OnkelBarlow/BMZ/538: Drängler und Raser, "keine Zeit", BAföG Luxus
< OnkelBarlow | BMZ
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
# | date | runtime | url |
---|---|---|---|
537 | 2019-03 | 00:20:14 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen, hier ist Barlow mit BMZ Nummer 538 und den Themen Drängler und Raser, keine Zeit und barf, Luxus. Pendlerstress und Raserei. Hallo Onkel Barlow, mir ist letztens mal wieder aufgefallen, wie sich manche Pendler, die mit dem eigenen Auto unterwegs sind, manchmal verhalten und mit diesem sich selbst und andere mitunter in Gefahr bringen, nur um ein klein wenig Zeit zu sparen. Mein Erlebnis, mein Weg zu Arbeit und andersrum nimmt im Durchschnitt 30 Minuten Anspruch. Einer meiner Nachbarn arbeitet in einer Firma im selben Industriegebiet und manchmal überschneiden sich unsere Schichten, wie auch vor kurzem. Ich habe Feierabend und mache mich mit meinem Auto auf den Heimweg. Nach kürzer Zeit bin ich auf einer Straße in die Stadt, die zweispurig in jede Richtung ist. Da ich an der nächsten Kreuzung rechts abbiegen möchte oder muss, bleibe ich auch die ganze Zeit auf der rechten Spur. Auf dieser Strecke passiert es häufig, dass Leute noch schnell auf der linken Spur an einem vorbei fahren und sich im letzten Moment noch wieder rechts reindrücken, um dann wie ich an der Kreuzung noch rechts abbiegen, also dann wie ich an der Kreuzung nach rechts abbiegen zu können. Auch wenn sie dafür sicher als abständig ignorieren, Fahrer ausbremsen müssen und ähnliches. Auf diesen zweispurigen Abschnitt gibt es auch eine Brücke, wo ein Sprinter vor einigen Jahren einen PKW in den Fluss gestoßen hat, weil dieser eben genau das getan hat. Der Sprinter wollte noch schnell, der Sprinter hat den PKW in den Fluss, weil der Sprinter genau das getan hat, nicht der PKW. Ich bin noch schnell links vorbei, um ein oder zwei Fahrzeuge vor sich zu sparen und der PKW dachte sich extra Gas geben zu müssen, damit der Sprinter nicht mehr rechts rüber kam und an der Kreuzung dann gezwungen ist, geradeaus zu fahren. Nach dem Motto, nee mein Lieber, wenn du an der Kreuzung rechts willst, dann fahr auch von Anfang an auf der rechten Spur. Natürlich wird bei diesen Überholmanövern auch das Geschwindigkeitslimit von 50 kmh gerne um 10 bis 30 kmh unterschritten. Was sie hier rechts zigzag fahren mit 80 kmh oder was? Also weiß man meistens, was Linksfahrer auf dieser Strecke vorhaben, wenn sie so schnell unterwegs sind. Mein Nachbar kam nun auch auf dieser Straße links an mir vorbeigefahren und schlängelt sich nach rechts an einem langsamen Linksfahrer vorbei. Dann wieder auf links, dann wieder auf rechts und zack rechts abgewogen. Als ich an seiner Auffahrt vorbei fahre, steigt mein Nachbar geradeaus im Auto. Diese gefährliche Aktion hat ihn also vielleicht 30 Sekunden bis eine Minute Zeit erspart und kann richtig teuer werden. Nun zu meinen Fragen. Kennst du es, wenn man sich denkt, der Raster war ganz schön, jetzt gebe ich nochmal ordentlich Gas, damit der mich überholende gar nicht in eine Lücke reinkommt und sich dann vormogelt. Habe ich schon gesehen, finde ich unmöglich, finde ich fürchterlich und ist auch gefährlich. Das ist absolut gefährlich. Auf der Autobahn natürlich nicht ganz so sehr wie irgendwo wo es Gegenverkehr gibt, aber es ist gefährlich und unnötig. Ich habe das Gefühl mit Raserei und Drängelmanövern spart man je nach Arbeitsweg und wenn man nicht gerade Traktoren auf einer Landstraße überholt, vielleicht ein bis fünf Minuten. Lohnt sich