OnkelBarlow/BMZ/665: Weltraumgefahren, Min-Maxing und Spaß, Catch and Release

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669 2019-08 00:22:52 YouTubeSpotify

Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 665 und den Themen Weltraumgefahren, Aliens, Minmaxing und Spaß und Ketchup Release. Nein, bei Weltraumgefahren geht es nicht um Aliens. Hallo Barlow, Elon Musk soll mal gesagt haben, zum Mars fliegen kommt einem Todeswunsch gleich. Tun müssen wir es aber trotzdem. Bei 544 Menschen, welche bis heute den Planeten verlassen, haben und 18 davon, die dabei umgekommen sind, ist das eine 3,3 prozentige Todesrate. Dabei muss man im Hinterkopf behalten, dass davon bisher noch keiner versucht hat den Mars zu erreichen. Zum Vergleich bei Flugreisen liegt die Quote bei einem Toten auf 50 Millionen Passagiere. Da wir aktuell keine Notwendigkeit vorliegen haben für einen Flug zum Mars stellt sich mir die Frage ist es moralisch vertretbar Menschen auf eine Mission zu schicken, von der sie vermutlich nicht alle zurückkommen werden? Und was soll ich von Menschen halten, welche sich für solche Missionen freiwillig melden? Helden, Wahnsinnige. Verstehe mich nicht falsch, ich finde es großartig, dass die Menschheit kurz davor steht noch mal zum Mond und zum ersten Mal zum Mars zu fliegen. Denke jedoch auch darüber nach, was es eventuell kosten wird. Zunächst mal deine Zählung von 18 Toten, die uns die Weltraumfahrt gekostet hat, ist eine sehr moderate Schätzung, weil du ja nur diejenigen rechnest, die auch tatsächlich sich, naja, keine Ahnung ob wann es als Weltraumflug zählt, aber in den Weltraumbewegen begeben haben und dann dort gestorben sind. Nur um die mal eine Zahl zu nennen, die da noch mit reinkommt, weil ich mir dachte, da erinnere ich mich doch noch an was. Es gab ein Unglück mal in den 60er Jahren, glaube ich, in Baikonur, also in Russland, also damals war es auf jeden Fall die Sowjetunion und bei dem sind am 24. Oktober 1960 durch die Explosion der militärischen Interkontinentalrakete auf dem sowjetischen Weltraumenhof-Bahnhof Baikonur 126 Menschen nach manchen Quellen auch mehr ums Leben gekommen. Das war einem einzigen Zwischenfall im Zusammenhang mit der Raumfahrt. Du musst auch einige noch dazuzählen, die ums Leben kommen auf der Erde bei keine Ahnung, also entweder bei dem Start natürlich unmittelbar, aber auch bei Tests und so weiter und so fort. Und da gibt es, also gibt es etliche und zum Teil musst du halt auch noch Tote aus der Luftfahrt zählen, weil zum Teil die Entwicklung von Raumfahrt sich auch der Forschung und der Entwicklung aus der Luftfahrt bedient. Also das sind noch einige mehr. Ich glaube eine Fehleinschätzung allgemein könnte sein zu sagen, da wir aktuell keine Notwendigkeit vorliegen haben, stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist. Wenn wir aktuell eine Notwendigkeit vorliegen hätten, wäre es zu spät, also dann erst anzufangen. Wenn wir jetzt die Notwendigkeit haben, übrigens wir haben keine Chance mehr, wir müssen alle zum Mars und zwar schnell, dann wäre es zu spät, dann erst mit der Forschung anzufangen oder mit den entsprechenden Reisen anzufangen. Und ja, was du da beschreibst, kann unter Umständen ein sehr, sehr allgemeines Problem sein, dass wir, um etwas Wichtiges zu erreichen, was für alle besser ist, eine Menge riskieren müssen und was auch im Zweifelsfalle bedeutet, Menschenleben zu riskieren und nicht nur Menschenleben, also auch alles andere, alles Mögliche zu riskieren. Auch wenn es nur in Anführungsstrichen Geld kostet, muss man halt auch sagen, auch die Ressourcen könnte man ja auch anders einsetzen, möglicherweise unter anderem auch um wiederum Menschenleben zu wenden. Das heißt, selbst wenn es nur Geld wäre, ist es nicht so, als ob diese Ressource keinen weiteren Wert gehabt hätte. Und das geht ja in ganz, ganz vielen Fällen. Also wenn ich zum Beispiel