OnkelBarlow/BMZ/355: Die Witcher Millionenklage
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Version vom 23. Dezember 2022, 16:26 Uhr von Timborg (Diskussion | Beiträge) (edited from playlist2wiki-converter)
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354 | 2018-10 | 00:25:37 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 355 und den Themen, nein, einem Thema nur, die Witcher Millionen Klage. Klingt wie eine alte TKKG Folge. Heute mal ein bisschen anders als ihr es vielleicht gewohnt seid. Ich habe ein Thema gehabt, das ich so interessant fand, als ich drüber gestolpert bin, dass ich mir dachte, egal ob einer von euch dazu eine Frage stellt, ich finde das interessant genug, um mal darüber zu sprechen. Und es ist auch ansonsten ein bisschen anders, weil ich ansonsten meistens sehr frei über Themen spreche und in dem Fall ist es so, dass ich ziemlich lange die letzten beiden Tage alle möglichen Quellen durchgelesen und Videos geschaut, Artikel gelesen habe, um die wichtigsten Fakten so zusammen zu tragen. Ich bin mir sehr gespannt, was ihr dazu sagt und ob das für euch interessant ist. Für mich war es das auf jeden Fall, also wenn nicht auch nicht schlimm. Hab ich zumindest keine Zeit vergeudet, nur ihr. Der Mann hier ist Andrzej Sapkowski. Der ist der Autor und Erfinder der Serie The Witcher. Die kennt ihr als Computerspielserie vermutlich. Ich selber habe es noch nicht gespielt. Man muss auch zugeben, glaube ich, dass mit Witcher 3 der ganz, ganz großer Erfolg gekommen ist. Zumindest kenne ich viele Leute, die mit mit 3 glaube ich zum ersten Mal gespielt haben und mir auch empfohlen haben, mir das Ganze mal anzugucken. Unabhängig von der Computerspielserie allerdings existierte eine Romanvorlage und existiert immer noch eine Romanvorlage und die hat eben dieser Mann geschrieben. Der war und das ist auch eine ganz, ganz verrückte Geschichte irgendwie im Ostblock noch der der 80er Jahre ist irgendwie auf die Idee gekommen, damals war da Händler für Fälle und keine Ahnung, das ist ganz, ganz abstrus ist und damals auch gar nicht mehr so extrem jung jetzt, um komplett neu anzufangen mit so was. Ist er irgendwie auf diese Idee gekommen und diese Geschichte und natürlich hat sich jeder gedacht, Fantasy Autor aus Polen, das wird im Leben nie was und er hat dann irgendwie so zunächst innerhalb von Polen den einen oder anderen Erfolg gehabt und dann später auch natürlich vor allen Dingen in den letzten zehn Jahren durch die Serie, durch die Computerspielserie sind seine Bücher bekannter geworden und die Leute haben sich auch die Bücher von ihm dann gekauft. Das ist keine unmittelbare Zusammenarbeit, also er schreibt keine Story und hat keine Story geschrieben für die Spiele selbst, die sind unabhängig im Prinzip mit seinen Charakteren entstanden. Das ist ganz wichtig, um mal so die Basis zu verstehen, wer der Mann ist und was jetzt so in Folge passiert. Am 2. Oktober gab es eine Pressemitteilung von CD Projekt RED. Soweit ich weiß, müssen die sowas immer veröffentlichen, weil die Börsen notiert sind. Wenn die Aktie an der Börse gehandelt wird und irgendwas passiert, was großen Einfluss haben könnte, glaube ich, sind sie zu einem gewissen Grad verpflichtet, die potenziellen oder auch die aktuellen oder die potenziellen Aktionäre darüber zu informieren, wie dem auch sei, ob sie es müssen oder nicht. Sie haben es gemacht und sie sagen, sie haben eine offizielle Forderung erhalten für eine zusätzliche Bezahlung vom Autor der Witcher Serie von Andrei Sapkowski. Sie sagen auch, dass ihrer Meinung nach, das steht ein bisschen weiter unten in dieser Mitteilung, die gesamte Forderung, diese gesamte Geschichte haltlos ist. Aber egal, sie hängen an das Schreiben der Anwälte des Autoren. Und darin steht, die Basis für unsere