OnkelBarlow/BMZ/524: Sinn und Unsinn der Rundfunkgebühr

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524 2019-03 00:20:53 YouTubeSpotify

Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 524 und heute nur einem einzigen Thema nämlich Sinn und Unsinn der Rundfunkgebühr. Hallo Onkel Barlow, vielen lieben Dank für dieses täglich erscheinende Format. Ich finde es sehr kurzweilig und bin mit dem Großteil deiner Aussagen einer Meinung. Wenn nicht ist auch nicht schlimm. Ich habe da auch mal eine Frage an dich. Zum Thema Fernsehen heute hast du in BMZ Nummer 481, aus BMZ 481, du sagtest in diesem Beitrag, dass GIGA damals pleite ging, weil sie sich nicht refinanzieren konnten. Jo, ich leite aus dieser Aussage wiederum ab, dass sich die meisten der öffentlich-rechtlichen Sender nur über Wasser halten können, gerade weil sie sich nicht refinanzieren müssen. Ja, diese bekommen ja ein staatliches Budget zugewiesen und kein knappes, ich glaube 8 Milliarden pro Jahr sind es in Deutschland, dass sie dann auf die Sendung aufteilen können. Läuft eine Sendung mal nicht so gut, wird eben eine Werbung mehr geschaltet. Also ganz so leicht funktioniert das auch nicht. Bei Netflix und Co. ist es ja eben so, dass diese direkt zu spüren bekommen, wenn eine Sendung nicht so gut ankommt und die Produktion dann sehr schnell wieder einstellen und oder auch den Dreh einer Staffel stoppen. Ich würde interessieren, ob du mir zustimmst und ob du grundsätzlich für die Rundfunkgebühren für jedermann bist oder sollten nur die Zahlen, die es auch nutzen. In Österreich wird es so gehandhabt. War in Deutschland früher auch so. Ich freue mich schon auf deine Antwort. Bis dahin liebe Grüße und mach weiter so. Das ist ein mega mega komplexes Thema und deswegen habe ich heute mal nur nur dieses eine, weil es mich halt auch selbst betrifft und betroffen hat als jemand, der im Medienbereich arbeitet. Die Kurzversion ist, so wie es im Moment funktioniert und läuft, finde ich es absolut nicht in Ordnung. Ich finde, dass der Beitrag zu hoch ist und ich finde die Tatsache, dass er als Pflicht abgeführt wird von jedem, ob er die entsprechenden Inhalte konsumieren möchte oder nicht, finde ich nicht in Ordnung. Und die Art und Weise, wie und an wen diese Rundfunkgelder verteilt werden und wozu sie genutzt werden, finde ich auch nicht okay. Und ich werde jetzt mal versuchen zu erläutern, warum. Das Hauptargument pro Rundfunkgebühr ist ja, dass man sagt, die Rundfunkanstalten sollten unabhängig und neutral unter anderem einem Informations- und Bildungsauftrag nachgehen. Das ist das Argument, was ich immer wieder höre als Argument pro Rundfunkgebühr. Die erste Frage, die sich stellt, ist, warum wird Geld abgeführt von Leuten, die es nicht abgeben möchten und in vielen Fällen dafür auch eigentlich nicht wirklich haben, für Unterhaltung? Das ist mal die allererste Frage, die man sich stellen sollte, meiner Meinung nach. Wenn du alleine lebst, sind das 17,50 im Moment im Monat und damit, wenn du es über 50 Jahre deines Lebens zahlen würdest, wärst du bei 10.200, glaube ich, bei 10.000 Euro nach jetzigem Stand. Vermutlich werden die Gebühren im Laufe der Zeit das eine oder andere mal wieder erhöht werden. Und jetzt kannst du immer bei deiner Oma zum Beispiel nachfragen, ob sie jetzt gerne 10.500 Euro mehr oder weniger oder 10.200 oder 10.000 Euro mehr oder weniger hätte oder ob das etwas ausmacht oder nichts ausmacht. Oder fragt das mal bei allen Leuten, die in einem Alter sind, dass sie 50 Jahre Rundfunkgebühr oder GEZ-Beitrag