eine Sondereinsatzkommando habe, was ein Flugzeug stürmt, das von Terroristen besetzt ist, etwas, was wir lange Zeit nicht mehr in der Form hatten, mir fällt da spontan auch nur ein Fall von vor über 40 Jahren ein, die Lufthansa-Maschine Landshut, die damals von der GSG 9 gestürmt wurde. Auch da setzen wir die Leben von etlichen Leuten aufs Spiel, die wir nicht aufs Leben setzen, aufs Spiel setzen müssten in der Theorie. Wir können auch sagen, wir lassen das, um aber dafür zu sorgen, dass wir mehr Leute retten können. In dem Fall ist das unmittelbar. Aber es kann ja durchaus sein, dass die Weltraumfahrt irgendwann uns mittelbar hilft, Leben zu retten. Das weiß ich nicht. Das kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen. Ich bin bei Elon Musk, ist so ein Typ. In manchen Situationen kommt er mir vor wie so ein genialer Typ, der mit seinen Ressourcen irgendwie sehr, sehr viel Positives erreicht. Und in manchen Fällen denkt er an die Rettung dieser Kids aus der Höhle, wo er dann irgendwie ein Unterwasser, also ein U-Boot bauen lassen wollte von seinen Technikern und dann die tatsächlichen Retter aufs Übelste auf Twitter, über Twitter beschimpft hat. Manchmal kommt er mir vor wie so ein irrer Exzentriker einfach nur. Von daher weiß ich das nicht. Ich schätze aber schon, dass es langfristig, so ganz, ganz langfristig gesehen, mit Sicherheit eine interessante und möglicherweise notwendige Frage sein wird, wie es so in Sachen Weltraumreisen und ja und allem, was damit zusammenhängt aussieht. Vielleicht gibt es auch irgendwas, was auf dem Wege entdeckt wird und uns hilft auf der Erde. Ich weiß, das ist irgendwie mal dieses, es gab mal dieses Biosphäreprojekt, so ein Projekt, wo man ein geschlossenes, ja so ein Ökologiesystem, so ein geschlossenes System auf der Erde aufbauen wollte, was nicht so ganz geklappt hat aus verschiedenen Gründen. Unter anderem, weil das kein abgeriegelteres System war, wie es eigentlich hätte sein sollen, um zu testen, ob wir in ansonsten feindlichen Lebensbedingungen oder relativ feindlichen Lebensbedingungen etwas schaffen können, in dem es sich überleben lässt und was autark ist. Also das ist ein mega interessantes Thema. Ich glaube grundsätzlich, dass es nicht verwerflich ist, etwas zu machen, wo Menschen ein Risiko eingehen, um einem größeren Ziel zu dienen. Im Zweifelsfalle quasi, dass Menschen bereit sind, ihr Leben zu riskieren, um mehr als ein Leben zu retten. Ich glaube nicht, dass das grundsätzlich ein Problem ist, sofern das freiwillig geschieht. Und was die entsprechenden Menschen betrifft, es ist immer schwer zu sagen, wie man Helden einstuft. Und übrigens das Thema freiwillig oder nicht, auch da gibt es den einen oder anderen Fall, die auch wiederum von den Russen, da gab es einen Kosmonauten, der hieß Komarov, der ist 1967 ums Leben gekommen, als er mit der ersten Soyuz-Kapsel in den Himmel geschossen wurde. Das Ding war so absolut nicht dafür geeignet und konnte das eigentlich nicht, dass das im wahrsten Sinne des Wortes Himmelfahrtskommando war. Der ist auch ums Leben gekommen. Einer seiner Gründe, warum er diese Reise trotzdem angetreten hat und nicht gesagt hat, ich bin noch nicht wahnsinnig, war, dass er sagte, wenn ich es nicht mache, macht es der nächste, muss es mein Vertreter machen. Also wenn ich mein Todesurteil quasi nicht unterschreibe, dann unterschreibe ich damit das für meinen Stellvertreter. Und damit konnte er aus gewissen Gründen nicht leben. Also selbst wenn er die Chance gehabt hätte, es abzulehnen. Und ein Problem, was ich immer sehe, ist, dass wir so ein bisschen hält oder nicht hält definieren. A. hat derjenige überlebt. Meistens, wenn diejenigen überleben, werden sie nicht so sehr als Helden wahrgenommen. Ich denke da nur an diverse Fälle, wo Menschen im Rahmen von Zivilcourage sich eingesetzt haben, für andere dabei ums Leben gekommen sind. Und dann gibt es