OnkelBarlow/BMZ/519: Spielesucht, Barlow in der DDR, Arme Busfahrer

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519 2019-03 00:25:39 YouTubeSpotify

Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen, hier ist Barlow mit BMZ Nummer 519 und den Themen Spielesucht, Barlow in der DDR. Ich hätte auch schreiben können, ich in der DDR, aber das hätte man dann missverstehen können als der Autor der Frage in der DDR. Und arme Busfahrer. Hallo Onkel Barlow, nach längerer Zeit als passiver Zuhörer möchte ich jetzt auch eine Frage stellen. Ich habe gerade diesen Artikel hier auf Heise gelesen, dann der Link. Im Artikel geht es um das Suchtpotenzial von Spielen und dessen Auswirkungen auf junge Spieler. Ich höre mit dem Gro der Punkte d'accord, da auch mir persönlich das Konzept von Lootboxen bzw. Gamble-Mechaniken in Spielen überhaupt nicht schmeckt. Vor allem scheinen die aufgerufenen Preise in den letzten Jahren exorbitant gestiegen zu sein. So zumindest meine Erfahrung. Allerdings kommt weiter unten im Text eine Passage, in der auf andere Suchtgefahr steigende Faktoren eingegangen wird. Open End. Die virtuellen Welten verändern sich ständig. Es werden neue Spielerlebnisse ohne endgültiges Ziel angeboten. Personalisierung. Games gehen auf Bedürfnisse und wünschen den Spieler ein und berücksichtigen persönliche Fähigkeiten. Soziale Zugehörigkeit. Ein Teamverbund ermöglicht schnelle Spielfortschritte und schafft Wertschätzung und Anerkennung. Belohnung für hohes Spielengagement der Gamer. Dabei musste ich mich doch etwas am Kopf kratzen. Die genannten Punkte sind für mich eher Punkte eines ambitionierten und gelungenen Spieldesigns. Ich verstehe natürlich, dass ein nach diesen Kriterien objektiv gutes Spiel natürlich mehr zum Spielen einlädt. Aber ist das nicht auch das Ziel einer Freizeitaktivität? Um mal wieder den abgedroschenden Vergleich zum Vereinssport zu bringen. In einem Teamspiel ist ein sozialer Zusammenhalt oder ist sozialer Zusammenhalt zumindest ein Faktor für den Erfolg einer Mannschaft. Aber auf jeden Fall auf der individuellen Spielerebene ein Anreiz bei der Mannschaft zu bleiben und das Hobby weiter auszuführen. Genauso sehe ich das mit Open Endness. Jeder Mensch steckt sich doch Ziele und justiert diese nach, sobald das angestrebte Ziel erreicht ist. Oder sobald er das angestrebte Ziel erreicht hat. Zugegeben gilt das sicher nicht für jede Person und nicht in jeder Lebenslage. Aber dennoch würde ich behaupten, dass das Streben nach mehr und nach Verbesserung im Wesen des Menschen liegt. Nur meine Frage, was sagst du zu diesem Thema? Sollte man die drei genannten Faktoren tatsächlich als echtes Suchtpotenzial einstufen? Vielen Dank an dieser Stelle auch noch für deinen tollen Content. Ich freue mich über jedes BMZ. Ich glaube, so ein Fehler, den wir als Spieler machen, ist, dass wir das zu versuchen, Suchtpotenzial und gutes Spieldesign voneinander zu trennen. Die einfache Lösung ist, dass etwas beides sein kann. Etwas kann ein hohes Suchtpotenzial haben und trotzdem gutes Spieldesign sein. Das ist nicht notwendigerweise ein Fehler oder etwas schlechtes. Wir haben auch immer diese Situation, gerade allgemein beim Thema Spielesucht oder so, dass Spiele von ganz vielen Leuten in einem üblichen Rahmen gespielt werden können, der noch nicht in den Suchtbereich fällt und andere das eben nicht hinbekommen. Genau wie es Leute gibt, die sich alle paar Wochen mal ein Glas Wein genehmigen und andere, die das nicht hinbekommen und bei denen es dann jeden Abend drei oder vier Flaschen sein müssen. Das Problematische ist auch immer, dem Suchtmittel die Schuld für die Sucht zu geben. Ich bin ja jetzt kein Experte, aber aus meiner Sicht ist es halt so. Welchen Weg gäbe es, Spiele sucht zu verhindern, ohne Spiele komplett zu