OnkelBarlow/BMZ/648: Diskussionsleiter, Frollein Aluhut, Der Hennenstall
< OnkelBarlow | BMZ
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Version vom 24. Dezember 2022, 10:13 Uhr von Timborg (Diskussion | Beiträge) (edited from playlist2wiki-converter)
# | date | runtime | url |
---|---|---|---|
652 | 2019-07 | 00:26:43 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 648 und den Themen Diskussionsleiter, Fräulein, Aluhut und der Hennenstall. Hi Barlow, ich arbeite als OP-Pfleger in Norwegen und bin auch in der Simulationsgruppe. Ich weiß nicht, was eine Simulationsgruppe in dem Kontext ist. Ach so, geht weiter. Hier probieren wir, möglichst realistische Akutsituation zu simulieren. Dabei wollen wir hauptsächlich die Closed-Loop-Communication im Team, die Leitung im Team, dass kein Zuschauer-Effekt entsteht und das Verhindern von Confirmation-Bias trainieren. Oh Gott, das müssen wir eigentlich mal alles auseinandernehmen. Ich glaube, das kann ich gar nicht alles auseinandernehmen. Also ich nehme an, mit Akutsituationen sind Notfallsituationen in der Medizin gemeint. Dann Closed-Loop-Communication, keine Ahnung. Also Closed-Loop ist ein geschlossener Kreislauf-Communikation im Team. Weiß ich nicht, was man darunter versteht. Die Leitung im Team, dass kein Zuschauer-Effekt entsteht. Zuschauer-Effekt, ein Bystander-Effekt ist, dass Menschen dazu neigen, wenn andere nicht reagieren, ebenfalls nicht zu reagieren und das Verhindern von Confirmation-Bias. Confirmation-Bias ist Bestätigungsfehler und das bedeutet so viel, dass man dazu neigt, bei der Aufnahme von Informationen denen eher zu trauen, die das bestätigen, was man ohnehin schon von vornherein glaubt. So, das meiste haben wir jetzt auseinandergeklamusert. Nebenziele sind das Vertiefen von Prozeduren, die zu jeweiligen Situationen passend zu vertiefen. Okay, die Simulationen sind keine Prüfungen, sondern sollen die Teilnehmer auf Probleme aufmerksam machen und sensibilisieren. In der Debriefing-Phase sollen die Teilnehmer die Situation analysieren und bewerten. Okay, also Debriefing, nachdem das Ganze passiert ist, quatscht man nochmal drüber. Ich als einer der Leiter sollte eigentlich nur die Diskussion in Gang setzen und eingreifen, wenn die Teilnehmer sich verzetteln oder total vom Weg abkommen. Nun, zum einem Problem. Es gibt Leute, denen fällt es leichter in einer Gruppe zu sprechen und anderen fällt es eher schwer. Aber nur weil jemand still oder zurückhaltender ist, bedeutet das nicht, dass er nicht auch gut Punkte in die Diskussion einbringen kann. Ich probiere es damit, dass das Reiheum als erstes alle die Situationen schildern, die sie erlebt haben, damit sie einen leichten Einstieg haben. Du hast in einem früheren BMZ erzählt, dass du Probleme hast, vor vielen Menschen zu sprechen. Hast du einen Tipp, mich bei einer stilleren Arbeitskollegin dazu bringen kann, in der Gruppe von fünf bis zehn Menschen etwas aktiver in der Diskussion teilzunehmen? Schwer. Also ich kann dir halt sagen, was bei mir schlecht wäre und nicht so gut funktionieren würde. Und bei mir würde definitiv sehr schlecht funktionieren, wenn es so eine Reihe-Um-Situation gäbe, weil ich mich dann unter Druck gesetzt fühlen würde, quasi schon abzählen zu können, wann ich dran bin und etwas Vernünftiges sagen zu müssen, unabhängig davon, ob ich was Vernünftiges sagen kann oder nicht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ich das dann tun würde, wäre geringer, glaube ich. Entweder würde ich dann dazu neigen, nichts zu sagen oder also wahrscheinlich das Vermeidungsverhalten wäre dann einfach nichts zu sagen. Ist dir irgendwas aufgefallen? Nein, alles ist gut. Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie viel Zeit dazwischen vergeht zwischen der Situation, in dem wir darüber sprechen. Eine Möglichkeit könnte halt sein, dass du Themen aufnimmst von einzelnen Leuten, auf denen du einen Zettel schreibst und von dir auch Sachen ansprichst und gegebenenfalls um Ergänzungen fragst. Also das könnte überhaupt eine Möglichkeit sein. Also gerade wenn du ein Leiter bist, dann wirst du ja einige Punkte haben, die du auf dem Shirt machst, wo du sagst, darüber sollten wir im Nachhinein nochmal sprechen. Wobei ich halt auch nicht genau weiß, inwiefern das Manöverkritik ist oder auch Dinge bei einzelnen dir möglicherweise auffallen oder so, die überhaupt in so einem Gespräch, ob die überhaupt in so einem Gespräch dann genannt werden. Ja, Peter, du hast keine Ahnung was, die und die Situation nicht so gut gehandelt oder ob man das in einzelnen Gesprächen macht. Aber ich glaube, das wäre der Weg, den ich wohl wählen würde, mir als Leiter selber ein paar Notizen zu machen von Dingen, von denen ich glaube, dass sie so offensichtlich sind, dass... Entschuldigung, dass sie angesprochen gehören und dann halt um weitere Ergänzungen mit bitten. Wenn die Zeit dafür sein sollte, aber das glaube ich nicht, wenn ich das richtig verstanden habe, wenn ich die richtig verstanden habe, ist das so eine Simulation und unmittelbar danach wird gesprochen. Ansonsten, wenn die Zeit dafür sein sollte, Themenvorschläge von anderen aufzunehmen, dann könntest du das auch tun. Theoretisch könnte sie das auch auf dem Zettel tun, als Leute Themen auf dem Zettel schreiben und du dir dann die entsprechenden Themen raussuchst. Aber es ist nicht immer so ganz leicht, weil dann musst du oft nachfragen. Wenn jemand nur ein Stichwort schreibt, dann weiß er oft nicht, was damit gemeint ist. Patentlösungen habe ich nicht. Ich glaube, wie gesagt, von dir aus eine oder zwei Dinge oder die wichtigsten Themen anzusprechen und dann darum zu bitten, wenn jemand noch Ergänzungen hat, über die gesprochen werden sollte, diese Ergänzungen mit reinzunehmen. Ansonsten, was ich halt immer von selbst verstehe, ist die Vorschläge und Wortbeiträge der Kollegen immer mit dem in Anführungsstrichen gebührenden Ernst behandeln. Also den Leuten halt das Gefühl zu geben, selbst wenn sie was wirklich völlig Dummes fragen, dass es nicht wirklich so dumm ist, was sie gefragt haben. Denn ansonsten bringst du die Leute halt dazu zu blockieren, wenn sie die Sorge haben, müssen sich halt zu blammieren, wenn sie irgendwas ansprechen. Hallo Onkel Barlow, ich habe eine Frage aus der Kategorie, was würde Onkel Barlow tun? Die haben wir häufiger, die Fragen. Aber zuerst die Vorgeschichte, ich bin gespannt. Ich arbeite in einer Zweitfiliale mit etwa zehn Mitarbeitern. Im Büro sind wir zu viert. Zwei Kollegen, eine Auszubildende, die ab August im dritten Lehrjahr ist und ich besagte Azubine, ist Mitte 20 und in der zweiten Ausbildung, soweit noch nicht spektakulär. Mein Problem mit ihr ist ihre Naivität und die Dinge, mit denen sie sich teilweise privat und teilweise auch während der Arbeitszeit beschäftigt. Ich versuche ihr gerade angestrengt, möglichst wertneutrale Worte zu finden, aber das fällt schwer. Ich erzählte ihr, dass ich mich jetzt am Wochenende typisieren lassen möchte. Auf ihre Frage, was das sei, hätte ich auch nicht gewusst, erklärte ich ihr kurz, dass Krebspatienten mit einer Stammzellspende geholfen werden kann und dafür lasse ich mich registrieren. Lüblich. Ihre Antwort war nur, dass sie das nicht gut findet. Wenn Gott will, dass du stirbst, dann musst du das so hinnehmen. Ich war sprachlos. Ja, diese Geschichte mit der, also diese Determiniertheit, dass das vorher bestimmt ist und dass, wenn du irgendwie krank bist, dass