hätten zahlen können, schräg durch müssen. Das ist insofern ein bisschen was anderes, weil diejenigen, die nicht alleine leben, ein bisschen weniger bezahlen, weil sich das ja aufteilt auf mehrere Personen und die Gebühr ja pro Haushalt erhoben wird. Aber trotzdem, das ist ja der Worst Case. Es gibt zwar eine Befreiung bei besonderen Härtefällen, nur in einigen Fällen ist es halt so, dass du nicht unter diese Rubrik fällst und trotzdem zahlen musst, aber trotzdem jeden Cent ein-, zwei- und dreimal obendrehen müsst und einige von euch werden das sehr gut kennen, die Situation. Die allererste Frage, die sich mir gestellt ist, welche Rechtfertigung gibt es für Unterhaltungsprogramm? Wenn ich mal außen vorlasse, dass ich auch nicht konform gehe mit dem Bildungsauftrag und Informationsauftrag, gibt es dafür aus meiner Sicht keine Rechtfertigung. Und das sage ich als jemand, der das als einziges mehr oder weniger aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich, nicht als einziges, aber als Hauptding aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich tatsächlich Unterhaltung guckt, nämlich Sport. Sportrechte sind unglaublich teuer und ich nehme das wahr und ich wäre auch gerne bereit, an irgendwen anderes freiwillig etwas zu zahlen. Aber was ist mit den Leuten, die diese Sportberichterstattung nicht wahrnehmen? Warum sollen die dafür zahlen, dass ich eine Fußballweltmeisterschaft gucken kann auf den öffentlich-rechtlichen oder im Spiele oder sonst irgendwas? Das ist schon mal das erste, was ich extrem problematisch finde. Also Unterhaltung mit reinzunehmen in einen, ich glaube 8 Milliarden sind es pro Jahr, entbehrt für mich jeder Logik. Also jeder Logik, nachdem man Bürgern, die sich nicht dagegen wehren können, ob sie das wahrnehmen wollen oder nicht, Geld aus der Tasche ziehen. Das finde ich nicht in Ordnung. Die nächste Frage, die sich stellt, ist halt, was ist mit den neutralen Informationen, Berichterstattung und Bildungsauftrag? Und da musst du dich fragen, glaubst du, dass es im heutigen Zeitalter angemessen ist, davon auszugehen, dass das so und nur so funktionieren kann, in dem Sendeanstalten ein Monopol auf diese Art von Gebührenfinanzierte Berichterstattung haben? Im Umkehrschluss gibt es keinen anderen Weg, wie das funktionieren kann, unabhängig mal davon, ob ich den Beitrag jetzt freiwillig mache oder nicht. Ich glaube, dass es möglicherweise sogar funktioniert, wenn man das freiwillig machen würde. Ich weiß es nicht genau, aber unabhängig davon mal, was rechtfertigt dieses Monopol? Wenn jetzt jemand sagt, die sind ja neutral und haben hohe Qualitätsansprüche, erwähne ich wieder mal, diese hohen Qualitätsansprüche können sie aber auch nur haben, weil sie sich nicht leisten müssten, in erster Linie wirtschaftlich zu sein bei der Produktion. Und es ist halt manchmal so, dass gerade Informationen, die zusammengesucht und produziert werden, nicht immer das ist, was ich in irgendeiner Art und Weise rechnen würde, würde man dieses entsprechende Produkt verkaufen. Weil Informationen zu finden, aufzubereiten, SenDungeon zu bauen, halt eine verdammt große Menge an Arbeit ist und damit sehr, sehr viel Geld kostet, nicht unbedingt, aber das entsprechende Interesse halt hat. Das nächste ist halt die Frage des Bildungsauftrages. Ich kann sehr gut verstehen, warum es lange Zeit so war, dass man gesagt hat, dass es sehr, sehr gut, dass es öffentlich-rechtliche Sender gibt, die dafür eine Grundversorgung sorgen. Nur ist das heute noch zeitgemäß und notwendig in dieser