OnkelBarlow/BMZ/235: Müll, Projekte bereuen, Denkfehler, Tempolimit

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235 2018-06 00:22:14 YouTubeSpotify

Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 235 und den Themen Müll, Projekte bereuen, Denkfehler und Tempolimit. Heute ein bisschen bunt gemischte Box. Wir waren beim letzten, nee wir waren nicht beim letzten Moment. Ja. Moin und erstmal danke für die tollen Videos, die du jeden Tag für uns produzierst. Auch vor dem Hintergrund der neuen EU-Regelung zur Reduzierung von Plastikmüll ist meine Frage an dich. Wie du generell zum Thema Zero Waste oder Low Impact stehst oder ob du dich bisher überhaupt schon mal damit weitergehen beschäftigt hast. Weitergehen nicht nein. Ich denke mal spätestens seit den Plastiktüten in Supermärkten Strafpreis haben und viele Arzt durch umfeldfreundlichere Papiertüten ersetzt wurden, ist ja jeder zumindest am Rande mal mit der Thematik in Berührung gekommen. Ansonsten würde ich noch einen schönen Sonntag gehabt zu haben, oh gut ist Mittwoch mittlerweile aber auch gut. Ist ja nicht verkehrt, einen Sonntag gehabt zu haben, das gilt ja auch am Mittwoch noch und freue mich auf weitere Videos. Weitergehend beschäftigt nicht und auch nicht weitergehend damit beschäftigt, ob das überhaupt Sinn macht. Es ist ja manchmal so, dass Dinge so klingen, als wären die extrem sinnvoll und man im Endeffekt feststellen muss, dass was man damit erreicht ist entweder nicht nennenswert positiv oder sogar eindeutig negativ. Das kann einem immer wieder mal passieren. Ich weiß nicht, ob es bei der Mülltrennung zum Beispiel mal so war, dass es im Endeffekt mehr Ressourcen und Energien gekostet hat, den Müll zu trennen, als ihn auf die umweltfreundlichste Variante ohne Trennung zu entsorgen. Geht nicht für allen glaube ich, bei bei Glas oder so, galt es glaube ich allgemein nicht. Ich glaube halt, dass die Leute allgemein, selbst wenn es etwas ist, das unangeschränkt gut ist, so ein bisschen zu ihrem Glück gezungen werden müssen. Ich kann mich noch gut dran erinnern, einige von euch sind vielleicht auch noch alt genug, um das zu kennen, wie beliebt früher Cola-Dosen, Bierdosen und so weiter waren, als ich irgendwie einen Sixpack gekauft und ja, da hat die Cola oder das Bier halt getrunken und anschließend die Dosen weggeschmissen und wer sie nicht weggeschmissen hat, dann lagen sie halt irgendwo rum und seitdem ist das relativ hohe Pfand, also relativ hoch im Verhältnis zum Preis der entsprechenden Getränke auf Dosen, aber auch auf die Flaschen gibt, habe ich mir zum einen überhaupt keine Dosen mehr gekauft, sondern also mit ganz ganz ganz ganz ganz wenigen Ausnahmen und hebe natürlich die Flaschen irgendwo auf und bringe sie dann jeweils zurück, weil man möchte ja nicht irgendwie pro Woche mehrere Euro Pfand oder im Monat vermutlich zig Euro Pfand einfach irgendwie verkommen lassen, also das hat schon erfolgreich funktioniert und ich kenne den umgekehrten Fall noch von Gibraltar, wo ich eine Weile lang gelebt habe, wo es kein Dosenpfand gab und wo genau das Problem, was wir hier vor 15 Jahren, 20 Jahren noch hatten, mit den rumliegenden Dosen, in dem das so groß war, wie es das jetzt auch ist, ist es noch schlimmer in Gibraltar, weil das auch noch relativ nah am Meer ist und da dieses typische Problem mit diesen sechser Plastikträgern von den Dosen, in denen sich ganz gerne Vögel und alle möglichen Wassertiere verfangen