OnkelBarlow/BMZ/533: Artikel 13 und mögliche Folgen
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533 | 2019-03 | 00:23:53 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 533 und dem Thema Artikel 13 und mögliche Folgen. Ich wollte eigentlich nichts zu dem Thema machen und eine wichtige Frage, bevor man irgendwie ein riesen Video zu dem Thema macht oder ein riesen Inhalte zu diesem Thema macht, ist ja die Frage, kommt es überhaupt durch? Heute ist es soweit, heute ist es durchgekommen und da ihr nicht aufhört mich zu löchern und obwohl ich eigentlich gesagt habe, ich mache es nicht, wir jetzt aber wissen, dass es durchgekommen ist und unverändert durchgekommen ist, greife ich das Thema heute einmal auf und dann hoffentlich erst mal sobald zumindest nicht mehr, muss es nicht mehr. Heute sind Artikel 13 und 11, wobei 13 jetzt mittlerweile 17 heißt, abgesegnet worden. 11 hat vor allen Dingen mit Newsaggregatoren zu tun und bedeutet, dass wenn jetzt Google News listed in einer Übersicht von News, die von anderen Plattformen kommt, dass sie unter Umständen dafür Geld bezahlen müssen. Finde ich persönlich komplett bescheuert, gab es aber in Deutschland auch schon. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel, ich schaue mal vor meine eigenen Videos. Ich habe ein Video, es hat einen Teasertext, es hat ein Bildchen, das hat eine Überschrift. Wenn sowas wie Google News mein Video irgendwo listed, wäre ich happy, dass sie das tun, weil das Werbung für mich ist. Derjenige müsste zum Lesen ja immer noch auf meine Seite gehen und der Teaser hilft ihm nicht besonders viel. Also ich wäre happy, aber egal, es ist halt so, da muss der große Konzern jetzt Geld bezahlen an die Kleinen, ob das denen helfen wird oder so. Ist mir erstmal scheiß egal, weil es nicht das Thema ist, zu dem ich ein bisschen Kompetenz besitze und viel sagen kann. Ich kann ein bisschen was sagen zum Thema Artikel 13. Und da sind ganz, ganz viele Fehlinformationen in den letzten Wochen und Monaten und aller möglicher Dünnpfiff von allen möglichen Leuten geredet wurde, sowohl auf der einen als auf der anderen Seite. Ich bin Gegner von Artikel 13, aber auch auf der Seite der Gegner wurde sehr, sehr, sehr viel Unsinn geredet. So nach dem Motto, wenn Artikel 13 kommt, gibt es kein Twitch mehr in Europa und in EU und kein YouTube mehr und so. Das ist Bullshit. Das wird mit einer Sicherheit, Grenzen und Wahrscheinlichkeit nicht passieren. Mit einer Sicherheit, Grenzen und Wahrscheinlichkeit sage ich deshalb, weil auch jeden Tag irgendwo Meteorit einschlagen könnte, der Twitch platt macht oder sonst was. Wird nicht passieren mit hoher Wahrscheinlichkeit. Zunächst mal, was ist Artikel 13 und was soll es? Es soll unter anderem die Urheberrechte von Produzenten schützen, von Leuten, die irgendwelches urheberrechtlich geschütztes Material produzieren. Da wird immer ganz gerne so romantisch getan, als wären das irgendwelche kleinen Menschen, die mit Lagerfeuer, Gitarre am Lagerfeuer sitzen und ein Musikstück aufnehmen und die armen Menschen, die dann kein Recht bekommen, wenn das von den bösen Konzernen wie YouTube ausgenutzt wird. Tatsächlich sind das halt Großkonzerne, die mehr Geld wollen. Plattenproduzenten, Filmindustrie und so weiter und so fort. Auch so zu tun, als wäre YouTube eine Plattform, die in erster Linie Geld damit verdient, dass sie urheberrechtlich geschützte Inhalte veröffentlicht ist, schlichtweg Unfug. Das ist glaube ich die größte Lüge in dieser gesamten Geschichte, so zu tun, als wäre gerade YouTube eine Plattform, die in erster Linie damit Geld verdient, dass sie sich urheberrechtlich geschütztes Material aneignet. YouTube hatte eine Übereinkunft mit der GEMA, das heißt Musik war