Ansprüche oder Anspruchserhebung ist, wenn auch nicht die einzige Basis, sondern nicht der einzige Teil der Basis, Artikel 44 des Copyright Gesetzes in Polen. CD Projekt Red und der Autor kommen beide aus Polen und deswegen ist in dem Fall Polen relevant. Und den habe ich mal rausgesucht und der ist super mega interessant. Allein über den können wir ein bisschen sprechen. Die vereinfachte Zusammenfassung ist, dass der Paragraph regelt, dass ein Autor, der entlohnt wurde, unter Umständen zusätzliche Zahlungen verlangen kann, sofern ein großes Missverhältnis zwischen den erhaltenen Zahlungen und den Profiten aus seinen Werken entstehen. Die Grundidee ist im Prinzip eigentlich, so wie ich sie verstehe und so wie auch die Anwälte des Sapkowski sie verstehen, dass man sagt, wenn jemand eine Arbeit macht, die dazu führt, dass ein anderer steinreich wird, vereinfacht gesagt, er selber hat aber nur ein Apple und ein Ei dafür bekommen, dann steht ihm im Nachhinein noch was zu und die Logik kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Denn einer der Gründe, warum jemand möglicherweise die Rechte an irgendjemanden billig abtritt, ist, weil er weiß, dass derjenige nicht viel Geld zur Verfügung hat. Obwohl er eigentlich theoretisch mehr dafür verlangen könnte, würde er wissen, dass jetzt so ein AAA-Welterfolgtitel produziert wird. Ja, wenn, keine Ahnung, was, wenn Bethesda an dich rantritt und sagt, du wir würden ganz gerne aus aus aus deinem Spiel die nächste Fallout-Serie machen, dann verlangst du sicherlich was anderes, als wenn dich irgendwann im Jahr 1997 irgendjemand aus einer polnischen Garage anruft und dir sagt, AH, möchten gerne spielen machen von deinem Buch. Das ist der Hintergrund davon und es geht weiter mit dem Anwaltschreiben und dort sagen die Anwälte im Großen und Ganzen, dass man zwischen 5 und 15 Prozent irgendwie angemessen wäre. Also, wobei immer die Frage ist, was dann genommen wird, der Reingewinn und dann ist die Frage, ab wann ist es denn oder was genau ist denn der Reingewinn oder was geht davon vielleicht irgendwie ab für die Produktion von einem Sequel und so weiter und so fort. Aber egal, die werfen da einfach mal 6 Prozent in den Raum auf Basis von dem, was mit Witcher eingenommen wurde und sagen, ja, wir wissen ja, dass Witcher 3 ganz gut gelaufen ist zusammen mit den Expansions und deswegen gehen wir mal davon aus, dass eine Forderung von 60 Millionen Slotty angebracht ist. Jetzt kurz nachrechnen, musste ich auch tun. Wie viel ist denn 60 Millionen Slotty? 60 Millionen Slotty ist nach dem heutigen Kurs 13.924.800 Euro, also knapp 14 Millionen Euro fordert der Autor. Es geht weiter damit, dass die Anwälte sagen, wenn man sich den damaligen Vertrag mit dem Autor durchliest, könnte man die Schlussfolgerung ziehen, dass CD Projekt Red überhaupt keine Rechte erworben hat, wenn überhaupt aber auch nur für den ersten Teil und nicht für eine Serie mit Fortsetzungen und mit Expansions, sprich, dass die Veröffentlichung von noch mehr Content außer nur einem Spiel allgemein komplett nicht rechtsmäßig wäre. Das wäre, das ist der Teil, den sie anfangs bezeichnet haben als den weiteren Teil der rechtlichen Grundlage. Also zum einen, dass Artikel 44 des Copyright Gesetzes und zum zweiten, dass sie davon ausgehen, dass rein rechtlich gesehen CD Projekt Red überhaupt nicht die Erlaubnis hatte, mehrere Spiele außer einem zu veröffentlichen und möglicherweise noch nicht mal eins. Ich kenne den Wortlaut nicht, darüber habe ich nichts gefunden, was der Vertrag ist und selbst wenn ich ihn hätte, wüsste ich nicht, was ein Gericht dazu sagt. Es ist nicht immer so leicht, also ich kenne das ja zum Beispiel als, nicht als Autor, aber ich kenne es zum Beispiel als Sprecher. Wenn ich irgendwo engagiert werde, um Videos zu