können, halt noch unmittelbarer und gegenwärtiger ist. Hallo Barlow, ich weiß nicht, ob sich das Thema für ein BMZ eignet, allerdings habe ich mich gefragt, ob es Projekte von dir gibt, die du heute bereust. Nee, nicht wirklich, beziehungsweise denkst du, hättest du lieber nicht machen sollen? Also nicht so, dass ich sagen würde, ich hätte sie nicht machen sollen, vielleicht welche, die ich, wenn ich die freie Wahl hätte, nicht unbedingt noch mal machen würde, weil sie im Endeffekt nicht so geworden sind, wie ich mir das vorgestellt habe, als ich sie gemacht habe, aber so richtig bereuen nicht. Der Hintergrund ist einfach der, dass ich einfach Sachen im Vorfeld schon meistens nicht mache, wenn ich das Gefühl habe, die sind nichts für mich. Das ist natürlich blöd, ne, also gerade wenn man so freiberuflich im Bereich Medien unterwegs ist, dann ist natürlich manchmal blöd zu sagen, nee, auf das sind das habe ich gerade nicht so den Bock oder das ist nicht unbedingt mein Ding. So eine Sache, die zum Beispiel, wo das schwierig ist, was wir ein paar mal gemacht haben, was ich auch nicht bereue, als wir das gemacht haben, was ich aber in der Vergangenheit oder in den letzten Wochen und Monaten regelmäßig mal wieder abgelehnt habe, war halt gesponserter Content. Ich finde das grundsätzlich in Ordnung, das zu machen, absolut, versteht mich da nicht falsch und wir könnten eigentlich auch jeden Cent und jeden Euro brauchen, aber also wir als Super Games, aber ich habe mich nicht so wohl damit gefühlt, einen guten Weg zu finden, das jetzt im Moment aktuell zu produzieren und zu präsentieren. Deswegen lehne ich sowas dann gelegentlich auch mal ab und auch andere Sachen, je nachdem, was es für Inhalte waren, lehne ich dann auch manchmal ab. Gerade wenn Firmen auf einen zukommen, ist es halt so, dann bist du für die, deren Stimme, für irgendein Produkt und wenn das ein Produkt oder ein Service oder so ist, den du halt nicht gut findest oder auch fragwürdig findest, dann ist es halt schwierig. Umgekehrt muss ich aber auch sagen, habe ich bestimmte Sachen gemacht, weil ich sehr wohl das Produkt kannte und es sehr gut fand. Poker Strategy war zum Beispiel damals eine Sache, ich kann heute meine Hand absolut nicht mehr für Poker Strategy ins Feuer legen, weil ich da einfach seit Jahren nicht mehr aktiv bin und nicht mehr gearbeitet habe, aber damals war ich dort Mitglied auf der Seite, habe gepokert, habe dort irgendwie Pokern gelernt und ja, fand das toll und hat mich sehr gefreut dort dann mitarbeiten zu können. Das Problem mit der Auffassung, dass wenn zehnmal das DK-Token gedroppt ist, mal langsam das Priest-Token droppen müsste, nennt man Gambler's Fallacy. Ja, Gambler's Fallacy heißt daraus zu glauben, weil eines von zwei möglichen Ereignissen oder von mehreren möglichen Ereignissen besonders häufig aufgetreten ist, dass es beim nächsten Mal weniger häufig ist. Nach dem Motto beim Roulette, jetzt muss doch endlich mal rot kommen, wenn zehnmal schwarz gekommen ist in Folge. Das Beste womit man das anschaulich machen kann ist, der Zufall hat kein Gedächtnis und Würfel und ein Roulette-Rat hat kein Gedächtnis. Da erinnert sich nicht, wie oft irgendwas vorher passiert ist. Es gibt aber ein Phänomen, was trotzdem dafür sorgt, dass es zu erwarten ist, dass anschließend auf lange Sicht sich der Wert wieder dem Mittelwert nähert, also ungefähr gleich oft rot oder schwarz beim Roulette zum Beispiel. Wobei das ja