OnkelBarlow/BMZ/184: VAR, Abseitseintscheidungen, Nettospielzeit, Unbegrenzte Wechsel, Wetten

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Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit dem ersten BMZ Fussi Edition ohne besonderes Bild und und so weiter und so fort. Wir haben relativ regelmäßig mal Fragen und Kommentare zum Thema Fußball und jetzt in einem der BMZs habe ich das Thema WIA aufgenommen und daraufhin kamen einige weitere sehr sehr gute Fragen und Kommentare zum Thema Fußball. Jetzt habe ich überlegt, flächte ich die einfach gelegentlich mal ein in die BMZs und dachte mir, na wir machen es mal anders. Ich mache mal ein zusätzliches, keine Sorge, es gibt heute zwei BMZs, ein normales und ein Fußball-ethischen BMZ und das ist das gerade hier und gesetzt dem Fall, dass ihr daran Spaß habt und das gerne guckt und viele weitere Fragen stellt und Anregungen zu Themen gibt, machen wir es vielleicht weiter und wenn nicht ist das nicht schlimm, dann haben wir zumindest die vier Fragen oder die vier Themen, die ich mir heute rausgesucht habe, in diesem BMZ abgehandelt, ohne diejenigen zu stören, die doch lieber Gaming nähere Themen haben möchten. So, das war eine lange Einleitung, kommen wir zu den Themen selber. VAR beim Feldhockey, falsch positive AbseitsentscheiDungeon, netto Spielzeit, unbegrenzte Wechsel und profitable Wetten. Hi Barlow, zum Thema VAR habe vor ein paar Jahren eine interessante Handhabung von Videobeweisen beim Olympischen Feldhockey gesehen. Jedes Team hat in einem Spiel einmal das Recht bei einer Entscheidung den Videobeweis zu fordern. Der Schiedsrichter lässt dann die Situation von einem Video Schiedsrichter prüfen. Hier gibt es drei mögliche Ereignisse. Erster Fall, die Entscheidung war falsch, in diesem Fall wird die Entscheidung korrigiert und das Team, das den Videobeweis gefordert hat, behält das Recht, den Videobeweis aufzurufen. Zweiter Fall, der Video Schiedsrichter kann nicht beurteilen, ob die Entscheidung richtig oder falsch war. In diesem Fall wird die Entscheidung bestehen gelassen, aber das Team, das den Videobeweis gefordert hat, behält sein Recht auf einen Videobeweis. Ich glaube, das ist im Football anders. Ich glaube, Fall zwei wäre im Football auch das Recht auf den Beweis zu verlieren, also den Timeout zu verlieren. Dritter Fall, die Entscheidung war richtig, in diesem Fall wird die Entscheidung natürlich bestehen gelassen und das Team, das den Videobeweis angefordert hat, verliert sein Recht auf den Videobeweis. Wichtig hierbei ist, dass keine Auslegungsfragen diskutiert, sondern prüfbare Fakten gecheckt werden. Also der Einspruch der Ballwarnung an meine Hand ist zulässig, der Einspruch des Handspielwarnung absichtlich ist nicht zulässig. Was würdest du davon halten, wenn dieses System auch im Fußball eingesetzt würde? Die letzte Einschränkung könnte das kleine Problem sein, weil man möchte ja oft nicht wissen, war das ein faul, sondern war es eine rote Karte und keine gelbe und das ist ja eine Auslegungsfrage dann. Also der Teil ist der einzige, der mir Schwierigkeiten bereitet. Ansonsten finde ich es grundsätzlich keine so schlechte Idee, den Schwarzen Peter bei den Vereinen zu lassen und ihm zu sagen, ihr ist eure Entscheidung, ob ihr das jetzt überprüfen lassen möchtet oder nicht. Die einzige kleine Schwierigkeit, die es damit geben würde, wenn wir sagen eine Entscheidung pro Halbzeit, ist, dass die taktisch eingesetzt werden