OnkelBarlow/BMZ/876: Die verstopfte Leitung, Angst vor dem Hund

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Zusammenfassung

<Zusammenfassung>

Lessons Learned

<Lesson Learned 1>

Transkript

Hallo und herzlich willkommen, hier ist Barlow mit BMZ Nummer 876 und den Themen die verstopfte Leitung und Angst vor dem Hund. Hey Onkel Barlow, ich bin seit kurzer Zeit wieder auf dich aufmerksam geworden, kannte dich von den WoW Klassenveralberungen, ich hoffe sehr dein Genesungsweg geht so gut weiter. Ja, danke schön. Mich beschäftigt derzeit folgendes Szenario, ich bin in einer Leitungsfunktion in einem Immobilienunternehmen tätig. Mein bester Freund wohnt wie auch ich in einer Wohnung des selbigen Unternehmens. Ich wohne zwei Stockwerke über ihm. Wir kennen uns seit mehr als 20 Jahren, seit dem Kindergarten, alltags bedingt mehr Verpflichtungen und so weiter sagen wir uns in letzter Zeit immer weniger. Eines Abends habe ich krankheitsbedingt starken Stuhldrang gehabt, dieser hat die Toilette verstopft. Ich finde das schön, dass du erklärst wie dein Stuhlgang war, damit die Toilette verstopft wurde und nicht einfach nur das die Toilette verstopft war. Notdiensthandwerker haben die Verstopfung bis ins Stockwerk meines Freundes geschoben. Da dieser den Tag über nicht da war, ist seine ganze Wohnung unter anderem mit auch noch meinem Kot mit Fäkalien überschwemmt worden. Auch da die Liebe fürs Detail, fiel ich gut, fiel ich gut. Abends der Folgen schwerer Anruf, ich habe natürlich mir die ganze Nacht um die Ohren telefoniert um Handwerker für die Misere zu besorgen und ihn und seine Frau in einem Hotel unterzubringen. Die Wohnung war für zwei Monate unbewohnbar, ich habe mich versucht um alles zu kümmern, er hat selbstverständlich alles kulanterweise durch mich auch mehr bekommen als jeder andere Mieter an Erstattungen und Hilfeleistungen. Trotzdem war er nicht zufrieden. Die ganze Situation hat unsere Freundschaft nun nahezu zerstört. What? Beide erheben schwere Vorwürfe, wie beide, beide was? Achso, er, dass ich nur ins Unternehmen denke, was hat das mit Unternehmen zu tun? Ich, dass er mit den Forderungen irgendwann einfach anfing zu übertreiben und ich natürlich für Handwerker und so weiter auch nichts kann. Wie lieber Barlow würdest du mit dieser Situation umgehen? Pass auf, ich antworte dir nur und ausschließlich auf Basis von dem was ich in der Situation für richtig sinnvoll und gerecht halte. Ich bin weder Klempner noch bin ich Jurist. Nur für den Fall, dass jetzt irgendjemand, das passiert häufiger mal, wenn ich zu irgendwas meine persönliche Einschätzung gebe, dass irgendjemand irgendeinen Paragrafen zitiert, als ob das eine Rolle dafür spielen würde, was ich für gerecht oder sinnvoll oder nicht sinnvoll oder nicht gerecht halten würde. Zunächst mal das folgende, du hast ja dein WC sachgemäß benutzt. Du hast das gemacht, was man auf einem Klo nun mal macht. Und dass das anschließend verstopft ist ja zunächst mal erstens nicht dein Fehler und zweitens nicht mutwillig passiert. Auch ganz wichtig. Und die nächste logische Situation ist natürlich dafür zu sorgen, dass diese Verstopfung verschwindet, dass dieser Schaden da beseitigt wird. Keine Ahnung inwiefern das möglicherweise noch für Probleme geführt hätte oder haben können für den Rest des Hauses. Wenn bei dir die Leitung verstopft ist, kann ja sein, dass dann die Leute da drüber oder da