nicht die einzigen Möglichkeiten gibt, es gibt ja auch noch die Null. Die Null ist weder rot noch schwarz. Nehmen wir einen Coinflip halt, Kopf oder Zahl. Wenn zehnmal in Folge Kopf gefallen ist, auch wenn es in der ersten zehn Würfe waren, ist trotzdem zu erwarten, dass auf lange Sicht du bei einem Wert von 0,5 mal Kopf und 0,5 mal Zahl pro Wurf landen wirst, aufgrund eines Phänomens, das sich Regression zum Mitte nennt. Auch ein wichtiges Phänomen übrigens. Ganz ganz viele andere Sachen hilft zu erklären. Zum Beispiel, warum so häufig Leute, die zum Winter in der Torschützenliste sehr sehr hoch waren, nach der Winterpause deutlich weniger Tore gemacht haben. Oder warum ein Trainerwechsel manchmal oder regelmäßig Erfolg zu bringen scheint. Ja, also diesen Denkfehler begehen sehr viele Menschen und kann in allen möglichen Bereichen gefunden werden. Absolut. Wen so was interessiert, der kann gerne mal unter dem Stichwort googeln. Wobei ich es auch feiern würde nämlich an, wenn Barlow ein BMZ oder sogar ein Blog zu solchen menschlichen Phänomenen machen würde und wo man sie in WoW beobachten kann. Typische Denkfehler, die auch in WoW mit großer Zahl auftreten, sind auch das Survivorship Bias und Swimmers Body Illusion. Es gibt auch, auf Englisch gab es eine Liste, ich glaube sogar bei Wikipedia, wo ganz viele aufgezählt werden. Ich glaube, die gibt es auch auf Deutsch. Liste der kognitiven Verzerrungen oder so. List of Cognitive Biases ist es auf Englisch. Wen das interessiert, da sind viele ganz ganz interessante Sachen dabei und man denkt sich so, WoW, das ist super interessant. Das Krasse daran ist, dass so unglaublich viele Leute, die an sich gewöhnt sind, hochwissenschaftlich zu arbeiten, genau dieselben Fehler machen. Da ist niemand immun vor. Ich auch nicht, ihr auch nicht, niemand. Es ist nur cool und wichtig und interessant, die zu erkennen. Survivorship Bias heißt, dass man Folgen schließt aus einer Teilgruppe, die nicht repräsentativ ist, weil sie zu den Überlebenden zählt. Bestes Beispiel sind, wenn Leute beschreiben von ihrem großen Traum und ihrem großen Business-Modell oder dem Traum von ihrer Band oder dem Traum von der Schauspielerkarriere. Du liest diese Geschichten nur von Leuten, die bekannt sind, also nur von den Leuten, die Erfolg gehabt haben. Die ganzen Leute, die mit ihrem Traum nicht Erfolg gehabt haben, deren Geschichte wirst du halt nie erfahren. Von daher ist dieser Tipp, verfolge deinen Traum oder lebe deinen Traum wie auch immer halt total blödsinnig, weil du den Leuten glaubst, die in vielen Fällen nur das riesengroße Glück gehabt haben, erfolgreich zu sein. Und ja, mit harter Arbeit kann man das machen. Nein, nicht immer. Es gibt tonnenweise Leute, die mit harter Arbeit nichts anderes als ihre eigene Pleite erreicht haben. Nur sind die nicht diejenigen, die erfolgreichen Buch über ihre Pleite veröffentlichen. Das ist der Survivorship-Bias. Das Interessanteste davon, der interessantesten Fall fand ich immer noch den der Flugzeuge, die im Krieg von England nach Deutschland Bombeangriffe geflogen haben und die zurückgekommen sind und die auf Einschusslöcher untersucht wurden. Man hat festgestellt, dass es unglaublich viele Einschusslöcher im Rumpf gab, also war die Strategie der Briten, glaube ich, war es damals. Kann auch sein, dass es allgemein die Alliierten waren und nur aus England gestartet sind, weiß ich nicht mehr genau. Aber die Strategie war halt, naja, wenn