könnte, sowie heute auch wechseltaktisch eingesetzt werden, um das Spiel zu verlangsamen. Übrigens lustig, dass bei dem VRR ist ja gerne eine der Hauptkritiken, dass es den Spielfluss unterbricht. Ich meine neulich gelesen zu haben, dass im Mittel das Spiel weniger unterbrochen ist im VRR spielen als in nicht VRR spielen, mit dem Hintergrund, dass das Lamentieren und Diskutieren von EntscheiDungeon halt verkürzt wird. Was auch einleuchtet, wer von euch zum Beispiel das Real gegen Juventus Rückspiel gesehen hat mit dem FMETA, schätzt mal wie viel Zeit da vergangen ist zwischen dem FMETA Pfiff und der Ausführung. Kein VR, also kein zum Bildschirm gehen und Zeit verschwenden. Na jetzt könnt ihr schätzen, Minute, anderthalb. Vier Minuten dreißig sind vergangen zwischen Pfiff und Ausführung in einem Spiel, von dem die Leute sagen, das muss so bleiben, weil es sonst, also alternativ, den Spielfluss zerstören würde. Also in dem nicht Spielfluss zerstörenden Spiel sind zehn Prozent einer Halbzeit bei einer einzigen Entscheidung verloren gegangen und die nicht gespielt wurde dann. Also ist grundsätzlich auf jeden Fall eine interessante Idee, das als Option auch noch mit reinzunehmen. Dass man sagt, wir überlassen es den Verein und dann hat auch niemand mehr den Schwarzen Peter und muss diskutieren, ob der Eckball dann hätte vom VRR entschieden werden soll oder nicht vom VRR entschieden werden soll. Dann kann sich ein Trainer gut überlegen, ob er bei einem Einwurf oder Eckball seine einzige VRR Entscheidung der Halbzeit riskieren möchte. Kado Barlow, wo du beim Thema VRR warst, habe ich eine Frage an dich. Es ist ja so, dass falsch-negative Abseits-EntscheiDungeon korrigiert werden können, was auch gut ist. Also falsch-negativ ist das, ist das Fehler 1. A oder 2. A? Egal. Falsch-negativ heißt, ein Abseits ist nicht gepfiffen worden, obwohl es hätte gepfiffen werden müssen und wird dann im VRR korrigiert und dann in dem Fall wird dann meistens ein Tor aberkannt, weil es anderenfalls meistens keine große Rolle spielt. Aber ja, also wird gepfiffen. Ich habe momentan eher ein Problem, damit das falsch-positive EntscheiDungeon, wo zum Beispiel ein Spieler frei vom Torwart wäre, abgepfiffen werden. Nun zu meiner Frage, würdest du es besser finden, das Spiel weiter laufen zu lassen und im Zweifel nachher zu korrigieren oder eher, wie es jetzt ist, dem angreifenden Team eine große Chance zu nehmen? Du erklärst übrigens gerade eines meiner großen von vielen Problemen, die ich mit der Abseits-Regelung habe und mit den vielen vielen vielen vielen Nachteilen, die sie für das Spiel bringt, erklärst du eines der größten, nämlich dass selbst wenn man sie oft richtig anwendet, alleine dieser Fehler Tore kostet, regelmäßig sorgt er in einem Spiel, in dem ohnehin schon wenige Tore fallen, das ist immer im Fußball so, verglichen mit anderen Sportern, fallen im Fußball wenig Tore, dass von diesen wenigen Toren auch noch fälschlicherweise etliche nicht gegeben werden. Aber gut, das Thema Abseits, glaube ich, da kann ich ein eigenes BMZ machen, was ich daran alles zum Kotzen finde. Aber ja, man könnte vielleicht auch so weit gehen, abseits nur noch per VR entschieden wird und man dort durch Einblendung von Hilfslinien in den meisten Fällen klare EntscheiDungeon treffen kann. Wenn die funktionieren, die waren doch irgendwie der Bundesliga nicht da oder haben am Anfang nicht funktioniert und keine Ahnung was. Grundsätzlich, glaube ich, ist