Gott das will. Die Frage ist halt, wenn Gott das wollen würde, dass du dich nicht medizinisch behandeln lässt, warum lässt er da nicht alle Krankenhäuser in Flammen aufgehen? Warum hat er uns medizinische ErfinDungeon erlaubt und warum lässt der Ärzte arbeiten? Also so kann es ja auch nicht sein. Das ist ja keine wirkliche Logik, selbst wenn man an Gott glaubt. Seidern ist ein extrem starker Micromanagen, aber wenn er etwas dagegen hätte, dass Menschen medizinisch behandelt werden, dann würde er etwas dagegen tun. Er ist ja allmächtig, wenn wir an ihn glauben. Dementsprechend sehe ich das nicht als logisches Argument an, dass nur wenn man krank wird, Gott will, dass man stirbt. Wenn Gott wollen würde, dass man stirbt, dann gäbe es keine Möglichkeit, mich zu retten oder mir zu helfen. Aber gut, das war jetzt ein kleiner Einschub, weil noch einiges kommen wird an Themen. Nun gut, ihrer Meinung, akzeptiere ich sie, ob ich sie teile oder nicht? Ja, also es ist immer die Frage, was akzeptieren in dem Kontext halt bedeutet. Du kannst ja nicht aus ihr raus prügeln. Von daher, was soll man halt tun? Man teilt diese Meinung nicht und also ich würde diese Meinung in dem Fall nicht teilen und ich würde für ihr vermutlich etwas ähnliches sagen, wie ich jetzt formuliert habe. Aber es geht noch weiter. Neulich waren es morgens 8 Grad und das im Juli. Ihre Theorie dazu, die beeinflussen schon wieder das Wetter. Das haben sie übrigens auch getan, als wir knapp 40 Grad hatten und ebenfalls, als es bei uns am Freitag wieder aus einmal gegossen hat. Aber ganz neu ist, dass ich bitte aufhören soll, meine Medikamente zu nehmen. Die machen mich nur krank. Die wollen schließlich, das wollen die schließlich, es ging nur ums Geld. AH, die. Okay, also die Regierung vermutlich oder so, nehme ich mal an. Oder ich bin mir nicht sicher, es kann natürlich bei die auch sein, dass es Exenmenschen, Außerirdische, sonst was ist. Im Zweifelsfall aber nehme ich die Regierung will das. Die macht Wetterschwankungen, weil, wissen wir nicht genau, weil. Einfach nur, weil sie es können, nehme ich mal an. Oder um uns vom Klimawandel zu überzeugen, kommt auch nicht so richtig hin. Dafür gibt es eigentlich noch viel zu viel Widerstand gegen die Erkenntnis, dass Menschen einen nicht unsignifikanten Einfluss auf den Klimawandel haben könnten. Sagen wir es mal, wir nehmen es vorsichtig. Also das würde auch nicht so unbedingt Sinn ergeben. Aber gut, die wollen, dass du krank wirst, die Regierung oder die, ich glaube die Pharmakonzerne sind das, die wollen, dass du krank bist. Denn wenn du krank bist, dann kaufst dir die Medikamente. 200 IQ. So, sie gehört einer bestimmten Glaubensrichtung an, weshalb meine Kollegen in ihrer Abwesenheit schon mit den Worten, das heilige Licht fühlt sich wieder verfolgt, spotten. Ja, gut, das hat sie sich aber auch redlich erarbeitet. Das hat sie ja nicht nur dadurch erarbeitet, dass sie einer Glaubensrichtung angehört, sondern dass sie ein bisschen eine Klatsche hat. Ich muss noch mindestens ein Jahr mit ihr bis zum Ende der Ausbildung klarkommen. Wir haben schon versucht ihr zu sagen, dass ich nicht an die Chemtrails glaube und ich Wetter Beeinschlussungen in der von ihr beschriebenen Art und Weise für ein Internetwitz halte, hilft alles nichts. Sie plappert munter weiter und vorforscht, ja genau, die Google-Suche. Die Google-Suche und dann Video gefunden beim Christian Anders Learning Channel. Nee, er heißt nicht mehr Learning Channel, Christian Anders Truth Channel, noch besser. Da lernt man nicht nur, da kriegt man die Wahrheit gesagt. Diversen Seiten, noch mehr Verschwörungen. Was mache ich mit ihr? Für die schlechte Stimmung im Büro und am besten noch Zickerei, wenn ich