OnkelBarlow/BMZ/802: Casual Bullsh*t, Outing, Verbleibende Lebenszeit: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 24. Dezember 2022, 10:15 Uhr
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807 | 2019-12 | 00:23:59 | YouTubeSpotify |
Zusammenfassung
<Zusammenfassung>
Lessons Learned
<Lesson Learned 1>
Transkript
Hallo und herzlich willkommen hier ist Barlow mit BMZ Nummer 802 und den Themen Casual Bullshit, Outing und verbleibende Lebenszeit. U Barlow, Thema Casual Bullshit. Im früheren BMZ kam die Casualisierung von Spielen auf und dass eine Vereinfachung doch nur für Noobs etc. sei. Mir selbst kam eine solche Diskussion erst wieder in einem random Dungeon entgegen. Ich finde die Einstellung sehr beschränkt und nicht durchdacht. Beispiel nehme ich gerne eine Website, welche doch auch nicht für Besucher attraktiver und besser zu bedienen ist, wenn alles möglichst versteckend und unzugänglich ist. Moment, ganz unabhängig davon was wir später besprechen werden, aber die haben ja nicht denselben Anspruch. Also bei einem Spiel, bei einem Puzzle Spiel zum Beispiel ist das knifflige daran, ja das Puzzle zusammenzusetzen. Da sagst du ja auch nicht, es wäre besser einfach nur ein Poster zu kaufen statt eines Puzzles. Ja, also wäre es, wenn das einzige worum es ginge, das fertige Bild wäre, aber in dem Falle ist ja dieses Puzzle zusammenzusetzen, das worum es geht. Das kannst du jetzt nicht so einfach vergleichen. Vielleicht trifft das nicht ganz den Kern der Aussage von den Core Gamern ist für mich aber ein anschauliches und leicht verständliches Beispiel. Wie stehst du zu dem Thema? Als Gameplay-Enthusiasten könnte ich mir allerdings an der Antwort schon in etwa denken. Allerdings könntest du vielleicht auch Argumente der Gegenseite, was ist denn deinem, was glaubst du denn auf der Seite, da bin ich immer sehr gespannt. Weiterhin sei dir alles Gute gewünscht, mach weiter so, Dankeschön. Sagen wir es so, ich fand in vielen Fällen den anspruchsvollen Content zum Beispiel in WoW interessant. Und zu den Zeiten, als ich noch sehr aktiv geraided habe und dafür sehr viel Zeit aufgewendet habe oder relativ viel Zeit aufgewendet habe, war das auch immer mein Ziel, irgendwie auf einem relativ hohen Level den schwierigen Content zu machen. Zum Teil war das auch im PvP der Fall, wobei da das Problem war, dass man nicht mit Zeit auf Gegner werfen konnte, bis sie kaputtgegangen sind, im Gegensatz zum PvE. Im PvE geht es immer noch, wenn du nur genügend Zeit auf die Bosse wirfst, dann fallen sie irgendwann um. Bei einem Elo-System wie im PvP in der Arena funktioniert das halt nicht so, da ist ein deutlich höherer individueller Skill gefragt, um dann die entsprechenden Ziele zu erreichen. Was dann bei mir immer zu mehr Frustration führt, wenn ich erkenne, dass ich diesen Skill nicht in dem Maße besitze, wie es wünschenswert wäre. Und selbst wenn ich ihn hätte, wüsste ich nicht, ob das besser wäre. Also wenn man auf einem 2500 oder 3000er Rating spielt, hat man dann auch noch eine große Menge an Gegner oder ausschließlich Gegner, die auf einem ähnlich hohen Niveau spielen, sodass man dann auch ewig lange Serien von Niederlagen hat, die ich wiederum frustrierend finden würde. Ich finde erst mal zunächst, diesen kompletten Ansatz, das etwas zu casualisieren, grundsätzlich negativ ist, ist blödsinnig. Weil ich dieses, du bist nicht wichtiger oder ein, was das Game Design betrifft, besserer Spieler, dadurch, dass du schwierigeren Content spielst. Auch sowas lese ich immer wieder mal, wenn ich die diversen verrückten