überall Einschusslöcher im Rumpf sind, dann verstärken wir doch den Rumpf mit mehr Metallplatten. Und das ist ein ganz ganz interessanter und krasser Fall von Survivorship-Bias, weil das deshalb falsch ist, weil die Flugzeuge, die im Rumpf getroffen werden und zurückgekommen sind, sind eben zurückgekommen. Es war unwahrscheinlich, dass sie speziell im Rumpf so häufig getroffen wurden. Die sind mit Sicherheit oft auch an den Tragflächen, an den Triebwerken, am Leitwerk, irgendwo anders getroffen worden. Nur die Maschinen, die dort getroffen worden sind, sind abgestürzt. Das heißt, die, die zurückgekommen sind, sind die gewesen, die an der der ungefährlichsten, in Anführungsstrichen, Stelle für das, naja, für das Überleben des Flugzeuges, also für die Flugfähigkeit des Flugzeuges getroffen wurden. Und damit war den Teil zu verstärken, wenn es einem darum ging, dafür zu sorgen, dass die Insassen heil zurückkommen waren. Unproduktiv hat nichts gebracht. Ganz ganz interessanter Fall. Und das passiert immer wieder und an allen möglichen Stellen. Survivorship-Bias ist so ein ganz ganz ganz ganz ganz beliebtes Ding. Swimmers Body Illusion kenne ich auch noch. Das ist der Denkfehler, dass man vom Schwimmen eine Schwimmerfigur bekommt. Wenn man sich die Schwimmer gerade bei Turnieren anguckt, dann sind jetzt bei den Männern sieht man, bei den Frauen auch, aber bei den Männern sieht man es ganz deutlich, die sind vereinfacht gesagt alle zwei Meter groß, haben einen Kreuz wie Jesus, superschlank, muskulös, so fast wie ein Troll, so ungefähr, nur nicht ganz so bucklich. Schmale Talien und Hüfte, lange Beine, so ungefähr sehen Schwimmer halt aus. Wobei lange Beine glaube ich noch nicht mal zwingend immer, weil ich glaube bei Schwimmern ist es auch so, dass die tendenziell eher langen Oberkörper haben. Aber der Grund ist halt nicht, sie haben das nicht, weil sie schwimmen, sondern sie sind deshalb professionelle und gute Schwimmer, weil sie diese Körpereigenschaften haben, weil die sehr sehr hilfreich sind, um guter Schwimmer zu sein. Niemand würde auf die Idee kommen zu sagen, vom Basketball spielen wirst du groß. Da versteht jeder, naja, wenn man groß ist, hat man einen Vorteil beim professionellen Basketball und deshalb sind so viele der Basketball Spieler groß, weil sie nur deshalb Basketballspieler sind oder Erfolgreich sind. Kommt jetzt nicht mit Maxi Bogues oder den einzigen drei Ausnahmen, Ellen Iverson und noch so ein paar andere, die klein sind, denn im Mittel sind Basketballspieler ziemlich groß. Wobei ich es interessant fand, dass Charlie Ward übrigens auch ein Basketballer, der früher mal bei den New York nix gespielt hat, glaube ich. Heisman Trophy-Winner, glaube ich sogar, war im Football. Der war ein Football-Quarterback und hat witzigerweise seine Football-Karriere erst gar nicht angefangen, sondern stattdessen Basketball gespielt, weil er zu klein war zum Football spielen, aber groß genug zum Basketball spielen. Auch absurd, ne? Ja, so Swimmer's Body Illusion, der Glaube oder der Irrglaube, dass man eine Schwimmerstatue vom Schwimmen bekommt. Schwimmen ist trotzdem gut, wie jeder Art von Sport natürlich. Relativ gelenkschonend und man kann mit Sicherheit auch, das hilft mit Sicherheit auch unter Umständen dabei, Gewicht abzubauen, dass man schwimmt. Social Proof kenne ich nicht. Siehst du, habe ich wieder mal was, was ich selber nachgucken muss, was ich selber googeln kann. Ja, das