das zumindest bei nicht ganz eindeutigen EntscheiDungeon durchaus eine Option. Ich sehe, glaube ich, nur ein Problem und korrigiert mich, wenn ich da falsch liege, aber ich meine, es ist so, solange der Ball offiziell im Spiel ist, ist alles was ab da passiert, also ganz normaler Teil des Spiels, auch wenn es im Nachhinein abgepfiffen wird, will heißen, du würdest dazu führen, das würde dazu führen können, dass Spieler gelbe oder rote Karten bekommen, die sie sonst nicht bekommen hätten, weil das Spiel längst abgepfiffen war. Sie aber jetzt, gerade dann, wenn der Spieler im Abseits gestanden hat und sie halt, keine Ahnung, drei Meter oder zwei Meter zurücklegen müssen, sicherlich noch häufiger in der Situation sind, dass sie Notbremsen ziehen, zumindest aber den Spieler faulen beim Versuch, ihn vom Ball zu trennen. Und ich bin mir, wie gesagt, relativ sicher, dass Karten trotzdem gegeben werden, auch wenn die Situation zurückgepfiffen wurde, weil man sagt abseits. Das ist, glaube ich, das einzige größere Problem, das ich damit sehe. Aber abgesehen davon, dass es vielleicht auch ein bisschen sehr merkwürdig sich anfühlt, wenn du den Spieler siehst, der ein eindeutiges Abseitstor erzielt und dann erst mal alle dastehen und nur darauf warten, dass dieses Tor doch zurückgenommen wird, weil es ja eigentlich abseits gewesen wäre. Also kleinere Details bei der Ausführung, aber ja, wenn ich die Wahl habe, dass Tore nicht gegeben werden oder dass ein Tor, was gegeben wurde, aberkannt werden muss, dann finde ich die Variante, es abzuerkennen, besser als fälschlicherweise einer Mannschaft ein Tor wegzunehmen. Hallo Barlow, wo wir beim letzten BMZ ein bisschen über Fußball geredet haben, hier meine Fragen. Erstens, was würdest du davon halten, wenn es im Fußball eine aktive Spielzeit geben würde, eine Netto-Spielzeit, ne, 2 mal 30 Minuten. Zur Erklärung, ich finde es furchtbar, wenn gegen Ende des Spiels Spieler anfangen nach einer Situation länger auf dem Boden zu liegen oder sich ein bisschen mehr Zeit zu lassen mit dem Ausführen von Aktionen. Ich halte das Anhalten der Spielzeit in Spieltor-Situationen für angebracht. Das würde auch die Frage erübrigen, wie viel Zeit nachgespielt werden müsste und zweitens, wie wir das finden, wenn jede Mannschaft unbegrenzt wechseln könnte. Machen wir erstmal den ersten Teil, es stimmt mich absolut zu. Ich habe die einzige, also man bekommt immer die absurdesten Erklärungen, warum unsinnige Dinge im Fußball so sind, wie sie sind. Die absurdeste Erklärung, die ich gehört habe zum Thema, warum es keine Netto-Spielzeit im Fußball gibt, ist, weil das ja Geld kostet, ne, also die Zeit eine Stoppung und so weiter. Dazu möchte ich sagen, dass ich mich daran erinnern kann, dass wir im Jahr 1984, 82 auch schon, da habe ich glaube ich angefangen, im Kreisklasse D-Jugend-Hallenhandball eine Zeitmessung hatten, die funktioniert hat. Wenn das da finanziell möglich war, gehe ich davon aus, dass es in der Bundesliga gerade so funktionieren könnte, zumindest aber in allen Profiligen. Also ja, natürlich geht das und es geht auch technisch. Es gibt dann so das absurde Argument, dass keiner Logik folgt, aber dann würden ja die Mannschaften mehr Zeit schinden und ich muss sagen, also sowas kann man natürlich sagen, es entbehrt jeder Logik, weil es bringt ihnen ja nichts Zeit zu schinden, wenn die Uhr angehalten ist. Im Gegenteil, jetzt ist es so, dass es ihnen was bringt, Zeit zu schinden und das