sprechen, das kommt gelegentlich mal vor, dann muss die Firma sich ganz genau absichern, welche Rechte, wie sie, wofür und für welchen Zeitraum haben. Also nur das nämlich bezahlen dafür, dass ich irgendwas einspreche, heißt noch nicht, dass sie das uneingeschränkt für alles Mögliche in alle Ewigkeit verwenden dürfen. Normalerweise wird dann immer geklärt, wofür wird das verwendet, über welchen Zeitraum und so weiter und so fort. Es kann durchaus sein, dass man sagt, ihr kriegt die uneingeschränkten Rechte für alle Veröffentlichungen auf Lebenszeit. Es kann aber auch sein, dass da was anderes drin steht und das ist eben das, was diese Anwälte in dem Punkt anmerken. Das ist ein weiteres Stückchen aus dem Schreiben der Anwälte und das kann man jetzt verstehen, wie man will. Man muss halt dazu sagen, das sind Anwälte und die sprechen zwar für den Klienten, aber das was und wie sie es sagen, ist nicht notwendigerweise eine Reflexion von dem, wie der Klient das auch formulieren würde. Im Prinzip sagen sie, wir sind bereit, diese Angelegenheit im Stillen zu klären, denn wir und ihr oder wir und sie sind uns darüber im Klaren, dass wenn das Ganze an die Öffentlichkeit kommen würde, es zu einem Verlust oder zu einem Einbruch des Aktienkurses kommen könnte, der unter Umständen größer ist als die Forderungen in diesem Schreiben. Das kann man lesen, wie man will. Also der Punkt ist, einige verstehen das glaube ich als Drohung, auf der anderen Seite sind es nicht die Anwälte, die mit diesen Dingen in die Öffentlichkeit gegangen sind und sie haben auch kein wirklich vernünftiges Interesse daran, das zu tun. Ich glaube, das ist eher so in die Richtung gedacht, Leute, unabhängig davon, ob ihr glaubt, dass das richtig ist oder nicht, wenn wir uns da auf einen Rechtsstreit einlassen, kann das unter Umständen passieren, je nachdem, auch dadurch, dass diese Forderungen bekannt werden und so weiter und so fort, dass eure Aktie in den Killer geht. Soweit ich weiß, hat CD Projekt RED im Moment irgendwie einen Gesamtwert und das Unternehmen von zwei Milliarden oder so habe ich irgendwo aufgeschnappt. Also die sind ganz und gar keine kleine Klitsche mehr. Ja, das war wie gesagt aus dem Anwaltsschreiben. Der Teil hier ist von Eurogamer aus dem Artikel und da geht es um die Abwicklung dieses Rechteverkaufs und Sapkowski hat 1997 dem Spiel oder einem Spiel zugestimmt, einem Witcher Spiel und er sagt, ich war dumm genug, ihnen die Rechte am Stück zu verkaufen. Sie haben mir einen Prozent der Profite versprochen und ich habe gesagt, nein, ich möchte den Profit im Voraus, gib mir das Geld jetzt und die gesamte Menge. Das war dumm von mir, es war dumm von mir, alles in ihren Händen zu lassen, weil ich nicht an ihren Erfolg geglaubt habe. Aber wer hätte das Voraus sagen können? Ich nicht und das ist ein Teil, der den Witcher Fans extrem aufstößt. Darüber sind die ganz, ganz sauer und machen sich halt auch über den lustig, wie dumm kann man denn sein, diese Sachen abzulehnen und so weiter und so fort. Ich sehe das erheblich anders und erheblich skeptischer. Ich habe sehr, sehr viel Verschändnis dafür, dass ein ehemaliger Fellhändler in einer ehemaligen Ostblock Nation unmittelbar nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, der gerade anfängt oder angefangen hat, sich als Fantasy-Autor in Polen zu versuchen, dass man da Geld, was man bekommen kann im Voraus, einem möglichen Gewinn aus einem in Polen produzierten Singleplayer-Fantasy-Rollenspiel vorzieht, kann ich verstehen. Es ist sehr logisch. Und das hier ist auch ein Artikel von Eurogamer. Da geht es um das Witcher-Spiel, das niemals war. Denn alle sagen jetzt auch, was für ein Trottel, dass er nicht die fetten Gewinne mitgenommen hat, die er bei einer Prozentbeteiligung hätte bekommen können. Dazu