Subreddits Kotaku in Action zum Beispiel lese, dass Leute glauben, dass in einem Spiel gut zu sein irgendeine besondere Wertigkeit besitzt. Dass man mehr Recht dafür hat, dass die Entwickler das Spiel für einen selber designen, weil man der bessere Spieler ist. Oder dass Games-Journalisten in einem Spiel besonders gut sein müssen, um darüber schreiben zu dürfen. Das halte ich für eine komplett irresinnige und blödsinnige Annahme. Casual wird häufig auch als Schimpfwort benutzt. Do casual und so weiter und so fort. Ohne sich dessen bewusst zu sein, was man eigentlich damit grundsätzlich meint. In erster Linie ist damit grundsätzlich nur gemeint, dass in erster Linie nicht die Menge an Zeit zur Verfügung steht, sich in einem bestimmten Content zu widmen. Und dann in zweiter Linie, dass daraus mitunter, nicht ausschließlich, aber mitunter folgen kann, dass bestimmte Arten von Inhalten anders gemacht werden müssen, damit man sie trotzdem wahrnehmen kann. Wenn das das Ziel des entsprechenden Spieldesigns ist. Das ist ja nicht in jedem Fall. Und ich habe grundsätzlich mit Casualisierung überhaupt kein Problem. Gar nicht. Also ganz im Gegenteil. Ich finde irgendwie. Gaming ist ein geiles Hobby und das macht unglaublich viel Spaß. Und ich finde diese so ein so ein man nennt das immer so Gatekeeping, dass man sich als der Torwächter aufspielt, der entscheidet, wer ein Spiel wie genießen darf. Find ich unglaublich unproduktiv allgemein. Es mag Situationen geben, in denen man sagen kann, ein bestimmter Aspekt eines Spiels sollte auf eine gewisse Art und Weise funktionieren, damit das einen Reiz hat oder weil es eben auch eine Zielgruppe gibt, die diesen Teil dann und nur dann spielen möchte. Wenn es diese Einschränkung gibt, also dass es für Teile des Inhalts oder für eine gewisse Art und Weise zu spielen auch Dinge geben darf, die nicht casual casual freundlich sind, halte ich absolut für legitim, weil eben auch die nicht casual Spieler oder die Hardcore Spieler auch eine Fanbase sind oder auch eine Spielergruppe sind, die in einer gewissen Art und Weise will ich sagen ein Anrecht darauf hat, Content zu finden, der ihnen gefällt. Aber wenn ich ein Spiel designen möchte, das Leute kaufen, liegt es ja in meinem Interesse, möglichst wenige Leute kategorisch auszuschließen. Genauso wie ich es okay finde und korrekt finde, casual Spieler nicht kategorisch auszuschließen, finde ich es auch gut und richtig zu sagen. Aber auch für den Hardcore Spieler möchte ich spezielle Inhalte machen, sodass der nicht kategorisch ausgeschlossen wird in dem Sinne, dass er auch etwas findet, was seiner Spielweise entspricht und nicht, dass man einfach nur sagt, na ja, wenn ich alle Hürden statt zwei Meter hoch nur zehn Zentimeter hoch mache, dann kann auch der beste Hürdensprinter der Welt darüber laufen. Ja, kann er, aber es interessiert ihn möglicherweise nicht. Und das ist im Prinzip schon die ganze Krux, dass ich mir halt denke, ich finde es legitim, wenn man grundsätzlich ein Spiel so designen, dass jede Art von Spieler etwas mit diesem Spiel mal grundsätzlich anfangen kann. Die Probleme entstehen erst dann, wenn Leute glauben, dass jeder zu jeder Content und jedes fitzlichen Content so zugeschnitten sein muss, dass es für sie selber. Ja, ihrer Spielphilosophie entspricht. Das ist für mich illusorischer und nicht produktive Einstellung. Wenn man also sagt, ich als casual Spieler möchte in einem Spiel alles, aber auch alles erreichen können, egal wie wenig Zeit ich dafür aufwende, egal wie wenig können, ich habe, egal wie wenig Mühe ich dafür