so ein Posthum, das Bundesverdienstkreuz. Und die Situation, dass sich jemand irgendwie schützend für andere einsetzt, siehst du vermutlich in jeder Altstadt Deutschlands 500 mal am Wochenende, nur dass es nicht tödlich ausgeht und niemand von den Leuten wird als Held wahrgenommen. Und dann, dass es so ein Outcome-Bias gibt. Also dass man anhand dessen, was dann tatsächlich passiert, definiert, war das eine heldenhafte Tat oder nicht. Also jemand macht etwas und rettet damit tatsächlich 100 Leben. Dann war ein Held, jemand macht etwas, das potentiell dazu in der Lage gewesen wäre, in dem speziellen Fall aber nicht dazu geführt hat und es wird nicht als heldenhaft wahrgenommen. Aber grundsätzlich ja, also wenn unsere Definition davon ist, etwas Selbstloses und Mutiges zu tun, mit dem Wissen, dass man oder dem Ziel zumindest, damit vielen anderen zu helfen oder und Leben zu retten, dann halte ich das schon in gewisser Art und Weise für heldenhaft grundsätzlich und zwar unabhängig davon, wie es ausgeht. So, das waren deine Fragen, oder? Habe ich noch einen übersehen, was du von den Menschen halten sollst, die sie es dafür freiwillig melden? Ja, ich würde sie nicht als wahnsinnige bezeichnen. Als wahnsinnige würde ich eher diejenigen bezeichnen, die ihr Leben aufs Spiel setzen, nur aus Spaß und der Freude für irgendwas, was sie unterhaltsam finden oder so. So Extremsportarten zum Beispiel, das ist eher so, geht für mich so ein bisschen mehr in den Bereich Wahnsinn. Hey, Hobado, erstmal vielen Dank für deine BMZ, macht so manche Autofahrt Arbeitszeit erträglicher? Nun zu meiner Frage, mir ist bei mir selber schon aufgefallen, dass der Hang zum Perfektionismus, nenne ich jetzt mal so in Videospielen, mir oftmals den Spaß am Spiel fast ein wenig kaputt macht. Was ich konkret damit meine ist zum Beispiel in anderen MMOs, statt die Klassen so zu spielen, wie sie einem Spaß macht, man direkt schaut, ob es irgendwo Guides gibt, um sich schon von Anfang an relativ optimal spielen zu können. Weiß es nicht genau, Moment, weiß nicht genau, ob genau rüberkommt, was ich meine, kurzum macht der Hang zum Perfektionismus einem den Spaß kaputt. Vermutlich ja, kann man, schrägstich ich, etwas dagegen machen. Ich gehe mir damit manchmal schon selber extrem auf den Sack, finde aber keine Lösung, das zu ändern. Habe immer das Gefühl, dass irgendwas nicht optimal läuft und ja, das raubt mir den Spaß. Und ist dir schon mal bei MediAv hier selber aufgefallen, müssen nicht unbedingt MMOs sein. Allgemeine perfekt spielen wollen und alles mitnehmen sehen, das gilt ein Problem. Ja, ich glaube, haben wir in ähnlicher Form auch schon mal gehabt. So ein bisschen was du beschreibst, ist ja MinMaxing, dass man versucht irgendwie möglichst nah am Optimum zu spielen. Ich glaube erstmal nicht, dass sich das grundsätzlich mit Spaß ausschließt, weil es macht einfach in vielen Fällen bestimmten Spieler, nicht jedem, aber denjenigen, die Spaß daran haben, sich zum Beispiel Guides durchzulesen und so Spaß zu wissen, dass sie relativ nah am Optimum spielen. Möglicherweise auch anhand des Ergebnisses, dass sie halt irgendwie Logfiles sehen oder Recounts sehen und sehen, ich mache viel Damage und so weiter und so fort. Das ist ja durchaus für manche Spieler auch ein Spaßfaktor. Nicht für jeden, aber für manche. Ich glaube auch nicht, dass man sich damit grundsätzlich irgendwas kaputt macht. Es gibt halt Leute, die sagen, mich interessiert das nicht, ich will einfach das Spiel spielen und lasse auf mich zukommen, was da so passiert und entdecke dann für mich, ob das funktioniert oder nicht funktioniert. Ich persönlich zähle nicht zu dieser Art von Spieler. Mir macht das Spaß, ich habe irgendwie jetzt überlegt mal wieder Fallout zu installieren, sodass einmal im Jahr Fallout 4 gespielt wird und ich bin schon jetzt wieder im Editor und gucke mir detaillierte Daten von den