diese Gefahr überhaupt für die paar Minuten? Hast du sowas vielleicht auch mal gemacht oder findest du es nachvollziehbar, warum die Leute das tun? Ich glaube die schätzen oft unglaublich falsch zwei Dinge ein. A. Wie viel Zeit sie gewinnen und B. Wie gefährlich das Ganze ist. In ganz ganz vielen Situationen, sonst würden sie das nicht machen. Oder auch so Situationen wie in letzter Sekunde zu versuchen, irgendwie einem Lkw vorbei zu fahren. Das machen die Leute, wer hier die ganzen typischen Live League Videos von irgendwelchen russischen Dashcams kennt. Das machen die vermutlich nicht, weil sie Spaß daran haben, ihre vierköpfige Fahrzeugbesatzung umzubringen, was dann gerne mal die Folge ist, sondern weil sie absolut nicht einschätzen können, wie gefährlich das ist, was sie tun. Das ist glaube ich das eine Riesenproblem. Und das zweite ist, glaube ich tatsächlich, dass sie überschätzen, wie viel Zeit man dadurch gewinnt. Wir haben eine ähnliche Diskussion mal im Lore Talk gehabt, als es darum ging, ob man, nicht im Lore Talk, Entschuldigung, Podcast ohne Namen gehabt. Als es darum ging, ob man die Verkehrsregeln verletzen sollte, also von sich aus brechen, wenn man dafür einen Krankenwagen im Einsatz Platz machen sollte. Mein Argument ist, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dafür sorgt, dass der Krankenwagen signifikant an Zeit gewinnt, man aber möglicherweise, um nicht zu sagen wahrscheinlicherweise, Risiken eingeht, die insgesamt das Ganze zu einer Verlustrechnung machen. Und ich glaube, das gilt für viele von den Leuten, die sowas machen halt auch. Die sehen nicht, dass das unmittelbar für sie A, gefährlich ist und B, wenig Erfolg hat und sehen glaube ich auch nicht, dass es in vielen Fällen sogar noch dazu kommen kann, dass der Verkehr sich insgesamt verlangsamt durch ihre Aktion. Selbst wenn sie etwas gewinnen oder mit anderen Worten, würden alle es lassen, würde der Verkehr für alle besser funktionieren und es wäre überhaupt nicht notwendig, das zu tun. Das ist ja immer so ein Allgemeines, ich bin selber kein Verkehrsplaner, aber allgemein ist das ja oft so ein Problem, was man auch in so Stausimulatoren sieht und so weiter und so fort, dass zum Beispiel alleine, dass nicht das Leute mit den langsamen Geschwindigkeiten notwendigerweise das größte Problem darstellen, sondern auch die mit den hohen Geschwindigkeiten, denn wenn die auf jemanden auffahren, der in ein normales Tempo fährt, dann müssen sie natürlich genauso stark ihr Tempo reduzieren oder ihr Tempo auf das des Vordermannes oder weniger reduzieren. Das ist der entscheidende Teil des Vordermannes oder weniger, weil ansonsten fährt der hinten drauf. Und dass das dann in der Folgerung, wenn mehrere das machen, dazu führt, dass irgendwer von denen, die das machen müssen, zum Stehen kommt. Und dann gilt ja wieder das Umgekehrte beim Anfahren, dein Tempo muss wieder geringer sein, ist das des Vordermannes oder gleich hoch, was halt auch dauert, was bedeutet, dass man beim Anfahren dann entsprechend länger braucht. Und ich kann nur empfehlen, dass also sich selber nicht so zu verhalten, aber bitte auch nicht den Polizisten spielen zu wollen, der auf der linken Seite ausschert, um Leute daran zu hindern, ihrerseits zu überholen, oder auf der rechten Seite meint, immer Gas geben zu müssen, wenn links einer überholt. Denn selber zu einem Risikofaktor zu werden in so einer Situation ist halt auch komplett bescheuert. Und es ist nachher niemandem dabei geholfen, wenn ihr von der Straße gefegt oder