aufwende, dann ist das blödsinnig aus meiner Sicht, denn das widerspricht dann der Idee, dass es eben auch so kleine Inseln geben muss für Leute, die andere Präferenzen haben, die halt sagen, für mich interessiert mich interessiert vor allen Dingen der Content, an dem ich ewig lange rumfeilen Strategien aus tüfteln und richtig gut sein muss, um ihn überhaupt schaffen zu können. In einem MMO-Setting wohlgemerkt. In anderen Spielen ist das vielleicht ein bisschen schwieriger, weil das nicht immer so ganz leicht zu machen ist. Es mag Situationen geben, wo man sagen kann, wir regeln das einfach über Schwierigkeitsgrade. Und das ist oft eigentlich auch eine recht gute Idee. Geht aber bestimmt auch nicht uneingeschränkt mit jedem Spielkonzept. Aber diese von oben herab Variante zu glauben, dass, weil man sich für einen guten Spieler hält, Games ausschließlich für einen selbst designen werden müssten und mehr noch man quasi fordert, dass eine bestimmte Spielerschaft vom Spielen oder Genießen dieses Spiels ausgeschlossen wird, indem man zum Beispiel sagt, ich will, dass es nur die ultra Hardcore Variante dieses Spiels gibt und nichts, was irgendwie auch nur eine mittlere Schwierigkeit oder einen mittleren Zeitaufwand entspricht, dann glaube ich, ist das artig produktiv und wäre etwas, was ich als Game Designer nicht, also ich würde mir das nicht unbedingt auf die Fahne schreiben für meine Spiele, die ich entwickle. Dass ich Leute kategorisch ausschließe, genau wie wenn ich einen Podcast mache, dass ich halt auch nicht einen Podcast mache, in dem ich ganz ganz viele Leute an meiner Zuhörerschaft kategorisch ausschließen würde, es sei denn, ich möchte ausschließlich ein Nischenprodukt machen. Wenn ich das will und glaube, dass ich das besonders gut kann, warum nicht? Also auch diese Nischenprodukte haben ja ihre Daseinsberechtigung. Nur zu glauben, dass die gesamte Gaming-Welt sich um eine Minderheit von Spielern drehen müsste, halte ich für illusorisch. Das mag vielleicht mal in der Vergangenheit geholfen haben, ich glaube nicht, das ist der Fall, aber ich halte das für illusorisch und unproduktiv. Und ja, das ist so eine Sache, wo ich glaube, da müssen einige Spieler so ein bisschen von ihrem hohen Ross herunterkommen, wenn das irgendwie ihre Anforderung ist, alles schlecht zu reden, was für eine breite Masse produziert wird. Das halte ich für blödsinnig, ich halte es vor allen Dingen auch deshalb für blödsinnig, weil die breite Masse oft das ist, was überhaupt ermöglicht, dass man als Nischenfan eben auch seine Nische in den entsprechenden Spielen bekommt. Das darf man auch nicht vergessen. Der Casual-Spieler ist quasi so wie der Typ, der sich im Fitnessstudio anmeldet und nie hingeht. Der ist derjenige, der es mir ermöglicht, wenn ich jeden Abend vier Stunden trainiere, dass ich das zu einem Preis von, keine Ahnung, was, 20, 25, 30 Euro, was immer auch jetzt die günstigsten Fitnessstudios sind, machen kann. Denn würden alle gleich viel hingehen, dann gäbe es diese Möglichkeit nicht mehr und ich müsste deutlich mehr bezahlen. So, das war eine lange Antwort. Moin, Onkel Barlow, bin ich schon seit circa 300 BMZ-Termin, nee seit BMZ 300 dabei. Finde es top, dass du das machst, da ist es perfekt für den 20-25 Minuten Weg zur Arbeit reicht. Sehr gut. Zum Thema. Ich bin männlich, bi, aber noch nicht geoutet und habe jetzt auch einen Freund gefunden und bin glücklich mit ihm und er will das auch auf Facebook stellen, dass wir zusammen sind. An sich hätte ich kein Problem, arbeite aber in einer Firma, wo der Großteil der