verbieten? Da müsste ich fragen, gäbe es nicht immer noch die Möglichkeit, in irgendeiner anderen Art und Weise an irgendwelche Spiele heranzukommen? Bei welchen Spielen machen wir das dann? Nur bei MMOs oder nur bei Computerspielen im Allgemeinen? Also die Dinge schließen sich für mich nicht aus. Die können beide Checkboxen haben. Die können die Checkbox haben für geniales Game Design und fesselnd und so weiter und so fort. Und sie können das Ganze übersteigern. Ich meine, selbst wenn ich mir die Spiele angucke, die man üblicherweise nicht in den Suchtbereich packen würde. Sprich, die irgendwie ein geschlossenes Ende haben und die man vielleicht ein, zwei, drei Mal durchspielt, die eine Storyline haben und so weiter und so fort. Nur weil wir für uns sagen, wir spielen das nur eine gewisse Zeit und legen das dann weg, heißt das nicht, dass das für jeden notwendigerweise so ist. Und dieses Problem könnte da auch existieren. Es ist vielleicht in einer gewissen Art und Weise gemindert, verglichen mit einem Spiel wie, keine Ahnung, World of Warcraft oder so ganz krassen Grinderspielen. Und dann weiß ich halt nicht mit Sicherheit, dazu müsste ich glaube ich viel mehr lesen oder ich müsste mir meine Experten suchen, wer mir was dazu sagen kann, inwiefern die Sucht selbst die Problematik ist oder inwiefern Leute ein Spiel spielen, um sich von anderen Dingen abzulenken. Um das mal so vereinfacht sozusagen. Ich glaube, das ist halt ein Unterschied, ob das so ein Stück weit dem dient, so dem grauen Alltag zu entfliehen, aber trotzdem währenddessen noch ein ansonsten geordnetes Leben zu führen oder ob das Spiel zum einzigen Inhalt des Lebens wird. Man also nur noch bestrebt ist, eben dieses Game zu zocken. Ich glaube, dass es ein super komplexes und super interessantes Thema. Und das Einzige, wo man drauf achten sollte, ist eine These nicht abzulehnen, weil man sie für kritisch gegenüber etwas hält, was man gut findet. Ich finde Spiele gut, das heißt aber nicht, dass ich notwendigerweise kategorisch jede negative Assoziation davon ablehnen muss. Sagen wir es mal so. Wo es dann schwieriger wird oder wo es eindeutiger wird, glaube ich, ist, wenn man das Gefühl hat, dass Spiele so designt werden, dass sie das vorhandene Suchtpotenzial bei Menschen allgemein in optimaler Art und Weise ausnutzen. Und das Thema hatten wir auch schon mal, als es um diese Free-to-play-Spiele gingen oder auch Pay-to-win, wie man es nimmt, mit Microtransactions. Wenn diese Microtransactions in einer Art und Weise designt sind, dass sie massiv zum Nachteil des Spielenden, in dem Fall finanziell vor allen Dingen, ausnutzen können. Es ist eine Sache, ob du ein Spiel spielst, für das du einmal 30 Euro bezahlst und damit dann drei, vier oder fünf Wochen oder noch mehr verbringst. Oder ob dich das in einen Sog reinreißt, wo du plötzlich feststellst, verdammt nochmal, ich habe gerade 1000 Euro für dieses Spiel ausgegeben innerhalb von kurzer Zeit. Innerhalb von langer Zeit ist das auch wieder so eine Sache. Wenn ich überlege, was ich im Laufe der Jahre, Jahrzehnte mittlerweile, über zehn Jahre für WoW ausgegeben habe, da bist du ja alleine bei der Subgebühr, bei der Subscriptiongebühr schon über 1000 Euro. Also interessantes Thema und der einfache Kommentar zu den drei Punkten, die du nennst, ist, dass ich nicht glaube, dass sich die beiden Dinge ausschließen. Etwas ist nicht deswegen schlechtes Game Design, weil es Leute gibt, die danach süchtig werden können. Das muss ich noch ergänzen eigentlich. Okay, jetzt habe ich gerade darüber nachgedacht. Also nicht ausschließlich deswegen schlechtes Game Design. Das beschreibt es vielleicht besser. Es gibt nämlich durchaus, den haben wir gerade genannt, den umgekehrten Fall, wo das trotzdem oder wo es doch gilt, wo es doch richtig