sind unglaublich interessante Themen. Ich hatte eine Zeit lang überlegt, ob ich, ich habe mal eine Serie gemacht, die war ganz kurz, die hieß, wie hieß die denn? Nutzloses Wissen, irgendwas in der Richtung, also es ging auf jeden Fall um so diese typischen nutzloses Wissen- Geschichten. War ich jetzt hier auf dem Schrank eingeloggt oder nicht, weiß ich gerade nicht. Es ging um dieses typische nutzlose Wissen und diese Geschichten und da hatte ich überlegt, ob ich da eine Sonderrubrik machen soll für genau diese diese Sachen, weil man ist, man ist davor absolut nicht gefeiert. Keiner von uns mich eingeschlossen, aber es ist manchmal interessant, die zu erkennen oder sich zu fragen, ist dieses Phänomen, was ich gerade entdecke, ist das möglicherweise Survivorship Bias. Anderes Ding, das ich ja auch schon mal namentlich genannt habe, ist die Texte Sharp Shooter Fallacy, dass man quasi sein, wenn eine Zielscheibe um die Treffer malt, das kennt ihr alle aus so, keine Ahnung, was aus irgendwelchen Comics oder so, wo einer irgendwo in die Wand der Scheune schießt und dann seine Zielscheibe so malt, dass es aussieht, als hätte er zehnmal in schwarz getroffen. Ja, interessantes Thema, sehr interessantes Thema. Im Bereich WoW bin ich mir gerade gar nicht so sicher an, wie viele Stellen man das übertragen kann, aber es kommt mit Sicherheit auch da unglaublich häufig vor. Moin Barlow, ich hätte da vielleicht noch ein Thema, über das du philosophieren kannst. Was hältst du? Wir haben so viele allgemeine Themen heute, aber mir gefällt das, das sind gute Themen. Solange das Themen sind, die mir Spaß machen, habt ihr alles richtig gemacht. Wenn sie euch keinen Spaß machen, habe ich nicht alles richtig gemacht. Das ist mein geringeres Problem. Was hältst du von der Einführung eines generellen Tempolimits von 130 kmh auf deutschen Autobahnen? Ich habe da in letzter Zeit häufiger Vergleich gehört, dass unser Tempolimit ja mit dem amerikanischen Waffenrecht verglichen werden könnte. Meine persönlichen Meinung ist da eher anders, da wir im Jahr ungefähr so viele Verkehrstote haben wie amerikaner Shoot Shootings. Das ist interessant, da hab ich mich gefragt, ist das so? Das kommt mir so vor, als würdest du weit weit weit Shootings überschätzen und dann habe ich es nachgeguckt und du überschätzt Shootings weit weit weit weit weit. Wir haben ja in Deutschland etwas über 3000 Verkehrstote gehabt im Jahr 2017. Tote durch Shootings in den USA, diesem Jahr bislang, obwohl es viele gab, 40. Also du meintest, Shootings, also einzelne Fälle der Schießereien sind natürlich noch weniger, obwohl ich weiß genau, es viel weniger sind, weil nicht in allen Fällen es Todesfälle durch die Shootings gibt. Vermutlich in der Mehrheit der Fälle nicht, aber von den Fällen hören wir nicht so prominent, wenn nur an irgendeiner Schule in Anführungsstrichen nur Schüsse gefallen sind, aber niemand Verletzter getötet wurde. Ja, da ist es die Berichterstattung, die uns ein Schnippchen schlägt. Die Berichterstattung, die eben extrem häufig, das ist glaube ich Publication Bias, wenn ich ganz sicher, die Berichterstattung, die sehr sehr häufig natürlich über die besonders skandalösen Fälle berichtet und die besonders aufwühlenden Fälle. Und wenn so ein Thema erst mal ein heißes Thema ist, dann wird natürlich jede noch so kleine Meldung über dieses Thema zu einer größeren und wichtigeren Meldung und dann kommt es uns plötzlich so vor, als gäbe es