drunter eben keine Ahnung, was auch kein richtiges abfließendes Wasser haben und so weiter und so fort. Also dass du dort einen Handwerker rufst, ist ja die mit Abstand sinnigste Situation oder Lösung, sagen wir es mal so. Und ab da verstehe ich schon überhaupt nicht, warum du persönlich in der Pflicht bist. Ab jetzt hast du einen Experten dafür gerufen, sich um ein Problem zu kümmern. Es ist nicht so, als ob du jetzt angefangen hättest und gesagt hättest, ich mach das selbst, ich kriege das hin und alles unter Wasser gesetzt, sondern du hast den Handwerker gerufen, um einen aller Weltschaden zu beseitigen, an dem du nicht schuld bist. Also im Sinne von du hast ihn zwar ausgelöst, aber du hast ja nichts gemacht, was dir da eine Schuld geben könnte. Das war einfach eine sachgemäße Benutzung. Vielleicht waren die Leitungen, keine Ahnung, zu alt oder nicht lang genug, nicht gewartet worden, wie auch immer. So und jetzt richtet dieser Handwerker einen Schaden bei deinem Kumpel in der Wohnung an. Den Schaden hast nicht du angerichtet, den Schaden hat ein Handwerker angerichtet. Das erste, was ich schon nicht verstehe, ist, wieso du für den Handwerker haften musst. Das leuchtet mir halt überhaupt gar nicht ein. Also ich nehme jetzt mal in eine andere Situation keine Ahnung was. Du hast ein Problem mit der Elektrik in deinem Haus und rufst ebenfalls, weil du halt nicht bescheuert bist, das Ganze selbst zu machen, rufst ebenfalls einen Elektriker und der, keine Ahnung, zerschießt quasi die Elektrik des gesamten Hauses. Auch dann ist es ja nicht dein Fehler gewesen. Und wenn das, sondern der Fehler, den der Elektriker gemacht hat. Und eine Sache, wo ich mich frage ist, da muss doch er und seine Versicherung für haften, für diese Art von Dingen. Wenn er dafür sorgt, dass die Leitungsverstopfung bei dir zwar verschwindet, aber dafür eine andere Wohnung durch sein Agieren unter Wasser setzt, dann ist das ja seine und nicht deine Schuld. Das verstehe ich schon mal überhaupt nicht. Also kein bisschen ehrlich gesagt. Dass es überhaupt zu der Situation kommt, dass du dafür in irgendeiner Art und Weise ja, haftest, indem du zum Beispiel auch sagst, ich suche demjenigen ein Hotel. Warum? Also aus Freundlichkeit, okay, aber dass jemand diese Erwartungs- und Anfruchshaltung hat. Und das nächste ist dann halt, welche Forderungen stellt er denn und wieso stellt er sie an dich oder wieso stellt er sie an, keine Ahnung, ich weiß ja nicht, was das mit der Firma da zu tun hat, es sei denn, man sagt, die Firma war nachlässig, dass sie keine Ahnung einer Wartungspflicht oder so nicht nachgekommen ist, das kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich wüsste nicht, ob und in welcher Form es eine Wartungspflicht für die sanitären Leitungen gäbe. Ich weiß halt, dass irgendwie bei uns regelmäßig sowas überprüft wird, wie das Rauchmelder da sind und der Schornstein, wo das natürlich ganz, ganz wichtig ist, dass der in einem einwandfreien Zustand ist, weil ansonsten halt ja im Prinzip unmittelbare Lebensgefahr besteht, wenn dem nicht so sein sollte. Also das verstehe ich alles schon so überhaupt nicht, was genauer da sein Ziel ist. Und dann so unangenehm, dass das halt alles sein mag, sagst du ja, dass er ausreichend kompensiert wurde für das, was da an Schäden passiert ist. Ich meine, ich weiß nicht, was da alles passiert ist, die Wohnung wird ja nicht einen Meter tief