ist, dass es Game Design gibt, dass eben doch dadurch schlecht wird, dass es darauf angelegt ist. So, hallo Onkel, ich war am Wochenende seit vielen Jahren mal wieder in Berlin. Dort haben wir uns die Gedenkstätte der Berliner Mauer angeschaut. Dort steht noch ein Teil der Grenzmauer und man bekommt ein Gefühl dafür, was der Fall der Mauer für viele Menschen in Deutschland bedeutet haben muss. Ich selbst komme aus einer Generation, welche die Trennung Deutschlands nur aus dem Geschichtsunterricht kennt. Da ich in der damaligen DDR aufgewachsen bin und zurzeit auch noch wohne, sind mir viele Geschichten von Familienmitgliedern aus der damaligen Zeit bekannt. Leider habe ich keine West-Verwandtschaft, keine West-Verwandtschaft, ja, die ganze Familie ist jetzt weg. Keine West-Verwandtschaft, weshalb mich deine Geschichte zum Mauerfall interessieren würde. Wie hast du die Ereignisse bis hin zu Wiedervereinigungen erlebt und was hat das für dich privat bedeutet? Wie siehst du die Wiedervereinigung heute fast 30 Jahre danach? Denkst du, dass man Deutschland als vereintes Land bezeichnen kann oder hältst du die Unterschiede für immer noch zu groß? Ja, es sind schon noch Unterschiede da, aber das heißt ja nicht, dass es nicht trotzdem ein vereintes Land ist. Es gibt auch noch viele Vorurteile von Ost nach West und von West nach Ost. Auch welche, die teilweise unterhaltsam sind. Ich sage nur Stichwort Bananen oder Westcafé oder sonst irgendwie was. Ja, meine Freundin ist ja im Osten groß geworden und auch noch vor Fall der Mauer geboren, ich auch. Und ich habe es doch relativ bewusst miterlebt. Ich bin 74 geboren und meine Eltern sind, das muss ich vielleicht noch erwähnen, wir haben Ost-Verwandtschaft. Also der Großteil unserer Verwandtschaft, nämlich die Verwandtschaft mütterlicherseits, ist in Ostdeutschland, in der Nähe von Erfurt oder damals in Erfurt. Und wir haben die regelmäßig besucht. Also ich glaube von 1974 an, also in dem Jahr, wo ich geboren wurde, bis so ungefähr zu meinem 16. Lebensjahr war ich regelmäßig mindestens einmal im Jahr in der DDR. Und das war immer cool, also die Verwandtschaft dort zu treffen. Es war allerdings auch, mussten meine Eltern ein unglaublicher Stress gewesen sein. Denn die Strecke von Düsseldorf nach Erfurt, was haben wir dafür gebraucht? 6 bis 8 Stunden oder so. Und den Großteil davon hat eine Grenze verbracht. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob wir jemals eine Grenze durchfahren durften, ohne dass der komplette Wagen inspiziert wurde. Also auch alles Gepäck ausgepackt und geöffnet. Selbst bei einer Familie, die mit zwei Kindern auf dem Rücksitz da reinreißt, mit irgendeinem Kadett-Kombi oder so, war das offensichtlich nötig. Also ob es nötig war, ist halt die Frage oder ob es eher sowas war. Aber wir machen die Einreise so unbequem wie möglich, um unsere Bürger vor den Westeinflüssen zu schützen, was der wahrscheinlichere Grund war. Es war auch immer so ein bisschen schwierig, je nachdem, was du mit über die Grenze nehmen wolltest. Ich hatte zum Beispiel einmal ein ferngelenktes Auto, so ein funkferngesteuertes Auto. Und ich habe mich gefreut, mit meinem Onkel, mit Dave, spielen zu können mit dem Auto. Und das wurde mir an der Grenze abgenommen mit der Begründung, dass es den Flugverkehr der Deutschen Demokratischen Republik stören würde. Ich habe es aber wiederbekommen. