OnkelBarlow/BMZ/542: Erklären oder aufgeben, Gewinnen oder Spaß, Hochrisikospiele

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541 2019-04 00:22:09 YouTubeSpotify

Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen, hier ist Barlow mit BMZ Nummer 542 und den Themen erklären oder aufgeben, gewinnen oder Spaß und Hochrisikospiele. Ups, Moment, nee, wir sind doch richtig. Moin Barlow, seit du mal von dem Thema Flat Earth Anhänger gesprochen hast, habe ich mir zuerst die Reportage unter dem Tellerrand, dann ein paar YouTube Videos dazu angeschaut. Nicht, dass du jetzt denkst, ich wäre ein großer Anhänger geworden, dem ist nicht so. Ich bin eher zu dem YouTuber Syman Dan gestoßen, er versucht, die Flat Earthers Paroli zu bieten und entlarvt die kruden Erklärungen. Die lassen sich natürlich nicht lumpen und machen das genauso, aber auf ihre Weise und liefern wieder irgendwelche verrückten Erklärungen, wovon die eigentlich keine Ahnung haben. Das ist ein ewiges Hin und Her und Syman Dan macht da lustigerweise immer wieder mit. Ich kann mir das einfach nicht erklären, warum er das macht. Meinst du, man sollte die Flat Earther überhaupt versuchen zu bekehren oder man sollte sie in ihrer Welt leben lassen? Weil ich sehe da Hoffnung und Malz verloren. Die stellen ja alles in Frage, selbst die einfachste Mathematik kapieren die nicht oder wollen es nicht glauben. Das ist eine gute Frage, die du da gerade stellst. Grundsätzlich sollte man sagen, Dialog ist immer wichtig, aber das Problem an der Sache ist einfach, wenn man so weit aneinander vorbeiräte, dass es keine Möglichkeit gibt, auf den grünen Zweig zu kommen. Nachdem ich das Thema jetzt glaube ich dreimal hatte, das Thema mit Krankenwagen und zur Seite fahren oder nicht zur Seite fahren, habe ich gestern erst wieder einen erboosten Kommentar unter dem Video gelesen, der offensichtlich nicht ansatzweise das verstanden hat, was ich gesagt habe und worum es geht und sehr in einem ellenlangen Text irgendwie beleidigend und sickig mir geantwortet hat. Wo ich mir denke, wenn ich kann das jetzt weiterzubringen, bringt nichts mehr. Wir sind irgendwie so aneinander, so weit voneinander entfernt. Wir reden quasi auf unterschiedlichen Planeten zueinander und das passiert halt manchmal. Bei den Flat Earthern wiederum ist es ein anderes Problem. Bei den Flat Earthern ist es ein Problem, dass es schwierig ist, Leute mit Rationalität aus einem Glauben herauszubringen, den sie nicht durch Rationalität erhalten haben. Ähnlich, also deswegen habe ich gerade ein bisschen gestockt bei dem Wort Glauben, ähnlich wie beim Glauben, ähnlich wie in der Religion. Du wirst religiöse Menschen nicht über rationale Argumente zu nicht religiösen Menschen machen können. Das wird in den meisten Fällen nicht funktionieren. Die Frage ist, ist es dann hinfällig das zu tun oder zu versuchen? Vielleicht nicht immer. Wenn man es in der öffentlichen Art und Weise macht, wie das der YouTuber, den du gerade beschreibst, macht, hast du zumindest die Situation und den Vorteil, dass Leute, die noch offen zu diesem Thema sein sollten, was natürlich bei Flat Earth sehr selten der Fall ist, aber es gilt ja auch analog für ähnliche Sachen, wenn Leute offen sind zu diesem Thema, dass sie möglicherweise von Anfang an die guten und logischen Argumente hören und nicht auf die Scheinargumente in dem Fall der Flat Earther reinfallen. Was man den Flat Earthern zugute halten muss ist, zum einen, was heißt zugute halten, was man als Entschuldigung werten muss, zum einen glaube ich nicht, dass die Mehrheit von denen gesund im Kopf ist, geistig gesund ist, weil du so schnell merkst, wie viel Grundverschwörungstheorie einhergeht mit Flat Earther sein. Es geht immer darum, dass die Regierung und die Oberen belügen uns und so weiter und so fort. Ich stelle solche Kommentare