sieht man auch immer wieder, die Dinge, die du beschreibst, aber eben auch so was wie Auswechslung, was zweiter Teil deiner Frage ist. Auswechslung werden heutzutage zu einem wichtigen taktischen Mittel, um die Uhr weiter laufen zu lassen, während der Ball nicht gespielt wird. Das ist doch absurd. Es geht sogar so weit, dass Spieler absichtlich auf die gegenüberliegende Seite des Feldes laufen, um dann langsam vom Platz runter zu gehen und so noch mehr Zeit zu verschwenden. Auf der einen Seite ist einer der Hauptkritikpunkte und der einzige halbwegs legitime an WER ist, dass grundsätzlich eine WER-Entscheidung Zeit kostet und damit den Spielfluss unter Umständen unterbricht. Auf der anderen Seite haben wir genau diesen Fall üblicherweise zwei bis drei Mal in jedem Spiel, weil WER ist ja nicht in jedem Spiel eine Entscheidung, wo der Schiedsrichter zur Seitenlinie muss. In jedem Spiel die Situation, dass der in Führung liegende Trainer gegen Ende diese bescheuerten Wechsel macht, um eine Minute oder eine Minute 30 von der Uhr zu nehmen. Und ich weiß, dann kommt immer das Argument, aber es wird ja Zeit nachgespielt. Es wird nicht ansatzweise so viel Zeit nachgespielt wie unterbrochen ist. Deswegen schrieb auch AguGai, Agu, zweimal 30 Minuten, weil das ungefähr die tatsächliche echte Spielzeit ist, die der Ball im Spiel ist. Also ich glaube eine ganze Menge an extrem negativen und unfairem Verhalten würde auch wieder rausfliegen, wenn es das nicht mehr gäbe. Und zum Thema unbegrenzt wechseln, auch das gibt es ja in massig anderen Sportdaten, weil einfach in jeder Unterbrechung gewechselt werden darf, bzw. sogar glaube ich im laufenden Spiel gewechselt werden darf, sofern der auszuwechselnde Spieler aus dem Spiel raus ist, bevor der eingewechselte Spieler das Spielfeld betritt und das auch nur aus einer gewissen Wechselzone heraus, damit nur halt damit ein Assistent ausreicht zu bewachen, dass da kein Mist gebaut wird. So etwas würde ich halt immer vorschlagen, erst mal mindestens eine, zwei Saisons lang in der niedrigen Liga testen oder bei einem Turnier testen, damit man sehen kann, gibt es jetzt irgendwelche Exploits, die sich daraus entwickeln, an die wir nicht gedacht haben. Und so sehr wir schmunzeln, es gibt immer wieder mal an sich gute Regeländerungen oder Ideen, die in irgendwelchen Exploits enden, die sich keiner vorher überlegt hat. Aber ja, also grundsätzlich wäre ich dafür, dass beliebig oft gewechselt werden kann. Das Hauptargument dagegen, sofern man denn eine Netto-Spielzeit hätte, war, dann hätten die stärkeren Mannschaften dadurch einen größeren Vorteil, aber das folgt keiner Logik. Also sie haben ja einen größeren oder einen sehr, sehr großen Vorteil dadurch, dass sie eine starke erste Elf haben, verglichen mit einer schwächeren ersten Elf, der schwächeren, potentiell schwächeren Mannschaft. Es ist leichter im schwächeren Leistungsbereich ähnlich starke Spieler zu finden, wenn ich da in Düsseldorf vor Thuner denke. Die haben eine Menge Spieler, die sich kaum im Leistungsniveau unterscheiden, als zum Beispiel einen gleichwertigen Ersatz für einen Robert Lewandowski zu finden. Und das schließt noch nicht mit ein, dass diese typischen stärkeren Mannschaften halt ja praktisch immer auch oder sehr oft zumindest eine Doppelbelastung spielen, was halt noch mal den potenziellen Kader ein Stück weit gegenüber unserer Fortuna, ich sag einfach Fortuna, weil ich Fortuna-Fan bin und das eine