lange Zeit erlaubt, wenn wir jetzt von Deutschland ausgehen. War lange Zeit erlaubt, dafür hat YouTube Geld bezahlt, dann hatten sie eine Zeit lang keine Einigung und das Material war nicht verfügbar. Sie haben es nicht ausgenutzt, sie haben nicht gesagt, wir machen es trotzdem und schreien uns alles ein. Nee, wir erinnern uns alle noch an die Videos, die sind in deinem Land nicht verfügbar und jetzt haben sie wieder eine Einigung und jetzt ist es wieder verfügbar. Gleichzeitig haben sie einen Content-ID-System. Das gibt zum einen Musikern, Musikproduzenten, Plattenfirmen, die die Rechte an Musikstücken haben, die Möglichkeit, ihre Stücke dort einzuspeisen. Es gibt Film-Machern, Serien und so weiter die Möglichkeit, ihre Inhalte dort einzuspeisen, um sie vergleichen zu lassen und selbst mir als Content-Produzent gibt es die Möglichkeit. Wenn ich wollte, könnte ich alle meine Blogs, das sind die mit Abstand am meisten gehörten Sachen auf YouTube von mir, die ich veröffentlicht habe oder zu verantworten habe, sagen wir es so. Wenn ich wollte, könnte ich diese ganzen Videos wahlweise runternehmen lassen oder wenn sie monetarisiert sind, dafür sorgen, dass ich das Geld bekomme. Das habe ich bisher nicht gemacht, könnte ich machen. Die Entscheidung obliegt aber mir. Derjenige, der es hochlädt, lädt es hoch. Er kriegt den vermerkt beim Hochladen, wenn das Ganze über eine Content-ID getaggt ist. Übrigens, das, was du gerade hochgeladen hast, ist angemeldet als Content-ID sowieso. Gehört Warner Music oder so und die können dann entscheiden, wollen sie, dass das runtergenommen wird, wollen sie, dass das demonetarisiert wird. Das hat man ja auch mit dem Kontext des Videos zu tun und so weiter und so fort. Sie haben die Freiheit, das zu tun. Es ist nicht so, als ob YouTube irgendwie jetzt die riesengroße Plattform für illegale Inhalte wäre. Im Gegenteil. Gerade wenn man monetarisierte Kanäle hat, möchte man eigentlich alles tun, um zu vermeiden, urheberrechtlich geschützte Sachen hochzuladen. Denn, dazu komme ich später noch, das kann dazu führen, dass dein Kanal gestrikt oder offline genommen wird. Das wissen wir eigentlich auch alle, die mehr als einmal im Internet gewesen sind in ihrem Leben. YouTube ist nicht die erste Anlaufstelle, wo du hingehst, wenn du urheberrechtlich geschütztes Material suchst, an dem YouTube nicht die Rechte hat. Weil Musik ist urheberrechtlich geschützt, aber genau wie bei Spotify oder sonst wo, es ist legitim, dass sie dort ist. Dafür wird bezahlt, dafür bekommen die Künstler Geld. Das ist nicht die erste Anlaufstelle. Wenn ich irgendwie einen illegalen Film oder eine Serie suche, ist nicht YouTube das, wo ich hingehe. Das ist gut so. YouTube ist eine Plattform für Kreative und für Content-Produzenten und das ist gut so. Ich bin einer davon. Und ich verdiene mein Geld damit, unter anderem mit YouTube, auch mit Twitch, auch mit anderen Sachen und so weiter und so fort. Ich bin selber Content-Produzent. Wir haben jetzt die Situation, dass YouTube sicherstellen soll oder muss, dass kein Material veröffentlicht wird, das geschützt ist. Und das ist schwierig. Das ist verdammt schwierig durchzusetzen, denn der Punkt ist, im Prinzip wollen sie das ja jetzt schon und machen es jetzt schon, zu einem Großteil. Es komplett zu verhindern und einen ganz ganz sicheren Filter zu finden, der das unmöglich macht, ist technisch praktisch nicht machbar. Es ist schon mal alleine nicht machbar, dass sich jemand hinsetzt und sich alle Videos anguckt. So viele Menschen gibt es auf der Erde nicht, dass man die Videos alle sehen könnte, während sie also quasi zeitnah zu dem, das ist nicht durchführbar, schlicht und ergreifend nicht durchführbar. Das heißt, es muss automatisiert