auch gelegentlich bei mir unter den Videos fest, obwohl ich immer denke, dass ich jetzt nicht unbedingt der Magnet für solche Leute bin, aber ähnliche Tendenzen gibt es immer wieder mal, auch selbst bei mir unter den Videos, gelegentlich zu lesen. Das zum einen. Und man muss ihn aber auch zugute halten, dass es in diesem Zirkel eine Bewegung gibt, die sich denkt, wir versuchen das, wovon wir überzeugt sind, zu belegen. Das ist zwar nicht die optimale wissenschaftliche Herangehensweise eigentlich, man versucht, mal ein Ergebnis offen zu sein und man macht ein Experiment, guckt sich an, was das Ergebnis des Experimentes ist und deutet es dann. Denn das gibt einem die Möglichkeit, wenn das in die eine oder andere Richtung ausgeht, zu sagen, oh, das Ergebnis, auch wenn es mich überrascht, ich versuche das jetzt zu bestätigen. Und genau der Teil, da versagen dann die Flat Earther. Weil sie nämlich folgendermaßen rangehen und sagen, ich habe eine Annahme, ich mache ein Experiment, das Experiment widerlegt meine Annahme, jetzt sollte man eigentlich folgern, also ist wahrscheinlich meine Annahme falsch, aber deren Folgerung ist, also war wahrscheinlich mein Experiment falsch. Das ist das große Problem daran. Aber immerhin geben die sich die Mühe und versuchen halt so Geschichten, wie man auch bei diesem unter dem Tellerrand sehen kann, mit den Lichtern auf dem Wasser, wo sie halt gucken, ob das Ganze flach ist oder eine Kugel ist und so weiter und so fort. Wenn die sich die Mühe geben, ist das cool. Du hast allerdings auch oft das Problem, dass sie die einfachsten Dinge, die sehr leicht nachvollziehbar wären, würden sie das denn wollen, nicht recherchieren. Jemand, der irgendwie behauptet, es gibt kein Flugzeug, das quasi über den Rand der Scheibe fliegt, der lügt dir einfach. Das kann man ja sehr leicht nachvollziehen, dass das sehr regelmäßig passiert. Dass die Flugrouten über den Rand der von den Flat Earthers gedachten Scheibe gehen, was natürlich nur deshalb funktioniert, weil es keine Scheibe, sondern eine Kugel ist. Und das dann irgendwie willentlich zu ignorieren, ist halt auch immer problematisch. Aber ich finde es beeindruckend, wenn man sich die Mühe macht und die Ruhe hat, das wirklich bis zum St. Nimmerleins Tag durchzuexerzeieren, weil man sehr häufig mit solchen Leuten in die Situation kommt, dass sie halt die niedrigsten gemeinsamen Nenner noch anzweifeln. Und dann stehst du halt da und dann hat dir alles nichts gebracht. Und das ist halt nicht ganz selten der Fall. Im Zweifelfall heißt es halt immer, wenn du sagst, aber wir haben doch hundertfache Beweise für X oder Y und sagen, die Beweise sind gefälscht. Und dann stehst du halt da und hast überhaupt nichts mehr. Und das ist immer das große Problem, dass halt, wir können irgendwann an anderer Stelle mal über so diverse Diskussionsmethoden und Logik und Argumentation und so weiter reden. Vielleicht sprengt das jetzt so ein bisschen den Rahmen. Aber es ist immer dieses Konzept des Moving the Gold Posts, also du sagst, der Verschwörungstheoretiker sagt irgendwie, was das Ziel ist, was es quasi für dich zu beweisen gilt, du beweist das und dann sagt der, ne Moment mal, ich verschiebe jetzt das Tor. Du hast gar nicht getroffen, weil ich das Tor an mich jetzt verschiebe. Jetzt musst du treffen. Und das wird irgendwie so lange gemacht, bis es nicht mehr geht, was mühselig genug ist. Und dann sagst du ganz einfach, ja, jeder deiner Schüsse ab, jetzt ist ungültig. Also es ist ein mega interessantes Thema und ich bewundere oft Menschen, die die große Geduld haben, sich dem zu nähern, gerade wenn es aus wissenschaftlicher Sicht passiert, was ich da so gehört habe von den Wissenschaftlern, auch in der Doku selber. Die scheinen ja auch zum Teil wirklich eine enges Geduld zu haben, aber vielleicht ist es auch