Gammelmannschaft ist, und der Kader dieser Mannschaft entsprechend weiter ausgedünnt wäre. Ich würde sogar denken, dass das im Zweifelsfalle eher ein Vorteil für die Kleinen als für die Großen wäre. Aber das ist mehr oder weniger Spekulation. Ich glaube nicht mal, dass das einen signifikanten und großen Einfluss und Effekt hätte, was das betrifft, also die verschiedenen Kaderstärken der zweiten oder dritten Spieler. Also keine Ahnung. Von mir aus wäre es halt so, wer in einem Kader ist. Kader kann eine Größe von bis zu x Spielern haben. Basketball sind es glaube ich 12 bei 5, die gleichzeitig auf dem Feld sind. Das würde auf Fußball hochgerechnet irgendwie, keine Ahnung, 24, 26, 30 um den Dreh rum. Die angemeldete Seite, von mir ist es auch nur 22, damit du jede Position doppelt besetzt haben kannst. Und dann kannst du die Spieler ein- und auswechseln, wie du lustig bist. Denn wir haben ja auch die Situation durch diese gelimitierten Wechsel, dass wir, wenn ein Trainer x-mal gewechselt hat, also dreimal gewechselt hat, was ja üblicherweise das Maximum ist, bestraft wird, wenn ein anderer seinen Spieler umtritt. Also es ist durchaus eine, ich sag mal, man macht es natürlich meistens nicht, aber es wäre eine valide Strategie zu sagen, okay, wir tauschen jetzt eins gegen eins. Ich nehme meinen Schienbeintreter, meinen Vertragsamateur Schienbeintreter und der tritt deinen Superstürmer um. Meiner kriegt rot, aber dein Superstürmer ist dann auch vorm Platz. Das ist im Moment ja durchaus eine Strategie, die keiner so wörtlich anwenden würde, aber die zumindest dieses Ergebnis davon sieht man geleglich, dass es ein schweres Foul gibt und ein Spieler vom Platz muss, weil die Mannschaft nicht mehr auswechseln kann. Zum Teil sogar ohne, dass es eine rote Karte gibt, dass du einfach nur einen Vorteil davon gehabt hast, den gegnerischen Spieler ausgeschaltet zu haben. Und das würde man damit auch umgehen können. Also ja, ich fände das grundsätzlich gut und vor allen Dingen im Hinblick auf die Entwicklung jüngerer Spieler und die Einsatzzeiten jüngerer Spieler, die ist ja ganz, ganz oft ein großes Problem, warum Spieler zum Beispiel von einem Verein weg wollen oder zu einem bestimmten Verein hin wollen. Und bei manchen Spielern ist es so, dass deren Karriere nach einem Wechsel erheblich gelitten hat, unter anderem weil sie nicht die Einsatzzeiten und damit die Verbesserungen erfahren haben, die sie vielleicht woanders hätten haben können. Und vieles von dem wäre halt nicht so, wenn Spieler, und sei es halt nur eben 30 Minuten pro Spiel eingesetzt werden, weil man ein bisschen durchwechseln kann. Also wenn du bei mir reinst du damit offene Türen ein, ich würde das grundsätzlich gut finden unter der Voraussetzung, wir testen es, bevor wir es einführen. Ausgiebig. Hallo Onkel Barlow, vor einiger Zeit hast du gesagt, dass man beim Wetten nicht auf den Sieger setzt. Seitdem überlege ich mir eine logische Antwort und habe es jetzt aufgegeben. Kannst du die Aussage erklären? Vielen Dank, beste Grüße. Auf den Favoriten meinst du vermutlich, also meinte ich zumindest, dass es selten Sinn macht, auf den Favoriten zu setzen. Es ist halt so, wenn wir, der Raudon zum Beispiel ist auch so ein großer Fan von Fußball und Strategie und Theorycrafting und so weiter und so fort. Und wir reden dann oft über, welche Wetten gut sind und welche Wetten nicht so gut sind. Und dann kommt halt manchmal die Aussage und dann weißt du, die leichteste