werden. Wenn es automatisiert wird, gibt es zwei Möglichkeiten, zwei mögliche Fehler, die passieren können. Fehler Nummer eins ist, etwas wird fälschlicherweise positiv gefleckt als urheberrechtlich geschützt. Zum Beispiel dann, wenn es in Wahrheit eine Parodie oder sonst was ist. Fehler Nummer zwei ist, es wird fälschlicherweise nicht gefleckt. Es ist urheberrechtlich geschützt, ja, ich lade zum Beispiel ein Musikvideo hoch, einfach eins zu eins, Musikvideo irgendwo gefunden, komplett hochgeladen. Und es wird fälschlicherweise nicht gefleckt. Die Fehler sind nicht gleich stark, die sind nicht gleich schwer. Der zweite Fehler ist richtig, richtig teuer für YouTube, wenn die selber uneingeschränkt haften müssen dafür, dann wollen sie das um jeden Preis vermeiden, weil mit dem Upload des Videos, mit der Existenz dieses Videos verdienen sie nicht notwendigerweise irgendein Geld. Schon gar nicht, wenn sie genügend Konkurrenzvideos oder irgendwas haben, die sie vermarkten können. YouTube hat keine Knappheit an Inhalten, die sie vermarkten können, grundsätzlich mal. Es ist richtig teuer, wenn sie etwas urheberrechtlich geschütztes hochgeladen haben und im Zweifelsfalle dafür haften müssen. Der umgekehrte Fall kostet sie praktisch nichts. Das heißt natürlich, dass jede Art von Filter, die erzeugt wird, auf der sicheren Seite irren wird. Auf der sicheren Seite für YouTube heißt auf der negativen Seite für die Contentproduzenten und ich gebe euch mal ein Beispiel. Ich habe ein Video hochgeladen mit einem Ausschnitt von der Musik von Celine Dion's My Heart Will Go On, gemischt mit dem Video von World of Warcraft, die Opening Cinematic von BFA, von Battle for Azeroth. Niemand würde sich das angucken statt des BFA Videos und niemand würde sich das angucken statt sich das Musikvideo von Celine Dion anzugucken. Man guckt sich das an, weil das eine humoristische Kombination von zwei Dingen ist, die nur ihren Reiz aus der, ich übertreibe das, es klingt übertrieben, wenn ich sage künstlerischen Arbeit, aber nur die Kombination dieser beiden Dinge ist das, was es anschaunswert macht. Trotzdem wird das Ding gefleckt. Jetzt kann man sagen, okay, es ist schon schwer das zu verargumentieren, wenn man sagt, das ist ja eigentlich die Parodie, was es lustig macht, aber sagen wir egal, es baut aber auch noch auf einem Inhalt auf, der einem anderen gehört. Tun wir das einfach, sagen wir, ohne den Inhalt würde es nicht funktionieren, aber wie werten wir das dann? Wer sagt mir jetzt, das Video besteht aus X Prozent, also X Prozent der Arbeit in Anführungsstrichen kommen von Celine, X Prozent der Arbeit kommen von World of Warcraft und X Prozent der Arbeit kommen von Barlow. Das ist gar nicht so leicht, das zu sagen. Für den Fall, dass man es in dem Fall monetarisiert ließe und sagen würde, wir teilen einfach das, was an Geld reinkommt unter den drei beteiligten Parteien auf. Im Moment ist es ausschließlich die Musikfirma, die die Musikvideorechte hat, die das gefleckt hat. Blizzard hat es nicht getaggt, ich selber habe es auch nicht getaggt, ich habe auch nicht gesagt, das ist mein Inhalt, ich habe es einfach in meinem anderen Kanal hochgeladen und gesagt, sollen die das taggen, sollen sie es monetarisieren, wie sie lustig sind, das stört mich nicht. Die dürfen es gerne monetarisieren, ich fand es nur lustig, das zu machen. Aber das wird bei jeder Art von Inhalt schwer, die in solcher oder ähnlicher Form neu und kreativ Inhalte schöpft, die zum Teil darauf beruhen, dass jemand anderes eine Arbeit gemacht hat. Und das ist richtig schwierig. Das ist richtig schwierig, weil es eigentlich zumindest in Form von Zitatrecht die Möglichkeit geben sollte, solche Inhalte hochzuladen. Wenn du sie nicht mehr