Form. Wenn es früher so war, keine Ahnung, was in den 50er, 60er, 70er Jahren oder so, wenn du keine Zeitungen gehabt hast, die du gekauft hast und die du regelmäßig gelesen hast, war es unglaublich schwierig von irgendwoher irgendwelche Informationen zu bekommen. Das ist heute nicht mehr so. Absolut nicht mehr so. Und wenn wir dann über die Qualität sprechen, muss ich halt sagen, es gibt jetzt nicht so extrem viele Themen, auf denen ich der Mega-Experte bin, aber eines von den Themen, wo ich mich halbwegs auskenne, ist der Bereich Gaming. Und dann schaut euch die Berichterstattung selbst heute noch an zum Thema Killerspiele. Ich habe das mal so in den Raum. Oder Games im Allgemeinen, aber sagen wir mal vornehmlich Killerspiele und guckt euch mal da an, was so im Laufe der Zeit an Beiträgen mit in Anführungsstrichen hohem Qualitätsanspruch und Neutralität produziert wurde. Würdet ihr unterschreiben, dass es hohe Qualität, durchweg hohe Qualität hat und auch nur im Mittelmaß hohe Qualität hatte? Ich nicht. Wenn ich mir im Gegenzug dazu etwas angucke, wie eine neutrale, also heißt neutrale, nicht neutrale, also von allen möglichen Leuten betriebene Plattformen wie Wikipedia, würde ich sagen, dass im Bereich Gaming die Informationen auf Wikipedia umfangreicher, damit natürlich auch vollständiger und sachlicher, weitaus sachlicher waren als alles, was ich zusammennehme, wenn ich mir die Berichterstattung in öffentlich-rechtlichen Medien dazu angucke. Also das darf man schon unter Hinterfragen, dass diese Art, die im Moment auch die Hauptrechtfertigung darstellt, zu sagen, wir brauchen diese öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, weil wir qualitativ hochwertige und unabhängige Berichterstattung und Information und Bildung haben wollen. Das darf schon mal hochgradig hinterfragt werden, dass das überhaupt trotz Gebührenfinanzierung der Fall ist, obwohl es Beispiele gibt, die nicht zwangsgebührenfinanziert sind, die eine mindestens genauso hohe, wenn nicht höhere Qualität haben. Die nächste Frage, die man sich stellen muss, ist, wenn wir sagen, dass es für den Radio- und Fernsehbereich gilt, warum funktionieren dann grundsätzlich Zeitungen, ohne dass dieses Konzept notwendig ist? Und damit meine ich nicht aus finanzieller Sicht, wir wissen alle, dass Zeitungen in Zeiten des Internets halt Leser verlieren und so weiter und so fort, aber was Informationsqualität und Bildungsanspruch betrifft. Oder würdet ihr sagen, dass das grundsätzlich um so viele Längen schwächer ist, wenn ja, wäre das ein Argument dafür zu sagen, wir brauchen eigentlich auch noch eine Zeitungsgebühr oder eine Zeitungs- und Zeitschriftengebühr und dann die nächste fürs Internet, wobei ja das ein bisschen vermischt ist. Die öffentlich-rechtlichen Sender zum Beispiel haben ja auch Internetangebote. Und dann kommen wir zu dem nächsten Punkt. Selbst wenn wir sagen, wir möchten, dass es gebührenfinanziert ist, weil dann zumindest die Produzenten unabhängig davon sind von Werbeeinnahmen, weil wir glauben, dass Werbeeinnahmen dazu führen könnten, dass Berichterstattung eine Neutralität verlieren, die sie nicht verlieren würden, würde es nicht um Werbeeinnahmen gehen. Das ist noch für mich ein halbwegs naheliegendes Argument und tatsächlich ein Problem, das existieren kann. Erstaunlicherweise ist es halt aber eigentlich nicht so in der Art und Weise Berichterstattung, wie ich sie von öffentlich-rechtlichen Medien sehe, sondern geht es dann eher darum, wenn Leute eine Berichterstattung haben wollen, die zum Beispiel etwas