Arbeiter rassistisch und schwul sind. Der Großteil der Arbeiter rassistisch und schwulenfeindlich. Himmel, die Berge, wo arbeitest du denn? Habe ich erst, aber erst, nachdem ich dort angefangen habe, meine Ausbildung zu machen, mitbekommen, nehme ich an, oder habe ich, wie wir das überlesen, habe ich aber erst, nachdem ich dort angefangen habe, meine Ausbildung zu machen, aber mittlerweile schaue ich da einfach nur noch weg. Wenn die wieder ihre Gespräche haben, von wegen alle zurück in ein Paddelboot schicken und weg damit oder Schwule wieder jagen und so weiter. Um Gottes Willen, wo arbeitest du denn? Also unabhängig davon, ob man selber jetzt betroffen ist oder nicht, wenn ich Leute hören würde, die so reden, ich würde sofort zum Vorgesetzten gehen und sagen, die Leute müssen mal klarkommen. Mittlerweile komme ich mit eigentlich allen außer 2-3 Ausnahmen zurecht, habe doch dort ein paar gute Freunde gefunden. Aber da ist das Problem, nee, und da ist das Problem, Moment, und da ist das Problem, habe natürlich die halbe Firma bei Facebook als Freunde, weil mir halt nach und nach alle Anfragen geschickt haben und es von den meisten auch als ziemlich wichtig angesehen wurde, da ich auch schon oft darauf angesprochen wurde, wann ich diese denn annehmen würde. Da hätte ich noch keinen Freund oder über sowas nachgedacht und einfach angenommen. Jetzt würde sich das halt ziemlich schnell herumsprechen, wenn ich poste, dass ich einen Freund habe. Wenn ich sie entfernen würde, fällt das auf lange Sicht auch auf und die Ausbildung dauert noch 2 Jahre. In der Nähe gibt es leider auch keine Firma, die Vergleichbares macht, da ich einfach die Ausbildung weitermachen könnte, fände ich es aber auch schade, wenn ich Ihnen sagen müsste, dass ich meinen, Moment, weitermachen könnte, wenn ich es schade, wenn ich Ihnen sagen müsste, dass ich meinem Freund sagen müsste, dass ich das nicht aus solchen Gründen nicht post alter Vater. Okay, wollte mal wissen, was deine Meinung dazu ist oder ob du mir einen Tipp geben kannst. Mit meinem Freund habe ich da noch nicht drüber gesprochen, der würde das wahrscheinlich verstehen, wollte aber vorher vielleicht noch mal eine zweite oder dritte Meinung hören, da ich vielleicht irgendwas nicht gesehen habe. Vielen Dank für die BMZ, die ich täglich höre. So eine ähnliche Frage hat neulich schon jemand gestellt und ich trottel hab die verbasen. Ich wollte da eigentlich was zu sagen, vielleicht habe ich sie auch in irgendeinen Ordner getan unter den Dingen, die mir für gesammelt wichtig waren oder so. Ich hab sie auf jeden Fall verlegt und bin deswegen ganz ganz froh, dass du eine nahezu identische Frage stellst, nämlich die irgendwie ja im Prinzip die Frage nach dem Outing. Ich glaube, bei dem anderen ging es darum, dass ich mal gesagt hatte, wenn ich Gamer bin und das verstecken muss, dass ich Gamer bin, weil Leute darauf negativ reagieren, dann ist es mir eigentlich umso wichtiger zu sagen, dass ich ein Gamer bin, denn Leute, die darauf alleine negativ reagieren, sind Leute, mit denen ich kein Problem damit habe, wenn die sich aus meinem Freundeskreis entfernen. Und ein anderer schrieb halt, er sei schwul und ihm ginge das insofern ganz ähnlich, dass er sagt, wenn jemand darauf negativ reagiert, dass er weiß, dass ich schwul bin, dann ist es eigentlich ganz gut, dass er es weiß und dass er sich möglicherweise von mir distanziert, weil das größere Problem wäre eigentlich so jemanden als Freund zu haben. So, vereinfacht gesagt. Die Situation, die du beschreibst, ist deutlich krasser, als ich sie mir