nichts sage, aber sie geht mir gehörig auf den Zeiger. Hast du einen Rat? Vielen Dank für die Tic Unterhaltung, gehört bei mir abends beim Kochen schon mit dazu. Ich habe eben Kuchen gelesen kurze Nacht, wie geil. Aber Kuchen gehört mit dazu und dann dachte ich mir, man ist doch nicht jeden Tag Kuchen. Manche vielleicht schon, ich hätte jetzt Bock auf Kuchen gerade. Mir würde es glaube ich ähnlich gehen wie dir. Würde das sehr anstrengend finden und die beste Möglichkeit damit umzugehen, wäre möglichst wenig mit dieser Kollegin zu tun und sich schon gar nicht in irgendeiner Art und Weise so freiwillig mit ihr zu unterhalten. Denn das macht dich nur wahnsinnig. Bei solchen Menschen kannst du ja auch mit Vernunft nichts erreichen. Das heißt deine Waffen sind quasi wirkungslos, die man normalerweise hat, wenn man mit irgendjemand eine Meinungsverschiedenheit hat zu einem beliebigen Thema. Aber was da wieder so ein bisschen raus sickert ist halt, dass es ihr ja nicht nur um irgendwie ein bestimmtes Ding geht, von dem sie sich mithilfe von einer Menge Information überzeugt hat, sondern so ein bisschen ja also Verfolgungswahn. Dass man halt glaubt, in allem was passiert, im Prinzip belogen und betrogen zu werden und man selber ist derjenige, der die Wahrheit gefunden hat. Und die Wahrheit ist natürlich nie das, was die Masse glaubt, sondern die Wahrheit ist immer irgendwas, dass irgendwer Großes, die Regierung, ein Konzern, das CIA, der BND, der Mossad oder sonst was, dass die irgendwas gemacht haben und die Wahrheit vertuscht wird und so. Und damit ist alles, was du an Möglichkeiten hast mit einem normal tickenden Menschen, ich will jetzt nicht sagen ein normaler Mensch, sondern so normal tickend umzugehen, alle diese Waffen sind wirkungslos. Du wirst sie nicht überzeugen können, dass Dinge, die sie sich da ausgemalt hat, nicht stimmen. Ich kenne das, weil ich diese Erfahrung schon mehr als einmal gemacht habe unter BMZ Videos. Da gab es immer diverse Kommentatoren, die sehr sehr böse und wütend wurden und beleidigend wurden, wenn man ihre Theorie über sei es 9-11 oder weiß der Teufel was, Medikamente, Homöopathie und so weiter und so fort nicht ernst genommen hat. Die sind richtig sauer dann und die glauben auch, dass sie gut informiert sind. Die haben sich dann irgendwie, das beste Beispiel, ein Internet Video angeguckt, da schien denen halbwegs glaubhaft. Selbstverständlich wird nichts von den Fakten aus diesem Video überprüft, obwohl es leicht wäre das zu tun. Und dann haben sie sich davon überzeugt, wunderbar, ich bin hier einer ganz großen Sache auf der Spur. Das Ganze und da sind wir wieder im Thema von eben Confirmation Bias. Dann sucht man nach weiteren Verschwörungsseiten und findet natürlich auch leicht andere, die dem sehr zugänglich sind. Und das ist ja keine kleine Menge von Leuten, die so ticken, also insgesamt so ticken, die so diverse Verschwörungen für möglich bis wahrscheinlich halten. Da reden wir ja mitunter von irgendwie 10, 15, 20 Prozent der Bevölkerung, je nachdem über welche Theorie wir gerade sprechen. Bei Homöopathie sind wir noch ein bisschen höher sogar, glaube ich bei 40 Prozent in der Bevölkerung, 30 oder 40 Prozent der Bevölkerung, die das grundsätzlich befürworten oder nicht ablehnen. Ich bin mir nicht genau sicher, was die Wortwahl bei der entsprechenden Umfrage war. Und damit ist das vergebene Liebesmü. Also du wirst für dich wahnsinnig werden, wenn du dich mit ihr über solche Themen unterhältst. Du wirst sie möglicherweise verärgern und du wirst selber vermutlich schlecht schlafen. Also ich würde schlecht schlafen, wenn ich eine Kollegin hätte oder einen Kollegen hätte, der oder die so ticken würde und mit dem ich jeden Tag