reizvoll. Vielleicht ist es allgemein auch reizvoll und etwas wichtiges, was man lernen muss, dass man eben nicht die Geduld verliert, sondern sagt, egal wie dumm das Argument zu sein scheint, wenn ich im Recht bin, muss ich es widerlegen können. Vielleicht ist das auch wirklich interessant. Hallo Barlow, in den letzten Jahren hat sich bei mir immer der Eindruck verstärkt, dass sehr viele Spieler Spaß mit Gewinnen absolut gleichsetzen. Natürlich ist die Freude in einem Spiel größer, wenn man gewinnt, also das Spielziel erreicht. Aber wenn beispielsweise ein sehr knappes Spiel, sei es Fußball oder irgendein MOBA Deathmatch oder Battle Royale, für jemanden als verloren ausgeht, habe ich oft erstaunt, dass der Frust über die Niederlage bei vielen Spielern an der knappen Entscheidung, dass der Frust über die Niederlage bei vielen den Spaß an der knappen Entscheidung zunichte macht. Das erstaunt mich gar nicht, ehrlich gesagt, um kurz einzuhaken. Also, dass wenn ich verliere, ich mich üblicherweise eher ärgere, verloren zu haben, als darüber freue, dass ich knapp verloren habe, ist nicht ungewöhnlich. Wenn ich gegen einen sehr starken Gegner spielen würde, dann wäre das vielleicht anders, aber ansonsten kann ich das sehr gut verstehen und ich bin kein besonders kompetitiver Spieler, im Gegenteil. Ich lasse meistens irgendwie die Dinge aus, die kompetitiv sind. Gerade weil ich es so frustrierend finde zu verlieren, vermute ich auch. Natürlich hängt das auch schon mal von der Situation ab. Bei einem WM-Finale kann ich sehr gut verstehen, dass die Spieler dann nicht sagen, oh schade verloren, aber uns hat das Spiel Spaß. Das ist eine geile Vorstellung. Ja, oh nee, hat aber Spaß gemacht. Ja, das wird wohl einmal im Leben sein, dass ich in das WM-Finale komme. Nee, aber hat richtig Spaß gemacht. Aber wenn man von diesen Fällen absieht und die Fälle betrachtet, bei denen praktisch nichts auf dem Spiel steht, dann verstehe ich nicht, wieso der Frust über das aus Spaß, über dem aus Spaß eine Freude faktorisch im Moment. Du verstehst nicht, dass in Fällen, worum es um nichts geht, der Frust über das Okay. Okay, also wenn es um nichts geht, verstehst du nicht, wieso Leute frustriert sind. Okay, ein Bergsteiger nimmt sich natürlich auch den Gipfel des Berges vor, aber vergisst auch nicht, zwischendurch die Szenerie zu genießen. Ich glaube, Bergsteiger ist mitunter ein sehr falsches Beispiel. Kommt darauf an, ob du irgendwie einen Bergwanderer hast, der irgendwo keine Ahnung was in der Eifel mit dem Schäferhund oder mit dem Dackel irgendwie so 200 Meter hochgeht oder ob du jemanden hast, der einen Bergsteiger ist und die K2 hochgeht. Denn die Leute setzen halt ihr Leben aufs Spiel. Die werden ganz, die letzten teilweise ihr Leben aufs Spiel für ein paar hundert oder fünfzig Meter höher zu kommen. Da ist es glaube ich das krasseste, was Leute zu an Risiko einzugehen bereit sind, wenn sie Bergsteiger sind. Ist es also jetzt wieder der klassische Fall von selektiver Wahrnehmung? Bei mir vor allem, weil die Tatsächlichen aus Spaß einer Freude-Zocker eben wenig auffallen oder hat sich deine gewisse Einstellung gegenüber Spielen wirklich verändert. Gerade in MOBAs hört man auch gerne den Satz, das ist doch nur normal, der unrankt. Wenn es also um nichts geht, ist es einem egal. Egal bedeutet vollege ihm Emotionsneutralität. Nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, egal in dem Zusammenhang heißt nur, dass du es nicht schlimm findest, dass man verloren hat. Das heißt nicht, dass du komplette Emotionsneutralität hast. Ja, wenn du mit Kumpels zusammen spielst und bist im Elfmeterschießen und einer deiner Kumpels verschießt den und du sagst ihm komm ist egal, beim nächsten Mal gewinnen wir wieder. Heißt nicht, dass du dich nicht tierisch gefreut hättest, wenn du gewinnst. Das heißt nur, dass