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, weil es natürlich auch sehr, sehr häufig so war. Das haben wir vor allen Dingen bei Paketen, die wir sehr regelmäßig in den Osten geschickt haben, in die DDR geschickt haben, gemerkt, dass solche Dinge natürlich heiß begehrt waren, weil die nicht uneingeschränkt und so einfach zu bekommen waren. Also auch irgendwie so Hightech, Hi-Fi, Walkman und all so ein Kram. Ist jetzt nicht so, ob wir die tonnenweise mit rüber genommen haben, weil die auch Schweine teuer waren damals. Aber die waren halt sehr begehrt. Und das Gleiche galt halt für so keine Ahnung, Süßigkeiten, Schokolade und all so ein Kram, was wir rüber geschickt haben. Ich kann mich noch an ganz, ganz viele Ost-Süßigkeiten erinnern. Und daher weiß ich, warum unsere Süßigkeitenpakete, die wir teilweise rüber geschickt haben, mitunter sehr begehrt waren. Die kamen halt auch oft an mit Skalpell-Einschnitten, dass halt jemand versucht hat, die Sachen da rauszuentwenden. Und ja, so Bargeld oder so konnte es natürlich auch nicht einfach mitschicken. Also das waren zunächst mal unsere Reisen in die DDR. Den umgekehrten Weg gab es ja erst mal nicht. Grundsätzlich durfte man nicht ausreisen. Ich glaube, ab einem gewissen Alter grundsätzlich durften Rentner ausreisen. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob es 65 war oder so. Ich weiß, dass es eine Zeit lang bei meiner Oma Probleme gab, weil mein Onkel, also ihr Sohn, NVA-Offizier oder Unteroffizier, ich weiß, er hat auf jeden Fall irgendwie bei der Nationalen Volksarmee, also bei der Armee der DDR kurze Zeit, gar nicht mal so lange, er hat da nicht so lange gearbeitet, aber gedient. Und damit galt er irgendwie als Geheimnisträger. Und damit war ihr die Ausreise für eine Weile irgendwie entweder versagt oder sie durfte erst später ausreisen oder so. Sie war, glaube ich, die Einzige, die uns zur Zeiten, als die Mauer noch stand, jemals besuchen durfte, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Aber das ist wiederum eine ganz schön lange Zeit her. Von daher, vielleicht habe ich da ein paar Dinge auseinander, durcheinander geworfen. Ich kann mich daran erinnern, dass meine Freundin mir erzählt hat, dass ihre Eltern, die wohl ein bisschen privilegierter waren, zwar ins Ausland durften, aber nicht mit ihren Kindern. Das muss man sich halt auch mal vergegenwärtigen. Da war halt die Sorge vor dem sich Absetzen ins Ausland so groß, dass im Prinzip der Staat die Kinder als Geiseln gehalten hat. Die haben gesagt, du darfst die Kinder nicht mitnehmen, die behalten wir mal schön hier. Dann kommt ihr halt wahrscheinlich zurück. Natürlich habe ich mir immer gewünscht, dass es auch mal möglich sein könnte, dass unsere Verwandtschaft aus dem Osten uns im Westen besuchen kann. Aus damaliger Sicht gab es zwar so ein paar Dinge, die im Laufe der Zeit, bevor die Mauer gefallen sind, die gebröckelt sind, nur wir haben nicht daran geglaubt, dass jetzt plötzlich die Mauer fällt und die DDR weg ist. Ich bin damit ja komplett groß geworden. Ich kannte das nicht anders als das geteilte Deutschland. Ich kannte das nicht anders als die Nachrichten zu gucken. Und da eben nur zwei Drittel dessen, was wir jetzt als Bundesrepublik kennen, zu sehen, mit dem kleinen Pünktchen für West-Berlin. Das selbe bei allen Sportveranstaltungen, bei Olympischen Spielen oder bei Weltmeisterschaften. Es gab dann halt immer die BRD und dann gab es eben die DDR mit zwei getrennten Kader und zwei getrennten Flaggen. Und dann gab es natürlich auch noch einige Duellen von, also deutsch-deutsche Duellen im Sport. Da ich ein großer Sportfan war, habe ich auch einige davon verfolgt. Vielleicht die älteren von euch. Wenn ich Google mal das Wunder von der Grotenburg, erinnert sich noch an das legendäre Pokalspiel im Europapokal der Landesmeister, glaube ich. Nee, der Pokalsieger, war es, glaube ich, von Bayer Uerdingen gegen Dynamo Dresden. Legendäre Partie. Und solche Sachen habe ich alle mitbekommen und ich habe mir halt immer gewünscht, dass irgendwann mal die Mauer weg ist und wir alle im selben Land leben. Ja, und als es dann soweit war, redete ich, ich weiß gar nicht mehr, wie lange das gedauert hat. Es war nicht