Waffen an, was wie viel Schaden macht, was wie viele Actionpunkte kostet, welche Modifikationen was machen, welche Legendary Affixe was machen, weil es mir viel viel mehr Spaß macht, irgendwie etwas zu planen und irgendwie so eine Art und Weise zu finden. Das muss nicht unbedingt das neutral optimale Spiel sein, aber im Rahmen dessen, wie ich spielen will, wenn ich zum Beispiel einen Nahkampfcharakter spiele in Fallout, dann ist das vermutlich nicht die optimale Spielweise, weil es bestimmt leichtere Varianten gibt, aber wenn ich die wähle für mich und sage, ich möchte den Charakter so spielen, dann innerhalb der von mir gegebenen Regeln das Ganze optimal hinzubekommen. Dasselbe gilt für Waffen. Ich persönlich werde vermutlich wieder mit einer Pistole spielen oder mit einem bestimmten Gewehr, auch da wissend, dass es grundsätzlich deutlich bessere Waffen gibt, mir aber denken, ich möchte einfach mit der Waffe spielen und versuche dann zu optimieren, wie ich mit dieser Waffe am meisten Schaden ausrichten kann. Aber auch ich merke manchmal so gewisse Konflikte. Ich merke diese Konflikte und vielleicht kennen das einige von euch. Man spielt eine Klasse und man hat bestimmte Talente, die man wählen kann oder Talentkombination, die man wählen kann und dann gibt es die eine, die irgendwie etwas besser ist, die einem aber spielerisch total auf den Sack geht, weil da irgendein Skill ist, der total beschissen und nervig zu benutzen ist und sich die komplette Rotation versaut. Man muss plötzlich irgendwie auf drei Prox achten, ob der Buff oben ist und ob Execute-Phase und weiß der Teufel was. Das ist dann so eine Situation, wo ich nachvollziehen kann, wo ich weiß, mein Minmaxing führt eigentlich zu dem Ergebnis, dass ich das machen müsste, aber diese Art ist zu spielen, macht mir so unglaublich wenig Spaß, dass ich es definitiv nicht tun will oder tun werde. Und die Situation habe ich auch schon gehabt, dann entscheide ich mich dazu, es so zu spielen, wie es mir Spaß macht. Das kann bedeuten, dass ich die entsprechende Klasse dann nicht spiele, was mitunter ärgerlich ist, wenn ich halt wüsste, irgendwie es geht nur so oder so, dass ich dann sage, nee, bei aller Liebe, das kann und will ich mir nicht antun. Bestes Beispiel wäre Classic WoW und Jäger und Krieger. Zwei Klassen, die nicht schlecht sind grundsätzlich, wo ich aber sagen muss, die Mechaniken und die Art und Weise, sie zu spielen, gefallen mir so wenig, dass ich mir das definitiv nicht antun möchte und mir dann lieber irgendwie eine andere Klasse suche, wo mir die Spielweise mehr passt. Also ja, selbst ich kann das in Teilen nachvollziehen, obwohl ich jemand bin, der eher Minmaxed, aber das soll halt jeder so halten, wie er möchte. Und ich überlege gerade, hast du noch gefragt, was man dagegen tun kann? Also mir ist es bei mir selber auch aufgefallen, ja, was man dagegen tun kann, keine Ahnung. Allgemein erstmal nichts, weil Spaß halt so ein Empfinden ist. Du kannst ja nicht sagen, ich zwinge mich jetzt dazu, Spaß zu haben. Aber meine Empfehlung ist üblicherweise, ich persönlich würde ungern etwas in einer Art und Weise spielen, wie es mir keinen Spaß macht, denn bei mir ist es bei Spielen halt so, die mache ich in erster Linie aus Spaß und Freude. Und wenn es jetzt eine Speck oder Klasse gibt, wo ich mir nur denke, um Gottes Willen bitte nicht, dann würde ich persönlich die nicht spielen. Und da gibt es immer wieder so Sachen, jeder hat da seine eigenen Vorlieben und seinen eigenen Hass. Ich bin zum Beispiel auch jemand, der durch die Art und Weise wie WoW Ziele verwaltet und so weiter und so fort Multidoting-Klassen hasst, weil es keine vernünftige Möglichkeit gibt, zum Beispiel drei Ziele zu targetten. Also du kannst ein Ziel haben, ein Fokusziel und damit hat sich das dann aber auch. Und dann wurden ja auch noch die Art und Weise, wie die gegnerischen Nameplates verwaltet