unter Fäkalien gestanden haben, sondern vermutlich war das Badezimmer halt überschwemmt, möglicherweise Sachen im Bereich Flur, das kann ich mir auch noch vorstellen. Und mir fallen jetzt halt nicht so viele Dinge ein in meiner Wohnung, wo ich nicht sagen würde, na gut, die sind relativ leicht ersetzbar. Was halt nicht leicht ersetzbar wäre, wäre keine Ahnung was, das Bild von Oma oder eine Vase oder sonst was. Aber das sind ja alles Dinge, die ich zumindest im Moment, wo ich mir nicht vorstellen kann, dass sie durch diese Art von Schaden beeinträchtigt worden wären. Das sind vermutlich irgendwie Teppiche und so weiter und so fort. Und ja, es gibt Unannehmlichkeiten, das ist natürlich blöde, aber das ist halt so, da kannst du ja nichts für, dass es diese Unannehmlichkeiten gibt. Und das einzige, was man halt machen kann, ist dafür zu sorgen, dass er zumindest finanziell diese Unannehmlichkeiten nicht zu tragen hat. Wenn er also zwei Monate im Hotel verbringen muss, dass natürlich er nicht das Hotel zu bezahlen hat in der Zeit, ist ja auch völlig klar. Und dementsprechend natürlich nur für den Fall, dass das dann in Frage käme, auch für eine unbenutzbare Wohnung keine Miete zahlen muss und so weiter und so fort. Von daher käme es jetzt darauf an, was jetzt irgendwelche, also zu wissen, was jetzt irgendwelche Forderungen, die er stellt, sind im Detail und wo das Problem damit ist. Weil das er natürlich grundsätzlich ein Recht darauf hat, er kann am allerwenigsten dafür, dass etwaige Schäden in seiner Wohnung behoben werden. Das ist ja klar. Und wenn es daran hapern sollte, dass er halt keine Ahnung was, nehmen wir mal an, dass es irgendwie bis in den Flur gelaufen ist und dass sie dort einen teuren Teppich liegen haben oder so, dass sowas dann auch ersetzt wird, wenn es dann nicht gereinigt werden kann, ist ja auch klar. Und dann verstehe ich halt, also diesen gesamten Teil der Eskalation und Verantwortungshin- und Herstimmung, verstehe ich halt nicht ganz. Was wohl nur daran liegen kann, also ich kann mir halt nicht vorstellen, dass er dir persönlich einen Vorwurf für diesen Zwischenfall macht. Das ist ja sehr absurd. Also wenn ja, würde ich sagen, gut, dann muss man diese Art von Freund halt abhaken, denn wer sich so verhält als Freund und dir jetzt einen persönlichen Vorwurf draus macht, über das was passiert ist, dann ist es jetzt nicht weiter schlimm, das halt auf sich beruhigen zu lassen. Also so eine Art von Freund braucht ja einfach kein Mensch. Vermutlich geht es dann eher in die Richtung, dass du in deiner Verantwortungsposition, deiner Meinung nach, wohl irgendetwas gemacht hast, was nicht in Ordnung geht und da sehe ich jetzt spontan nichts, wo das so wäre. Ich weiß, es ist natürlich auch immer die Leute gibt, die versuchen aus einer Situation, in der irgendeine Art von Schaden entstanden ist, den größtmöglichen Nutzen zu ziehen und gerade wenn es um Versicherungen geht, dass es auch manchmal gerne in die Richtung geht, sagen wir mal, die Grenzen des Versicherungsbetrugs auszuloten, um es mal vorsichtig zu formulieren, sprich irgendwie zu versuchen möglichst viel Geld rauszupressen, selbst für Dinge, die eigentlich entweder gar nicht als Schaden entstanden sind oder nicht in dem Maße als Schaden entstanden sind. Wenn er das macht und möchte, ja, auch dann bin ich auf deiner Seite, weil ich kann natürlich auf der einen Seite verstehen, ist