in so einer normalen Situation ausmale. Also ja, es gibt mit Sicherheit immer den einen oder anderen, der homophob ist und sich entsprechend ausdrückt. Dann gibt es vielleicht noch welche, die es nicht sind, sich aber trotzdem so ausdrücken, dass man es so wahrnimmt. Aber was du beschreibst, das scheint ja ein fürchterliches Arbeitsklima zu sein, wo ich mich ganz gerade ehrlich frage, wie die Leute ihren Job behalten können. Also wenn ich deren Vorarbeiter wäre und sowas regelmäßig mitbekommen würde, dann hätten die die längste Zeit bei mir gearbeitet. Das Problem ist halt nur, wenn du scheinbar, so muss ich das ja verstehen, in einer Firmenkultur arbeitest, in der das absolut gang und gäbe ist und nichts daran sich vermutlich ändern wird, dann scheint das ja illusorisch zu sein, davon auszugehen, dass sich diese Art von Mitarbeitern ja irgendwann mal quasi von selbst erledigen, im Sinne davon, dass es von denen bald mal keine mehr gibt. In dem Unternehmen und die Situation finde ich ehrlich gesagt ziemlich erschreckend und befremdlich und ich frage mich gerade auch, was das für eine Branche ist, in der dann offensichtlich ja auch sehr, sehr wenige Ausländer arbeiten müssen, wenn du sagst, dass ein ganz großer Teil der Belegschaft auch noch auch noch recht offen rassistisch ist. Fangen wir mal mit dem ersten Teil an. Ich kann immer und absolut verstehen, wenn sich jemand, der einer Minderheit angehört, die er nicht selber gewählt hat, nicht unbedingt zu erkennen geben möchte, aus Sorge, dass er dafür eins auf die Klappe kriegt. Das meine ich jetzt nicht im wörtlichen Sinne, aber dass er dadurch irgendwelche Nachteile hat. So, das vorweg. Ich finde das immer völlig legitim, wenn jemand sagt, ich möchte das nicht machen, ich möchte nicht derjenige sein, der diesen Kampf oder diesen Schauplatz eröffnet und sich dafür angreifen lassen muss. Das kann ich richtig, richtig gut verstehen. Auf der anderen Seite, wenn du mich fragen würdest, was ich für die perfekte Welt halten würde, dann wäre das die, in der man denjenigen, die feindselig auf so etwas reagieren, quasi keinen Meter Raum lässt, das zu tun. Und das ist immer das Problem, was ich als die die Kehrseite dieser Medaille sehe, des Versteckens, des etwas Nichtsagens, des etwas Verheimlichens und so, dass man im Prinzip ein Stück weit die negativen Verhaltensweisen unbewusst und nicht willentlich aber legitimiert. Dass man sagt, ich muss damit rechnen, dass x oder y passiert, wenn ich einfach nur mein Leben lebe. Ergo schließe ich folgerecht daraus, dass es wichtig für mich ist, diesen Teil zu verstecken und andere das auch noch unterstützen. Das andere halt auch zum Beispiel wie dein dein dein Freund, dein Partner, dich halt nicht irgendwie als als keine Ahnung als Partner auf Facebook taggen oder wenn es vielleicht ein Foto von euch Arm in Arm gibt, das nicht veröffentlichen oder so. Das erwartet man dann gleichermaßen auch und so sehr ich verstehen kann, dass man glaubt, dass im Moment diese Situation und bei dir im Betrieb scheint sie sehr, sehr eklatant zu sein, besteht und sich aus dem Grunde selber schützt. So sehr wünsche ich mir halt, dass Leute das weniger und weniger tun, damit alle anderen Farbe bekennen können und zeigen können, wenn sie tolerant sind, dass sie es wirklich sind und dass sie aktiv dem gegenüberstehen, wenn andere es nicht sind. Anstatt im Prinzip klein beizugeben und sagen wir lassen den Leuten ihre Vorurteile. Ganz, ganz krasser Fall ist halt auch ich bin großer Fußballfan. Es gibt nach wie vor keinen einzigen Profi Fußballer, der