kritischer wäre. Da riskiert man damit mitunter und unter Umständen, nehmen wir als YouTube als Beispiel, was ja auch eine Produktions- oder eine Plattform ist für Leute, die Medien schaffen, die Videos kreieren. Da ist es halt so, dass du je nach Thema, teilweise wirklich nur je nach Thema und egal, worum es in dem entsprechenden Video geht, schon eine Demontarisierung erfährst. Nicht nur, dass es schwer genug wäre, sich überhaupt Überwerbung zu finanzieren, wenn man irgendwas macht, was auch nur ansatzweise einen Bildungsauftrag erfüllt. Obwohl da gibt es gute Channel, also gerade im englischsprachigen Bereich, wo sie die entsprechende Größe haben, gibt es da sehr, sehr gute Channel, die dann werbefinanziert oder hauptsächlich werbefinanziert Inhalte machen. Wenn du dann für deinen entsprechenden Bericht weißt, dass du demontarisiert wirst, also gar nichts bekommst, machst du ja nur Verlust und dann möchtest du natürlich solche Arten von Beiträgen nicht machen. Und das ist tatsächlich ein Problem, aber dann ist die nächste Frage, die ich mir stelle, warum funktioniert das nur im Moment zumindest in der Art und Weise, dass es Sendeanstalten gibt, die Menschen einstellen und freie Mitarbeiter beschäftigen, teilweise auch Auftragsproduktionen haben, die darauf ein Monopol haben. Und die nächste daran angeschlossene Frage ist das gut und sollte das so sein. Es gibt ganz, ganz viele Medienschaffende, die sehr, sehr gute Inhalte machen können. Ob das nun Schreiber sind, ob das Videoproduzenten, Sprecher, jede Art von Medienschaffende, die nicht bei öffentlich-rechtlichen Arbeiten, die oft ihren Beruf wenig oder gar nicht ausüben können, weil die finanziellen Ressourcen dafür nicht da sind. Ich glaube es sind im Moment 25.000 Leute, die bei den öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland angestellt sind. Und die, die angestellt sind, haben mitunter das eine oder andere Problem. Und das sind Fälle, von denen ich zumindest zwei kenne, die das Risiko bergen, wenn du Angestellter in der öffentlich-rechtlichen Anstatt bist, dass du sehr, sehr aufpassen musst, was du in deinem Privatleben tust oder sagst. Weil es sehr gut dazu führen kann, dass jemand sagt, das gefällt mir nicht, was dieser Mitarbeiter gesagt hat, der sollte gefeuert werden und er sollte nicht mal bei dieser Sendung arbeiten. Oder, schlimmer noch, dass die Sender von sich aus den Weg wählen und sagen, diese Person ist mir zu brisant, die entferne ich als Mitarbeiter in meinem Unternehmen. Also wenn überhaupt, wenn ich sage, die wichtigsten Stützen, die eine Rundfunkgebühr rechtfertigen, die ich jedem, ob er sie haben will oder nicht, entziehe, das nächste wäre ja die andere Option wäre ja zu sagen, wir nehmen das von jedem, der es nutzen will. Also wenn ich sage, und ich bin kein großer Freund davon, aber wenn ich sage, ich entziehe jedem Menschen eine Gebühr für etwas, ob er es nutzen will oder nicht, dann wäre es aus meiner Sicht sinnvoll und fair zu sagen, wir strukturieren das Ganze ein bisschen um. Wir entfernen die Inhalte, die einfach von anderen angeboten werden, in genauso guter Qualität. Beim Thema Unterhaltung kann man vermutlich sogar sagen, in besserer Qualität. Zumindest glaube ich, dass ich persönlich jetzt bei Netflix oder so mich deutlich unterhaltender gefühlt habe oder deutlich häufiger und mehr unterhalten gefühlt habe als im Unterhaltungsprogramm der öffentlich-rechtlichen. Wir lassen diesen Teil weg und konzentrieren uns auf Bildung und Information und strukturieren das Ganze so, um dass