hochladen kannst, das ist noch nicht mal die Frage des Monetarisierens oder nicht, wenn du sie nicht mehr hochladen kannst, existieren sie nicht mehr. Und jetzt haben wir eine relativ harmlose Sache genommen, gut, dann existiert halt mein Céline Dion Video mit BFA nicht, im schlimmsten Fall haben wir einen Lacher dadurch verloren. Stellt euch die folgende Situation vor, jemand lädt eine Fernsehsendung hoch, in der ein Politiker alle möglichen Dinge zum Thema Gaming sagt und das nächste Gesetz verabschieden will, dass alle Videospiele in Deutschland verboten werden, weil das alles Killerspiele sind und so weiter und so fort. Ich nehme mir das Video zum Anlass, Dinge daraus zu zitieren und zu sagen, diese Fakten existieren und diese Dinge sind einfach völlig falsch dargestellt. Das wäre eine grundsätzlich wichtige Arbeit in diesem Kontext, aber es könnte ja noch ein viel schlimmeres Thema sein. Irgendjemand benutzt etwas, ein Politiker zum Beispiel, um eine kriegerische Aktion zu rechtfertigen. Und ich als User zu Hause sage, ich nehme jetzt diese Zitate und mache daraus ein Video, um den Leuten zu zeigen, selbst wenn ihr diese Sendung verpasst habt, das hat dieser Mensch gerade von sich gegeben. Das wäre ein wichtiger Inhalt. Wenn wir ein automatisches System haben, das in der Lage ist, Inhalte zu flaggen und im Zweifelsfalle sagt, das darf nicht benutzt werden, kann es sein, dass mein Video nicht mehr sichtbar ist für irgendjemand, dass ich es nicht hochladen kann. Wir reden nur von grundsätzlich legitimen Dingen, die hochladbar sein müssten und die man hochladen dürfte, die aufgrund eines automatisch flaggenden Systems möglicherweise nicht hochgeladen werden können. Und das setzt voraus, dass sich der entsprechende Anbieter überhaupt die Mühe macht, ein solches System zu implementieren, wie YouTube das bereits gemacht hat und dass es durchführbar ist. Das ist gar nicht so leicht. Die nächste Frage ist, was sagt das Gesetz in Sachen Durchführbarkeit? Also es gibt ja solche Filter. Welche Trefferquote müssen die haben? 100 Prozent? 100 Prozent ist nicht durchführbar. 99? 90? 95? Das ist eine mega wichtige und entscheidende Frage, damit geklärt werden kann, wird YouTube überhaupt noch das Risiko eingehen wollen, irgendwelche Leute irgendwas hochladen zu lassen, wenn im Zweifelsfalle YouTube haften muss? Ändern sich möglicherweise die Verträge von YouTube, dass ich nur noch die Möglichkeit habe, Dinge hochzuladen, wenn ich zum Beispiel eindeutig als Person zugeordnet werden kann und selber sage, wenn etwas mit meinen Inhalten passiert, hafte ich uneingeschränkt dafür. Das wird in manchen Fällen, wird das unter Umständen bedeuten, dass Produzenten von sich aus, selbst wenn wir in so einem System haben und es gut umgesetzt wird, dass Produzenten von sich aus darauf verzichten, Inhalte hochzuladen, weil sie sagen, das Risiko, was ich damit eingehe, je nach Art von Inhalt, die ich machen möchte, ist mir zu groß. Und jetzt könnt ihr immer noch sagen, aber dann lasst doch im Zweifelsfalle einfach jede Art von Inhalt weg, wo du irgendwas aus einer Fernsehsendung zitierst. Alles, was du zitierst, musst du einfach weglassen und mach trotzdem deine Inhalte. Wie gesagt, abgesehen davon, dass wir damit jetzt schon sagen, wir erreichen damit etwas, was ursprünglich nie der Plan war. Wir erreichen, dass Leute, die legitim eine gewisse Art von Inhalt gemacht haben, abgeschreckt sind, den weiterhin zu produzieren. Tun wir selbst das, streichen wir die alle raus. Ich mache Gaming-Content. Ich habe in meinem Channel den Fall gehabt, die Situation gehabt, dass ich legitimen Inhalt, an dem ich die Erlaubnis hatte, ihn hochzuladen, hochgeladen habe. Und weil diejenigen, die die Rechte an diesem