werden, dass du also keine Unitframes haben kannst für gegnerische Nameplates. Das wurde ja auch noch geändert, nachdem es eine Mod immerhin gab, die so etwas ähnliches gemacht hat, mit Enemy Nameplates. Und das ist etwas, wo ich nie Spaß dran haben werde, das zu spielen und weswegen ich leider, obwohl ich an sich die Klassen interessant finde, zum Beispiel Shadow Priest und Affliction Lock aus den Klassen, die ich mal irgendwann spielen wollen würde oder so, ausklammere seit langer Zeit. Moin Barlow, mein Thema für dich lautet Catch and Release. Ich bin langjähriger und begeisterter Angler und würde über mich selbst sagen, dass ich es als Sport betreibe. Ich bereite mich auf jede Tour vor, auch wenn es nur zur Elbe geht, wohne in Altona und fische nur auf bestimmte Fischarten. Im Sportfishing ist es Gang und Gebe, Fische zu fangen und dann wieder ins Wasser zurückzusetzen. Dabei wird darauf geachtet, dass der Fisch nicht länger als nötig aus dem Wasser gehalten wird, beziehungsweise, ne Moment nicht, beziehungsweise die Haut, beziehungsweise Schuppen, nicht mit trockenen Sachen in Berührung kommen und der Haken so schön wie möglich entfernt wird. Gibt es ja auch so spezielle kleine Plastikdinger, um die Haken zu entfernen. Ich habe früher auch geangelt. Dieses Vorgehen ist in weiten Teilen der Welt völlig normal und in manchen Teilen, wie zum Beispiel Gebiete in den Niederlanden, Vorschrift, die Fische dürfen dort nicht entnommen werden. In der amerikanischen MLF Major League Fishing gibt es Zeitstrafen, wenn ein Fisch falsch behandelt wird. Nun zu meinem Dilemma. Die ganze Sache ist moralisch sehr kontrovers in Deutschland und laut dem Tierschutzgesetz auch eigentlich verboten. Dieses Verbot kann man jedoch leicht umgehen, indem man sagt, der Fisch hatte nicht das Mindestmaß oder das war nicht meine Zielart. Einem Tier wegen Sportschmerzen zuzufügen ist eigentlich nicht okay, aber inwiefern ein Fisch leidet wissen wir auch nicht. Ja, das ist aber immer ein dünnes Eis, diese Art von Argumentation. Weil also der Umkehrschluss müsste eigentlich der Fall sein. Also wenn du wüsstest, dass er nicht leidet, dann hättest du ein Argument. Aber nur zu sagen, ja so genau, ich schreien habe jetzt noch keinen gehört. So schlimm wird das jetzt wohl nicht. Außerdem ist es nicht unüblich, dass intelligentere Tiere für einen Sportschmerz missbrauchen. Moment, Moment, auch das. Also nur, dass das etwas dumm ist, heißt nicht, dass ihm Schmerz zugefügt werden muss. Ja, also Kevin, kein Argument, dass du eins auf die Mappe bekommst. Aber das höre ich immer wieder, dass dieses, aber das ist so ein intelligentes Tier, als ob das irgendwie, als ob das eine Rolle spielt, ob es intelligent ist oder nicht. Ich habe für mich beschlossen, dass ich Catch and Release weiterhin betreiben werde. Ich versuche die Fische so gut zu behandeln, wie es geht und Fische, die zu stark verletzt sind, zu töten und zu essen. Wie siehst du das Ganze? Das ist kein so leichtes Thema. Allein die Art und Weise, wie oft du eigentlich benutzt in deinen Sätzen lässt mich darauf schließen, dass du eigentlich auch nicht so ganz happy bist mit dem, was du da so machst. Ich habe früher auch geangelt. Das war allerdings glaube ich zu einer Zeit, wo sich noch viel, viel weniger Leute Gedanken, um so halbwegs extreme Formen des Tierschutzes zu machen. Das war damals bei uns im Holland-Urlaub so, dass ich mit Angelschein, also ich glaube, ich weiß nicht, ob das ein Angelschein war, aber es war eine Lizenz dort angeln zu dürfen, wo ich geangelt habe. Bevor jetzt einer sagt, dass ich mir da nur meine einfache Angel geholt habe und irgendwo wild ausgeworfen. Nein, nein, nein. Ich hatte ein Erlaubnis da zu angeln, wo ich geangelt habe. Ich muss sagen, dass es ein sehr interessantes und cooles Hobby war eigentlich aus meiner Sicht. Ich habe da wirklich stundenlang am See gesessen und ich habe