zu leicht gesagt, nachvollziehen, dass es Leute gibt, die sich denken, wenn ich zum Schaden eines großen Unternehmen, Schrägstrich einer großen Versicherung, ein bisschen mehr Geld für mich persönlich rausholen kann, dann versuche ich das natürlich. Auf der anderen Seite kann ich aber nicht erwarten, dass mich jeder dabei unterstützt und auch da verstehe ich deine Rolle nicht so ganz, denn wenn dem so wäre, dann wäre es ja eher eine Geschichte, bei der es um die Versicherung selber geht und damit hast du ja nichts zu tun als jemand, der verantwortlich ist für die Immobilien. Du bist ja nicht der Versicherer. Also es macht für mich irgendwie vorne und hinten keinen so richtigen Sinn, sei denn er fordert von dir irgendwelche Aktionen, die irgendwie im Graubereich liegen, um ihm finanziell zu helfen, dann bin ich noch mehr auf deiner Seite. Also ohne, dass es jetzt irgendwie 10 Millionen Zusatzinformationen gibt, die du nicht genannt hast, wüsste ich absolut nichts, was da dafür sprechen würde, deinem Ehemaligen oder wie auch immer Kumpel Recht zu geben. Du hast nichts falsch gemacht, aus meiner Sicht gar nichts falsch gemacht. Die Schäden, die entstanden sind, sind entstanden, weil ein Handwerker seine Arbeit gemacht hat. Ich will nicht unterstellen, dass er was falsch gemacht hat, das weiß ich nicht. Es ist ja auch durchaus möglich, dass er auch alles nach Plan gemacht hat und das eben ein Risiko ist, was halt immer besteht. Dann muss man sich natürlich allerdings fragen, wenn das ein Risiko ist, was immer besteht, warum sichert er sich nicht vorher ab, diesen Eingriff erst dann zu machen, wenn er sich dann sicherstellen kann, dass die entsprechenden Nachbarn, bei denen es potentiell zu Schäden kommen könnte, auch da sind, um zu vermeiden, dass genau so was passiert. Und in dem Falle hättest du dann halt mit deiner nicht nutzbaren Toilette eben mal für 24 Stunden oder ein bisschen länger leben müssen. Hey Onkel B. Ich habe eine Schäferhündin und bin mit ihr ab und zu mit den öffentlichen U- und S-Bahnen in Hamburg unterwegs. Ich meide die Rush-Hour-Zeiten, weil ich das Gedränge nicht mag und meiner Hündin das auch nicht antun will. Ja und hoffentlich nicht den anderen mitreisen will, dass man in einem vollbesetzten Bahn oder sonst irgendwas auch noch irgendwie einen Hund hat, der einem zwischen den Beinen rumläuft. Ich weiß nicht, ob du das auch erlebt hast. Hier ein Beispiel. Ich fuhr mit der U3 kurz vor dem Aussteigen, stand ich mit meiner Hündin direkt vor der Türe, als aus dem Gang der U-Bahn eine Frau auf mich zukam und mich bat, den Hund auf die andere Seite zu nehmen, denn sie hat Angst vor Hunden. Ja, meine Reaktion wäre dann, den Hund auf die andere Seite zu nehmen. Alles cool. Ich erkläre der Frau, dass ich sowieso gleich aussteige und es für mich nicht nachvollziehbar ist, wieso ich den Hund auf die andere Seite nehmen soll. Alter, weil sie hatte doch gerade gesagt, dass sie Angst vor Hunden hat und sie fühlt sich dann logischerweise vermutlich, oder wenn ihr beide nebeneinander steht und nicht der Hund zwischen euch ist, sondern eben auf deiner Seite, also auf der quasi abgewandten Seite. Das ist ja jetzt keine Quantenphysik. Ihre Antwort mit einem genervten Ton war, dass sie auch aussteigen wolle. Ja. Ich sagte ihr, dass wenn es für sie so schlimm ist, sie auch eine andere Türe nehmen kann oder sie soll sich eben zwei bis drei Schritte