genauso viele School-Shootings in den USA, wie es Tote durch Unfälle in Deutschland gibt, obwohl der Faktor fast 1 zu 100 in anführungsstrichen Ungunsten von Deutschland ist, wobei man halt immer noch sagen muss, die USA haben ja auch wesentlich mehr Einwohner. Wenn in den USA x Leute durch irgendwas sterben, muss man das ja schon auch in Relation zu der Menge der Einwohner setzen. Und dann ist der der relative Wert dieser Shootings halt noch mal ein gutes Stückchen niedriger. Dasselbe gilt auch, wenn man sagen will, in den USA, die haben die x meisten Häftlinge der Welt. Okay, ja, sie werden von allen möglichen einen Top 10-Platz in der Welt belegen, ganz einfach, weil sie auch sehr viele Einwohner haben. Also deine gefühlte Wahrnehmung ist sehr weit vorbei an der Realität, aber ich glaube, den Fehler, den du gemacht hast, hätten viele gemacht. Wenn du sie gefragt hättest, was kostet im Jahr mehr Menschenleben, Schießereien oder School-Schulschießereien in den USA, das ist ein spezieller Sonderfall der Schießereien. Schießereien ansonsten in den USA kosten definitiv mehr Leben oder Autounfälle in Deutschland. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass die Verkehrstoten auf der Autobahn gemessen an dem Verkehr, der über eben diese abgeführt wird, sehr gering sind. Das ist richtig übrigens, komme ich gleich noch zu, wenn du möchtest. Ich kann ja gar nicht fragen, ob du möchtest. Ich mache das einfach gleich noch. Zudem werden die meisten Verkehrstoten vermutlich auf Landstraßen oder in der Stadt zustande kommen. Wie ist denn deine persönliche Meinung zu diesem in Deutschland emotional geführten Thema? Ist das so emotional geführt? Ich glaube, das ist noch nicht mal ein großes Thema und damit glaube ich auch nicht, dass es sehr emotional geführt wird. Also grundsätzlich ist es natürlich ziemlich schwierig, genau wie wenn du die Statistik liest, dass die Mehrzahl der Unfälle, der auch tödlichen Unfälle in der Nähe vom eigenen Wohnort stattfinden und ich die Folgerung gelesen habe, darüber ich auch schon mal glaube ich gesprochen an anderer Stelle, Gefolgerung gelesen habe, dass das vielleicht daran liegen könnte, dass man in der Nähe der eigenen Wohnung vorsichtiger fährt, weil man glaubt alles zu kennen. Nein, der logische Schluss ist, der man der meiste Verkehr findet relativ gesehen in der Nähe der eigenen Wohnung statt. Es gibt Leute, die verlassen mit ihrem Auto nie den Umkreis von 50 Kilometern um die eigene Wohnung. Mein Vater zum Beispiel hat früher in Düsseldorf gearbeitet, wir haben in der Nähe so 25 Kilometer, 20 Kilometer entfernt von Düsseldorf gewohnt. Der ist 99 Prozent der Strecken, die er gefahren ist, im Umkreis um die eigene Wohnung gefahren. Also das ist nicht so leicht und natürlich muss man beim Verkehr auch immer vergleichen, wie viele Todesfälle gibt es pro gefahrenen Kilometer und nicht nur insgesamt. Und da muss man, wir haben sinkende Zahlen gegenüber den 50er, 60er, 70er, es hat immer Zahlen erhoben wurden, die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland sinkt und zwar irre, auf irren Niveau. Wir haben jetzt mittlerweile glaube ich die zehnfache Anzahl von Autos, die wir noch vor 50, 60, 70 Jahren hatten und trotzdem weniger Verkehrstote insgesamt, deutlich weniger. Wir haben Verkehrstote im Bereich von 20.000 gehabt, glaube ich noch in den 70ern und frühen 80ern pro Jahr und haben jetzt 3.000, was unter anderem daran liegt, dass wir deutlich