Inhalt hatten, einen Fehler gemacht haben, wurde bei mir der Kanal gefleckt mit einem Strike. Ich habe 100 Prozent, wir haben, damals noch war das auch noch mit Jochen zusammen, das war bei einem Event, dort gab es einen Presse-Server, wo ausschließlich Material war, was extra für die Presse freigegeben war, zu uneingeschränkten Nutzung. Kein Fehler von uns. Wir haben Material bekommen, quasi mit dem Aufkleber drauf. Hallo, ich bin es, Peter. Ich habe die Rechte an diesem Video und die gebe ich jetzt dem Georg und dem Jochen und die dürfen damit machen, was sie wollen. Diese Rechte haben wir gehabt. Das Problem war, dass das Videomaterial von irgendjemandem eingespeist war in das Content-ID-System von YouTube. YouTube hat also verglichen und gesagt, hey, Moment mal, das Video, was Georg und Jochen hochgeladen haben, enthält eine Szene aus einem Video, das getaggt ist als gehört XY. Und dann stehst du da. Es gibt nicht einfach so einen kleinen Knopf, den du drücken kannst und sagen kannst, ey, sorry, ich habe hier, war auf einem Presse-Event, ist schon okay, dass ich das mache. Den gibt es nicht. Es gibt auch überhaupt keinen direkten Ansprechpartner und die wird es in Zukunft noch viel weniger geben bei der Menge an Inhalten, die hochgeladen wurden. Und wir sind schon kein winziger Channel gewesen. Also wir sind kein riesengroßer Channel, klar, aber wir sind schon kein winziger Channel gewesen. Wir sind immerhin einer, der das damit zum Teil seinen Geld verdient, so semi-professionell macht oder professionell gemacht hat. Wir haben das Glück gehabt, dass wir alle unsere Connections haben spielen lassen, die wir nach Jahren und Durchjahre in dieser Szene hatten, damit derjenige, der die Rechte hatte, bei YouTube angefragt hat und gesagt hat, entfernt bitte bei diesem Kanal den Strike. Das gilt bei uns. Wenn es jetzt irgendwie bei Kevin gewesen wäre auf seinem kleinen Kanal, hätte Kevin Pech gehabt. Er hätte Kevin Strike gekriegt. Und Kevin hätte nichts dagegen tun können. Er hätte sagen können, er hätte in diesem automatisierten System hätte er sagen können, ja, wer ist denn diese sogenannte FIFA, mit denen lege ich mich mal an. Die FIFA, die sagt, denen gehört das Material, mit der lege ich mich jetzt an und sage, nee, in Wahrheit gehört das mir. Im allerschlimmsten Fall eskaliert so ein Ding bis vor Gericht. Im allerschlimmsten Fall. Ich glaube nicht, dass das regelmäßig passiert, aber möchtest du das machen? Möchtest du dich, weil du glaubst, dass du auf der sicheren Seite bist, möchtest du dich mit sowas wie der FIFA anlegen? Und was meinst du, was bei der PR Agentur passiert, wenn das dazu kommen würde? Wenn es plötzlich heißt, wir haben jetzt irgendwie einen Rechtschritt auf dem Tisch, der sagt, er hat das Material von euch bekommen. Was sagst du dann? Sagst du dann, ja, ja, das war vielleicht auf dem Presse-Server, aber ich habe denen damals, also mündlich mitgeteilt, dass sie das nur benutzen dürfen für interne Präsentation. Und dann musst du gucken, ob du das Ganze vielleicht sogar irgendwo schriftlich hast oder nicht. Und das ist gar nicht so leicht und gar nicht so unrealistisch. Es gibt immer wieder mal solche Situationen, in denen das mit Material passieren kann. Und wir reden hier nur von mir als jemanden, der an sich überhaupt kein großes Interesse daran hat, irgendwelches urheberrechtlich geschütztes Material auf seinem Kanal hochzuladen, geschweige denn es hochzuladen als Alternative zu der normalen Art und Weise, wie das wahrgenommen wird. Das ist ja auch noch so ein wichtiger Punkt, den man dazu erwähnen muss. Nur, dass ich bei irgendetwas, irgendwo ein Material drin habe, das urheberrechtlich geschützt ist, heißt ja nicht, dass jemanden daraus