zurückstellen. Alter, du kannst doch einfach deinen Hund auf die andere Seite nehmen. Warum sind sie dich gebeten? Wo ist denn das Problem? Mir kommt es nicht in den Sinn, wie so Menschen, wie zum Beispiel diese Frau mit einer Angst vor Hunden aktiv auf mich zukommen, um mir zu sagen, dass sie Angst vor Hunden. Mir kommt das nicht in den Sinn? Hä? Aber, hä? Natürlich geht sie aktiv auf dich zu, um dir zu sagen, dass sie Angst vor dem Hund hat, damit du weißt, dass sie Angst vor dem Hund hat, weil du einen Hund dabei hast, der in ihrer unmittelbaren Nähe sich befindet und einen großen noch dazu. Ist das so schwer zu begreifen? Bin ich hier etwa Objekt der Konfrontationstherapie? Nein, bist du nicht, aber du kannst zur Lösung eines Problems beitragen. Und deswegen spricht sie dich halt an, so wie wenn dich jemand anspricht, du parkst an irgendeiner Stelle und er möchte keine Ahnung was aus der Einfahrt raus oder so. Da bist du auch nicht Teil der Städteplanung, aber Teil der Lösung eines Problems. Wie kann man sich denn so quer stellen? Klar, Angst ist rational und ich komme auch nicht mit Sätzen wie es lieb und tut nichts. Ich denke, dass dies in den Situationen nicht wirklich hilft. Also irrational meinst du natürlich. Ok, den Teil hast du zumindest schon begriffen, das ist gut, er ist ja zumindest ein Anfang. Wo ist denn dann das Problem, dein Hund ein Stück zu Seite zu nehmen? Viele Hunde interessieren sich nicht für die meisten Menschen, die an ihnen vorbeilaufen, so auch meine Hündin. Das ist richtig, aber völlig irrelevant für die Situation gerade. Doch wenn jemand auf mich zukommt, mit mir spricht, bekommt das auch meine Hündin mit. Ist dann neugierig, mit wem Herrchen das spricht. Es ist auch keine seltene Situation. Ja, und? Wie würdest du dich in einer solchen Situation verhalten? Kein Vollpfosten sein und dem anderen den Gefallen tun und seine Sorge zu respektieren und meinen Hund einen Schritt an die Seite nehmen. Also ich meine, ich habe auch schon die Situation gehabt, dass mein Hund angeleint war und nicht mal in Reichweite von einer jungen Frau, die sich dann als Poppy übrigens, die so groß ist wie eine Katze, sich erschrocken hat und so, dass man natürlich da erst mal sich denkt, mein Gott, was ist denn mit dir los, das ist eine Sache. Aber dass wenn man gebeten wird, irgendwie den Hund an die kurze Leine zu nehmen, das ist doch, versteht sich doch von selbst, dass man es tut. Auf was für einem Casper-Hauser-Planeten ist man denn groß geworden, wenn man das nicht mal versteht, geschweige denn darauf reagiert. Genau wie ich zum Beispiel auch meinen Hund immer an die kurze Leine nehme, wenn ich sehe, dass mir Fahrradfahrer entgegenkommen. Nicht weil es zwingend notwendig wäre oder ich davon ausgehen würde, dass mein Hund dem Fahrradfahrer ins Rad springt, aber damit der Fahrradfahrer halt weiß, A, ich habe gesehen, dass er da ist und B, nicht selber abbremsen muss, um mit Sicherheit dieses Problem zu vermeiden bzw. zu kontrollieren. Es ist so schwer einem anderen dieses Minimum an menschlichem Respekt gegenüber zu bringen, dass man auf eine Bitte, die einem überhaupt kein Problem bereitet, reagiert. Also, keine Ahnung, allerliebe, ich bin, also, ziemlich keinem Satz bin ich auf deiner Seite. Nichts von dem, was du schreibst darüber, wie dein Hund reagiert und ob sich Hunde allgemein für Menschen interessieren, ist in irgendeiner Art