wir sagen, wir bieten Leuten die Möglichkeit, Aufträge zu erhalten. Von mir aus auch Sendungsaufträge und nicht nur eine einzelne Produktion, also dass du sagst, die und die Sendung wird jetzt durchgehend von den und den Menschen produziert. Was das zur Folge haben würde, wäre halt, dass Menschen die Möglichkeit hätten, im Bereich öffentliche, öffentlich-rechtliche Medien mitzuarbeiten, die es im Moment nicht haben und dass sie vor allen Dingen auch die Möglichkeit hätten, in einer Art und Weise zu produzieren, finanziell die Möglichkeit hätten, in einer Art und Weise zu produzieren, die man sich eben nicht unbedingt erlauben kann, wenn man das Ganze basiert auf Werbeeinnahmen machen muss. Und das ist halt immer so ein großes Problem und ich wiederhole mich, ich habe das häufiger schon mal gesagt, wir hatten das Thema glaube ich auch schon mal, ist mir egal. Ich rede jetzt noch mal drüber, weil das irgendwie in den letzten Tagen das eine oder andere Medienthema hatten. Wir können nicht sagen oder wir können nicht alle Beiträge von irgendwelchen Privatsendern vergleichen mit Beiträgen von öffentlich-rechtlichen, denn dadurch, dass kein Geld da ist, kein explizites Geld oder Budget für entsprechende SenDungeon und die über Zuschauer und letztlich über Werbeeinnahmen finanziert werden, verändert es das Produkt. Wir können uns nicht über die mangelnde Qualität beschweren, wenn wir sagen, naja, du hast halt ein Zehntel der finanziellen Möglichkeiten dafür. Oh, dein Beitrag ist schlechter recherchiert oder dein Beitrag ist reißerischer. Na ja, natürlich ist er das. Natürlich ist er schlechter recherchiert, gelegentlich zumindest und reißerischer, weil Recherche eine Menge Geld kostet. Und reißerischer ist er deshalb, weil du weißt, wenn es ein bisschen reißerischer ist, kriege ich vielleicht mehr Zuschauer dafür und habe eine höhere Wahrscheinlichkeit, dieses Ding überhaupt weiter finanzieren zu können, für die wenigen, die es überhaupt noch machen. Manche denken sich halt, warum sollte ich mir die Mühe machen, Informationen und Bildung auf meine Fahne zu schreiben, wenn ich mit einer billig produzierten Doku-Soap für weniger Geld, weniger Risiko, mehr Einnahmen haben kann. Und ja, ich weiß, dass vermutlich der eine oder andere Zuschauer wird. Das lässt sich schon rein statistisch kaum vermeiden und einen kenne ich ja quasi, bei dem ich persönlich weiß, der im öffentlichen Bereich arbeitet. Wir können die Frage ein bisschen außen vor lassen, ist, sollte es eine Pflichtgebühr geben oder nicht. Aber was wir aus meiner Sicht, also das ist halt so eine Geschichte, ich persönlich bin grundsätzlich eh her für nein. Man könnte das Argument anbringen, wenn wir diese Pflichtgebühr nicht hätten, könnte egal unter welchen Umständen der Gesamtkonstrukt nicht funktionieren, weil nicht genügend Leute bereit wären zu zahlen, um überhaupt irgendwas qualitativ auch nur ansatzweise Brauchbares zu produzieren. Eine der weiteren Fragen, die man sich stellen muss, ist, brauchen wir das in der Art und Weise, dass es über Fernseher und Radios gesendet wird, weil das eine enorme und eine enorm teure Infrastruktur erfordert, die auch heute eigentlich nicht mehr in der Form notwendig ist. Also vieles von dem, was wir im Moment halt über das analoge Fernsehen verbreiten, könnten wir auch digital verbreiten. Und wenn man das sagt, das Argument dagegen ist, ja aber die alten Leute, die haben ja vielleicht kein Internet, naja gut, aber dass dasselbe trifft in weniger stärker Form und traf immer auch schon für so Dinge