du möglicherweise demjenigen, der die Niederlage zu verantworten hast, keinen Strick draus drehst. Also ganz so ist es auch nicht. Man strengt sich nicht besonders, wenn etwas angenießt, aber auch andersrum nicht in Ruhe. Warte mal, was hast du denn oben gesagt? Oben hast du gesagt, verstehe ich nicht, wieso der Frust über dem auf Spaß an der Freude steht, aber wenn man nur aus Spaß spielt, dann strengt man sich nicht an. Aber jetzt hast du doch beide Fälle abgedeckt und verstehst beide Fälle nicht, oder sehe ich das falsch gerade? Du verstehst diejenigen nicht, die aus Spaß an der Freude spielen und sich nicht anstrengen und denen es egal ist, aber auch diejenigen nicht, denen es nicht egal ist und die sich darüber aufregen. Wie kommt das? Vielleicht bin ich auch nur gerade durch irgendwelche dreifachen Verneinungsschleifen gerast und hab's verdreht. Man strengt sich nicht besonders, wenn etwas angenießt, aber auch nicht in Ruhe. Wie kommt das? Ist es Spieler heute so unfassbar wichtig, Bestätigung durchs Gewinn zu halten? Ich glaube, das kann man universell nicht sagen. Ich glaube, dass es sehr häufig so ist, dass Verlieren Frust bedeutet. Ich kann das von mir zumindest sagen und wenn ich mir so die diversen Aggressionen und den Ton anhöre, zum Beispiel in Schlachtfeldern, wenn man verliert, dann müsste es schon mit einem mittleren Wunder zugehen, wenn es keinen Zusammenhang gibt zwischen dem Verlieren und dem pumpigen Tonfall. Was nicht heißt, dass Leute sich nicht auch manchmal daneben benehmen, während man gewinnt, wenn man nicht das tut, was sie meinen, was richtig wäre. Ich glaube, es gibt manche Extreme, die mir in beiden Fällen auf den Sack gehen. Ich glaube, es gibt Leute, die eine Sache zu ernst nehmen und dadurch einem den Spielspaß versauen, weil sie so tun, als würde man gerade um sein Leben spielen. Und dann gibt es wiederum Leute, die es zu lau nehmen, wo ich mir denke, wenn ich jetzt hier zum Beispiel einen BG mache, mit zehn Mann oder so, dann versuche ich wenigstens ein bisschen was zu tun, damit wir das Ding gewinnen und stelle mich nicht nur einfach in die Ecke und komme fünf Minuten nach BG-Begin rein, weil ich sagen muss, ich war gerade noch kacken oder so. Also ich glaube, es gibt alle möglichen Extreme, was das betrifft. Und ich glaube, das Allgemein gilt, dass Leute frustriert sind vor Niederlagen. Und dann ist halt immer die Frage, was man daraus zieht und was man macht. Ich zum Beispiel spiele halt nicht so extrem gerne dieses Spiel gegen Spielersituation. Ich habe dann lieber die kooperative Situation, was ich ja nicht zwingend ausschließe, aber die kooperative Situation. Und wenn es dann sowas wie ein PvEvP gibt, finde ich es auch wieder so halbwegs reizvoll. Auf jeden Fall mehr als zu sagen, ich besiege jetzt denjenigen oder ich verliere jetzt gegen denjenigen. Dann gibt es halt auch noch Leute, für die das so eine Ego-Frage ist. Für die Gewinn die Ego-Frage ist. Die müssen irgendwie gegen den guten Spieler gewinnen, weil sie sich selbst für den Guten oder den Besten halten. Und das nimmt teilweise abstruse Formen an. Wir haben schon so häufig über das Thema sich selbst überschätzen gesprochen und den Krüger-Effekt, dass sich jeder für Kompetente hält oder viele für Kompetente halten, als sie sind. Gibt es auch das Gegenteil von Imposter-Syndrom heißt es. Also, dass Leute sich häufig für fähiger halten, als sie sind. Und ich kann da ein Beispiel nennen aus einem Poker. Bei mir wäre es ein Poker. Früher, wenn ich gespielt habe, ist er zwangsläufig kompetitiv. War es mir immer lieb, gegen schwache Gegner zu spielen. Also, man lernt ohnehin genug, weil genügend starke Gegner so oder so an die Tische kommen. Aber gegen schwache Gegner zu spielen hat immer noch den Vorteil, dass du das Spiel gegen die schwachen Gegner optimieren