geschubst werden. Den interessantesten Tipp hatte früher der Vater eines Freundes von mir, der halt sagte, wenn er das Gefühl hat, dass ihn jemand quasi absichtlich ausbremst oder ausblockt auf der Straße, dann würde er immer immer so ganz vorbildlich fahren und tatsächlich einfach immer nur blinken, links raus, ein Auto überholen und danach wieder rein, also rechts blinken, wieder reinfahren und so weiter und so fort. So ganz vorbildlich und penetrant, einfach nur ganz normale Überholmanöver, anstatt auf der linken Spur kleben zu bleiben. Und er meinte, durch dieses quasi passiv-aggressive vorbildliche Verhalten hat er schon mehr Vögel gezeigt bekommen, als wenn er hinter dem Wagen auf der linken Seite geblieben wäre und geblinkt oder aufgeblendet hatte. Also macht keinen Unsinn, macht nichts, was euch oder andere gefährdet und spielt bitte nicht die Polizei oder den Maßregler, wie man es nimmt. Hallo Onkel Barlow, danke für deine BMZ. Ich höre sie, höre dich nahezu täglich. Heute hat sich aus einer Unterhaltung heraus die Überlebung Überlegungen ergeben, ob momentan die unschöne Angewohnheit einiger oder vieler zunimmt. Ich habe keine Zeit zu sagen, obwohl sie eigentlich, ich habe keine Lust darauf, möchte mir nicht die Zeit nehmen, langweilt mich meinen. Stößt man seinem Gegenüber weniger vor den Kopf mit dieser kleinen Lüge. Mal ein Beispiel, ich habe neulich eine Freundin gefragt, ob sie mich zum Sport begleitet. Ihre Antwort war, kann nicht, ich bin krank. Auf meine Frage, was sie dann hätte, gab sie mir unter Lachen die Antwort, please und bat mich, mir sportliche Freunde zu suchen. Witzige und ehrliche Antwort ist doch mehr wert als dieses vorgeschobene, keine Zeit. Kennst du das selbst auch und nutzt du es sogar? Ich spreche mich selbst davon nicht frei. Es wurde irgendein Fest in der Kita organisiert, Helferliste hing zum Eintragen bereit an der Eingangstür. Mein Gedanke, keine Zeit. Doch hätte ich sogar gehabt, aber ich hatte einfach keine Lust auf solche Scherze, sollten wir nicht bei all den meist elektronischen Helfern, heutzutage wie Spülmaschine, Online-Shopping, Bringdienste, habt ihr alle Spülmaschinen? Bei mir hat es jetzt Jahre gedauert, bis wir mal wieder eine haben. Nicht eigentlich einen riesen Haufen Zeit übrig haben, ja aber die schuldet man ja keinem die Zeit. Also nur, dass ich die übrig habe, heißt ja nicht, dass ich dir irgendwie mit dir und deiner kleinen Tochter zu ihrem Theaterstück kommen möchte oder so. Nichts gegen deine Tochter, aber ihr Theaterstück ist echt scheiße und sie hat kein Talent und das ist richtig langweilig dort. Sorry. Not sorry. Ich frage mich also, wieher es kommt. Haben wir wirklich keine Zeit oder sind wir als Mitarbeiter gewohnt und so dich den Tag zu Not lügen, weil es so schön bequem ist und man keine Erklärung suchen muss. Was meinst du schon mal? Jemand angesehen, dass ein Genuschel, das keine Zeit nur vorgeschoben war. Vielen Dank und mach weiter so. Liebe Grüße aus Paderborn. Du beschreibst eigentlich in der einen Situation schon ziemlich genau, warum Leute das machen. Denn niemand schuldet dir eine Erklärung für, möchtest du mitkommen, heute Abend essen oder so. Wenn du einer derjenigen bist, der dann auf einen nein fragt, wieso nicht, dann beweist gerade oder du zeigst gerade, warum die Leute sich diese Notlügen einfallen lassen. Solange wir auf der Gegenseite nicht akzeptieren, dass jemand einfach nur nein sagt, sondern immer so was kommt wie, ach hast du was vor und so weiter und so fort. Sollen wir die