kann man sagen, der hatte einen guten Grund, das nicht zu tun, denn der Witcher, als es damals rauskam, war nicht das erste Witcher-Spiel. Das erste Witcher-Spiel war eins, das niemals rausgekommen ist, das niemals Profite abgeworfen hat und für das er ebenfalls damals, es ist umstritten, angeblich im Bereich von 4000 Dollar bekommen haben soll, aber das ist nirgends bestätigt worden. Auch da hat jemand die Rechte von ihm haben wollen. Auch da hat er gesagt, ich möchte das im Vorfeld bezahlt haben und keine Gewinnbeteiligung. Und ja, dieses Spiel ist niemals veröffentlicht worden. Also wenn jetzt jemand sagt, auch das hätte man doch voraussagen müssen, was für ein großer Erfolg das hat, kann ich direkt sagen, Buzzer, nee, kann man nicht. Denn der Letzte, der genau das versucht hat, auch polnisches Entwicklerstudio, auch die Lizenz von der Witcher, ist nicht nur gefloppt, das Spiel ist niemals auf den Markt gekommen. Also es gab verdammt gute Gründe dafür, dass er so agiert hat, wie er agiert hat, auch wenn das natürlich im Nachhinein eine Hinesight-Bias nennt man das, als dumm betrachtet. Wer war CD Projekt Red zu dem Zeitpunkt? Das ist auch mal so eine ganz interessante Frage, weil ja, jetzt ist es irgendwie eine riesengroße Firma und milliarden schwer und Börsen notiert und weiß der Teufel was alles. Wer waren die damals? Vielleicht waren die ein riesengroßer Konzern, bei dem man davon absehen oder wo man absehen konnte, dass ein Spiel, was sie produzieren würden, ein gigantischer Erfolg wird. Die waren zunächst mal eine Firma, die noch nie ein Spiel veröffentlicht hatte, das mal als allererstes. Die beiden Gründer hatten Mitte der Anfang und Mitte der 90er Jahre gekrackte Versionen von ja von irgendwelchen US-Importen und sonst welchen Importen verkauft und anschließend sich als Spiele-Importeur versucht und gleichzeitig als Lokalisierungsprojekt. Jetzt könnte man sagen, dann waren die bestimmten riesen Lokalisierungsstudio, ja geht so, haben für Developer wie Seven Stars und Larix Longsoft 1996 gearbeitet. Eine der größten erfolgreichen Lokalisationen war die polnische Version von Ace Ventura und vorherige Lokalisationen hatten einige hundert Kopien verkauft, also einige hundert Spiele. Ace Ventura hatte einige tausend verkauft, was sie als Erfolg ihres Lokalisationsprojektes werten. Das ist der derzeitige Standpunkt. Eine Firma, eine Garagenfirma gegründet von zwei Leuten, die ehemals irgendwelche Kopien von Spielen vertickert haben, die dann begonnen haben, polnische Lokalisierung zu machen und deren größter Erfolg die polnische Version von Ace Ventura war. Ich will das nur mal festhalten, weil um nochmal, wenn wir diese Frage klären wollen, ist diese Entscheidung, die er damals getroffen hat, verständlich. Das war die Firma, die ihn angeschrieben hat und gesagt hat, hör mal du kriegst eine Gewinnbeteiligung bei uns, wenn unser Singleplayer Rollenspiel, das in Polen entwickelt wurde, mit deinem Buchthema rauskommt. Jetzt werden einige sagen, aber die haben doch auch die Lokalisierung von Baldur's Gate gemacht. Das ist richtig, aber die Lokalisierung von Baldur's Gate ist rausgekommen oder das Spiel, Baldur's Gate ist rausgekommen nach dem Deal. Meine das die Jungs und vermutlich im Laufe der Zeit auch Mädels, die Gründer waren Jungs, gut waren und im Endeffekt wir sagen müssen, die wussten, was sie tun und sie haben etwas tolles geschaffen. Das wissen wir, das ist wieder im Nachhinein wissen wir, dass die sehr wohl in der Lage waren, was ganz ganz tolles zu produzieren. Die Frage ist nur, konnte man das damals wissen? Und die Antwort lautet ziemlich eindeutig nein. Das hier ist ein Forenbeitrag, in dem es darum geht, wie viel die Lizenz damals gekostet hat, als sie an CD Projekt Red verkauft wurde. Und das ist ein