kannst. Also, auch da besser wirst und dass du dabei im Idealfall keine hohen Verluste oder sogar im positiven Gewinne machst. Und dann gab es andere, die haben sich immer zu den stärksten Spielern, die sie finden konnten, an die Tische gesetzt. Und das unter anderem, weil sie glaubten, gut genug zu sein, diejenigen zu schlagen. Ich kann mich an ein Interview erinnern, das ich mit einem unserer Spieler damals gemacht habe, der, wenn ich mich recht hinsin, eine sechsstellige Summe verloren hatte. Also nicht verloren aus dem Nichts, sondern er hatte halt deutlich mehr als eine sechsstellige Summe gewonnen, vorher beim Pokern. Aber eben einen Großteil seiner Bankroll halt verballert hatte, weil er unbedingt meinte gegen, war das Dürr oder so? Ich weiß es gar nicht mehr. Das war damals ein sehr, sehr bekannter und sehr, sehr guter Onlinespieler. Unbedingt gegen den zocken zu müssen. Eins gegen eins. Und wie sich dann rausgestellt hat, wohl offenbar doch nicht, um so vieles besser zu sein, wie der Gegner. Ist immer schwer zu sagen. Ich kenne die ganzen Partien nicht und kann nicht sagen, wie viel davon jetzt, wie viel die gespielt haben, wie viel davon können, nicht können, Glück, Pech war. Aber ja, zumindest hat ihn nicht gerade in Stücke gerissen. Sagen wir es so. Ich glaube, das Wichtigste, was man versuchen muss, wenn man selber Spaß am Spielen haben will, ist, sich nach Möglichkeit mit Leuten zu umgeben, die ähnlich ticken wie man selber. Wenn du halt hochkompetitiv bist, dann bringt es dir nichts, mit Leuten zu spielen, denen alles egal ist und umgekehrt genauso. Das wird, glaube ich, dann zu viel Frust führen. Hallo Barlow, was hältst du von der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, dass sich Fußballklubs nun an den Polizeieinsätzen, nee, an den Polizeieinsatzkosten bei Hochrisikospielen beteiligen müssen? Das ist gar keine so einfache Frage oder die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Die Frage ist ja scheinbar doch recht einfach, wenn sie in zwei Zeilen passt. Aber die ist aus meiner Sicht nicht so leicht zu beantworten. Denn ich sage dir, was mein Problem damit ist, mein grundsätzliches Problem. Wenn du dafür bezahlen oder mehr bezahlen musst, dass etwas ein Risikospiel ist, dann bezahlst du für etwas, was nicht notwendigerweise in deinem Einflussbereich liegt. Im Gegenteil, du bezahlst für etwas, wofür du in vielen Fällen wenig bis gar nicht kannst. Denn als Fußballverein willst du normalerweise nicht gerade die Hooligans im oder vor dem Stadion haben oder sonst was, Leute, die sich da gegenseitig mit Gegenständen beschmeißen oder Pyros zünden oder Scheiben einschmeißen in der Stadt usw. usf. Davon hast du halt nichts. Und darunter leidet, wenn du Pech hast, dein Team unmittelbar, weil du im Zweifelsfalle mit Pech Punkteabzüge kriegst oder Geldstrafen zahlen musst. Darüber kann passieren, dass an deinem Stadion oder im Umfeld vom Stadion Dinge beschädigt werden, die du gerade rücken musst usw. Davon hast du nicht viel. Und wenn das der ausschlaggebende Punkt ist, finde ich das eine bedenkliche Logik. Ich gebe dir mal ein anderes Beispiel. Stell dir vor, du wohnst in einem tiefen Dorf irgendwo, in einem tiefbraun angehauchten Dorf und du möchtest keine Ahnung was, im jüdischen Zentrum deinen Geburtstag feiern. Und dann sagt dir jemand, nee, wenn du hier Geburtstag feierst, dann zahlst du mal 500 Euro oder 1000 Euro an die örtliche Polizei, weil wir hier das große Risiko sehen, dass Leute kommen werden und die Ordnung stören oder euch angreifen werden oder so. Willst du sagen, das ist okay, die Situation, dass man darüber dazu führt, dass du sagst, na nee, dann kannst du halt deinen Geburtstag da nicht veranstalten, es sei denn du zahlst extra Geld dafür an die Polizei, damit du beschützt wirst? Ich würde sagen, nein, das ist nicht in