und Weise auch nur ansatzweise relevant. Die hat dich ja nicht irgendwie angemalt, die hat deinen Hund nicht geschlagen, nicht getreten, nicht irgendwas anderes Böses gemacht. Die hat dich angesprochen und einfach nur konkret gesagt, kannst du mir den Gefallen tun und den Hund dann die kurze Leine nehmen. Und ja, das kann ich absolut verstehen, dass Leute das möchten. Umgekehrt mehr noch sogar, ich finde es eigentlich das Minimum an Verantwortung, was man als Hundebesitzer hat, wenn andere Menschen in der Nähe sind, seinen Hund entweder am Halsband zu packen oder zumindest anzuleihen, weil ich auch genügend Leute kenne, die ihre teils großen Hunde komplett unangeleint rumlaufen lassen, selbst dann, wenn sie sehen, dass ihnen jemand entgegenkommt, dem damit offensichtlich nicht wohl ist und ich kann das total gut verstehen, dass den Leuten nicht wohl ist, weil im Minimum schon mal eine mögliche Reaktion ist, dass der Hund, selbst wenn er einen nicht angreift, zumindest im Rahmen des Spielens einem die Klamotten beschmutzt. Das ist immer das Minimum, was passieren kann. Das sind Schäferhunde selber, die dich natürlich auch potenziell sehr schwer verletzen kann, das ist wieder eine ganz andere Geschichte. Also es ist ja auch keine komplett irrationale Angst, muss man auch dazu sagen. Es ist ja nicht so, als ob sie Angst vor einem Goldfisch in der Tüte gehabt hätte, sondern sie hat Angst vor einem Tier, das 30-35 Kilo schwer ist und das innerhalb von wenigen Sekunden, wenn es sich dazu entscheiden sollte, dir schwere Verletzungen zufügen kann. Grundsätzlich mal, dass jetzt dein Hund im speziellen Macht ist eine andere Frage und dazu auch noch was. Selbst wenn du glaubst, dass das auf deinen Hund niemals zutreffen würde, möchte ich dazu sagen, dass es immer mal eine Situation geben kann, selbst wenn der Hund optimal erzogen ist, in der Angst oder irgendeine falsche Aktion von einem anderen dazu führt, dass der Hund mal zuschnappt. Eine Sache, die übrigens immer möglich ist, ist, dass der Hund eine Verletzung hat, die dir noch nicht aufgefallen ist. Es kann zum Beispiel Situation geben, dass ein Hund einen nicht entdeckten Bänder ist oder sonst irgendwas in der Art hat, dann einen falschen Tritt macht oder einmal falsch berührt wird am Bein, was erst dazu führt, dass er die entsprechenden Schmerzen bemerkt und sich dann natürlich verteidigt, weil er denkt, er sei gerade angegriffen worden. Also selbst bei Tieren, die optimal erzogen sind und niemals etwas bis dahin getan haben, ist es immer eine Möglichkeit, die existiert und die es nicht komplett illusorisch macht, mal unabhängig davon, wie stark die Angst vor Hunden ausgeprägt ist bei deinem Gegenüber. Die immer dazu führt, dass diese Angst auch durchaus eine rationale Komponente hat. Also nee, da bin ich ganz und gar nicht bei dir. Selbst mein kleiner Hund, also die kleinere von den beiden Poppy, selbst die würde ich in der Situation auf die andere Seite nehmen. Und wenn ich einen Schäferhund oder irgendwas anderes in der Größenordnung hatte, absolut erste Recht. So, das soll es gewesen sein für heute. Ich hoffe, du wirst das in Zukunft mit ein bisschen mehr Empathie regeln, als du es da getan hast, wo du ja nur mit Trotz und Unproduktivität geantwortet hast. Aber ich bin mir sicher, dass es beim nächsten Mal anders ablaufen wird. So, in diesem Sinne tschüss, bis zum nächsten Mal, sagt euer Onkel Barlow.