Disqualifikation überhaupt am mitreden zu dürfen ist, wenn du sagst, ich habe beim Leverkusen gegen Münchenspiel auf Leverkusen gesetzt und dann sagt der andere, bist du bescheuert auf Leverkusen zu setzen, München ist doch viel besser, München gewinnt doch viel wahrscheinlicher. Deutlicher kann man nicht machen, dass man keine Ahnung hat, wovor man redet. Der Grund ist folgender, man kriegt keine fairen Wetten angeboten von Wettanbietern. Also damit meine ich nicht, dass die unfair sind und der Wettanbieter sich Geld einheims, das auch, sondern dass man keine 50-50-Wetten bekommt. Nehmen wir mal an, wir haben jetzt ein Turnier und man wettet nur auf das Weiterkommen in einem Chaos Spiel, sodass wir unentschieden ignorieren können. Dann kriegt man ja nicht 50-50, so wie bei einem Coinflip, sondern man kriegt halt auf München kriegt man vielleicht eine Quote von 1,1 zu 1 und auf keine Ahnung, dann lass dich spielen gegen irgendeine schwache Mannschaft, gegen Fortuna Düsseldorf. Und dann kriegst du bei Fortuna eine Quote von 8 zu 1 oder so oder 10 zu 1. Und dann kann es unter Umständen mehr Sinn machen, auf Fortuna zu setzen, obwohl man weiß, dass die fast immer verlieren werden. Aber wenn ich davon ausgehe, bei einer 1 zu 10 Wette müssen sie in mehr als einem von 10 Fällen gewinnen. Also mehr als 10 Prozent Sieg Chance brauchen sie, damit diese Wette profitabel wird. Grundsätzlich mal, wenn wir nicht davon ausgehen, dass da noch irgendwie Geld abgezogen wird, weil der Wetteinbieter was einbehält und so weiter und so fort. Nehmen wir mal an, ich glaube aus irgendeinem Grunde, dass Fortuna 15 Prozent Sieg Chance gegen München hat. Glaube ich nicht, ich glaube wahrscheinlich wäre die niedriger, aber sagen wir mal, sie haben 15 Prozent. Dann würde ich in 15 Prozent der Fälle den 10-fachen Einsatz bekommen, im Mittel also für einen Einsatz 1,5 Einsätze zurückbekommen. Damit hätte ich einen Plus-EV von 0,5. Im anderen Fall, im Münchner Fall, tun wir so, die würden sogar mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit gewinnen, dann bekomme ich 1,1 zurück für 1. Und zwar immer, weil sie immer gewinnen. Das wäre dann ein Plus-EV von 0,1. Also ich kriege für jedes Mal, wenn ich das 1 setze, bekomme ich 1,1 zurück oder auch 0,1 mehr als mein Einsatz ist. Und natürlich gewinnt München nicht 100 Prozent der Spiele. Auch Pferde kotzen manchmal vor Apotheken und auch München verliert mal gegen, was haben sie denn diese Woche, diese Saison haben sie nicht viel verloren. Gegen Gladbach haben sie zum Beispiel glaube ich verloren und gegen Leipzig haben sie verloren, auch wenn sie in den Spielen natürlich hausrohere Favoriten waren. Und deswegen ist es so, dass dieser mögliche Plus-EV bei Favoriten, gerade bei deutlichen Favoriten, oft so gering ist, dass es sich fast nie lohnt, auf die zu setzen. Und dann kommt noch eine Sache dazu. Es ist allgemein so, dass, also man kann immer umrechnen, was die Quote bedeutet als Gewinnwahrscheinlichkeit. Und zwar indem ich bei einer Quote von 1,1 zu 1 drehe ich das Ganze um und rechne 1 durch 1,1. Das ergibt dann ungefähr 91 Prozent. Also das würde bedeuten, wenn ein Buchmacher mir für das Beispiel vom FC Bayern 1,1 Quote für 1 gibt, dass er davon ausgeht, dass München in etwa 91 Prozent oder weniger Fällen gewinnt oder weniger deshalb, weil du üblicherweise alle Quoten zusammenrechnen kannst, also die auf Sieg, Unentschieden und Niederlage, umrechnen kannst in Prozent und