wie Fernseher oder Radios oder wenn man eine Sendung aufzeichnen will, Videorekorder zu. Fragt mal so bei euren Großeltern nach, wie viele von denen in der Lage gewesen wären, einen Videorekorder zu programmieren, um eine Sendung aufzunehmen, die für sie wichtig ist. Also zusammengefasst, ich persönlich bin nicht für eine Zwangsabgabe, kann aber könnte damit leben, dass es die gibt, wenn man sagt, es gäbe keine andere Möglichkeit überhaupt irgendeine Art von nicht, nicht werbefinanziertem, nennen wir es mal so, formulieren, nicht werbefinanziertem Rundfunk zu betreiben. Aber wenn dem so ist, dann sollte a, nur das produziert werden, was notwendiger Weise produziert werden muss und dazu zählen nicht UnterhaltungssenDungeon, dazu zählt nicht Fußball und ich bin riesen Fußballfan, ich gucke fast jedes Fußballspiel, das im Öffentlich-Rechtlichen läuft, gucke ich. Ich wäre aber da bereit dafür zu bezahlen. Dazu zählt nicht Unterhaltung und wenn es um Informationen und Bildung geht, dann ja, dann sollte man das Game so ein bisschen hochschrauben auf Seiten der Öffentlich-Rechtlichen. Einerseits, was die Menge an entsprechenden Inhalten produziert und zum anderen mehr Leuten die Möglichkeiten geben, ohne sich einer Rundfunkanstalt anzuschließen, also ohne Mitarbeiter einer Rundfunkanstalt zu werden, in der Lage zu sein, solche Beiträge zu produzieren und das ist nicht unmöglich. Wir sehen halt immer wieder und auch da wieder ist ein gutes Beispiel Netflix, dass zum Beispiel im Bereich Dokumentation es durchaus auch möglich ist als unabhängiger Produzent qualitativ hochwertige SenDungeon zu produzieren. Nicht in allen Belangen, nicht in allen Bereichen ohne jede Frage. Es gibt natürlich auch schlechte Produzierte und inhaltlich nicht gute Beiträge, die im privaten Sektor produziert wurden, aber es gibt halt eben auch eine Menge gute und es ist nicht so, als ob es jetzt irgendwie einen extrem hohen Qualitätsanspruch geben würde, der einen magischerweise, sobald man das Gebäude eines öffentlich-rechtlichen Senders betrifft, zur Koryphäe und zum Inbegriff der Kompetenz machen würde, was jedes Thema auf der Welt betrifft. Ja, also das ist meine Zusammenfassung zu diesem Thema. Ich bin mir sicher, ich habe das schon mal, zumindest in Teilen, ich glaube, wir haben das so als Unterthema mal gehabt. Und die andere Frage und das schließt sich aber auch eigentlich wieder so an, ist, wenn wir sagen, das Thema Unterhaltung sollte auch von Öffentlich-Rechtlichen abgedeckt werden, auch da gilt im Prinzip dasselbe. Selbst wenn dem so ist, bin ich kein Freund dieses Konstrukts Sender, also öffentlich-rechtlicher Sender. Aus meiner Sicht wäre es dann doch irgendwie eher wünschenswert, zu sagen, wir geben mehr Geld aus dafür, dass die Qualität von Inhalten überprüft wird. Und damit hätte ich gar kein Problem, dass man sagt, von dem Geld, das wir einnehmen, stellen wir eine Reihe von Menschen ein, die in der Lage sind, die Qualität von Beiträgen, so ähnlich wie so ein Peer-Review-System, zu überprüfen, geben dafür aber mehr Menschen die Möglichkeit, auch qualitativ und journalistisch anspruchsvolle Inhalte zu produzieren. Ich fände es cool. Ich würde mir schwer überlegen, ob ich nicht sofort dabei wäre und ein eigenes Sendungskonzept einreichen würde. So, das soll es gewesen sein für heute. Ich wünsche euch einen angenehmen, Neo wird sich aufregen. Neo wird mich, glaube ich, wird erzirnte Beiträge schreiben unter diesem Video. Das soll es gewesen sein für heute. Macht es gut und tschüss sagt euer Onkel Barlow.