umgehen müsste und immer wieder auf solche Gespräche nicht einlassen müsste. Ich glaube, ich würde vermutlich schlecht schlafen. Ich glaube, ich würde immer noch abends darüber nachdenken. Also ich würde es einfach vermeiden. Du musst nicht ewig mit ihr zusammenarbeiten und sagen, dass ansonsten keinen weiteren negativen Einfluss auf die Arbeit hat. Ja, wenn sie dir irgendwie erzählt, dass sie das Elektrosmox wegen nicht den Aufzug benutzt oder so oder das Elektrosmox wegen keine Ahnung ein Gerät nicht benutzt, was sie benutzen soll oder ein Telefonat nicht macht oder so, dann würde es vielleicht auch die Arbeit beeinflussen. Solange es das nicht tut, ist da auch weiter aus meiner Sicht kein Handlungsbedarf. Also ich drücke die Daumen, dass du das gut überstehst und ich würde die Finger von ihr lassen. Hi Barlow, vielen Dank für die schönen BMZs von gestern und heute. Gerade beim, das war aber nicht von gestern. Das ist immer so schwierig, wenn in der Frage oder im Kommentar sowas drin steht wie das BMZ von gestern, weil natürlich die Frage nicht zum selben Zeitpunkt kommt. Ich weiß es also nicht mehr, aber danke fürs Lob. Gerade bei dem mittleren Thema hat es mich dann doch gepackt. Verdammt, was hat das mittlere Thema? Und so schreibe ich dann doch mal. Denn vielleicht kannst du mir auch bei dieser speziellen Entscheidungsfindung helfen. Ich bin zurzeit ziemlich hin und her gerissen. Einerseits habe ich eine feste Anstellung in der Produktion eines Arzneimittelherstellers. AH, du bist einer von denen, die wollen, dass man krank bleibt. So schließt sich der Kreis hier bei den Themen heute. Ich konnte sogar ein kleines Upgrade durch unseren Abteilungsseite erlangen und habe daher für einmal die Woche einen Job im Büro, der auf Qualitätsmanagement beruht. Klingt jetzt cooler als es eigentlich ist, deswegen schreibe ich auch Upgrade und nicht Beförderung. Ja, aber das ist doch oft schon mal ein guter Anfang. Ich habe mal eine Zeit lang ganz am Anfang meiner beruflichen Laufbahn quasi, nachdem ich mein Studium geschmissen habe, habe ich angefangen zu jobben. Und da habe ich in einem Lager gearbeitet, also in einem Versandlager, wo elektronische Bauteile hat der Konzern hergeschält und verschickt. Und da habe ich dann nach einer Weile auch das Glück gehabt, weil ich einer von denjenigen war, die ganz gut sich eingearbeitet haben in die PC-Benutzung, auch dann einen Bürojob zu bekommen, erst teilweise und dann Vollzeit. Also es ist nicht so ganz unmöglich, dass das vielleicht irgendwas ist, was in Zukunft für dich auch noch einen anderen Job bedeuten könnte. Das alles ist schön und gut, doch aktuell rauben mir zwei Dinge nur noch den Nerv. Das ist zum einen die ermüdende Routine in der Produktion und zum anderen die Kollegen an sich. Mal wieder die Kollegen. Stell dir verletzt, hast du zufällig einen Kollegen, der dir nicht glaubt, dass der Pharma-Konzern alle krank macht? Das nervöse ich der Kreis komplett schließen. Stell dir verletzte es einfach einen Hennenschnall ohne Hahn vor. Jede pickt der andere ein Auge aus und hacken aufeinander rum und es ist kein Hahn dort, der für Ruhe sorgt. Ich habe da ein starkes Bedürfnis nach mehr Abwechslung möchte aus dieser Routine heraus und viel mehr meiner kreativen Adern nachgehen, sprich mich auf irgendeine Art und Weise verselbstständigen. Nur dieser Bürojob, der mich wenigstens für einmal die Woche aus der Routine rausholt, hält mich tatsächlich noch bei meinem Arbeitgeber. Ich habe auch schon mehrfach mit meinem Abteilungsleiter gesprochen, aber da scheint sich keine Tür zu öffnen, da ich vielleicht über kurz oder lang ganz aus der Produktion verschwinden könnte. Sich aber so einfach abseilen, wenigstens selbstständig