sich als schwul geoutet hätte. Keiner mir bekannt wäre, der es während der aktiven Karriere getan hat. Es gibt dann den ein oder anderen, der es vor 20 Jahren mal getan hat, mit dem heute noch geredet wird. Da gibt es einen Hitzelsberger, der das nach seiner aktiven Karriere getan hat. Aber davon ausgehend, dass ich glaube, ungefähr fünf Prozent, das ist immer so die grobe Faustregel, die man sagt, knapp fünf Prozent der Bevölkerung müssten es eigentlich sein, müsste es müsste es zig, wenn nicht hunderte Profi Fußballer geben. Keiner von denen traut sich das, weil alle sagen, wir müssen dann damit rechnen, dass X oder Y passiert. Das ist das Problem. An diesem Teil müssten wir eigentlich arbeiten und müssen wir aktiv arbeiten, dass das, dass das keinen Zentimeter Raum bekommt und Raum mehr hat. Stattdessen machen wir das Gegenteil. Wir unterstützen diejenigen in verstecken und sagen, naja, wir wollen ja nicht unnötig den Pöbel da provozieren. Ja. In deinem konkreten Fall würde meine Empfehlung vermutlich trotzdem lauten, wenn die Situation so ist, wie du sie in deinem Unternehmen beschreibst, dass die Leute so offensichtlich, so feindselig, teilweise verfassungswidrig sich äußern, teilweise sogar so kriminell äußern, dass ich an deiner Stelle meine persönliche Sicherheit in Gefahr sehen würde. Ganz ehrlich. So wie du das beschreibst, habe ich keinen Grund zur Annahme, dass nicht einer oder mehrere von denjenigen, die sich da deine Kollegen schimpfen, in einer Art und Weise reagieren würde und sei es unmittelbar, damit meine ich ja nicht nur notwendigerweise, dich körperlich anzugreifen, aber dich vielleicht in einer Art und Weise zu mobben oder zu behandeln, die deiner persönlichen Gesundheit auf Dauer nicht zuträglich ist. Und dafür wird dein Freund vermutlich Verständnis haben, wenn du ihm die Situation schilderst. Und ich kann nur hoffen, dass sich die Kultur in deinem Unternehmen ändert in Zukunft und dass du ansonsten danach einen Job finden wirst in einem Unternehmen, wo das nicht mehr der Fall ist und das Problem nicht ist, ob du deine Identität geheim halten musst, sondern wenn jemand sich so äußert, wie das deine Kollegen im jetzigen Unternehmen tun, er das einmal macht und sich danach einen neuen Job suchen darf. Hallo Barlow. Ich entschuldige mich im Voraus, sollte diese Frage zu persönlich sein. Heute habe ich den Trailer zu einem Kinofilm gesehen, in dem eine App ihren Nutzern auf die Sekunde genau ihren Todeszeitpunkt voraussagt. Da gibt es Leute, die noch 75 Jahre auf der Uhr haben, doch schnell stellen andere fest, dass ihnen laut App nur noch Tage bleiben. Dabei habe ich mir gedacht, warum sollte ich wissen wollen, wann ich sterbe? Ich dachte mir, das wäre vielleicht eine Frage für dich. Würdest du wissen sollen, wann es soweit ist? Und gibt es Sachen, welche du eigentlich später noch vorhast, die du vorher noch erledigen wollen würdest? Das haben wir schon ein paar Mal gehabt, die Frage, die Bucketlist. Die gibt es nicht. Hausbauen, Baum pflanzen, Animas auf japanisch gucken. Ich wünsche dir alles Gute und dass du uns noch mindestens 75 Jahre erhalten bleibst. 