irgendeine Art von auch nur ansatzweise Schaden entstehen würde. Nehmen wir mal die folgende Situation. Ich laufe irgendwo über die Straße, mache einen Livestream und aus dem Friseurgeschäft hört man drei Sekunden lang ein Stückchen Musik aus, keine Ahnung, Billy Joel, Piano Man, wie es in jedem Friseurgeschäft heutzutage läuft. Dadurch ist Billy Joel ja kein Schaden entstanden. Daher solltet ihr deswegen eine Platte nicht verkaufen. Die Alternative wäre ja nicht ein Video, wo ich mir die Platte Piano Man kaufe. Das war halt eine Randnotiz von Inhalt, die gefleckt wurde. Ein anderes Ding ist halt auch immer problematisch bei Spielen, wenn Spiele Musik verwenden. Es gibt durchaus die Situation, dass ein Spielepublisher sagt, das ist auch urheberrechtlich geschütztes Material, wenn ich Videos zu World of Warcraft mache, brauche ich die Rechte von Blizzard, World of Warcraft Videos zu machen. Die habe ich üblicherweise, wenn ich das Spiel mache, habe ich aber nicht für jede Cutszene und habe ich nicht für jedes Video, das im Rahmen von WoW veröffentlicht wurde. Ich habe auch die Situation gehabt beim Lore Talk, bei einem Lore Talk Special, dass das Video, über das wir gesprochen haben, halt von Blizzard gefleckt war, als darf nicht gezeigt werden, also ins Content-ID-System eingeschweißt wurde. Es ist nicht immer so ganz trivial, selbst wenn du glaubst, dass der Publisher, und das hat Blizzard üblicherweise bei seinem Spiel, das Streaming und das Video erzeugen grundsätzlich mal freigegeben hat. Du hast ein Spiel, das kommt bei Fallout vor. In Fallout hat natürlich Bethesda sich die Musikrechte gesichert an den Stücken, die sie in Fallout verwenden. Cool. Sie haben uns als Content-Produzenten auch eingeräumt, Videos davon zu machen. Cool, sollte man meinen. Die Kombination aber nicht. Wenn ich Fallout spiele, durch das nukleare Wasteland laufe, habe ich wieder dasselbe Problem wie der Friseur mit Pianoman. Wenn ich an einem Radio vorbeilaufe, in dem ein Spiel läuft, das Fallout die Rechte hat, während ich die Rechte habe, Fallout zu streamen, habe ich nicht die Rechte, das Spiel zu streamen oder zu zeigen, wer im Radio Pianoman läuft. Ist ein grundsätzliches Problem, könnte man jetzt sagen. Und im Zweifelsfalle habe ich halt Pech gehabt, da habe ich halt eine Stunde gearbeitet für irgendwas, wovon ich geglaubt habe. Daraus könnte ich einen Inhalt machen und darf es dann deswegen nicht. So, versuchen wir noch kurz die Best- und Worst-Case-Situation durchzugehen. Die Best-Case-Situation ist, dass alles quasi so bleibt, wie es ist. Dass wir ein System haben, das ganz ähnlich dem aktuellen Content-Eddy-System von YouTube arbeitet und uns bei YouTube weiterhin die Möglichkeit gibt, Inhalte hochzuladen und im Zweifelsfalle halt sagt, den Inhalt darfst du aber nicht hochladen, weil der ist überrechtlich geschützt. Das wäre nicht so super mega wild für die meisten AnwenDungeon. Der schlimmste Fall ist, dass sich sowohl YouTube als auch Twitch erstmal gegenüber dem User soweit absichern, dass nicht mehr jeder User die Möglichkeit hat überhaupt Inhalte hochzuladen. Und diese Inhalte werden dann weiter eingeschränkt werden, bis hin zur schlimmsten Variante, dass YouTube oder und Twitch sagen, je nach Land und der Umsetzung, welches EU-Land etwas wie umsetzt, erlauben wir gar nicht mehr, dass diese Inhalte gezeigt werden. Ich halte das für hochgradig unwahrscheinlich, könnte aber je nach Ländergesetzgebung so sein. Und so wie ich das verstanden habe, sind die Länder jetzt in die, also die EU-Mitgliedstaaten in die Pflicht gerufen, eine Umsetzung dieses Gesetzes halt in die Wege zu leiten, die dann tatsächlich dort in dem entsprechenden Land greift. Und das ist dann wieder unser nächster