machen, ist mit einem gewissen Risiko behaftet. Aber hallo, das mit einem gewaltigen Risiko behaftet. Ich hoffe, ich konnte die Situation im Kurzen so gut wie möglich beschreiben. Was würdest du machen bzw. was, wenn ich fragen darf, was du gemacht hast, um dorthin zu kommen, wo du dich jetzt befindest? Das klingt so, als wäre ich irgendwie in so einer wunderbaren Märchenwelt, in der alles toll ist. Ganz so ist das halt auch nicht. Also ich habe mich selbstständig gemacht und es hat einige Jahre gedauert, bis ich damit auf einen grünen Zweig gekommen bin. Mit anderen Worten, die ersten drei oder vier Jahre hätte mir vermutlich jeder Tankstellenjob mehr Geld gebracht oder jeder Kassiererjob hätte mir mehr Geld gebracht oder mehr sogar, glaube ich, die ersten fünf Jahre, ungefähr, schätze ich mal. Die ersten fünf, vielleicht sogar sechs Jahre. Erst jetzt in der letzten Zeit, nachdem ich dann auch angefangen habe, den Kanal komplett selber zu bestücken, hat sich das ein bisschen geändert, weil es natürlich, glaube ich, auch leichter ist und diese Grundidee, die wir damit hatten, mit dieser Kanal-Umbenennung in Onkel Barlow, nicht mehr Supergames und so, weil es für die Leute halt leichter ist, die z.B. nur meine Inhalte sehen wollen, mich zu finden oder aber auch umgekehrt, diejenigen, die die anderen Inhalte haben wollten oder gemischte, irgendwo anders hinzugehen. Und erst damit ging das so halbwegs. Klar, und der einzige Grund, warum ich das so lange machen konnte, war, weil ich Jahre vorher, Jahrzehnte schon fast vorher gearbeitet habe und ein bisschen Geld an die Seite gelegt habe, damit so ein Nüsschen für die kalten Wintertage da sind. Sonst hätte ich das nicht machen können. Sonst wäre ich nach, keine Ahnung, war spätestens ein, zwei oder drei Jahren vermutlich pleite gewesen und hätte mir irgendwas komplett anderes überlegen müssen. Also, ganz rosig und easy ist das nicht. Und das mit dem Selbstständig-Machen, also dazu müsstest du halt schon wissen, was genau du machen willst und eine Idee haben, ob das auch nur ansatzweise gut funktionieren kann. Auch da habe ich persönlich eine komplette Fehleinschätzung der Lage gehabt, als es um das Thema YouTube und Streamen und so weiter ging. Ich habe das Glück gehabt, dass die wenigen Videos, die ich bis dahin auf meinem eigenen Kanal produziert hatte, allesamt hunderttausende Views hatten. Und weil ich jeweils damit irgendwie einen Nerv getroffen habe, eins davon war halt ein Video, da ging es um, das war der Hexenmeister, war eines von den Videos. Dann hatte ich noch ein Video gemacht mit so einem Kommentar, als ich mich aufgeregt habe über eine Berichterstattung von RTL über die Gamescom und das hatte auch hunderttausende Views, 400.000 oder so. Und daraus habe ich natürlich fälschlicherweise geschlossen, wenn so ein Kommentar zu einem Thema so viele Views bekommt und so ein WoW-NAS-Video Millionen Views bekommt, dann sollte es ja immerhin im Bereich des Möglichen sein, regelmäßig Dinge zu bekommen, die mehrere zigtausende Views bekommen. Zudem haben wir damals fälschliche Informationen darüber gekriegt, was YouTube so an Werbung zahlt, also um Faktor 10 falsch, also das, was uns da avisiert wurde, war zehnmal so hoch wie das, was sie tatsächlich gezahlt haben. Und dann stehst du halt plötzlich da und denkst, ja gut, selbst wenn es schlecht läuft, sollte es easy möglich sein, sich davon über Wasser halten zu können. Und dann siehst du dich der Realität gegenüber und stellst fest, nee, meine Einschätzung war komplett falsch. Aus meiner Sicht, wenn man im Bereich, den ich gerade mache, sich selbstständig machen möchte, würde ich immer empfehlen, das nebenberuflich anzufangen und da jeden Abend drei, vier