Leute in die Situation bringen, das erklären zu müssen und was ja auch immer bedeutet, dass man sich im Zweifelsfall rechtfertigt oder noch mal eine Gegenfrage kommt. Dann kommt man so was wie, ach komm schon. Oder gibt dir einen Ruck. Wie oft habt ihr das schon gehört? Gibt dir einen Ruck. Und dann kann ich halt verstehen, dass die Leute einfach in so einer Art und Weise reagieren, dass sie sich halt irgendwas einfallen lassen, wo sie wissen, gut bei einer Krankheit ist es blöd, weil schon aus Interesse jemand halt fragt, was hast du denn, weil er ja vielleicht nicht nur deinen Bluff durchschaut, sondern einfach auch wissen möchte, wie es dir geht und ob er dir vielleicht irgendwie ein Gefallen tun kann, irgendwie helfen kann, Medikament bringen, keine Ahnung, irgendwas in der Art. Aber ja, du beschreibst aber grundsätzlich glaube ich das Problem schon ganz gut. Solange die Leute nachfragen, warum man denn keine Lust hat mitzukommen und dann noch darüber diskutieren, muss man sich halt absolut nicht wundern, wenn jemand sagt irgendwie, ich habe keine Zeit, obwohl er in Wahrheit nur meint, ich habe keine Lust. Und das ignoriert sogar, dass man nun mal leider dazu neigt und das gilt glaube ich für jeden von uns manchmal, dass man einen keine Lust ein Stück weit persönlich nimmt. Wir alle wissen, das sollte nicht so sein, man sollte das nicht persönlich nehmen, aber wenn ich jemanden einleite zu irgendwas, was mir wichtig ist und Spaß macht und der einfach nur sagen würde, keine Lust und ich keine Gegenfrage dann stellen würde in dieser Original Situation, wie ich sie eigentlich haben möchte, dann wäre es halt auch so, dass ich mir vermutlich denken würde, das ist ganz schön doof. Und von daher habe ich Verständnis für im Prinzip alle Beteiligten. Ich habe Verständnis für die Notlüge, ich habe Verständnis für das Nachfragen und auch Stück weit Verständnis dafür, dass man so ein bisschen, dass einem vielleicht ein bisschen sauer aufstößt, wenn irgendwas, was man gerne machen würde oder wenn man gerne dabei haben möchte bei dem oder derjenigen halt nicht so den großen Anklang findet. Ob das jetzt ein universelles Problem ist oder so, ich weiß es nicht. Ich glaube, das also Neues schon gar nicht glaube ich. Das war schon immer so, ich kann mich doch in meiner Jugend daran erinnern, da war das auch schon so und ja so ist das halt und so ist man halt. Moin Barlow, vorweg vielen Dank für die BMZs. Meine Frage, was hältst du von der BAföG-Regelung? Ich habe mit einem Freund eine Diskussion gehabt, die möchte Jura studieren und muss aus der Gegend von Flensburg wegziehen und mindestens nach Kiel umziehen. Er hatte sich darüber beschwert, dass es ja nicht einfach ist als Student, was die Finanzierung angeht. Wohnraum ist in den Städten mitunter sehr teuer, das weiß ich und verstehe ich auch und das BAföG wieder zum Teil zurückgezahlt werden muss, sei laut ihm ja auch nicht angenehm. Definitiv ist es nicht angenehm, ob es gerechtfertigt ist, das gucken wir gleich noch. Er vertritt die Meinung, dass Studenten ohne Wohlhabende Eltern studieren, ohne Wohlhabende Eltern sehr schwer ist. Ja, da hat er nicht ganz unrecht, also es ist schon ein großer Unterschied, ob du von deinen Eltern so viel Geld bekommst, dass du definitiv davon leben kannst und also eine Wohnung bezahlen kannst, Essen bezahlen kannst und so weiter oder ob du halt nebenbei noch arbeiten gehen musst. Je nachdem, wie viel BAföG du kriegst, im Idealfall solltest du so viel BAföG bekommen, dass du nach Möglichkeit nicht oder