am selben, am Tag des Mauerfalls. Aber ich glaube, es war relativ kurz danach, dass uns dann unsere Verwandtschaft auch mal besuchen konnte. Und das war schon toll. Es war wirklich ein ganz tolles Gefühl. Ich habe übrigens daher auch als das erste Auto, was ich selber besessen habe, einen Trabe gehabt. Ein Trabe deshalb natürlich, weil nach dem Fall der Mauer die Dinger keiner mehr haben wollte. Und die überall billig zu haben waren und unsere Verwandten uns dann, meine Schwester und mir, zum 18. oder 19. Geburtstag einen gebrauchten Trabe geschenkt hat, mit dem wir eine Weile lang gefahren sind. Der ist halt nicht so ganz praktisch, wenn man relativ groß ist, aber ich bin tatsächlich Trabifahrer gewesen. Auch etwas, also wer von euch diese Karre kennt, das mal gemacht zu haben, ist so schön, hat so ein bisschen Nostalgie. Aber um Gottes Willen, das möchte ich nie wieder und ich bin ganz froh, dass ich mit der Kiste nie in irgendeinen Unfall gekommen bin, mit der Rentpappe. Die muss man übrigens noch Öl beifüllen. Da musste man so einen Zweitakt gemischt tanken und ich habe mir das immer selber gemischt, indem ich erst Öl im richtigen Verhältnis und dann eben das Benzin in den Tank gekippt habe. Und mein Trabe hat keine Tankanzeige gehabt. Der hat einen Messstab gehabt, den du hast den Tank geöffnet, der ging nach oben auf, war, wenn ich mich recht erinnere, unter der Motorhaube. Hast den geöffnet und hast dann so einen Plastikstift gehabt, den du eingetaucht hast in den Tank und soweit der feucht geworden ist, konntest du halt ablesen, wie viel Liter Benzin du noch im Tank hattest. Gab wohl später auch ein paar Modelle mit Tankanzeige, aber unsere hat das nicht. Und unser hatten einen Benzinhahn. Also glaube ich, ich habe das Mofas oder so noch, Roller, Mofas, keine Ahnung, den du erst aufdrehen musst, bevor du überhaupt losfahren kannst. Wenn du das nicht machst, hast du genau genügend Benzin, um zu starten und ungefähr, keine Ahnung, 100, 200 Meter zu fahren. Danach geht nichts mehr. Ist mir einmal vor der Schule passiert, bin ich vom Schulparkplatz mit dem Trabi gefahren und dann ist mir genau vor der Bushaltestelle, wo halt 200 Leute standen oder so gefühlt zumindest, ist mir der Sprit vom Trabi aus, also ist nicht der Sprit ausgegangen, aber der Sprit, der noch in dem Schlauch war, weil ich das Ding nicht aufgemacht hatte. Ja, das sind so ganz groben meine Erinnerungen gewesen. Hallo Onkel Barlow. Erstmal danke für die vielen BMZ und Lore Talks. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich weiteren Content von dir sehe. Das freut mich nun zu meinem Thema, auf das ich gerne deine Meinung hätte. Das Thema besser zu beschreiben, muss ich etwas ausholen. Ich bin gelernter Zerspannungsmechaniker und musste aufgrund einer Unverträglichkeit umschulen. Bist du unverträglich gegen Starkstrom oder so? Kenn ich. Da habe ich mich für meinen Kindheitstraum entschieden, bin nun seit über eineinhalb Jahren Busfahrer in Bernbau bei Berlin. Ich habe vieles erwartet, wenn jemand sagt, mein Kindheitstraum, aber Busfahrer hätte ich nicht erwartet. Beim dortigen kommunalen Busunternehmen, was mir leider seit Beginn an dort auffällt, ist der Fakt, dass der Busfahrer in seinem einstigen Status als angesehener Beruf verloren hat. Ein Kollege aus der Umschulung hat mir dann einen Link zu einem Artikel geschickt, der viele Probleme beschreibt, mit denen wir als Fahrrad zu kämpfen haben und eine Theorie zum Ansehen hat. Die Theorie findet sich im Abschnitt hohe Verantwortung, geringe Wertschätzung. Da viele bestimmt nicht den ganzen Artikel lesen wollen, habe ich das mal für mich relevante rauskopiert. Zitat, das Ansehen eines Berufs hängt eben doch mit der Bezahlung zusammen, sagt Göbel. Ob es denn Busfahrer, Krankenschwester oder Altenpfleger