sichere Fahrzeuge haben, aber auch stängere Bestimmungen, was das Trinken hinter dem Steuer betrifft, also das Trinken am Steuer betrifft und so weiter und so fort. Ja, es wird nur ein sehr kleiner Teil sein der Unfälle, die darauf zurückzuführen sind, dass jemand über Tempo 130 gefahren ist. Alleine schon, weil es so wenig Stellen gibt, an denen über 130 gefahren werden kann. Und selbst von den tödlichen Unfällen, die bei über Tempo 130 passieren, muss man die abrechnen, die auch dann tödlich verlaufen wären, wenn derjenige nicht über diesem Tempo gefahren wäre. Also es ist nicht so leicht zu sagen, nur wir sind uns in allen Fällen glaube ich einig, dass das Fahren bei hoher Geschwindigkeit immer unsicherer wird. Grundsätzlich, wenn du mit dem Auto 100 fährst, bist du grundsätzlich mal sicherer als wenn du 200 fährst und dass es umweltfreundlicher ist, bei einer niedrigeren Geschwindigkeit zu fahren. Und damit fehlt uns halt das logische Argument, warum wir keine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung haben sollten. Nur die Frage ist, brauchen wir das oder sagen wir uns, ist unsere persönliche Freiheit und der Spaß im Autofahren halt einfach wichtiger als dieses logische Argument. Wir sind bereit das in Kauf zu nehmen grundsätzlich. Denn auch 130 ist ja auch, ich will nicht sagen eine willkürliche Grenze, aber auch 130 ist unsicherer als würdest du 90 fahren und weniger umweltfreundlich. Also warum dann nicht gleich, wollen wir dann zum optimalen und wenn wir das sagen, wenn wir sagen wir machen es der Umwelt wegen, warum erlauben wir dann überhaupt Leuten Autos zu fahren, die nicht umweltfreundlich sind? Irgendwelche alten Kisten, am besten noch irgendwie so ein Oldtimer Diesel oder so der 15 Liter pro 100 Kilometer verbraucht und so weiter und sofort. Dasselbe gilt für das Beschleunigungsverhalten, also die Art und Weise wie Leute Autofahren. Fahren sie aggressiv, beschleunigen sie sehr stark oder machen sie das Ganze am besten mit irgendeiner Automatik, die wird bestimmt das Spritsparens zu sein, was es gibt. Und das ist dann schon viel, viel schwieriger und ich kann es absolut verstehen, wenn man Autofahrer ist und sagt, ich würde nicht unterstützen, dass wir Tempo 130 auf deutschen Autobahnen haben. Ich kann es verstehen, dass man es nicht unterstützt, auch wenn wir sagen, rational betrachtet wäre es die bessere Entscheidung. Aber es gibt halt so viele Dinge, die rational betrachtet die bessere Entscheidung wären, die man trotzdem nicht unbedingt unterstützen würde. Wenn ich einen Freund fragt, ob du ihm ein Bier aus dem Kühlschrank gibst, dann ist die rational bessere Entscheidung vor, dich zu sagen, du solltest kein Bier trinken, du solltest gar keinen Alkohol trinken und dasselbe gilt für einen selbst. Aber das macht man halt nicht immer. So, wir sind bei der letzten Frage angekommen, es ist deutlich länger geworden, als ich gedacht hatte. Ich war mir nicht ganz sicher, deswegen habe ich heute vier Fragen reingenommen. Egal, ich hoffe ihr hattet trotzdem Spaß und ich hoffe ihr habt weiterhin viele interessante und gute Themenvorschläge. Ich will immer so ein paar andere bunte auch reinnehmen, die vielleicht gar nichts unmittelbar mit Gaming zu tun haben, weil es euch vielleicht eine Anregung gibt über irgendein Thema, was außerhalb von Gaming oder von World of Warcraft interessant sein könnte. Danke dafür auf jeden Fall. In diesem Sinne, tschüss, euer Onkel Barlow.