wenig arbeiten gehen musst, aber das ist halt nicht immer so, dass die Eltern dir dann auch das Geld zur Verfügung stellen, dass dir eigentlich zustehen würde für den Fall, dass du nicht den BAföG-Höchstsatz bekommst. Ich vertrete die Meinung, dass Studenten glücklich sein sollten, diese bekommen doch als einziger Mensch einen Kredit mit Minuszinsen. Die Gehälter sind hier recht hoch, mit denen man nach einem Studium rechnen kann, weswegen ich denke, dass es nicht so schwer ist, den BAföG zurückzuzahlen, aber das war eigentlich die Frage und nicht die Kritik, ob es schwer ist, das zurückzuzahlen. Ich bin in letzter Zeit recht angenervt von Studenten, die darüber klagen, dass sie kein Geld zur Verfügung haben oder dass sie einen Job, ohne dass sie einen Job haben, aber sie haben einen Job, Student zu sein. Klar, ein Studium kann fordernder sein als Schule, aber dennoch wäre es bei vielen möglich, einen 450 Euro Job zu machen. Ich finde es echt irgendwie schon krass, dass man sich darüber beschweren kann. Ich selber habe schon recht früh angefangen zu arbeiten, zahle seit meinem zweiten Lehrjahr Steuern und helfe damit diesem System. Ich finde es okay, dass Studenten diese Unterstützung bekommen, denke aber, dass viele es nicht zu schätzen wissen und sich zu unrecht darüber beschweren. Was hälst du davon? Gab es zu deiner Zeit auch schon BAföG? Ja, es gab auch zu meiner Zeit schon BAföG. Ich habe sogar welche bekommen und ich habe mein Studium nicht zu Ende gemacht. Ich musste das dann auch zurückzahlen, also in Teilen zurückzahlen, was ich zum Glück sehr schnell machen konnte. Also ich habe nicht so lange studiert, habe dann einen Großteil von dem, was ich bis zu dem Zeitpunkt gespart habe, direkt genommen und BAföG zurückgezahlt, was mir eine Vergünstigung gebracht hat. Sagen wir es so, wir brauchen Studenten, so ungern, wie wir das vielleicht sagen wollen. Also ich habe nicht zu Ende studiert, ich habe kein abgeschlossenes Studium, aber wir brauchen qualifizierte Leute allgemein. Wir brauchen Fachkräfte in allen möglichen Bereichen und viele davon zumindest im Falle auf Studenten, nicht alle, aber viele. Grundsätzlich ist das eine sehr gute Sache, dass Leute studieren und damit Kompetenzen erwerben, die bei uns im Berufsleben an allen möglichen Ecken und Enden gefragt sind und gebraucht werden. Und das ist etwas sehr, sehr Gutes und es ist extrem nützlich und wichtig, das zu unterstützen. Also wenn ich mir angucke, was der umgekehrte Fall in den USA ist, die gute Universitäten haben, die richtig gute Universitäten haben, wo aber alles, was ansatzweise einen Namen hat, an Universität extrem viel kosten kann. Ich habe neulich irgendwas gelesen, dass eine Universität darum gebeten hat, dass man, wenn man sowieso schon 67.800 Dollar im Jahr bezahlt, um dort studieren zu können, das Ganze ja auch aufrunden könne und auf 70.000 und mit dem restlichen Geld dann irgendeinen guten Zweck unterstützen, wo ich halt erstmal schlucken musste bei dem Gedanken, 70.000 im Jahr an Studienkosten. Ich weiß nicht, was damit drin ist, ob da zum Beispiel ein Studenten-WG-Zimmer mit drin ist, das ist ja schon eine entscheidende Frage und eine entscheidende Menge an Geld, die es auch kostet, oder ob das nur Studiengebühren sind, aber dieses Extrem ist halt total irre, dass es wirklich nur nach den Leuten überhaupt ermöglicht ist, wo die Eltern schon bei der Geburt angefangen haben, richtig richtig richtig richtig viel Arschl zu seif zu legen, mal abgesehen davon, dass so ein Kind groß zu