sind, wir haben da überall wenig Angebot und hohe Nachfrage. Trotzdem gehen die Löhne nicht nach oben, sagt er. Das ist doch was faul an der Gesellschaft. Bist du der gleichen Meinung? Hängt das Angesehen eines Berufs mit der Bezahlung ab oder sieht die Gesellschaft die Leistung vieler Berufe mittlerweile als selbstverständlich an? Das ist eine gute Frage. Wenn ich mir angucke, wie mitunter von manchen Menschen andere behandelt werden, die weniger angesehene Berufe ausüben. Und da sage ich eigentlich auch schon weniger angesehene Berufe. Aber ich glaube, es ist nicht nur die Bezahlung. Ich weiß nicht, ob es nur die Bezahlung ist. Die spielt bestimmt eine Rolle. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand sich über einen lustig macht, der keine Ahnung Radiologe ist oder so. Überhaupt Arzt oder Anwalt oder so. Wobei Abmahnanwalt, das geht dann schon in die Richtung unterstes Ende der Nahrungskette, was das Ansehen betrifft, bei mir zumindest. Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob das umgekehrter ein Fall ist, dass das niedrige Ansehen in einem Beruf dazu führt, dass die Löhne nie steigen. Unabhängig davon, wie viele Leute gebraucht werden oder nicht gebraucht werden. Also ich bin im Moment nicht mehr so viel in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Nicht weil ich ein Auto hätte oder so, sondern einfach weil ich nicht viel unterwegs bin vor allen Dingen mal. Und ich habe immer Situationen schon mal gesehen, in denen sich Leute irgendwie inkorrekt verhalten. Also Fahrgäste im Bussen oder Bahn inkorrekt verhalten, auch gegenüber den Fahrern oder Kontrolleuren. Ich könnte jetzt aber auch nicht sagen, dass ich das in der Zeit, wenn ich häufiger gefahren bin, auch vermehrt beobachtet hätte. Am häufigsten, das ist jetzt nicht Bus, das ist jetzt Bahnpersonal. Am häufigsten war das zu einer Zeit, als ich jede Woche einmal im Zug im ICE von München nach Düsseldorf gefahren bin. Da wäre es mir nicht aufgefallen, aber ICE ist vermutlich auch etwas, wo dann eher schon Leute drin sind, die sich beruflich damit irgendwie fortbewegen müssen. Und im Zweifelsfalle glaube ich auch ein bisschen mehr Geld zur Verfügung haben, nehme ich mal an. Also wenn es knapp ist, fährt man nicht unbedingt ICE, dann nimmt man eher andere Möglichkeiten oder Leute, die auf dem Urlaub sind. Vielleicht liegt es auch daran, dass wenn Leute häufiger in Stresssituationen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, dass dann die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie sich unangemessen gegenüber dem Fahrer oder anderen Leuten verhalten. Das könnte auch sein, das weiß ich nicht, ob die Leute vor 20, 30 Jahren schon so viel Bus und Bahn gefahren sind wie jetzt, weil in dem Artikel auch was davon drinsteht, dass die Fahrer das Gefühl haben, dass die unangenehmen Begegnungen mit Fahrgästen häufiger werden. Ich glaube, was du beschreibst, ist ein allgemeines Problem, was manche, wenn nicht viele Leute, unbewusst zumindest haben. Kaum einer würde sagen, ich habe dir gegenüber eine geringere Wertschätzung, weil du Job X oder Y ausübst. Aber den umgekehrten Fall kennen wir mit Sicherheit, dass wir eine hohe Wertschätzung gegenüber bestimmten Berufen haben. Und das ist ja eigentlich identisch von der Aussage her. Wenn wir bestimmten hoch angesehenen Berufen eben eine hohe Wertschätzung entgegenbringen, dann folgt daraus ja logischerweise, dass wir anderen Berufen eine geringere Wertschätzung entgegenbringen. Ich glaube, das Einzige, was man versuchen muss, sich einzutrichtern, ist, dass man mit jedem Menschen, egal welchen Beruf er ausübt, vernünftig umgeht. Den Respekt. Und jetzt besitze ich wieder das Wort Respekt und weiß, dass wieder die Kollegen kommen, die im Ghetto groß geworden sind, mit so Parolen wie