Ordnung, definitiv nicht, weil das im Zweifelsfall dazu führt, dass du im Prinzip den jetzt übertrieben formuliert, den Gewalttätern oder Verbrechern Recht gibst. Was heißt Recht gibst, aber ihnen zumindest genau das gibt, was sie erreichen wollten, nämlich Druck auszüben und Dinge dadurch zu verändern, Leute einzuschüchtern und so. Das ist für mich der problematische Teil. Wenn es nur darum geht, um die Frage, sollten Vereine sich beteiligen an den Polizeieinsatzkosten, ist das eine andere Frage, die, glaube ich, je nach Land so und so geordnet, also nicht nach Bundesland, sondern nach Land halt so oder so gehandhabt wird. Es gibt, glaube ich, einige Länder, in denen es gang und gäbe ist, dass die Vereine zumindest Teile der Einsatzkosten der Polizei bezahlen. Es gibt andere, wo das nicht so ist. Beide Logiken sind nachvollziehbar. Die eine Logik ist zu sagen, solche Vereine und die Liga selber zahlen Unmengen an Steuern. Und wenn für private Personen gilt, dass sie mit Steuern ja auch das, was sie quasi an Polizeieinsätzen zu verantworten haben, in welchem Sinne auch immer, abgegolten haben und man nicht sagt, du hast jetzt die Polizei gerufen, wir hätten jetzt gerne 175 Euro von dir, dann muss das auch für die Vereine gelten. Die andere Logik ist die, dass die Polizei zu einem Teil Aufgaben übernimmt, die ansonsten Ordner, Sicherheitsdienste, Sicherheitsleute zumindest zu einem Teil übernehmen können und müssten, nicht alle. Weil du kannst ja nicht als Verein zum Beispiel anfangen, beliebig nach Gusto Bahnhöfe zu sperren oder so. Das sind ja so Dinge, da brauchst du halt schon die Polizei, die sowas macht und koordiniert und so. Also die Logik ist, sind beide Sachen nachvollziehbar und mit beiden habe ich kein Problem. Wenn man sagt, irgendwie die Vereine setzen halt keine Ahnung so viel um, dass die x Milliarden, nicht Milliarden als einzelner Verein sicherlich nicht, aber zig Millionen an Steuern zahlen und damit eben auch die Polizeieinsätze gedeckt sein sollten, die notwendig sind, damit Veranstaltungen stattfinden können. Das ist ein Argument, was ich nachvollziehen kann. Im Gegenteil, kann ich auch nachvollziehen, wenn man sagt, die durch die Art und Weise und das, was sie machen, verlangt man aber über Gebühr quasi etwas von der Polizei oder von den Staatsorganen ab und weit mehr als das für andere der Fall ist, die verhältnismäßig ähnliche oder vergleichbare Ausgaben zahlen. Da musst du etwas, wirst du ein bisschen mehr zur Kasse gebeten. Der einzige Punkt, dem ich nicht zustimme persönlich, ist, dass man für ein Risiko bezahlen muss, dass man selbst nicht verschuldet. Und das ist halt der springende Punkt, denn es ist nun mal, in der Liga ist es so, die Mannschaften spielen alle gegeneinander und ob sich die Fans dann nun miteinander vertrauen oder es muss ja nicht mal eine bekannte Fanfeindschaft sein oder so. Manchmal reicht es ja aus, dass der Präsident von der einen Mannschaft vielleicht in der Presse irgendeinen Kommentar macht, der irgendwelche Leute provoziert hat oder so oder den sie missverstanden haben oder ein Spieler ist gewechselt und so weiter und so fort. Und da bin ich persönlich dann kein großer Freund davon, aus dem einfachen Grunde, weil ich auch nicht wollen würde, dass irgendeiner von euch einen Polizeieinsatz zu zahlen hat, wenn er bedroht wird und ein Risiko für sich selbst oder keine Ahnung für seine Gesundheit oder für seinen Besitz besteht. Dadurch, dass andere ein Fehlverhalten halten an den Tag legen, würde ich es glaube ich auch nicht unangeschränkt unterstützen, dass es hieße, ja, es ist dein Pech, musst du selber dafür aufkommen. So, das soll es gewesen sein für heute. Ich hoffe, ihr hattet Spaß. Wir hören uns und ihr möchtet morgen wieder. Ich freue mich auf weitere tolle Fragen. In diesem Sinne, tschüss sagt euer Onkel Barlow.