ziehen, alles andere als billig ist. Und dann muss man sich halt fragen, was ist denn in der Situation, wo jemand gar nichts tut, also der Extremfall, die unterstützen wir auch recht stark und da muss ziemlich wenig bis gar nichts zurückgezahlt werden. Man kann natürlich sagen, es gibt Einschränkungen, wenn jemand Hartz IV bekommt zum Beispiel, muss er zunächst mal ja auch mit dem Leben, was er sich vorher erspart hat, also du kannst dir nicht irgendwie 100.000 zur Seite legen und dann sagen, so hier Hartz IV, gib mir, wobei ich auch nicht genau weiß, wie es beim BAföG ist, wenn man Erspartes hat, inwiefern das mit angerechnet wird. Aber wenn wir den Vergleich mal nehmen, dass wir im Zweifelsfalle Leuten fürs Nichtstun ja auch bereit sind, zumindest das Lebensnotwendige zu bezahlen. Also eine Wohnung, ein bisschen Geld für Nahrung, ein bisschen Geld auch für Luxus, also mit Luxus meine ich jetzt nicht irgendwie die teuren Handtaschen oder so, aber davon ist es halt zum Beispiel zumindest drin, irgendwie Fernseher und Telefon und vermutlich auch Kio Computer und Internet zu haben. Wenn wir das Leuten zugestehen dafür, dass sie im Zweifelsfalle nichts tun müssen, dann muss man sich die Frage stellen, warum wir das Studenten fürs Produktiv sein nicht zustehen oder zu gestehen, so rum. Und ich finde auch die Herangehensweise riskant zu sagen, die arbeiten ja nicht. Nee, also im Moment arbeiten die nicht in dem Sinne von arbeiten, weil sie eine Ausbildung sind. Aber darum geht es ja nicht. Es geht ja jetzt nicht darum zu sagen, du schaffst oder du ackerst oder ackerst nicht, sondern du tust, was essentiell notwendig ist, um deinen Beruf ausüben zu können. Und wenn das nun mal eine Ausbildung ist, dann ist das nun mal eine Ausbildung. Wenn du jetzt jemanden hast, der keine Ahnung was Fluglots oder so ist, den setzt du auch nicht am ersten Tag an sein Gerät und sagst mach mal, lernst du schon während du es machst, sondern er wird ja auch vorher ausgebildet. Das ist Teil des Berufes und notwendiger Teil des Berufs, um das tun zu können, was man später macht. Von daher habe ich ziemlich viel Verständnis dafür, dass wenn ein Student sagt, das ist paradox, dass ich fürs Produktivsein nur einen Kredit bekomme, also mir Geld leihen muss, während ich fürs Unproduktivsein, im Extremfall zumindest, weiterhin Geld bekomme. Ich weiß, das gilt auch mit Einschränkungen. Ich will damit nicht sagen, dass Leute, die von Hartz IV abhängig sind, das aus dem Wunsch unproduktiver zu sein, heraus tun. Das möchte ich damit überhaupt nicht sagen. Ich weiß, dass es ganz ganz viele schwierige Fälle gibt, die auch mit Krankheiten zu tun haben, können, dass Leute nicht in der Lage sind zu arbeiten. Es geht mir nur darum zu sagen, wenn wir jemandem vorwerfen, dass er für etwas, was er macht, das tatsächlich produktiv ist, sich Geld leihen muss, dann können wir es durchaus mit einer Situation vergleichen, indem wir das jemand anderem zunächst mal nicht abverlangen. Und ja, ich weiß, der muss sich theoretisch auch vorstellen bei Jobs, der muss eigentlich auch immer versuchen, eine Arbeit zu erhalten, aber im Zweifel kann er dazu nicht gezwungen werden. Oder sollen wir mal so im Zweifel finden, er oder sie immer Möglichkeiten, wenn es denn sein muss, es zu umgehen. So, das soll es gewesen sein für heute. Ich hoffe, ihr hattet Spaß, ich hoffe, es war interessant für euch, ich hoffe, ihr schickt mir ganz viele interessante Fragen und Themenvorschläge. Entschuldigung, in diesem Sinne, tschüss, sagt euer Onkel Barlow.