75 Jahre, das ist glaube ich ein bisschen vieles gut. 120 möchte ich glaube ich wirklich nicht werden. Auf den Tag genau vermute ich nicht, aber so eine ungefähre Größenordnung gerade in meiner Situation definitiv. Also das ist tatsächlich im Moment die Situation gewesen, als ich mit einem Arzt darüber gesprochen habe. Wie sieht es aus? Operationen möglich, nicht möglich. Im Moment ist sie nicht möglich ohne weitere Behandlung. Und gesetzt dem Fall, dass sie dauerhaft nicht möglich wäre, was die Prognose wäre. Wenn also keine unmittelbare Heilungschancen mehr besteht, was die Prognose ist, wie viel Zeit dann noch so bliebe. Das ist definitiv für mich eine interessante Frage zu wissen, ob ich noch keine Ahnung was vier Wochen habe, vier Monate oder vier Jahre oder drei oder zwei oder fünf oder zehn. Eine Größenordnung zu haben ist für mich definitiv eine interessante Frage gewesen. Vor allen Dingen deshalb, weil als ich die ursprüngliche Diagnose bekommen habe, ohne die Details über meinen speziellen Fall zu wissen, die Prognose katastrophal schlecht war. Also musste ich überlegen, dass mit der initialen Diagnose, ohne jetzt zu wissen, wie sieht der genaue Krankheitsverlauf aus, hat es gestreut und so weiter und so fort. Aber nur mit der ursprünglichen Diagnose, Tumor auf der Bauchspeicheldrüse, gehst du davon aus, dass weniger als zwei Prozent derjenigen, die diese Diagnose erhalten nach fünf Jahren noch leben. Zwei Prozent, einer von 50 nach fünf Jahren. Fünf Jahre ist keine lange Zeit. Wer die Diagnose erhält, in 98 Prozent der Fälle lebt keine fünf Jahre mehr. Und ja, da war ich zu dem Zeitpunkt in einer Situation, ohne weiteres zu wissen, dass ich wirklich nicht wusste, ob ich den Dezember noch erlebe oder den Januar oder Februar oder so. Im Moment sieht es da ein gutes Stück besser, wenn auch nicht unbedingt so rosig aus, wie man sich das wünscht. Rosig wäre natürlich, dass dir jemand sagt, wenn dir kein Klavier auf den Kopf fällt, dann wirst du 85 oder so. Das wäre eine schöne Prognose. Die habe ich leider nicht. Aber zumindest eine bessere als der erste Tag der initialen Diagnose. Ob ich es auf den Tag genau wissen wollen würde, ich glaube nicht. Auf den Tag genau würde ich das glaube ich nie wissen wollen. Dann ist das wirklich so ein Damokless Schwert, was so langfristig dann über einem hängt. Das ist problematisch für mich. Aber so eine Größenordnung zu haben, in meiner Situation jetzt speziell, habe ich nichts gegen. Es wäre vermutlich anders, wenn ich davon ausgehen würde, dass ich zurzeit kerngesund bin. Und wenn ich zurzeit kerngesund wäre, dann würde ich halt davon ausgehen, ja so mittlere Lebenserwartungen in Deutschland für einen Mann in meinem Alter, dürfte vermutlich so ungefähr 80 Jahre sein. Das heißt, dann hätte ich noch 35 übrig oder so. Und in der Situation wäre dann wahrscheinlich so, dass die Nachricht nur im Zweifelsfalle eher schlecht sein könnte. Weil ob du jetzt 80 oder 85 wirst, du brichst dir jetzt nicht in Jubelgeschrei aus, wenn dir jetzt jemand sagt, deine Lebenserwartung ist 82 Jahre statt 80 oder 85 statt 80. Das ist jetzt nichts, wo du sagen würdest, jeh, das macht mein Leben um so vieles besser. Aber wenn dir jemand sagen würde, deine Lebenserwartung ist statt 80 Lebensjahre 46, dann wäre das vermutlich nicht so cool. Das heißt, in einer Situation, wo ich davon ausgehen würde, noch sehr viel Zeit zu haben, würde ich vermutlich eher nicht wissen wollen. In einer Situation, wo ich glaube, dass sehr wenig Zeit zu haben eine durchaus sehr realistische Prognose ist, sieht das anders aus. So, wir sind durch für die Themen des heutigen Tages. Tut mir einen Gefallen, schickt mir weiterhin so interessante Fragen und Themenvorschläge. Und wenn sich einer von euch denkt, Mensch, die Sachen, die du beantwortest, sind immer doof, ich möchte doch viel mehr hören zu Thema X oder Y, dann schreibt mir doch einfach einen Themenvorschlag oder eine Frage zum Thema X oder Y. In diesem Sinne, tschüss sagt euer Onkel Barlow.