Schritt bei der Aufgabe, zu gucken, dass zumindest diese Umsetzung in der Art und Weise funktioniert, die keinen massiven Schaden für die Freiheit der Inhalte bedeutet und für die Medienmachenden bedeutet. Denn wenn natürlich das einzige, worum man sich kümmert, das ist, dass die großen Rechteinhaber möglichst viel Geld verdienen, dann ist halt das Problem, dass die Leute am anderen Ende der Content-Produktion, der legitimen Content-Produktion wohlgemerkt. Ich spreche hier nur über legitime Content-Produktion, halt auch massive Schwierigkeiten haben. Und dann haben wir den Fall noch nicht geklärt und das ist das, wo ich mal so ein bisschen auch noch abzielen möchte, weil der liebe Herr Voss hat immer so getan, als wären Memes ausgeschlossen und so weiter. Dann frage ich den lieben Herrn Voss mal, warum die ausgeschlossen sein sollten. Memes können zum einen unter anderem über animierte GIFs funktionieren. Animierte GIFs sind nichts anderes als Videos. Warum sind diese Art von Videos ausgeschlossen? Sollten sie nicht sein. Abgesehen davon sollten allgemein weder Bilder noch Texte ausgeschlossen sein. Im Moment im aktuellen Entwurf sind sie es möglicherweise, weil es nur um Audio und Video geht. Aber mit welcher Logik? Welche Begründung? Wenn es uns um Copyright geht, wenn es uns um die Rechte von Urhebern geht. Warum geht es uns nicht auch um die Rechte von Urhebern, die Schriftmaterial oder Bildmaterial, also Video, Fotomaterial veröffentlichen? Und wenn wir so weit wären, dass wir sagen, das zählt eigentlich im gleichen Maße, dann gehen wir tatsächlich vor dem Problem, dass so etwas wie Wikipedia auch in Gefahr steht. Herr Voss tut immer so, als wäre das so eine Erfindung gewesen von dem bösen großen Google, das Wikipedia bezahlt, damit Wikipedia auf den Protest aufspringt. Aber das wäre die nächste logische Konsequenz. Das ist auch eine Plattform, wo alle möglichen User veröffentlichen können. Und natürlich kann da jeder auch urheberrechtlich geschützte Fotos, in der Theorie zumindest hochladen, definitiv aber urheberrechtlich geschützte Texte. Jetzt können alle sagen, ja, aber dafür benutzt es ja keiner, das macht ja keiner. Aber das kann ja nicht das Argument sein, denn YouTube wird ja so auch nicht benutzt, das macht ja da auch keiner. Also nicht keiner, aber dafür wird es nicht hauptsächlich benutzt und das ist nicht das Kerngeschäft von YouTube. Die Möglichkeit besteht. Und da wüsste ich auch nicht, vielleicht wäre das Umsetzen sogar noch leichter. Vermutlich. Bei Text ist es bestimmt leichter umzusetzen. Wobei dann die Frage ist, ist es wirklich leichter umzusetzen? Wie sieht es aus mit Übersetzung? Wie sieht es aus, wenn Leute einfach kleinere Textbausteine ändern? Wie viel Übereinstimmung muss man haben, damit ein Textdokument als eindeutig, als kopiert erkannt wird? Also es ist zusammengefasst, ist das für mich ein Thema, wo ich davon ausgehe, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Art und Weise umgesetzt wird, in der man damit leben kann. Wo nichts desto trotz, die Gefahr besteht, dass es in einer Art und Weise umgesetzt werden kann, die massiv Arbeitsplätze kostet, die massiv kreative Kunst kostet und die im Zweifelsfalle auch durchaus Einfluss auf die Redefreiheit haben kann, je nachdem, wie sie umgesetzt wird. Also das wird ein ganz, ganz wichtiges Ding. So, das war es zum Thema Artikel 13, dem mir auf den Sack geht. Und ja, ich hoffe, ihr habt ein bisschen verstehen können, was so mein Standpunkt dazu ist. Und ja, es kommt irgendwie einiges auf uns zu. Also die Arbeit ist noch nicht beendet. Die Tatsache, dass Artikel 13 jetzt grundsätzlich genehmigt wurde oder abgesegnet wurde, heißt noch nicht, dass es beendet ist. In diesem Sinne, tschüss.