du selber sehen möchtest. Wenn ihr euch denkt, dass eine bestimmte Thematik euch unglaublich brennt interessiert und ihr lieber möchte, dass ich darüber rede, stellt einfach die entsprechenden Fragen und ich werde sie raussuchen. Es wird ganz wenige geben, wo ich möglicherweise sage, dass ich sie allgemein ausklammere, aber zum Beispiel bei Gaming-Themen gibt es eigentlich nichts, was ich kategorisch ausklammern würde. Es mag einige Sachen geben, wozu ich nicht viel sagen kann. Wenn ihr mich jetzt fragen würdet, wie glaubst du, sieht das nächste Content-Update für die Sims aus, dann werde ich nicht viel Kreatives dazu sagen können. Aber ansonsten, mir ist grundsätzlich jede Thematik gleich recht und ich kämpfe mich und arbeite mich immer durch alle Fragen, die unter den Videos stehen, um mir Sachen rauszusuchen und klammere da eigentlich nichts aus. Macht's gut und tschüss, sagt euer Onkel Barlow.