dann mehr als 100 Prozent rauskommt. Das ist dann eben die Marge, die der Wettbeinbieter für sich einbehält. Und da diese Leute Geld damit verdienen und nachhaltig Geld damit verdienen und Millionen damit machen, kann man damit auch relativ gute Schätzungen bekommen, wie wahrscheinlich Mannschaften tatsächlich sind, im besten Fall zu gewinnen, indem man sich einfach die Quote von Wetterbietern anguckt. Also wenn du dir alle Wetterbieter anguckst und die geben dir ungefähr, was ich, 4 zu 1 oder so vor dem Turnier auf einen deutschen WM-Sieg und keine Ahnung, 3,5 oder so für Brasilien, weiß ich nicht, dann weißt du halt im Deutschlandfall, wir können davon ausgehen, dass Deutschland etwa in einem von vier Fällen, in 25 Prozent der Fälle, eher ein bisschen weniger das Turnier gewinnt. Was ganz interessant ist, wenn man dann über Erwartungswerte reden kann und darüber reden kann, wenn jemand sagt, Löw hätte mit der Mannschaft häufiger Turniere gewinnen müssen, als er es getan hat. Dann kannst du sagen, naja gut, wir haben ja Menschen, die nur damit Geld verdienen, dass sie die, also die bestmögliche Chance einer Mannschaft relativ realistisch einschätzen können. Da müssten wir uns eigentlich nur die vergangenen Turniere angucken, was die Quoten waren, die die Wetterbieter für Deutschland gegeben haben, wissen dann, was das Bestmögliche war, eher weniger, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, rechnen den ganzen Kram zusammen und bekommen halt einen Wert, der vermutlich knapp unter 1 liegen wird. Nehme ich mal an, wie viele Titel die deutsche Nationalmannschaft im Laufe dieser Zeit im Mittel ungefähr geholt hätte. Heißt natürlich gar nichts. Sie können bei 0 landen, so wie England immer oder sie können bei deutlich mehr landen, so wie gefühlt Italien immer. Ja, aber so ist grundsätzlich das Prinzip vom wetten. Du versuchst eigentlich immer eine starke Unwucht zu finden zwischen deiner Einschätzung oder einer realistischen Einschätzung dessen, wie wahrscheinlich eine Mannschaft gewinnt und dem, was du als Quote angeboten bekommst. Und das gibt, dass es gibt sehr wenige, die das gut und richtig machen können, weil, wie gesagt, die Wettanbieter ein hohes Interesse daran haben und auch ein hohes Können da haben, sehr, sehr präzise berechnen zu können und Aussagen treffen zu können, wie wahrscheinlich Mannschaften gewinnen, dass sie im Einzelfall alle Nase lang in Anführungsstrichen falsch liegen. Was heißt falsch liegen? Aber du kannst ja immer wetten und die Wettanbieter zahlen ständig Geld aus. Ist halt auch logisch. Und auch eine hohe Quote oder eine hohe Wahrscheinlichkeit heißt halt erst mal noch nichts. Es kommt halt auch regelmäßig vor, dass unwahrscheinliche Ereignisse eintreten, wie zum Beispiel das Weiterkommen vom AS Rom gegen Barcelona. Das wurde, glaube ich, allenthalben so auf so ungefähr 1 zu 100 Wahrscheinlichkeit eingestuft. Auch so was passiert regelmäßig mal und heißt noch nichts. Das war eine lange Folge. Wir haben viel geredet, ich habe viel geredet. Ich hatte Spaß dabei. Ich hoffe, ihr hattet auch ein bisschen Spaß und wer weiß, vielleicht gibt es noch viele, viele Themen, über die wir weiterhin reden können. Ich glaube nicht, dass das eine tägliche Serie wird, vielleicht einmal pro Woche oder so. Und wenn nicht, dann nicht, dann machen wir das oder mache ich das mal auf Bedarf, wenn sich wieder Fußballfragen gesammelt werden. In diesem Sinne, tschüss sagt euer Onkel Barlow.