Stunden, zwei, drei Stunden, wie viel auch immer Zeit ist, mal so einen Einstieg zu finden, vielleicht am Wochenende Streaming oder Videos produzieren und zu gucken, wie das läuft, zu gucken, ob man sich da eine Fanbase aufbauen kann und ob gesetzt dem Fall, dass man halt so was wie Partner oder sonst was wird, ob man sieht, da, da, da, damit ist jetzt etwas möglich, wovon ich leben und überleben kann. Und zumindest so eine Größenordnung, also wenn du halt weißt, ich, ich arbeite 40 Stunden im Monat an meinem YouTube und Twitch Auftritt und verdiene damit 17 Euro im gesamten Monat, dann weißt du, das ist keine Größenordnung, selbst wenn du die Zeit war vierfachst, wo du davon leben kannst. Wenn es keine Ahnung was 500 oder 1000 Euro sind mit sehr wenig Aufwand, dann kannst du schon überlegen, na gut, wenn ich es noch ein bisschen professioneller mache und mehr Zeit investiere, ist das vielleicht mittelfristig eine Variante. Also das, was ich jedem empfehlen würde, wenn ihr im Bereich irgendwie YouTube und Twitch und ich weiß, es ist verlockend und ich möchte euch nicht sagen, wenn man das nur richtig will, dann kann das jeder, weil wenn ich das sage, ist das halt wieder das Thema, was man Survivorship Bias nennt. Ich bin einer von denjenigen, bei dem das funktioniert, also der, der das mittlerweile hinbekommen hat, mit Glück, aber mit viel Glück auch, dass, dass es geht. Nur ich bin halt nicht der Maßstab. Es gibt vermutlich 20, 30, 40 Leute für eine, eine Person wie mich oder 100 oder 1000, die das auch versucht haben, die nicht weniger gut sind, die nicht weniger Zeit reingesteckt haben, bei denen es eben nicht geklappt hat. Und ja, also von daher will ich jetzt nicht irgendwie sagen, das geht auf jeden Fall, wenn man sich da nur reinhängt und so, denn das geht leider Gottes oder auch zum Glück, wie man es nimmt, nicht immer und auf jeden Fall. Kommen wir aber noch mal zu deinem bisherigen Job zurück, weil ich so ein bisschen das Gefühl habe, dass da ja auch noch nicht Hopfen und Malz verloren ist. Du hast ja immer noch die Möglichkeit, dich auch in dem Umfeld so ein bisschen umzugucken. Und ja, ich also, wie ich eben schon gesagt habe, ich finde irgendwie so von auf einmal die Woche oder Büroarbeit abgegradet zu sein, das ist schon mal ein guter Anfang. Wenn der Chef natürlich sagt, er wird momentan nichts frei, dann ist das nächste, was ich irgendwann mal überlegen würde, nachzufragen, wie sieht es denn aus, wenn was in dem Bereich frei wird? Hab ich da eine realistische Chance oder ist das eher nicht so? Denn bringt dir nichts, wenn du irgendwo arbeitest, wo du so unglücklich bist, dass du da einfach überhaupt keinen Bock hast und nur mit Magenschmerzen nach Hause kommst, dann solltest du zumindest überlegen, ob sich, wenn sich irgendwo anders eine Türe öffnet, ob das was für dich sein könnte. Und wenn Chef sagt, da haben wir vielleicht noch ein, zwei andere, die da auch in Frage kommen würden oder sonst irgendwas in der Art, dann weiß er schon mal so ein bisschen besser, was Phase ist. Also das würde ich mal ausloten, weil das ja nach etwas klingt, wo du dich zumindest längerfristig besser siehst als bei dem, was du vorher machst. Und ansonsten kann ich das gut verstehen, wie gesagt, ich habe was ganz ähnliches, wie du gemacht. Bei mir war es halt nicht Pharma, bei mir war es irgendwie Elektronikbereich. Wobei ich halt allgemein über den Job sagen muss, unabhängig ob vom Büro oder im Lager, das, was ich daran gut fand, ist, dass man das nach der Arbeit gut hinter sich lassen konnte. Also ich konnte das gut hinter mir lassen. Du hast ja natürlich gerade erklärt, dass du mit den Kollegen das ein oder andere Problem hast, dass es dir eben noch erschwert, das