Forenbeitrag, der die Facebookseite des ehemaligen CEOs von CD Projekt Red zitiert. Die ist auf Polnisch und deswegen ist sie übersetzt. Und die sprechen von 35.000 Sloty, das ist umgerechnet ungefähr 8100. Ich glaube laut heutigen Kursen ist es ungefähr 8100 Euro. Wir reden aber nicht von heute, sondern wir reden von 1997 und 8100 Euro, die jemandem geboten werden, der Fantasy-Autor in Polen nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ist. 8.000 Euro ist für viele Leute als Vorauszahlung, wer als Autor tätig ist, heute noch eine Menge Geld. Und ich glaube in der Situation, klar aus heutiger Sicht Peanuts, aber geht das dann so eher in die Richtung kleines, wenn nicht sogar größeres Vermögen. Vieles von dem, über das die Diskussion in den letzten Tagen geht, ist, dass die Fans den einfach nur als den Autor als so gierigen Raffzahn darstellen, der Computerspiele hasst und sich jetzt einfach nur bereichern will. Also, dass er sich bereichern will, steht ja natürlich irgendwie außer Frage, weil er klagt ja einfach eine Menge Geld ein. Ist dann eher so die Frage, ob das legitim ist oder nicht legitim ist. Und es machen etliche Zitate die Runde, die ihn so darstellen, das wäre ein Computerspiele-hassender Mann, der alles kacke findet, nichts damit zu tun haben will und überhaupt, also der Inbegriff des Bösen. Und ich habe ein paar Zitate rausgesucht von dem, was er zu Computerspielen sagt. Zum einen sagt er, ich spiele keine Computerspiele, die sind außerhalb meines Interessenbereiches. Ich habe nie Computerspiele gespielt, ob nun Fantasy oder andere. Manchmal lese ich Gaming-Magazine oder schaue mir Fernsehprogramme an. Grafik und Technologie sind etwas, was ich manchmal bewundere. Ich kann allerdings wenig über die Handlung sagen, abgesehen von dem Fakt, dass manche Spiele überhaupt keine Handlung zu haben scheinen und es in ihnen nur um Hack und Slash geht. Um eine Sache klarzustellen, The Witcher ist ein hervorragend oder ein gut gemachtes Videospiel, dessen Erfolg wohlverdient ist. Und die Macher verdienen irgendwie alle Ehre, die damit verbunden ist, vereinfacht gesagt. Und dann haben wir ein letztes Statement von ihm, da geht es darum, dass ihm gerne in den Mund gelegt wird, dass er unlangbar dafür ist, zu welcher Popularität ihm The Witcher verholfen hat. Ein bisschen die Frage nach der Henne und dem Ei. War jetzt das Spiel erfolgreich, weil das Buch da war und gut war oder waren die Bücher erfolgreich und der Autor erfolgreich, weil das Spiel erfolgreich war? Ich glaube, es ist der Erfolg von meinen Büchern, der signifikant die Popularität der Spiele beeinflusst. Die Übersetzungen meiner Bücher in die meisten europäischen Sprachen, inklusive Englisch, waren vor dem ersten Computerspiel. Weit vor dem Spiel war ich ein sehr bekannter Autor. Damit hören die meisten auf, die ich gesehen habe, die das zitieren, um dazu stellen, AH, ganz, ganz unlangbarer Typ. Aber der nächste Absatz ist mindestens genauso wichtig, denn natürlich möchte ich die Rolle des Computerspiels nicht minder. Es ist offensichtlich, dass es einen positiven Einfluss auf das Interesse in fremden Ländern hatte und auf die Anzahl der Übersetzungen. Eine Menge Spieler, also Gamer, haben nur deshalb Interesse für die Bücher entwickelt, weil sie die Spiele mochten. Anderer Weise, also andernfalls hätten sie sie nie gelesen. Der Teil ist wichtig, wird oft vergessen bei den Zitaten. Man möchte es halt so darstellen, als wäre er einfach nur undankbar, aber tatsächlich sagt er, ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass die Bücher von mir auch bekannt geworden sind oder populärer geworden sind durch die Spiele. Er sagt aber auch, ich war vor dem Spiel schon bekannt und damit hat er nicht unrecht. Also nicht nur, dass er in Polen bekannt war vorher. Wir