mit so einem Schwimmer geangelt. Also ein Schwimmer ist so ein kleines Ding, was Auftrieb hat. Wie so eine Mini-Boje, müsst ihr euch das vorstellen, für diejenigen, die noch nie geangelt haben. Und da ist so ein bisschen, darunter ist noch so ein bisschen Schnur mit einem Angelhaken und so ein paar Bleigewichte, dass der Schwimmer ausgerichtet ist und der hat halt meistens oben so eine neon orange oder neon gelbe Spitze oder so, dass man den halt gut sehen kann. Und dann siehst du halt, dass wenn so ein Fisch an deinem Köder, bei uns war es meistens Brot oder Würmer, nippt, wenn er da so ein bisschen dran rumnippt, dann siehst du halt, wie dein Schwimmer immer so kurz nach unten taucht. Und ja, dieser Effekt irgendwie aufs Wasser zu gucken und zu hoffen, dass irgendwann mal ein Fisch anbeißt, das war erstaunlich, muss ich im Nachhinein sagen, erstaunlicherweise echt sehr spannend. Also mir hat das sehr viel Spaß gemacht. Und ich habe fast nie was gefangen. Das Problem war, wenn ich was gefangen habe, habe ich in erster Linie mehr oder weniger helle Panik bekommen. Weil so einen zappelnden Fisch in den Händen zu haben, das hat sich gar nicht so gut angefühlt, wie man vielleicht meint. Und ich habe die damals tatsächlich auch nicht die wenigen Fische, die ich gefangen habe, auch nicht gegessen, sondern den Haken entfernt und wieder reingeworfen. Aber was ich damit sagen will, ist dieses Unwohlsein beim den Fisch am Haken haben, diesen Haken rausholen und den Fisch dann wieder ins Wasser zu werfen, hat sich eigentlich ganz gut oder ist ein ganz gutes Indiz dafür gewesen, warum ich dann irgendwann aufgehört habe, abgesehen davon, dass wir diese Art von Hollandaulaben nicht mehr gemacht haben. Und du scheinst dich auch nicht so hundertprozentig wohl zu fühlen. Aber abgesehen davon, dass du sagst, dass es in Deutschland auch gar nicht erlaubt ist. Und dann geht es ja nicht darum, irgendwas zu finden, was eine Lücke ist, um das Gesetz zu umgehen. Sondern das ist ja nicht der Punkt. Du stellst dir ja gerade eine moralische Frage und für die ist es irrelevant, was legal ist oder nicht legal ist. Und in dem Fall sagst du auch noch, es ist nicht legal. Es ist moralisch zweifelhaft. Aber ich habe zumindest einen Weg gefunden, um hier am Gesetz vorbei zu argumentieren. Die einfachste Logik wäre zu sagen, wenn du dich doch schon so hochgradig unwohl dafür damit fühlst, warum nutzt du es dann nicht in einer Art und Weise, wie du dich damit wohlfühlen würdest, nämlich indem du sagst, ich angel jetzt, um die gefangenen Fische tatsächlich zu essen. Und ob du sie nun selber isst oder ob du sagst, na zumindest aber werden sie getötet, sie werden ausgenommen und werden dann von irgendwem, Vater, Mutter, Oma, Opa, irgendwer freut sich bestimmt über frischen Fisch verspeist. Und ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass du dich dann wohl erfühlen würdest und die meisten Fische vermutlich auch, auch wenn sich im Prinzip nicht viel ändert, weil wir jetzt eigentlich sagen, anstatt sie zurückzuwerfen, werden sie jetzt getötet. Aber dann erfüllt es wenigstens den Zweck, nämlich die als Nahrung zu dienen oder jemand anderem als Nahrung zu dienen. Und damit habe ich grundsätzlich kein Problem, das ist auch wieder so eine Diskussion, die man mit vielen Menschen führen kann. Ob man moralisch ein Problem damit haben sollte, ein Lebewesen zu essen. Ich persönlich habe das nicht, aber es gibt Menschen, die auch das haben. In dem Fall dürft ihr das Angeln komplett lassen oder müsst ihr das Angeln komplett lassen. So, das soll es gewesen sein für heute. Ich hoffe, ihr hattet Spaß und wir hören uns morgen wieder, wenn ihr möchtet. In diesem Sinne, tschüss sagt euer Onkel Barlow, aber nicht ohne zu sagen, das war jetzt Folge 665. Nein, Folge 666 ist keine Halloween diabolische Special-Folge, sondern eine ganz normale Folge. Macht's gut und tschüss.