Respekt muss man sich verdienen. Nein, also Respekt gegenüber einem Mitmenschen im Sinne von sich ihm gegenüber wie einen Menschen verhalten, muss man sich nicht verdienen. Das sollte Default sein, wenn nicht hast du ein ganz großes Problem in deinem Kopf, wenn das bei dir nicht die Default-Einstellung ist. Und das ist es. So eine negative Erfahrung zum Beispiel habe ich häufiger gesehen in Restaurants. Also mit Kellnern und weiß der Teufel was, Bedienungen und so weiter und so fort. Da ist es etwas, wo es mir ganz extrem aufgefallen ist, dass es manche Leute gibt, die da Graf Kurz raushängen lassen. Und das finde ich widerlich. Was nicht heißt, dass wenn man berechtigten Grund zur Kritik an der Arbeit von jemandem hat, man sie nicht deshalb weglässt, weil man sich denkt, der hat ja einen scheiß Job. Wenn er halt etwas macht, was hochgradig unzufrieden schnell ist, dann ist es okay, das zu kritisieren. Aber was ich mitunter so erlebt habe, wie manche Leute es auf die Spitze treiben oder so eine Artitüde an den Tag legen, auch kein freundliches Wort sagen zu müssen oder sich mal zu bedanken oder sich mal zu verabschieden oder sonst irgendwas in der Art, dann glaube ich, ist es mehr als nur das. Ja, ich hoffe, dass du trotzdem noch irgendwie in deinem Job Spaß finden kannst. Die nächste Frage ist halt, ob man nicht irgendwann anfängt, das selber zu verstärken. Wenn man ständig schlechte Erfahrungen dabei hat, im Bus zu sitzen, den Leuten guten Morgen zu wünschen und die einen entweder anraunzen oder gar nicht antworten, dann zieht man vielleicht auch irgendwann eine Klappe und hat keinen Bock mehr darauf, als wiederum andere Leute, die einsteigen, nicht mehr dazu bewegt, einen schönen guten Morgen zu wünschen. Jetzt erzähle ich noch kurz von meiner positiven Erfahrung mit einem Busfahrer. Das war auf dem Dorf, wo ich groß geworden bin. Da gab es einen Bus, der nach Düsseldorf gefahren ist. Eine Linie, nee zwei gab es, aber die eine war halbwegs vernünftig und die andere, nee gar nicht wahr. Ich bin immer mit der gefahren, die scheiße gefahren ist. Die ist nämlich Ewigkeiten gefahren und anderthalb Stunden oder so habe ich gebraucht, die paar Kilometer, die ich vermutlich in der Viertelstunde im Auto hätte fahren können. Jedenfalls hatte ich einen Kumpel, Jens, mit dem ich später zusammengezogen bin, der in Düsseldorf gewohnt hat. Und es war häufig so, wenn ich damals von der Uni kam oder so, dass wir uns verabredet haben, abends in Düsseldorf wegzugehen, dann habe ich mir eben gepennt und bin am nächsten Tag wieder zurückgefahren. Das heißt, ich habe oft abends den letzten Bus genutzt, um dahin zu fahren nach Düsseldorf. Da der aber so scheiße gefahren ist, hat das kaum einer außer mir getan. Und es war nicht selten der Fall, dass ich der Einzige war, der noch im Bus war. Und es war irgendwie immer derselbe Fahrer, der der Dienst hatte. Und so hat sich das dann irgendwann eingebürgert, dass ich immer vorne bei ihm gesessen habe. Und auch wenn man nicht mit dem Busfahrer reden soll, immer die ganze Fahrt über mit dem Busfahrer gequatscht habe. Weil es war irgendwann fast schon schade, als ich nach Düsseldorf gezogen bin und nicht mehr mit dem Bus gefahren bin. Auf der anderen Seite habe ich, glaube ich, jeden Abend da irgendwie über eine Stunde oder anderthalb gespart, eben nicht mehr diese beschwörbte Strecke fahren zu müssen. So, das soll es gewesen sein für heute. Ich hoffe, ihr hattet Spaß. Ich hoffe, ihr lasst mir weiterhin viele interessante Fragen zu, egal welchem Thema, zukommen. Jetzt provoziere ich es, wenn ich sage, egal welches Thema. Ich kenne euch ja. Ihr habt ja eine große Überschneidung mit Twitch-Chat. Und jetzt kommen bestimmt wieder die absurdesten Themen. Warten wir es ab. Bis dahin, tschüss sagt euer Onkel Barlow.