hinter sich zu lassen. Ja, von daher ist das vielleicht nicht universell anwendbar. Also vielleicht hast du immer noch eine Möglichkeit, irgendwas in dem Feld zu finden, wo du gerade arbeitest, wo du nicht mit den Kollegen solche Probleme hast. Kann nur von mir damals sagen, dass ich irgendwie, ich habe mit den Kollegen aber auch nicht so unglaublich viel am Hut gehabt. Man hat halt zusammen gearbeitet, hat ein paar Worte gewechselt und einen Kaffee getrunken, aber das war es auch. Und das ist nicht in jedem Berufsfeld, so da habe ich auch schon mal drüber gesprochen. Gerade wenn ich so die Geschichten mit Giga, was aus meiner Sicht noch schwerer war, weil es eine Festanstellung war und da ist natürlich immer noch das Risiko, dass da Stellen gekürzt werden und so weiter und das sind Sachen, wo man halt auch mal eine schlaflose Nacht hat über irgendwelche Dinge, die im Job sind und so weiter. Was bei anderen Arbeiten, die ich gemacht habe, die mit dem Abstempeln der Uhrzeit beim Verlassen des Lagers enden, die man dann eben nicht unbedingt mitnimmt. Ja, zusammengefasst noch mal, wenn du was Kreatives machen willst in der Richtung, wie ich das mache, würde ich empfehlen, das erstmal nebenbei zum normalen Job zu machen und zu gucken, wie gut das läuft. Auch zu gucken, wie lange du das durchhalten kannst. Also ob das wirklich was ist, was du jeden Tag oder sagen wir mal jede Woche, wo du jede Woche was Gutes produzieren kannst oder Sinniges oder ob du halt feststellst, boah jetzt habe ich aber gerade drei Wochen keine Zeit oder vier Wochen keine Zeit oder wie auch immer oder keine Lust oder sonst was gehabt. Denn auch das ist eine Sache, die man sehr leicht unterschätzt, die ich vor allen Dingen auch massiv unterschätzt habe. Man denkt sich immer, das ist ein Thema, was mir liegt, wo ich ja gerne was zu machen, dann sitzt du halt plötzlich da und bist genau wie vermutlich andere eine Schreibblockade haben, ist es halt auch beim Produzieren von Videos oder Streaming oder so, dass man sich denkt, boah ich habe gerade irgendwie nichts, was ich von mir geben kann, nichts, was es wert ist, produziert zu werden oder keine Motivation gerade das fertig zu machen, was ich irgendwann mal angefangen habe oder etwas Neues anzufangen, was ich irgendwie machen will und so auch das zu sehen, kriege ich da irgendwie schon eine Regelmäßigkeit hin und kann ich mich dazu prügeln, zum Beispiel eine Regelmäßigkeit auch da hinzukriegen, wenn ich gerade mir denke, oh Mist, es ist aber so schönes Wetter, ich würde jetzt viel lieber auf dem Balkon sitzen und ein Bierchen zu Ende schlürfen, als das Video zu Ende zu schlallen und so. Das ist ein ganz ganz wichtiger Faktor, auch gerade, wenn du überlegst dich selbstständig zu machen und nicht irgendwelche Auftraggeber hast, von dem du angewiesen bist, sondern im kreativen Bereich selbstständig zu machen und nach deinem Fahrplan zu produzieren, dann musst du es halt auch hinkriegen können, das in irgendeiner Regelmäßigkeit zu tun, ob das jetzt, das muss nicht unbedingt heißen, dass immer montags um 9 Uhr Video X oder Y fertig sein muss, aber das heißt halt, dass so ein Rhythmus mal sieben Stück produzieren und dann zwei Monate gar nicht halt nicht so praktisch ist für so konsequentes Wachstum und dafür, dass Leute, die zum Beispiel dir und deinen Inhalten folgen, auch regelmäßig wiederkehren. Ja, viel Glück auf jeden Fall damit. So, das soll es gewesen sein für heute, ich hoffe ihr hattet Spaß, ich hoffe ihr schickt mir weiterhin viele Fragen und Themenvorschläge zu, wir haben heute wieder sehr bunte Themen gehabt, ich habe auch für die nächsten Tage schon das eine oder andere bunte Thema. Macht es gut und tschüss sagt euer Onkel Barlow.