haben eine ganz schön große Lücke da drin, die nochmal ein bisschen was über diese Frage aussagt. War seine Entscheidung gut oder schlecht? Denn der rechte Verkauf war 1997. Der Witcher 1 ist 2007 rausgekommen. Also selbst wenn so ein Spiel erfolgreich ist und man eine Beteiligung daran hat, muss man sich halt immer noch fragen, wann wird das denn erfolgreich? Und mittlerweile sind wir 20 Jahre, also Witcher 3 ist jetzt auch schon ein paar Tage raus, aber mittlerweile sind wir 20 Jahre, nachdem dieser Handel abgeschlossen wurde. Und in dieser Zeit zwischen dem Deal 1997 und dem Release des ersten Spiels ist er natürlich auch noch bekannter geworden. Also, Entschuldigung, super mega interessanter Fall. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, gerade viele Fans der Serie, die das sehr schnell irgendwie abtun und sagen, hat er Pech gehabt, er hat einen Deal gemacht, der Deal war schlecht für ihn, dumm gelaufen. Dazu muss man sagen, ja offensichtlich nicht. Also das polnische Recht sieht das ja ganz eindeutig anders. Die Frage ist nur, ob das Anwendung finden wird. Die nächste Frage ist, hatte CD Projekt World überhaupt das Recht, das Spiel und nachfolgende Spiele zu veröffentlichen? Dazu können wir gar nichts sagen, weil wir den Vertrag nicht kennen und wir nicht genau wissen, wie der ausgelegt werden würde von einem Gericht. Die ist ja auch zu einem Zeitpunkt entstanden, das muss man auch dazu sagen, wo vieles möglicherweise in der Form noch nicht absehbar war. Also das war 1997. Ich bin mir nicht sicher, welche Formulierungen die gehabt haben, aber dass es irgendwann mal keine Ahnung DLC oder Expansion Packs geben könnte und würde, das war 1997 noch nicht der Fall. Also ist halt immer auch noch die Frage, wie ist von den Formulierungen das abgedeckt, was wir heute ohne weiteres einfach als DLC oder Expansion Pack bezeichnen würden, für das es aber 1997 noch gar kein Wort gab. Und der letzte Teil ist halt diese ganze Diskussion, die eigentlich komplett ablenkt von der Thematik, nämlich darüber und das ist das, wo sich die meisten Fans darüber aufregen, dass der Auto dargestellt wird als so ein verbitterter, böser Typ, der Games doof findet, der Gamer doof findet, der die Firma doof findet, die aus seinem Spiel was gemacht hat, der überhaupt alles doof findet. Und das ist nicht ganz so. Also er hat offensichtlich kein großes Interesse an Videospielen und der lobt sie jetzt nicht über den grünen Klee und sagt, ich spiele die den ganzen Tag und so weiter und so fort. Warum auch? Muss ja nicht jeder machen. Aber er sagt durchaus, dass das Spiel gut ist und dass die Entwickler es verdient haben, damit erfolgreich zu sein. Also das ist auch nicht immer so und es gibt ja etliche Autoren, die sich absolut negativ äußern über zum Beispiel Verfilmungen ihrer Werke und damit nichts zu tun haben wollen und in dessen Zusammenhang nicht genannt werden wollen. Er wird wohl, das habe ich nicht gelesen oder nicht mehr gefunden. Da gibt es aber auch Zitate von, dass er es nicht gerne hat, wenn er angesprochen wird als der Autor der Videospiele. Wenn man sagt, du bist doch der, der die Videospiele geschrieben hat. Da ist er wohl ein bisschen sickig drüber, wobei ich jetzt nicht weiß, ob das daran liegt, dass er sich benachteiligt fühlt von dem Deal oder ob er sich einfach denkt, Leute, ich war zuerst da und dann kam das Spiel. Ja, super interessantes Thema für mich und ich bin sehr, sehr gespannt, was daraus wird. Ich hoffe, ich habe euch einen ganz brauchbaren Überblick darüber geben können. Alter, Vater, ist die Folge lang geworden und muss mir fast entschuldigen. Aber ich hoffe, ich habe euch einen brauchbaren Überblick darüber geben können, was der aktuelle Stand der Dinge ist. In diesem Sinne, tschüss, sagt euer Onkel Barlow.